• Die neue Synagoge sieht im Vergleich tatsächlich aus wie strahlende Plastik Disneyland Architektur. Man hätte lieber richtig rekonstruieren sollen.

    Mein erster Eindruck war: irgendwie russischer Stilmix. Man kennt ja die bunten, orthodoxen Kirchen am Roten Platz.

  • Am Schlossteich



    Der Haberturm, davor der Münzplatz


    Der Schlossteich mit der Schlossteichbrücke, rechts das Gebäude des Kinos Miramar


    Der Dom von der Holzbrücke aufgenommen


    Der 84 m hohe Schlossturm ein Wahrzeichen der Stadt, dahinter befindet sich der Kaiser - Wilhelm - Platz


    Blick auf die Synagoge in der Lindenstraße, davor die Holzbrücke


    Veste Friedrichsburg am Pregel




    Die Schlosskirche, rechts befindet sich das berühmte Weinlokal " Blutgericht"

  • Es ist für mich wirklich unglaublich, man könnte meinen die Stadt wurde ausgetauscht (In mancher Hinsicht wurde sie es auch). Bei alten Bildern von Berlin oder Potsdam verspüre ich oft ein tiefes Bedauern über die architektonischen Verluste, die der Krieg verursacht hat. Wenn ich jedoch ähnliche Vergleiche zu Königsberg/Kaliningrad sehe, spüre ich gar nichts. Zu surreal ist es, dass es sich um das selbe Stadtgebiet handeln soll.

  • Wenn ich jedoch ähnliche Vergleiche zu Königsberg/Kaliningrad sehe, spüre ich gar nichts.

    Das mag mE damit zusammen hängen, dass diese Stadt wie ganz Ostpreußen aber auch die anderen ehemaligen deutschen Gebiete östlich von Oder und Neiße (beinahe) komplett aus dem nationalen, bundesrepublikanischen Gedächtnis verschwunden sind. So ist zumindest meine Wahrnehmung.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Graf Cylinar Königsberg hatte eine fast 700.jährige deutsche Geschichte, viele deutsche Städte haben ein Bruchteil davon, das sollte nie vergessen werden. Und hätte es einen Größenwahnsinnigen nicht gegeben, wäre Königsberg eine der schönsten und geschichtsträchtigsten deutschen Städte geblieben.

    An diese Zeit möchte ich auch mit meinen Bildern erinnern.

  • Welche deutsche Stadt hat denn einen Bruchteil (also 350, 233, 175... Jahre) der 700jährigen Geschichte Königsbergs? Im Vergleich ist Königsberg eine ziemlich junge Stadt...

  • Hallo UrPotsdamer, Pinneberg und Glückstadt in Schleswig-Holstein sind wesentlich jünger als Königsberg.

    Richtig alt sind die römischen Stadtgründungen in Deutschland, z.B. Köln oder Bonn.

    Wissen allein bringt nichts. Nur das angewandte Wissen verändert die Dinge.

  • Postkarten der damaligen Zeit aus Königsberg, teilweise nachcoloriert






    Auf dem Pregel, rechts die Börse Mittig die Grüne Brücke


    Bismarck Denkmal auf dem Kaiser - Wilhelm Platz vom Bildhauer Friedrich Reusch.


    Altstädtischer Markt mit dem Denkmal " Der Apfeldieb" von Stanislaus Cauer aus dem Jahr 1906, Denkmal nach 1945 verschollen.


    Steindamm

  • Hallo UrPotsdamer, Pinneberg und Glückstadt in Schleswig-Holstein sind wesentlich jünger als Königsberg.

    Richtig alt sind die römischen Stadtgründungen in Deutschland, z.B. Köln oder Bonn.

    Oder Mainz oder Worms oder Regensburg oder Augsburg... So gut wie alle Städte an Rhein und Donau sind wesentlich älter. Dann die Städte in Niedersachsen, um den Harz herum, in Sachsen, in Brandenburg... Es gibt tatsächlich sehr wenige Städte in Deutschland, die jünger als Königsberg sind. Mit Pinneberg und Glückstadt hast du zwei absolute Ausnahmen genannt.

  • Welche deutsche Stadt hat denn einen Bruchteil (also 350, 233, 175... Jahre) der 700jährigen Geschichte Königsbergs? Im Vergleich ist Königsberg eine ziemlich junge Stadt...

    Die ganzen Industriegründungen wie Ludwigshafen, Leverkusen, Wolfsburg, Eisenhüttenstadt.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Zur Frühgeschichte Königsbergs ein Auszug aus Wikipedia:

    Nach den Schilderungen des Wulfstan von Haithabu, der um 900 nach Truso reiste, gab es in dem Land der westbaltischen Prußen zahlreiche Burgen, die jeweils einem kynig unterstanden und den Kern einer Siedlungszelle in der näheren Umgebung bildeten. Eine solche Wallburg mit Namen Twangste bestand an der Mündung des Pregels vor der Einmündung in das Frische Haff. Zu ihr gehörten ein Dorf und ein Hafenplatz, der von den Wikingern als auch Lübecker Kaufleuten frequentiert wurde. Als der Deutsche Orden 1230 mit der Eroberung Preußens begann, planten die Lübecker die Gründung einer Tochterstadt, kamen jedoch nicht dazu, dies rechtzeitig umzusetzen. 1255 erreichte der Deutsche Orden unter Poppo von Osterna die Pregelmündung. Dort errichtete er eine Ordensburg.

    Die Siedlungsgeschichte Königsbergs ist wohl älter als jene Münchens.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • wenngleich nicht unbedingt "deutsch". Diese Diskussion war schon in Hermann Schreibers Buch "Unvergessener Deutscher Osten" zu lesen. Die Siedlungsgeschichte begann eben nicht mit der Stadtrechtverleihung, und die Definition des Begriffes "Stadt" ist sowieso fließend.

    Aber auch daraus ist natürlich nichts abzuleiten, insb. keine Relativierung dieser tragischen Geschichte. Übrigens, wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Russland ist immer für phantastische Visionen gut.

  • Wenn man mal schaut, was noch erhalten ist; älteste Bauwerke in Königsberg (jeweils 3):

    Zum Vergleich deutsche Millionenstädte (jeweils 3 Auswahl):

    Berlin:

    • Juliusturm "Anfang des 13. Jh."
    • Nikolaikirche: ab 1230
    • Dorfkirche Marienfelde "um 1220"

    Hamburg:

    • Leuchtturm von Neuwerk: 1310 fertiggestellt
    • Harburger Schloss (nur Seitenflügel erhalten): um 1133-1137 erwähnt
    • Hauptkirche St. Nikolai (Ruine): 1195 begründet, 1240 gotische Erweiterung

    München:

    • Zerwirkgewölbe: "letzte Drittel des 13. Jh." oder 1264
    • Pfarrkirche Sankt Peter: erwähnt 1225/26, ab 1278 gotisch ersetzt
    • Filialkirche Heilig Kreuz: spätromanisch ersetzt "Anfang des 13. Jh"

    Köln:

    • Römerturm (römisch) um 50 n. Chr
    • St. Pantaleon (frühromanisch) 957- 11 Jh.
    • Rathaus: erwähnt 1135/52, erhalten Kernbau um 1330

    Wie man sieht gab es im gesamten Dtl/HRR im 13. Jh. einen Bauboom von gotischen Kirchen und Rathäusern, so auch in Königsberg, aus dem die ältesten erhaltenen Bauwerke stammen. Nur wenige Großstädte wie Köln (teils Magdeburg, Bremen) haben substanziell noch erhaltene Kirchen aus der Romanik.

  • Man könnte so ins Bild springen und Passant werden. Am Schlossteich spazieren gehen, der attraktiven Dame beim Dom Geleit geben, mal kurz auf der Bank neben der Kirche ruhen.....So realistischen sehen die Fotos aus. Als wären sie erst vor Kurzem gemacht worden.