• Ideal wäre ein Gesamteindruck, bei dem auch die Verteilung alt/neu, schön/häßlich zum Ausdruck kommt.

    Naja Nürnberg ist durchaus gut erreichbar und sollte einen Tagesbesuch wert sein, der ist sogar machbar ohne zu übernachten, zumindest aus dem Süddeutschen Raum. Das Nürnberger Stadtbild ist schon sehr vielseitig und lässt sich so ohne weiteres nicht in eine Fotostrecke packen, weil man den Bezug der Gebäude zueinander so nur schwer einfangen kann, besonders an den Stellen, die weh tun.

    Vom HBF zur Burg geht ja noch. Bestimmt irren auch einige schockierte Besucher in der Gegend Kornmarkt/Frauengasse/Breite Gasse und Brunnengasse umher . . . :--)

    Leider werden gerade zum Kornmarkt so viele Touristen gelockt: Das Germanische Nationalmuseum, die Straße der Menschenrechte und das Opernhaus liegt dort in der Gegend. Als Radfahrer sehe ich dort täglich Touristen mit verstörtem Gesichtsausdruck herumlaufen. Gerade ums GNM tut es mir immer wieder leid, dieses Museum finde ich absolut großartig. Aber seine Klasse lässt sich an der Architektur sogut wie nicht ablesen, es lädt nicht wirklich zum Besuch ein. Die großzügige Empfangshalle z.B. ist komplett mit Rauhfaser tapeziert und weiß gestrichen. Mit der innenarchitektonischen Klasse vergleichbarer Museen kann das nicht ansatzweise mithalten.

  • Einzig der Hauptmarkt ist mir wirklich ein fetter Dorn im Auge

    Mir ist eigentlich alles ein Dorn im Auge, was jenseits der von Gmünder fotografierten Touri-Route liegt. Dabei halte ich nicht einmal den Hauptmarkt für das größte Problem. Die Probleme sind, etwa in der Reihenfolge:

    1. Die gesamte Sebalder Steppe. Da, wo früher das Herz Nürnbergs mit den bedeutendsten Patrizierhäusern schlug, gibt es nur noch monotonen 60'iger-Jahre Zeilenbau im Stil von Kassel und Bochum.

    2. Das Gebiet direkt östlich des Hauptmarktes: ebenfalls Teil des Herzens von Nürnberg und heute dominiert von brutalistischer Klötzchen-Architektur der 70'iger Jahre

    3. Der Hauptmarkt

    4. In St. Lorenz die diversen Parkhausmonster, der brutalistische Waschbetonklotz anstelle des Viatis-Hauses und die Einkaufsmeilen im Stil von Duisburg 1970.

  • Wunderbare Bilder. Was fehlt sind historische Fassaden an der Hauptmarkt und Egidien Platz (mit hist. Pellerhaus Fassade). Sonst ist Nürnberg in Ordnung. Kann mit Görlitz, Bautzen, Halle, Erfurt, Heidelberg, Wiesbaden, Regensburg und Passau in der Ehrengalerie Deutscher Städte: the "MUST SEE"" Städten.
    Potsdam is auch auf der Wege zum Ehrengalerie mit Schlösser und Stadthäuser....

    In der Berliner Stadtmitte fehlen leider enge Gassen und herrliche historische Fassaden iie am ehemalige Marien Platz. In Berlin sollen doch auch einige markante Gebäuden aus der Belle Epoque in der Friedrichstrasse und Leipziger Strasse rekonstruiert werden, die dann diese Strassen wieder Charm und Reiz verleihen...was in so mancher Innenstadt fehlt.
    Weiter; fehlende Laternen am Dom und einige Spitzen am einige markanten Kirchen, wie im Kreuzberg

    In Dresden soll um der Neumarkt herum auch einige enge Gassen hergerichted werden müssen um die Neumarkt zu befreien vom der isolierte Lage im Meer der Nachkriegsbauten und soll die Neustädter Markt mit Rathaus rekonstruiert werden. Lukaskirche dann endlich die fehlende Turmspitze .....

    In Magdeburg muss unbedingt mehr Historisches her. Die Neubau Schrott-Fassade des Justizpalastes muss weg, eine Schande für ganz Deutschland.....Eine Reko für eine der 100 schönste Gebäuden D. je ist am Platz.

    In Bremen fehlt die halbe Innenstadt, vom Krieg verschonnt und danach abgebrochen.....Eine Reko für eine der 100 schönste Gebäuden D. je ist am Platz.: Das Gebäude der Nord Deutscher Lloyd.

    Und im Feuersturm verwüstetete Hamburg soll der Hopfenmarkt zurückkommen mit der schönste Kirche Deutschlands: die St Nikolai.

    In Würzburg fehlende noch einige historische Bauten in der Schönnbornstrasse, am Bahnhofsplatz und am Hauptmarkt und dann eine Reko der fehlende Laternen am Dom bitte sehr....

    In Köln soll es mehr sein dann nur das Dach des Domhotels; es fehlen hier ganze Strassen, einige Plätze und der alte Oper!!
    Mann kann dort anfangen um etwas zu ersetzen und dann über 100 Jahren kann es doch noch etwas werden....

    In Kassel ist es noch etwas schlimmer......da fehlen leider noch einige Viertel und Bauten....wie das wunderbare Neue Hoftheater oder auch Preußisches Staatstheater, wurde an der Südostseite des Friedrichsplatzes errichtet. Der neobarocke Bau aus weißen Sandsteinquadern verfügte mit über 1450 Sitzplätzen über eine der größten Bühnen Deutschlands.

    In Frankfurt soll dat Rathaus und Bahnhofsplatz wieder schöne Dächer bekommen, die Innenstadt weiter ausgedehnt werden und Schauspielhaus wieder die verloren reiche und kunstvolle Fassade und Türme bekommen.

    In Potsdam fehlt eigentlich nur die Heliggeist Kirche (sehe Andreas Hummel).

    So wenn nur jeder Stadt etwas rekonstruiert ist D. wieder recht schön und gemütlich........

  • Die Galerie zeigt natürlich nur die fotogenen Ausschnitte der Stadt. Ich merke das an, weil mir da mal bei meinen Stuttgart-Bildern der Vorwurf gemacht wurde, selektiv vorgegangen zu sein und die Realität ausgeblendet zu haben. Ich habe jedoch überhaupt nichts dagegen bei einer solchen Präsentation die Bausünden zu ignorieren, selbst wenn diese im Stadtbild überwiegen. Solche Galerien sollen Freude über das noch Vorhandene machen und nicht Frust erzeugen.

    Zur "Realität" einer Großstadt zählen auch die Autos und öffentlichen Verkehrsmittel. Zeigen wir die? Nein, weil das nicht unser Thema ist. Baudenkmale existieren real, sie sind Teil der "Realität". Jeder Mensch geht "selektiv" vor - nach seinen Interessen. Jeder Fotograf wählt natürlich seine Motive aus. Genau das macht doch den Reiz der Bildergalerien aus. Es kann doch nicht darum gehen, statistisch repräsentativ die gebaute Realität einer Stadt abzubilden. So funktioniert auch die menschliche Wahrnehmung nicht. Wie will man eine Kirche wie St. Sebald oder St. Lorenz im Vergleich zu einfachen Altstadthäusern gewichten? Das kann ja wohl nicht nur nach Quadratmeter Grundfläche gehen. Dann hätten wir ja keinerlei kunsthistorische Maßstäbe mehr. Ich finde es gut, dass sich Gmünder und Stuegert zu dem bekennen, was sie wirklich in einer Stadt interessiert.

  • Philon:

    Deine Einschätzung zu dem gesamten östlichen Sebald teile ich, aber nicht deine Schlussfolgerung. Ich sehe hier leider Hopfen und Malz verloren. Entweder man wohnt oder arbeitet dort,oder eben Augen zu und durch. Wozu soll man in diesem Gassengewirr irgendwas rekonstruieren oder historisieren, wenn der Weg dahin einfach nur zum Gruseln ist. Mit welcher Begründung kann dort dann eine Rekonstruktion - von was eigentlich - auf einem warten? Ich würde mich viel stärker auf die westliche Seite Sebalds oder weite Teile Lorenz' konzentrieren, und den erhaltenen Charakter durch weitere Rekonstruktionen herausarbeiten. In der Weißgerbergasse wurde die Chance auf eine Rekonstruktion ja jüngst verpasst, aber es bleiben noch Pellerhaus, Haus zum Savoyischen Kreuz, um nur einige zu nennen die auch einen echten Effekt bewirken könnten.

    Und das östliche Sebald? Naja, das ist eben ein (abschreckendes) Denkmal für den Wiederaufbau der 1950'er. Immerhin weitgehend komplett und zusammenpassend. Man darf indes der Wiederaufbauarchitektur selbst schon wieder nachweinen, wenn man die "zeitgemäße Bebauung" auf dem Areal der ehemaligen Druckerei Sebald (Sebalder Höfe) sieht, oder die Unigebäude, die übrigens schon wieder arg baufällig geworden sind. Leider scheint man hier dem Denkfehler zu verfallen, dass man immer zeitgemäß bauen soll um einen Siedlungscharakter in die Gegenwart zu transformieren. Heutzutage kann man keine Altstadt mehr bauen wenn man nicht mutig genug ist historisierend zu bauen. Im gewissen Maße erkenne ich das in der Wiederaufbauarchitektur, aber überdeutlich in allem, was in der Altstadt neu gebaut wird. Deswegen ist mein Favorit für neues Bauen in der Altstadt immernoch die hier vielgescholtenen "Sebalder Kontore", für mich fast ein Geniestreich. Es ist für den Standort schon fast zu sehr gelungen!

  • Mir ist eigentlich alles ein Dorn im Auge, was jenseits der von Gmünder fotografierten Touri-Route liegt.

    Tja, kann man aber ähnliches von vielen kriegszerstörten Städten sagen, oder? Es liegt leider in der Natur der Dinge, daß großflächig zerstörte Städte bestenfalls nur einige historische Ecken oder einzelne Bauwerke noch besitzen.

    Da gibt es zum Glück doch manche Städte wo man einen schönen Spaziergang aussuchen kann, um ein gutes Gefühl für das verlorene Stadtbild zu kriegen. Nürnberg zählt sicherlich dazu. Man könnte auch wunderbare Wanderwege vorschlagen für Ulm, Braunschweig, Koblenz(Zentrum), Mainz (südliche Altstadt), Halberstadt(Unterstadt), oder Osnabrück. Wenn man bei diesen Städten den richtigen Weg nimmt, sind sie "schön," aber bei falschem Weg, doch eher langweilig oder gar hässlich.

    Eigentlich müsste man auch bei weniger zerstörten Städten wie München, Leipzig, Rostock oder sogar Augsburg ein Bißchen aufpassen.

    Es stimmt aber daß Nürnberg verhältnißmäßig leicht verbessert werden könnte: Pellerhaus und Nachbar; Stuckatur in der Ägidienkirche; Toplerhaus; Grolandhaus; einige Erker; und natürlich Sprossenfenster....

  • Bostonian, bin da ganz Ihrer Meinung. Einige gezielte schöne Reko's (wie am Egidien Platz) und etwas mehr historische Details wie Sprossenfenster, Stuck, Erker und Steildächer, (oder ein Eckturmbekrohnung) können schon sehr viel bewirken in der Aufwertung einer ganzen Stadt!! Die sind auch sehr bezahlbar und also machbar. Behörden sollen dazu Finanzen verfügbar stellen. Auch ziemlich hoffnungslosen Innenstädte mit wenig historische Bausubstanz könnten auf dieser Weise aufgewertet werden. In Köln, Kassel, Bochum, Duisburg, Mannheim (Ludwigshafen) dominieren billige wiederaufbau Kasten noch immer das Bild. Von Jahr zu Jahr können die umgestalltet und umgeformt werden wie heute in Würzburg, Potsdam, Frankfurt, Leipzig, Nürnberg oder Freiburg... Das trifft auch zu für die "hässliche" Routes durch Braunschweig, Augsburg, Osnabrück, Hannover, Aachen usw. Grün und Bäumen können dass Strassenbild auch enorm aufwerten, oder hässliche Bauten weniger sichtbar machen. In zu vielen Strassen fehlen heute Reihen mit Bäumen. Das fand ich sehr Schade an sanierten Strassenbilder in Leipzig, Berlin, Hamburg, und Düsseldorf aber sonst ist dass auch so.

  • Der Hauptmarkt scheint mir auch auf alten Aufnahmen relativ unspektakulär, wenn auch interessanter als heute. Bamberg wirkt da auf mich wesentlich lebendiger und heterogener.

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    Liebe Forumsmitglieder,

    Ich war heute zum ersten Mal in meinem Leben in Nürnberg.

    Als Architektur begeisterter Mensch weiß man was Krieg, Nachkriegszeit und die neue tolle moderne dieser Stadt "antun" bzw. angetan haben.

    Jedoch war ich positiv überrascht das es doch Ecken gibt die zu gefallen versuchen bzw. Einmalig sind!

    Es gibt einfach keine zweite Stadt in Deutschland wo eine Burg so exklusiv über einer Stadt über 500.000 Einwohnern trohnt...

    Daher nachfolgend Bilder des heutigen Tages im schönen November / Corona Grau. (War in der Altstadt bis zur Kaiserburg unterwegs)

    Bilder von mir selbst aufgenommen - dürfen verwendet werden ?

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Kommen die verwirrten Reaktionen von der Bildgröße oder wird hier wieder Nürnberg Bashing betrieben?

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Da ist bei hochladen was schief gelaufen denn die Bilder sind zu klein geraten. Am besten hier direkt hochladen oder einen besseren Host verwenden.

    Das weiß ich. Werde ich ändern sobald ich daheim bin.

    Bin in Nürnberg auf Seminar ohne Laptop.

    Mit Smartphone dann doch etwas umständlich. Sollte nur ein Vorgeschmack sein.

    Bitte noch paar Tage Geduld.

    ?

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Kommen die verwirrten Reaktionen von der Bildgröße oder wird hier wieder Nürnberg Bashing betrieben?

    Nichts liegt mir ferner - war wie gesagt positiv überrascht.

    Zumal ich es aus Bayer jetzt endlich geschafft habe die fränkische Metropole zu besuchen.

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Man kann jetzt über die Bildgröße unzufrieden sein. Ich finde sie auch nicht optimal. Es ist wie so oft, man findet, vor allem, wenn man auf Perfektion getrimmt ist, immer ein Haar in der Suppe, machmal auch ganze Haarbüschel. Aber darum geht es nicht.

    Lasst uns doch auch mal zufrieden sein, auch mal das Schöne genießen, das wir in dieser schweren Zeit mehr brauchen als sonst.

    Ich finde es ganz begeisternd, dass Du, der bavarian boy, nach Nürnberg gekommen bist und nicht enttäuscht wurdest, sondern ein großartges Stadtbild vorgefunden hast, das Dir gute Laune gebracht hat. Das erinnert mich an den ersten Tag meines Lebens, an dem ich die Altstadt erlebt habe, und begeistert war von der Fülle der Eindrücke. Diese Begeisterung möchte ich mir bewahren für den Rest meiner Tage, auch wenn ich die vielen Bausünden kenne, die es in der ausgedehnten Altstadt einer Halbmillionenstadt halt einfach gibt. Sie sollten uns nicht die Freude nehmen an Mauthalle und Weißem Turm, an Altem Rathaus und Tiergärtnertor, an Stadtbefestigung und Burg.

  • Nichts liegt mir ferner - war wie gesagt positiv überrascht.

    Zumal ich es aus Bayer jetzt endlich geschafft habe die fränkische Metropole zu besuchen.

    Lieber Bavarianboy, ich meinte nicht dich keine Angst. Drei Leute haben auf deinen Beitrag mit diesen verwirrten Emojis reagiert und ich wollte wissen ob diese drei die Bildgröße oder Nürnberg an sich stört. Andauerndes Niedermachen dieser schönen Stadt ist hier im Forum leider Programm. Ich persönlich bin immer sehr gern in Nürnberg bei unseren Fränkischen Freunden.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Eine Ansicht zum Träumen:

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