• Die Bremer Parks

    Immer wieder begeistert mich die Qualität der Bremer Parks. Sie sind abwechslungsreich, vielfältig und unter gartenkünstlerischen Aspekten anspruchsvoll gestaltet. Überhaupt: Bremen ist die Großstadt mit den meisten Grünflächen, das beinhaltet aber auch die vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ein Bremer Bürger hat im Durchschnitt eine Fläche von 42 qm zur Verfügung, der Bundesdurchschnitt liegt bei 24 qm. Vor zwei Jahren gab es mal eine Übersicht über die 10 schönsten und beliebtesten Parks in Deutschland. Berlin und Bremen waren die beiden einzigen Städte, die mit jeweils zwei aufgeführt wurden (Bremen: Rhododendronpark und Knoops Park).

    Ich werde hier ca. 10 Parkanlagen vorstellen. Nach jedem Park mache ich eine Pause, falls es Reaktionen oder Ergänzungen zu diesem Park gibt. Ich möchte in diesem Zusammenhang alle darum bitten, nicht vorher schon Bilder anderer Parkanlagen einzustellen, da ich einen Großteil der Formulierungen und Fotos bereits in der Pipeline habe, Verdopplungen wollte ich gerne vermeiden. Beginnen werde ich mit dem lange Zeit größten Park Bremens, dem Bürgerpark. Er wurde aber in den 1980er-Jahren vom neuen, als Landschaftspark gestalteten "Park links der Weser" als größten Park Bremens abgelöst. Nach dem Bürgerpark folgen die Wallanlagen, der Rhododendronpark und Knoops Park sowie die Neustadts-Wallanlagen und Wätjens-Park.

  • Der König


    Der Bremer Bürgerpark

    Der Bremer Bürgerpark ist für mich immer wieder ein Erlebnis, um nicht zu sagen ein Ereignis: wegen seiner Vielgestaltigkeit, seinem Abwechslungsreichtum und seiner gartenkünstlerischen Gestaltung. Mit einer Größe von 202,5 Hektar gehört er zu den größten Innerstädtischen Parks in Deutschland, vergleichbar mit dem größten Berliner Park, dem Tiergarten (Ich lasse das Tempelhofer Feld außen vor). Der österreichische Fußballer Zlatko Junuzovic, Spieler bei Werder Bremen, sagte mal: "Wahnsinn, ein so großer Park mitten in der Stadt". Ganz in der Mitte liegt der Bürgerpark zwar nicht, aber doch sehr innenstadtnah zwischen den Stadtteilen Findorff im Westen und Schwachhausen/Horn-Lehe im Osten. Der Grünzug hat eine Gesamtlänge von 2,56 Kilometern, die Breite variieert zwischen 0,6 und 1,17 Kilometern. Geht man durch den Bremer Hauptbahnhof, ist der Bürgerpark schon in Sichtnähe.

    Der Bremer Bürgerpark ist eine der wenigen noch fast vollständig erhaltenen gartenkünstlerischen Schöpfungen des 19. Jahrhunderts und zählt zu den bedeutendsten Landschaftsparks in Deutschland. 150 Jahre alt ist er im Jahre 2016 geworden, sein Erschaffer war der Gartenarchitekt Wilhelm Benque. Der Park ist durchzogen von zusammenhängenden Wasserläufen und Seen, die mit Booten befahren werden können, es gibt gastronomische Einrichtungen und eine Vielzahl von Baumarten. Rehe grasen auf den im englischen Stil gehaltenen großen Rasenflächen, deshalb sind Hunde unbedingt an der Leine zu halten, was allerdings nicht immer befolgt wird (mit in der Vergangenheit schon blutigen Ergebnissen).

    Der Bürgerpark besteht rechtlich aus zwei Teilen, dem südlich gelegenen Bürgerpark und dem 1906 gegründeten nördlichen Stadtwald. Geographisch gesehen besteht der Bürgerpark eigentlich aus drei Teilen, oberhalb vom Stadtwald befindet sich noch der 29 Hektar große Stadtwaldsee, der in Bremen durch seine Nähe zur Universität Bremen auch Unisee genannt wird sowie das 11 Hektar große

    Naturschutzgebiet "Am Stadtwaldsee" (Uniwildnis). Beide sind eng mit dem riesigen landwirtschaftlich genutzten Bremer Blockland verbunden.

    Der Bremer Bürgerpark ist eine privat finanzierte Park-Anlage, 2600 Mitglieder sorgen für deren Unterhalt und werben Spendengelder ein,

    u. a. mit der jährlich stattfindenden Bürgerpark-Tombola. Wäre der Staat dort Eigentümer, ich weiß nicht, wie viele Angebote von Investoren

    und Immobilienmaklern die Politik schon schwach gemacht hätten, Teile des Geländes wären bestimmt längst der Wohnbebauung

    anheimgefallen (Schlachtruf: "Wir brauchen Wohnungen").

    1991 wurde der Bremer Bürgerparkverein mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet.

    Karte:



    Parkhotel und Hollersee

    Oben: Das erste Parkhaus vom Bremer Architekten Johann Georg Poppe, 1907 durch einen Brand zerstört. Der Nachfolgebau des Architekten Rudolf Jacobs fiel im Zweiten Weltkrieg einem Bombenangriff zum Opfer. Der heutige, denkmalgeschützte Bau mit dem Kuppeldach stammt aus dem Jahre 1955 (Architekten: Anker/Rosenbusch):

    Allee vorm Parkhotel

    Bank neben dem Parkhotel

  • Rund um den Hollersee

    Skulpturen

                   

    Musik und Tanz vom Bremer Bildhauer Diedrich Knoop


    Vier Jahreszeiten von Bernd Altenstein anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Bürgerparks aufgestellt.


    An der Westseite des Parkhotels: Siegfried der Drachentöter vom Bildhauer Constantin Dausch


    Afrikanischer Wasserbock und Edelhirsch an der Ostseite des Parkhotels nach Entwürfen von Theodor Georgli

  • In der Nähe von Parkhotel und Holllersee

    Der Marcusbrunnen

    Ein Denkmal für den großen Mäzen und Unterstützer des Bürgerparks, Franz Schütte

                        

    Der Niemitzbrunnen

    Der Schwanenteich


    Dyckhoffpavillon

    Sichtachsen



    Weitere Bilder folgen.

  • Bänke im Bürgerpark

    Bänke vom Bremer Kunstschlosser Justus Leidenberg

    Die Heine Bank

    Dr.-Lang-Bank

    Früßmersbank

    Marie-Saghorn-Bank

    Diese Bank wurde 1909 von Justus Leidenberg als letzte Bank für den Bürgerpark geschaffen und heißt nach ihrem Stifter: Fröhlkebank.


    Neben den schmiedeeisernen Leidenberg-Bänken gibt es noch Steinbänke

    Römerbank

    Hollerbank am Marcusbrunnen


  • Wunderschön!

    Das historistische Parkhotel war wirklich eine Augenweide. Spannend fände ich eine translozierte Rekonstruktion, vielleicht an einem anderen Uferbereich des Sees. Als Solitärbau ist er ja nicht wirklich auf den genauen Standort angewiesen, einzig auf die Wirkung der Seeansicht. Und es wäre eine amüsante und interessante städtebauliche Situation, die Philosophie eines gründerzeitlichen Seehotels der von 1955 gegenüberzustellen. Ein bisschen wie das doppelt vorhandene Schlossportal in Berlin (am Staatsratsgebäude und der rekonstruierten Schlossfassade). Gefragt dürfte die Lage in Bremen ja allemal sein - und wie. Alternativ am Weserufer.

    PS: Mir ist völlig klar, dass das gerade eine Spinnerei ist. Aber in der Nachkriegszeit gab es auch allerhand Verrücktheiten und translozierte Rekos ohne Ende (siehe Hannovers Altstadt, manche Fassade in Bremen).

  • Weitere Bänke

    Die zweite Dichterbank ist dem Bremer Schriftsteller und Dichter Heinrich Bulthaupt gewidmet.

    Die älteste Bank im Bürgerpark ist die Emmabank von 1868 vom Bremer Architekten Heinrich Müller


    Annas Ruh

    Diese Bank aus dem Jahre 1915 ist sicherlich nichts besonderes. Aber mich hat der Name bewegt genauso wie die Geschichte, die angeblich dahinter steht. Diese Bank soll eine Stiftung der beiden Schwestern Annas anlässlich ihres Todes gewesen sein.


    Zum Schluss noch zwei Bänke von Justus Leidenberg

    Adelinenruhe


  • Brücken im Bürgerpark




    Wiegandbrücke

    Die schönste und auch wohl wichtigste Brücke ist die Melchersbrücke


    Blick von der Melchersbrücke in Richtung "Meierei", unser übernächstes Thema

    Vorher gehen wir noch zur Emmabank am Emmasee

  • Am Emmasee

    Das Kaffehaus am Emmasee. Der Architekt lieferte nachträglich ein Bild seiner gestalterischen Absicht. Er habe an drei schwimmende Eisschollen gedacht.

    Kaffehaus am Emmasee

    Amphytrite, von Kurt Edzard und Poseidon, Künstler Ernesto de Fiori, 1929 ursprünglich für einen Passagierdampfer des Norddeutschen Lloyd angefertigt

    Das Bootshaus am Emmasee, hier kann man Ruderboote ausleihen


  • Meierei und Meiereisee

    Die Meierei ist ein Gastrobetrieb, leicht gehobenes Niveau. Früher grasten auf der großen Wiese vor der Meierei die eigenen Kühe, deren Milch dann gleich am Ort verarbeitet wurde, deshalb der Name, wie man sich denken kann.

    Die Rückseite liegt am Meiereisee

    Jüngling und Schicksalsgöttin von Constantin Dausch (1878)

    Seit einigen Jahren gibt es wieder Bootsfahrten mit den zwei großen Booten "Marie" und "Meierei", die im Krieg zerstört und jetzt wieder nachgebaut wurden. Im Bootshaus am Emmasee sind sie untergebracht.

    Die "Marie" in Aktion

    Die Meiereivilla mit der "Musika", 1877 vom Künstler Constantin Dausch geschaffen.

  • Sichtachsen und Wasserläufe

    Auf der großen Bank vor der Meierei. Im Hintergrund die Kuppel des Parkhotels und die Domtürme. Das Bild erinnert mich ein wenig an Casper David Friedrich.

    Halblinks von der Meierei dieser wirklich schöne Pavillon.

  • Das Tiergehege

    Im 19. Jahrhundert war es in vielen Volksparks üblich, Tiergehege anzulegen. So auch im Bürgerpark. In den 1980er-Jahren gab es dort sogar noch ein Dromedar. Da Bremen die einzige Großstadt ohne einen Zoo ist, wird das Tiergehege an Wochenenden von Kindern und Eltern belagert, kurz: oft gibt es kein durchkommen, es ist völlig überlaufen. Die Kinder sind trotzdem begeistert.


    Männer die auf Ziegen starren.....Nein, Nein, eher Esel die auf Männer starren, oder besser: auf einen fotografierenden Esel.

    Die seltenen und vom Aussterben bedrohten Bentheimer Schweine vermehren sich hier prächtig......

    Nicht weit vom Tiergehege befindet sich ein kleiner See ohne Namen, der aber in der Geschichte des Bürgerparks eine wichtige Rolle spielte

    Hier befand sich einst der Aussichtsturm inklusive Lokal. Eine Spende des Bremer Mäzens Franz Schütte. Im Krieg beschädigt, hätte er aber wieder aufgebaut werden können. Schade eigentlich (vergl. auch Strang: Ost/Bürgerpark Bremen Aussichtsturm).

    41-2Aussichtsturm1912-ret.jpg

  • Stadtwald und Stadtwaldsee

    Kommen wir nun zum Schluss, zum letzten Teil des Bürgerparkstrangs. Der zum Bürgerpark gehörende Stadtwald ist noch nicht Wald, aber auch kein Park mehr, sondern irgendwas dazwischen, eine Mischform.

    600 Meter lang ist diese herrliche Allee

    Der Aussichtsturm im Stadtwald am kleinen Stadtwaldsee

    Das Aufseherhaus im Stadtwald, versteckt hinter Bäumen

    Drei Rolande gibt es in Bremen. Den großen Roland am Marktplatz, den kleinen Roland von 1737 in der Bremer Neustadt und den hölzernen Roland im Stadtwald. Aber man darf ihm nicht zu nahe kommen, denn im Inneren befindet sich ein Bienenstock.

    Der große Stadtwaldsee

    Warum in die Ferne schweifen, hier könnte man auch Urlaub machen.....

    Und zuletzt eine wenig Uniwildnis, da ist wirklich kaum durchzukommen....

    So, damit ist das Thema Bürgerpark abgeschossen. Zwischen 25 und 30 Stunden habe ich damit verbracht, hätte ich das vorher gewusst.......Aber ein so großer und abwechslungsreicher Park hat viele Themen und Motive zu bieten. Studenten sollen sich auf dem Weg zur Uni hier schon verirrt haben....

    Was ich auch nicht wusste, war, dass der Bremer Bürgerpark größer als das Fürstentum Monaco ist. Wer hätte das gedacht. Darauf kommt man dann, wenn man sich mit einer Sache intensiv beschäftigt.

  • Die Königin

    Die Bremer Wallanlagen

    Quelle Schwarzwälder

    Die Wallanlagen waren einst Teil der Bremer Stadtbefestigung. zickzackartig und halbkreisförmig ziehen sie sich - geteilt durch die Weser - seit dem 17. Jahrhundert um die Bremer Innenstadt und um die alte Bremer Neustadt. Auf der Altstadtseite ist die Umgestaltung zur Zick-Zack-Form erst noch im Bau, man sieht es auf der rechten Seite.


    Die Wallanlagen in der Altstadt

    Mit den 32 Hektar großen Altstadt-Wallanlagen in Bremen wurde vor 220 Jahren der erste öffentliche Park in Deutschland geschaffen. Einst gab es fünf Stadttore, deren Bezeichnungen heute noch als Straßennahmen erhalten geblieben sind: Stephanitor,

    Doventor, Ansgaritor, Herdentor und Ostertor. Außerdem gab es sieben Windmühlen, von denen heute nur noch die sogenannte Wallmühle, die gastronomisch als Kaffee-Mühle genutzt wird, erhalten ist.

    Ab 1802 begann die Umwandlung der Befestigungsanlagen in einen Park durch Isaak Altmann, dem mit der Altmannhöhe und einer Skulptur in den Wallanlagen gedacht wird. Altmann wollte mit seinem Lebenswerk einen von starren Formen befreiten Landschaftspark schaffen. Vielfalt, nicht das Gleichförmige sollte vorherrschen (das sollte man mal den modern ausgerichteten Architekten ans Herz legen). Hinter jeder Biegung entlang des Ufers öffnen sich überraschende Fernsichten. Spazierende erleben im Vorbeigehen begehbare Bilder, Licht und Farbspiele. Der erste Bauabschnitt zwischen Weser und Herdentorsteinweg (hier als Erster und Zweiter Abschnitt dargestellt), wurde 1811 fertiggestellt. Der Wasserlauf als wichtiger Bestandteil des Parks wird durch ein Pumpwerk hinter der Bremer Kunsthalle mit Weserwasser versorgt. Bremer Kapitäne brachten in der Vergangenheit Pflanzen aus anderen Ländern mit, die seitdem in den Wallanlagen gedeihen.

    Erster Abschnitt

    Altmannhöhe

    Blick auf den alten Wasserturm auf der Neustädter Seite.



    Mutter und Kinder vom Bremer Bildhauer Ernst Gorsemann.

    Das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs, ebenfalls vom Bremer Bildhauer Ernst Gorsemann

    Innenraum des Kriegsdenkmals: .Hier müsste mal gemäht werden......

    Blick auf die Altmannhöhe


    Eine seltene Trauerbuche

    Das Pumpwerk

    100 000 Quadratmeter Wasserfläche zeihen sich durch die Wallanlagen. Das Pumpwerk hinter der Bremer Kunsthalle sorgt für ständigen Nachschub durch Weserwasser,.


  • Villa Ichon

    Von der Altmannhöhe aus sieht man einen auffälligen Turm neben dem Goethe-Theater.


    Es handelt sich hier um die Villa Ichon. Sie steht am Rande der Wallanlagen und hat eine eigenen Geschichte, die hier kurz erwähnt werden soll. Architekt war der Bremer Johann Georg Poppe, der das Haus auch später selbst bewohnte.





    Im Inneren des Gebäudes, das heute für Vereine, Kunstausstellung und Konzerte zur Verfügung steht, ist eine Informationstafel über die Geschichte des Gebäudes angebracht.


    In den 1960er-Jahren stand der Abriss in der Diskussion, die Ariadne-Wohnungsbaugesellschaft wollte hier einen 7-geschossigen Neubau mit 19 Wohnungen hinsetzen, siehe Bild oben, unten links. Die Ausführung wurde jedoch durch einen Grundstückstausch mit der Stadtgemeinde verhindert. 1973 wurde die Villa unter Denkaalschutz gestellt.

    Der kürzlich verstorbene Dr. Hübotter, ein in Bremen bekannter "Gebäuderetter", engagierte sich bei der Villa Ichon sehr und sorgte dafür, dass die Villa restauriert wurde und als Begegnungsstätte für die Kultur ausgebaut wurde. Getragen wird die Villa von dem Verein Villa Ichon e. V.

    Im Link von Buten-un-Binnen wird noch mal auf die gesamte Villa eingegangen (bitte beide Zeilen zugleich kopieren)

    https://www.ardmediathek.de/video/buten-un-binnen-oder-regionalmagazin/als-aus-der- villa-ichon-in-bremen-ein-kulturzentrum-wurde/radio-bremen/Y3JpZDovL3JhZGlvYnJlbWVuLmRlL3JhZGlvYnJlbWVuLmRlL29wZW5tZWRpYS8zXzE5MzI5NQ

  • Kunsthalle Bremen

    Die Kunsthalle Bremen wurde 1849 fertiggestellt. Träger der Kunsthalle ist der Kunstverein Bremen, einer der ältesten Kunstvereine in
    Deutschland. Er wurde 1823 gegründet und ist mit seinen 9000 Mitgliedern der mitgliederstärkste Kunstverein in Deutschland.

    Vor ca. 15, 20 Jahren bekam die Kunsthalle zwei Anbauten. Ich muss nicht sagen, dass diese mir nicht gefallen.


    Begründet werden solche Bauten ja meist damit, dass man zeitgenössisch bauen wolle, so wie früher sowieso nicht, die Zeiten seien vorbei und dass es darum gehe, einen Kontrast zum bestehenden Altbau zu schaffen. Ich hätte es besser gefunden, wenn Anbauten entstanden wären, die sich an die Architektursprache des Altbaus angleichen und trotzdem eigenständig geformt sind. Bestes Beispiel dafür ist das Neue Rathaus neben dem alten Bremer Rathaus. Was hier entstanden ist, beißt sich.

    Und was mir auch nicht gefällt: mein Eindruck ist generell, dass sich die modernen Formen der Architektur nicht gut mit der Natur vertragen, während sich die historischen Bauten doch besser in die Parkgestalt einpassen. Ich werde darauf später noch mal kommen.

    Zwei Denkmäler gibt es noch in diesem Abschnitt hinter der Kunsthalle:

    Das Heinrich Heine Denkmal...

    und das Paula Modersohn-Becker Denkmal

    Torhäuser - Wilhelm-Wagenfels-Haus (links) und Gerhard-Marcks-Haus (rechts), als Eingangsprotal zum Ostertor


    Im Wilhelm-Wagenfeld-Haus wird der Nachlass des in Bremen geborenen Bauhaus-Schülers Wilhelm Wagenfeld verwaltet. Wagenfeld entwickelte die industrielle Produktgestaltung, die hier gezeigt wird. Gegenüber liegt das Gerhardt-Marcks-Haus, hier sieht man die Werke des Bildhauers, auch Ausstellungen anderer Künstler gibt es.


    Neben dem Gerhard-Marcks-Haus befindet sich - glaube ich - eine ehemalige Toilette. Dort finden heute Sonderausstellungen statt.

  • Und was mir auch nicht gefällt: mein Eindruck ist generell, dass sich die modernen Formen der Architektur nicht gut mit der Natur vertragen, während sich die historischen Bauten doch besser in die Parkgestalt einpassen.

    Das liegt ja schon daran, dass solche (leider heute üblichen) Lagerhallen zum Einen aus naturfernen Materialien geschaffen sind, zum Anderen auch jede Filigranität, die ja Kennzeichen der Natur ist, vermissen lassen.

    Einigen, sich "progressiv" wähnenden Verwaltungsangestellten und Kulturszene-Mitgliedern geht vermutlich einer ab, wenn sie in diesen Kisten hausen können. Schließlich wahrt man die in diesen Kreisen als Zugehörigkeitsmerkmal wichtige Distanz zur Vorkriegshistorie, zu "falschem Pomp" und "kleinbürgerlicher Behaglichkeit". Der Rest der Leute ignoriert es, weil er nichts besseres mehr kennt bzw. es sich nicht vorstellen kann.

  • So, die Erzählung geht weiter....


    Wahrscheinlich ist mein Strang über die Bremer Parks nicht jedermanns Sache, immer nur Bäume und Wasserläufe. Aber für mich sind Parks hochattraktive Bestandteile des Stadtbildes. Wenn ich im Urlaub Städte besuche, sind die Parkanlagen immer Bestandteil meiner Städtetour. Dass Parks darüber hinaus auch noch das Stadtklima positiv beeinflussen und bei Starkregen große Wassermassen aufnehmen, ist ein zusätzlicher positiver Effekt. Aber natürlich ist für mich die gartenkünstlerische Gestaltung sehr wichtig, die finde ich meist bei historischen Parklandschaften. Moderne Parks sind oftmals rein funktional - Ausnahmen bestätigen die Regel - hier ein paar Baugruppen, viel pflegeleichter Rasen dazwischen - Bestandsgrün eben. Die historischen Parkanlagen in Bremen finde ich besonders gelungen - ich habe ja durch meine Städtetouren vielfältige Vergleichsmöglichkeiten.

    Ich mache jetzt erstmal da weiter, wo ich stehen geblieben bin: bei den Bremer Altstadt-Wallanlagen mit ihren insgesamt 1500 Baumen (in ganz Bremen sind es 215 000) und dem

    Zweiten Abschnitt

    Olbers-Denkmal von Carl Steinhäuser, gewidmet dem Arzt und Astronomen Heinrich Wilhelm Olbers, 1850 in den Bremer Wallanlagen aufgestellt. Es steht seit 1973 unter Denkmalschutz.

    Sockelrelief


    Einer der 1500 Bäume der Bremer Wallanlagen

    Erstaunlich ist hier dass in Bremen den Bäumen anscheinend Vornamen gegeben werden.....


    Hier ein historisches Bild dieses Abschnitts

    Theaterberg: Im Zweiten Weltkrieg wurde das 1843 errichtete Stadttheater teilweise zerstört, aber lediglich das Dach war kaputt. Weg damit!

    Der Theaterberg von unten, hier etwa war die früher die Bühne, nach vorne steigt der "Berg" leicht an

    Auf Bühnenhöhe liegt unten die : Liegende Aigina von Gerhard Marcks

  • Wir befinden uns weiter im Zweiten Abschnitt, es folgt das sogenannte Bischofstor, das im Mittelalter die Bischöfe des Bremer Doms durchschritten

    Außerhalb der Wallanlagen bot sich dann dieser ein Anblick von der Bischofstorbrücke

    Auf der anderen Seite sieht man heute das Türmchen des ehemaligen Polizeihauses


    Passiert man von außen das Bischofstor, befindet sich links das alte Torhaus, wäre wohl auch ein Kandidat für den Graffiti-Strang....


    Danach dann folgt: Der Rosselenker von Louis Tuaillon

    War schon häufig Objekt feministischer Schmierereien...

    Weitere Parkeindrücke dieses Abschnitts: