Unter folgendem Link regelmäßige Dokumentation zu Schäden an Kulturgut in der Ukraine bzw. Versuche zur Sicherung

Gefährdete Architektur und Kunst in der Ukraine
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Von staatlicher Stelle gibt es ein ähnliches Unterfangen:
https://culturecrimes.mkip.gov.ua/
(dem großen blauen Link auf der Seite folgen)
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Vielen Dank für die Links. In diesen bekommt mehr doch mal sehr gutes Anschauungsmaterial über entstandene Schäden.
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https://www.dw.com/de/wie-die-ukr…tten/a-61164766
Ein etwas fülliger Artikel, mit mehr Schwerpunkt darauf, wer alles finanziell sich wo einbringt, weniger was alles erreicht wird und wurde, aber kleine Informationshappen dürften von Interesse sein.
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wir beschaeftigen uns im Forum natuerlich mit Wiederaufbau u.s.w das ist einer der Haupt Themen ( Auch Staedtebau und Planung)
wenn ich jetzt die schoene Kirchen sehen die beschaediigt sind oder werden dann tut das unglaublich weh!
Haette nie gedacht dass so etwas nach Mai 1945 ( oder eigenlich muss man sagen nach dem Ende des Kalten Krieges in Novemnber 1989 ) in Europa wieder so etwas passieren wuerde.......
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Gibts gemeinfreie vorher nacher Bilder von bedeutenden zerstörten ukrainischen Gebäuden? Dann könnte ich zu dem Thema ein Video machen.
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Laut NEXTA sind seit Kriegsbeginn mind. 59 religiöse Gebäude beschädigt oder zerstört worden:
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Mariupol:
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Habe soeben im Welt Livestream im Hintegrund des Reporters gesehen, dass man gerade das Olga von Kiew-Denkmal in Kiew vorsorglich komplett mit Sandsäcken einhaust.
Das Denkmal von 1911:
https://live.staticflickr.com/65535/49815985768_8c9d11f9e5_b.jpg -
Das Denkmal von 1911
. . . ist eine Rekonstruktion von 1996. Die Bolschewiki hatten die Olga bereits 1919 wieder gestürzt, 1923 auch die Begleitfiguren beseitigt und 1935 den Sockel abgetragen. Der Michaelsplatz (Mychajliwska ploschtscha) sollte das Zentrum ihres Regierungsviertels in Kiew werden.
Kiew, das ursprüngliche Denkmal der Fürstin Olga mit den Heiligen Andreas, Kyrill und Method. Fotografie von 1911
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Wir hatten bereits über dieses imposante, administrative Gebäude in Charkiw in einem der Ukraine-Stränge gesprochen:
Quelle: Wikipedia
Nach den Außen- und Innenaufnahmen von CNN zu urteilen, ist das komplette Gebäude mittlerweile eine Ruine.
https://www.youtube.com/watch?v=F6dOqc06rK4 -
Es wurde im Forum bereits erwähnt, dass Städte, wie Mariupol, sehr jung sind im europäischen Maßstab und nicht so eine große Anzahl und Dichte von Bauten aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg besitzen, aber so einiges aus dem 18. und 19. Jahrhundert besaß die Stadt doch noch. Satelitenbildern nach zu urteilen, wurde (und wird noch immer) viel davon jetzt zerstört. Quelle der Bilder ist: CNN
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Es wurde im Forum bereits erwähnt, dass Städte, wie Mariupol, sehr jung sind im europäischen Maßstab und nicht so eine große Anzahl und Dichte von Bauten aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg besitzen, aber so einiges aus dem 18. und 19. Jahrhundert besaß die Stadt doch noch.
Die ältesten erhaltenen Gebäude in Mariupol stammen aus dem späten 19. Jahrhundert. Es handelt sich um ein- bis zweigeschossige Häuser in einem mittelmäßigen provinzialrussischen Stil. Mariupol nahm erst nach dem Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahre 1882 einen Aufschwung. Die Kirchen der Stadt fielen später dem bolschewistischen Terror zum Opfer. Die heutigen Kirchen sind Neubauten, keine Rekonstruktionen. Das Gebäude der Semstwo-Verwaltung von 1875/76, das noch einen gewissen repräsentativen Charakter hatte, wurde ein Opfer des Zweiten Weltkrieges. Darüber hinaus gab es in den ersten hundert Jahren der Geschichte Mariupols keine wichtigen öffentlichen Einrichtungen, keine Adelssitze und keine reichen Kaufleute in der Stadt, sodass tatsächlich baulich aus der Zeit vor 1880 nichts vorhanden ist.
Beklagenswerte Verluste kulturgeschichtlich wertvoller Bauten gibt es im gegenwärtigen Krieg natürlich trotzdem. So berichtet Konstantin Akinsha über die Zerstörung des Kujindschi-Kunstmuseums, das in einer Jugendstilvilla untergebracht war.
Das zweite Foto im Beitrag von Treverer zeigt das Theater von Mariupol, erbaut 1956-1960. Wie man sieht, ist hier das Bühnenhaus völlig zerstört.
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Time Artikel (in Englisch) über die Bemühungen der Ukrainer Kunstwerke vor der Zerstörung zu retten. Vor allem die Kunstwerke, welche von der Geschichte der Ukraine Zeugnis ablegen und die Russland ein Dorn im Auge sind.
https://time.com/6161734/ukrain…inkId=158960245 -
Die in ihrer Altstadt von zahlreichen Kirchen und Klöstern geprägte nordukrainische Stadt Tschernihiw ist laut Bürgermeister von der russischen Armee zu 70% zerstört worden. Es war eigentlich eine Beantragung des Weltkulturerbestatus geplant gewesen:
Ich glaube, das wahre Ausmaß dieses Krieges mit seinen zivilen Opfern, Hinrichtungen, Massenmorden und Vergewaltigungen sowie Zerstörung der ukrainischen Kultur können wir im Moment noch gar nicht erfassen.
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Ich glaube, das wahre Ausmaß dieses Krieges mit seinen zivilen Opfern, Hinrichtungen, Massenmorden und Vergewaltigungen sowie Zerstörung der ukrainischen Kultur können wir im Moment noch gar nicht erfassen.
Natürlich können wir das noch nicht, denn der Krieg ist ja noch im Gange. Und mit jedem weiteren Tag nimmt die Zahl der Toten und nimmt das Ausmaß der Zerstörungen zu.
Die kunsthistorische Bedeutung von Tschernihiw, das eines der Zentren der Kiewer Rus war, ist mir natürlich bekannt. Ich habe gestaunt, dass die Stadt bislang in den Medien vergleichsweise wenig Beachtung fand - auch in den ukrainischen Medien. Ich habe daher die Hoffnung, dass es an den wirklich wertvollen alten Kirchen noch keine schweren Schäden gibt. Im historischen Zentrum von Kiew ist ja bislang soweit auch noch alles intakt. Das ist keine Entwarnung, sondern bezeichnet nur einen mutmaßlichen Sachstand zu einem gegebenen Zeitpunkt.
Ich wollte später auch noch was zu Tschernihiw im Forum bringen.
Es war eigentlich eine Beantragung des Weltkulturerbestatus geplant gewesen:
Neben Tschernihiw ist auch Charkiw ein Kandidat für die Welterbeliste. Dort geht es um die Großbauten des Konstruktivismus, speziell um das Derschprom-Gebäude.
Charkiw, majdan Swobody (Freiheitsplatz) mit dem Derschprom-Gebäude (Foto: Dmitry Glazunov, 13. September 2021, CC-BY-SA-4.0)
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Ab 1:14 kann man sehen, wie Bürger in Charkiw einen gewaltigen Berg aus Sandsäcken um das Taras Schewtschenko-Denkmal aufstapeln.
Charkiw, so rechnet man sich aus, wird mit der Verlagerung des russischen Angriffs gegen Osten und Süden, bald mit noch größerer Härte angegriffen werden.
https://youtu.be/C9uFBOGdd-Y?t=74 -
Charkiw, Taras-Schewtschenko-Denkmal (Foto: Oleg Seliverstov, 10. März 2004, CC-BY-3.0)
Das Denkmal für den ukrainischen Nationaldichter Taras Schewtschenko in Charkiw ist 16 Meter hoch. Geschaffen hat es der sowjetische Bildhauer Matwej Maniser in den Jahren 1934-1935. Am Sockel sind spiralförmig ansteigend 16 Figuren angeordnet, die Typen aus dem Volk darstellen und auf den revolutionären Kampf der Volksmassen anspielen. Den Zweiten Weltkrieg überstand dieses Denkmal unbeschadet. Ob es die russische Aggression übersteht, ob es im Falle einer russischen Besetzung Charkiws unangetastet bliebe, ist völlig offen. Das Denkmal befindet sich im Stadtzentrum, an der Hauptstraße Sumska.
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Hier ist noch ein besonders gutes Foto von den Arbeiten zur Sicherung des Taras-Schewtschenko-Denkmals in Charkiw. Es wurde am 29. März auf der ukrainischen Nachrichtenseite tsn.ua veröffentlicht (Bildrechte: Getty Images). Ich vermute, dass es von einem der Gebäude an der Sumska-Straße aus aufgenommen wurde. Die Grünanlage im Hintergrund ist der Schewtschenko-Garten.
Die Sicherung des Fürstin-Olga-Denkmals in Kiew hatten wir bereits hier im Beitrag von Treverer (und dem folgenden von mir) thematisiert. Dazu noch dieses interessante Foto von Getty Images, veröffentlicht auf tsn.ua am 29. März.
(Die beiden verlinkten Fotos könnt ihr durch Anklicken nochmals stark vergrößern.)
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Dass man aus Tschernigow nichts über zerstörte Kulturdenkmäler hört, ist sicherlich ein gutes Zeichen. Andernfalls wären die Zeitungen damit so voll, dass es nicht einmal an mir vorübergehen würde. Die Hauptsorgen sollte man sich, abgesehen von ganz Europa, über Odessa machen, das über eine gewisse Substanz verfügen dürfte.
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