• Die Ereignisse der letzten Wochen haben deutlich gezeigt, dass viele Putinversteher in Wahrheit Putinmissversteher sind. Ich habe die Faszination für diesen Mann nie nachvollziehen können.

    Den Versuch zu unternehmen, eine andere Seite zu verstehen, ist nicht ehrenrührig. Ich habe nur den Verdacht, dass in dem einen oder anderen Fall im Prozess des "Putinverstehens" eine kritische Distanz verloren gegangen ist, sodass kein realistischer Blick auf den Kremlherrscher mehr vorhanden war. Putinverstehen wurde dann bei einigen Akteuren zum Wunschdenken. Wir hatten das kurz vor Beginn des Krieges gesehen an Kommentaren à la "Der wird doch nie im Leben die Ukraine angreifen - das ist nur Propaganda der Amerikaner" - so etwas konnte man in vielen Foren und Kommentarbereichen lesen.

    Ich denke, Putin liebt Russland (im Sinne eines Imperiums), aber nicht die Russen. Es geht ihm um Russlands "Größe", nicht um das Wohlbefinden der eigenen Bevölkerung. In den Zusammenhang passt es auch, dass Putin in der Vergangenheit offen seine Bewunderung für Napoleon Bonaparte ausgedrückt hat.

  • Fur mich war es immer eine Wunder wie Putenversteher immer auf beide die rechte und linke Rand befinden. Er hat beide diese Grupierungen hinter sich gehabt.

  • Immer bedarf es der Feindbilder, mit denen der innenpolitische "Feind" markiert wird.

    Wer 2015 (und danach) gegen Masseneinwanderung war, war ein "Rassist" oder "Nazi" bzw. "braun".

    Wer 2019 Innehalten bei der Energiewende und Kritik gegenüber Fridays For Future propagierte, war ein "Klimaleugner".

    Wer 2021 Skepsis gegenüber der Corona-Politik und möglichem Impfzwang äußerte, war ein "Corona-Leugner" und "Covidiot".

    Wer heute die geopolitische Interessenlage in ihrer Gesamtheit zu verstehen versucht und vor einer Radikalisierung hin in die Kriegseskalation warnt, ist ein "Putinversteher".

    Natürlich hat auch die andere Seite ihre Feindbildbegriffe. ("Gutmensch" usw.) Aber, dabei besteht der wesentliche Unterschied, dass sie machtlos ist und keinen großen und weitenteils gebührenfinanzierten Medienapparat hinter sich hat.

    Es ist schade, dass die Deutschen in all diesen Fragen, nur rein "moralisch" (gesinnungsethisch) zu argumentieren verstehen, aber nicht die nüchterne Analyse suchen, wo Nutzen und Schaden für das eigene Land liegen. Womöglich ist das das Resultat von fast 80 Jahren weltpolitischer Abstinenz.

  • Das mit vielen Begriffen auch Schindluder getrieben wird, dass sie als Kampfbegriffe eingesetzt werden können - vollkommen richtig. Das war schon immer so. Aber das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass die Begriffe immer inhaltsleer sind und niemals zutreffen.

    Ich glaube, wir müssen hier zwei unterschiedliche Bedeutungen von Verstehen unterscheiden (sonst verstehen wir uns nicht richtig).

    1. Verstehen = Die Logik im Handeln einer anderen Person nachvollziehen können (selbst wenn ich davon ausgehe, dass diese Logik fehlerhaft ist, weil sie auf falschen Grundannahmen beruht; "verstehen" heißt hier also als sich hineindenken in den anderen, ohne notwendigerweise mit seinem Standpunkt zu sympathisieren)

    2. Verstehen = Empathie haben mit dem Handeln einer anderen Person (nicht per se problematisch, aber dann, wenn ein solches "Verständnis" gewaltttätiges Verhalten dieser Person verharmlosen würde).

    "Putinversteher" im Sinne von Nr. 1 werfe ich niemandem vor. "Putinversteher" im Sinne von Nr. 2 ist passend, um die falsche Denkweise von jemandem begrifflich auf den Punkt zu bringen. Es stellt eine Kritik dar, die jemand aushalten muss, besonders dann, wenn Irrtümer aus der Vergangenheit auf die Person Putin bezogen evident sind.

  • Ich erhoffte mir von der EU außenpolitischen Frieden.

    Da hast Du eindeutig zuviel erhofft. Wie soll eine auch wegen deutscher Ängste ziemlich zahnlose EU irgendwie für "außenpolitischen Frieden" sorgen? Was hätte "die EU" Deiner Meinung nach anders machen sollen?

    Das Komische ist, dass der EU von ihren Gegnern gleichzeitig Übermacht und Machtlosigkeit vorgeworfen wird, dabei ist sie einfach nur ein Staatenbund mit allen seinen Stärken und Limitationen. Das meiste, was "die EU" verbockt, ist an einzelnen Mitgliedsstaaten gescheitert. Wer außenpolitischen Frieden sichern will, muss aber etwas mehr sein als ein Handelsverbund mit angeschlossenem Parlament. Der muss Politik machen, der muss über Mittel zur Durchsetzung seiner Interessen verfügen.

    Die EU ist ein wenig wie Berlin, immer am werden, nie am Sein. Kein Wunder, bei der Größe des Projekts, bei den verschiedenen Strömungen, bei den tlw. divergierenden Interessen. Dass es die EU in dieser Form gibt, ist schon ein Wunder, trotz aller offensichtlichen Limitationen. Bitte also nicht überfrachten und Dinge fordern, die gar nicht in ihrer Macht stehen.

    Vollkommen richtig. Aber was ist aus den Ländern geworden, die von Westen befriedet worden sind?

    Afghanistan, Libyen, Irak, Syrien…

    Mit allen Mitteln wollte man die Regierung in Syrien stürzen. Es wurden nach Gießkannenprinzip Mordwerkzeuge über das Land gekippt.. Viele hatten überhaupt keine militärische Ausbildung um beispielsweise mit Tow-Raketen umzugehen. Fundamentalisten verbarrikadierten sich zwischen Zivilisten, nahmen sie als Schutzschilde. Jede Waffenlieferung verschlimmerte das Problem, Tag für Tag.

    Dass sich der Westen (hier sollte man dann schon so ehrlich sein, Deutschland weitgehend auszunehmen) mit den Interventionskriegen der Bush/Clintonära nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, dürfte ja wohl Konsens sein. Das größte Desaster war sicherlich der Irakkrieg, aber auch in Syrien und Libyen ist einiges schiefgelaufen. Trotzdem riecht das alles nach Whataboutism, sonst müssten wir noch über die Sowjetunion in Afghanistan reden und die russischen Bombenangriffe in Syrien, ohne die es gar nicht erst zur dann so viel beklagten "Flüchtlingskrise" gekommen wäre.

    Aber wie können wir wahrhaftig handeln? Mit militärischen Eingriffen? Abdrehen des Gasstroms? Damit wir in eine Massenarbeitslosigkeit rutschen? Wen können wir dann noch helfen?

    Naja, helfen würde erstmal, einfach die Realität anzuerkennen: Russland führt einen Angriffskrieg mit vielen Toten gegen ein europäisches Nachbarland. Schon daran scheitert es ja hier bei einigen. Vor der möglichen Therapie muss erstmal die Diagnose stimmen. Dann kann man sich immer noch über Gas und Waffen und Atomgefahr und Massenarbeitslosigkeit streiten. Wie genau damit umzugehen ist, steht auf einem anderen Blatt. Oben wurden in zahlreichen Kommentaren dreist Opfer und Täter vertauscht, ständig wird ein bisschen gedreht an der Wahrheit, abgelenkt, irgendwelche Geschichten aufgetischt. Warum fällt es denn den Kollegen so schwer, diesen Krieg mal als das zu bezeichnen, was er ist? Ein Tabubruch in der europäischen Nachkriegsgeschichte.

    Mir ist klar, dass jetzt Inflation und die drohende "Massenarbeitslosigkeit" die Hauptargumente gegen ein zu hartes Vorgehen gegen Russland werden. Dabei ist das wie so vieles andere erstmal einfach eine These, noch eine gewagte dazu. Die Inflation betrifft die ganze Welt gerade, Deutschland ist sogar eher geringer als der Durchschnitt betroffen. Was aber sicher ist, ist, dass der Gas- und Ölverkauf nach Westeuropa und hier zunehmend fast ausschließlich nach Deutschland mittlerweile die Haupteinnahmequelle des Regimes ist und damit Mitgrund dafür, dass Russland diesen Krieg mit zunehmend erbarmungsloser Härte unter Inkaufnahme hoher ziviler Opfer überhaupt weiter führen kann.

    Zu Deutschland denke ich, dass dieses Land ausgerechnet von unseren selbsternannten Patrioten permanent unterschätzt wird (damit bist nicht Du gemeint). Ich glaube, dass Deutschland weiterhin sehr stark ist und auch eine solche, nun eben etwas beschleunigte Umwälzung meistern kann. Vielleicht geht es auch nur mit einer solchen Großkrise, da sonst die Beharrungskräfte einfach zu groß wären.

    Für mich geht es in dieser Diskussion erstmal einfach darum, dass benannt wird, wer Aggressor und wer Opfer ist. Wenn schon daran gescheitert wird, braucht man über den Rest ehrlich gar nicht zu reden.

  • Da postet hier einer Putin-Propaganda (ja, das ist "moralisch niederträchtig"), ich widerlege sie, und dann wird fleißig gelöscht. Es ist wirklich überflüssig in diesem Forum seine Mühe und seine Zeit zu investieren!

    Das hätte mich schon interessiert. Zumal der eigentlich angeprochene Rastrelli seit Anfang März bisher keine Antworten liefert. Ihn hatte ich persönlich angeschrieben. Also bitte werter Maecenas - gern Deine Antwort per persönlicher Konversation. Ich schicke Dir nochmal meine Anfragen und lasse mich auch gern umstimmen.

  • Henry

    Auf das, was du mir per PN geschickt hast, hatte ich hier teilweise schon geantwortet. Musst du mal zurückblättern. Generell habe ich aber keine Lust auf Beschäftigungstherapie durch Putins Agenten. Um es kurz zu machen: In der Ukraine gibt es - wie in allen Ländern - rechtsextreme Gruppierungen. Sie haben in der Ukraine nur eine marginale Bedeutung.

    Putin bezeichnet alle nationalbewussten Ukrainer als "Nazis". Wenn er "Entnazifizierung" sagt, dann meint er "Entukrainisierung".

    Ich staune wirklich, was die Putin-Fans als Kriegsgrund akzeptieren. Nach deren Meinung darf Russland jedes europäische Land angreifen.

    Es ist erschreckend, dass zwei drei Foristen Putins Propaganda eins zu eins wiedergeben. Als wären sie aus dem Kreml ferngesteuert.

  • Zitat

    In der Ukraine gibt es - wie in allen Ländern - rechtsextreme Gruppierungen. Sie haben in der Ukraine nur eine marginale Bedeutung.

    Marginale Bedeutung würde ich mal nicht behaupten zumindest lt. den von mir angegebenen Quellen. Sehe ich jetzt als nicht ausreichend widerlegt an und warte mal was Maecenas zu schreiben hat.

    Zitat

    Putin bezeichnet alle nationalbewussten Ukrainer als "Nazis"

    Diese Aussage trifft auch 1:1 für Deustschand zu. Man ersetze "Ukrainer" durch "Deutsche" und "Putin" z.B. durch "Sigmar Gabriel", der meint besonders weit vorn im Kampf gegen "Nazis" stehen zu müssen, nur weil sein Vater Mitglied der NSDAP war. :biggrin:

    PS.: Ich selbst bin weit davon entfernt nationalbewusst zu sein. Ist mir zu anstrengend und engstirnig.

  • In den Zusammenhang passt es auch, dass Putin in der Vergangenheit offen seine Bewunderung für Napoleon Bonaparte ausgedrückt hat.

    Davon habe ich noch nichts gehört. Es würde auch keinen Sinn ergeben. Denn Napoleon ist gescheitert, und zwar maßgeblich an Russland. Ein russischer Nationalist nimmt sich nicht einen Feind Russlands zum Vorbild. Er wird vielmehr die russischen Helden feiern, die diesem Feind die Stirn geboten haben. Im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen zum Beispiel Suworow oder Kutusow.

  • Davon habe ich noch nichts gehört. Es würde auch keinen Sinn ergeben. Denn Napoleon ist gescheitert, und zwar maßgeblich an Russland. Ein russischer Nationalist nimmt sich nicht einen Feind Russlands zum Vorbild. Er wird vielmehr die russischen Helden feiern, die diesem Feind die Stirn geboten haben. Im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen zum Beispiel Suworow oder Kutusow.

    Hitler hat auch Napoleon bewundert, obwohl er die Franzosen als den Erbfeind der Deutschen sah. Solche vermeintlichen Widersprüche gibt es.

    EDIT: Eine Hinzufügung... viele unserer deutschen Putin-Fans halten sich ja auch für Patrioten, obwohl sie einem Mann hinterherlaufen, der alles andere als ein Freund unseres Landes ist.

    Siehe hier:

    "Präsident Putin antworte damals: 'Napoleon Bonaparte'"

    Quelle

    "Unter den westlichen Staatslenkern bewundert Putin Napoleon und de Gaulle."

    Quelle

    "Russian President Putin admires Napoleon Bonaparte the most, is inspired by Charles de Gaulle and takes India as his most preferred destination, reveals his biography First Person Conversation With Vladimir Putin."

    Quelle

  • Marginale Bedeutung würde ich mal nicht behaupten zumindest lt. den von mir angegebenen Quellen. Sehe ich jetzt als nicht ausreichend widerlegt an und warte mal was Maecenas zu schreiben hat.

    Deine Quellen sind Medienberichte von 2013/14. Nicht mehr aktuell. Such dir die Wahlergebnisse in der Ukraine zusammen! In der deutschen und englischen Wikipedia findest du da einiges. Maecenas wird dir auch nichts anderes schreiben.

    Diese Aussage trifft auch 1:1 für Deustschand zu. Man ersetze "Ukrainer" durch "Deutsche" und "Putin" z.B. durch "Sigmar Gabriel", der meint besonders weit vorn im Kampf gegen "Nazis" stehen zu müsse

    Nein, trifft nicht zu. Sigmar Gabriel beginnt auch keinen Krieg gegen Deutschland.

    Ich selbst bin weit davon entfernt nationalbewusst zu sein. Ist mir zu anstrengend und engstirnig

    Achso? Dann musst du aber gegen Putin sein. Der ist nämlich extrem nationalistisch. Sein russischer Chauvinismus, sein Hass auf die Ukrainer ist der wesentliche Grund für die russische Invasion in der Ukraine.

    Hier zwei Reden Putins im russischen Originalton auf Youtube:

    Fernsehansprache vom 21. Februar 2022 und Rede im Luschniki-Stadion vom 18. März 2022

  • Marginale Bedeutung würde ich mal nicht behaupten zumindest lt. den von mir angegebenen Quellen.

    Der politische Arm des Regiment Asow, das Nationalkorps, trat 2019 als Teil eines entsprechend ausgerichteten Bündnisses bei der ukrainischen Parlamentswahl an. Es erhielt nur 2,4% der abgegebenen Stimmen. Nach einer überragenden Bedeutung sieht das für mich nicht aus.

  • Wirre Gedankengänge, die Henry hier äußert. Ich weiß gar nicht, was er sagen will. Was zum Teufel hat Sigmar Gabriel mit dem Vernichtungskrieg Russlands zu tun?

    Und zum Thema hat er eigentlich gar nichts gesagt. Wie rechtfertigt er denn den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine? Die zehntausenden von toten Zivilisten in den belagerten und beschossenen Städten im Osten der Ukraine? Die Tatsache, dass Russland dort komplette Großstädte wie Mariupol dem Erdboden gleichmacht, mit Bildern, die denen von Dresden nach dem Krieg in nichts nachstehen?

    Stattdessen 1:1 talking points aus der Propaganda- und Desinformationsmaschine des Kremls, die Geschichte mit den Ukrainazis ist zum Beispiel so öde. Rechte Parteien haben bei den letzten Parlamentswahlen in der Ukraine 2,4 % der Stimmen bekommen. Dass Symbolik, Vorgehen, Rhetorik und Skrupellosigkeit des Vorgehens der Russen viel, viel mehr an das Vorgehen von Nazis erinnern, wird auch vollkommen ausgeblendet. Hinzu kommen zahlreiche Fakes, die von Russland lanciert durchs Netz geistern.

    Rastrelli ist wirklich extrem belesen, hat den entsprechenden Hintergrund, ist ganz sicher nicht negativ voreingenommen gegenüber Russland, im Gegenteil. Er hat in den letzten 4 Wochen das gemacht, was man eben machen sollte, wenn sich die Faktenlage massiv ändert und kann durch fundiertes Fachwissen und ausgewählte Quellen gut belegen, warum dies auch vollkommen richtig war.

    Warum sollte irgendjemand "Henry", der hier ausschließlich tendenziöse und veraltete Links postet eher glauben als einem Osteuropaexperten wie Rastrelli, der sowohl Russisch als auch Ukrainisch lesen und verstehen kann und die Originalquellen parat hat?

  • Sigmar Gabriel hat lediglich einen Vernichtungskrieg gegen meine gute Laune begonnen indem er u.a. das Wort "Nazi" inflationar einsetzt. Genau wie Putin. Beide begründen ihre Poltik mit "Nazis". Einem wird das vorgeworfen, einem anderen nicht. Obwohl beide damit ungerechtfertigt stigmatisieren. Dem einen glauben und dem anderen nicht. Das wolle ich mal aufzeigen.

    Restitutor Orbis

    Zitat

    "Aidar" wurde kurz nach Beginn des Donbass-Krieges im April 2014 aus den rechtsradikalen Maidan-Selbstverteidigungskräften rekrutiert. Seit dem gehört der Verband zu den berüchtigtsten bewaffneten Formationen der ukrainischen Nationalisten. Seit März 2015 ist "Aidar" als 24. Sturmbataillon in die Strukturen der ukrainischen Streitkräfte eingegliedert. Die UNO, die OSZE und andere internationale Menschenrechtsorganisation wie Amnesty International haben bereits mehrfach über Verbrechen der "Aidarowzy" berichtet.

    https://de.rt.com/europa/134139-…-gefaengnissen/

    (Achtung - RT - Russische Propganda)

    Zitat
     

    Die Tagesschau berichtete: "Besonders berüchtigt ist das Bataillon AIDAR, zu dem rechtsgerichtete ukrainische Nationalisten gehören, von denen sich einige mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen schmücken, als Abzeichen auf der Tarnkleidung oder als Tätowierung auf dem Körper. Die Anführer und viele Mitglieder sind bekennende Neonazis und Mitglieder von rechtsextremen Gruppen."[6] Nur etwa 10 % verfügten anfangs über eine militärische Ausbildung. Die Freiwilligen durchliefen zunächst eine Grundausbildung von zwei Wochen. Die meisten Mitglieder der Kampfeinheit stammen aus der Ostukraine bzw. aus dem Donezbecken und gehören oft akademischen Berufen an.[7]

    Zitat

    Die Internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International berichtete im September 2014 über Kriegsverbrechen des Ajdar-Bataillons. Seinen Mitgliedern werden Entführung, Raub, Misshandlung, Erpressung und vorgetäuschte Hinrichtungen vorgeworfen.[8] Im Dezember 2014 blockierte das Bataillon humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Osten der Ukraine. Amnesty International warf Ajdar deswegen vor, das Aushungern von Zivilisten als Kriegsmittel einzusetzen.[9]

    Mitgliedern des Verbands werden von ukrainischen Behörden und international agierenden Menschenrechtsorganisationen zahlreiche schwere Verbrechen, wie Morde und Entführungen, vorgeworfen.[3]

    Die ukrainische Berufssoldatin Nadija Sawtschenko kämpfte im Bataillon Ajdar, als sie im Juni 2014 in der Ostukraine von pro-russischen Separatisten festgenommen wurde, später wurde sie nach Russland verbracht. Die russische Justiz wirft Sawtschenko vor, sie habe einen Angriff koordiniert, bei dem zwei russische Journalisten getötet wurden.[10] Im Mai 2016 kam sie wieder frei.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bataillon_Ajdar

    (Achtung - Wikipedia - auch Propaganda :) )

  • Das ist ja fraglos alles ganz interessant, und es wird sicherlich auch Rechtsextreme geben in der Ukraine. Das Asow-Battalion scheint mir auch eher unappetitlich. Ich frage mich nur, warum Du Dich so in diese Details der Vergangenheit verbeißt und das, was gerade jetzt in der Ukraine geschieht, so ausblendest. Wirkt auf mich wie relativ verzweifelte Relativierungsversuche, die genauso wie die permanenten Hinweise auf vergangene Missetaten der NATO/USA im Nahen Osten die Diskussion vom eigentlichen Thema wegführen sollen.

    Schön vom aktuellen Vernichtungsfeldzug ablenken und die Leute in irgendwelche Detaildiskussionen verstricken, klassische Technik. Kommt von Dir noch was zu der aktuellen Situation in der Ukraine?

  • Zitat

    Kommt von Dir noch was zu der aktuellen Situation in der Ukraine?

    Bitteschön:

    Zitat

    In den Donbass-Republiken beginnt die Aufarbeitung der Verbrechen ukrainischer Nationalisten. Russische Medien veröffentlichen Fotos und Videos ehemaliger Gefängnisse und Folterkammern in den befreiten Gebieten und lassen ehemalige Insassen zu Wort kommen.

    https://de.rt.com/europa/134139-…-gefaengnissen/


    Auch Russische Propaganda.

  • Das deutsche Recht definiert den Genozid in §6 des Völkerstrafgesetzbuches. Dort steht:


    (1) Wer in der Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder ethnische Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören,

    (2) ein Mitglied der Gruppe tötet, einem Mitglied der Gruppe schwere körperliche oder seelische Schäden, insbesondere der in § 226 des Strafgesetzbuches bezeichneten Art, zufügt,

    (3) die Gruppe unter Lebensbedingungen stellt, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen,

    (4) Maßregeln verhängt, die Geburten innerhalb der Gruppe verhindern sollen,

    (5) ein Kind der Gruppe gewaltsam in eine andere Gruppe überführt,


    wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

    Ende April 2014 wurde durch Kiew der Nord-Krim-Kanal blockiert, um die Krim von der Wasserversorgung abzuschneiden. Der einzige offene kriegerische Akt, den die Ukraine gegen die Krim gewagt hat; hier von § 6 (3).


    Zitat


    Kommt von Dir noch was zu der aktuellen Situation in der Ukraine?

    Russland zerstörte offenbar Damm, der die Wasserversorgung der Krim blockierte.

    Zitat

    17:54 Russland hat nach eigenen Angaben die Wasserversorgung der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim nach acht Jahren wieder sichergestellt. Russische Truppen sprengten einen von der Ukraine errichteten Damm, der seit 2014 den wichtigen Nord-Krim-Kanal vom Fluss Dnipro abgeschnitten hatte, wie der Armee-Fernsehsender Swesdaberichtete. Fallschirmjäger hatten den Kanal nach dem Angriff auf die Ukraine erobert.


    Über das Bauwerk bezog die Krim bis zur Annexion durch Russland bis zu 90 Prozent ihrer Wasserversorgung. Wegen der Blockade hatte der Chef der Krim-Republik, Sergej Aksjonow, einen sparsamen Umgang mit Wasser angeordnet. Der Grundwasserspiegel auf der Halbinsel sank deutlich, weite Flächen trockneten auch wegen fehlender Niederschläge aus.


    Quelle: Spiegel.de 26.02.2022 (keine russische Propaganda) https://www.spiegel.de/ausland/russla…e7-961d47e5ed3f

    Damit haben die Russen eines ihrer wichtigesten Kriegsziele erreicht und einen Teil des von ihnen genannten Genozids abgewendet.

  • Russland zerstörte offenbar Damm, der die Wasserversorgung der Krim blockierte.

    Warum sollte die Ukraine denn die Krim weiterhin gratis mit Millionen Liter kostbaren Wassers versorgen, nachdem ihnen die Provinz von Putin kriegerisch entrissen wurde??

    Damit haben die Russen eines ihrer wichtigesten Kriegsziele erreicht und einen Teil des von ihnen genannten Genozids abgewendet.

    Ich finde diese Äußerung hat nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun. Du rechtfertigst und legitimierst hier Putins grausamen Krieg. Das ist einfach nur widerlich! Ich hoffe die Moderation sperrt dich.

  • Restitutor Orbis

    https://de.rt.com/europa/134139-…-gefaengnissen/

    (Achtung - RT - Russische Propganda)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bataillon_Ajdar

    (Achtung - Wikipedia - auch Propaganda :) )

    All das ist mir bekannt.

    Du hast damit allerdings nicht meine Argumente widerlegt.

    In der Argumentationslehre spricht man von einem Strohmannargument, wenn man der Gegenseite unterstellt, eine Position zu vertreten, die sie in Wahrheit gar nicht hat. Ich habe zu keinem Zeitpunkt abgestritten, dass es solche rechtsextremen Gruppierungen in der Ukraine gibt. Please stop strawmanning me.