Ich bin erstaunt, dass die Gestaltungskommission den Entwurf nicht als zu historisierend bemängelt hat. Ein spannender Bruch zum Hotelneubau nebenan wäre sicherlich auch toll gewesen. Ein bisschen Brutalismus hätte überdies auch nicht schaden können. 
Das ganze ist doch ziemlich frustrierend. Ich fand das Dach aus dem ersten Entwurf noch annehmbar. Was jetzt gebaut werden soll ist einfach nur traurig.
Nach vielen Jahren als stiller Mitleser möchte ich gerne auch mal etwas beitragen.
Anbei ein paar Fotos des alten Karstadt Gebäude. Die Abrissarbeiten schreiten langsam voran und unter den Vorbauten scheint noch einiges an historischer Substanz vorhanden zu sein.
Besonders überrascht hat mich die freigelegte Stütze, es scheint als wurden dort verschiedene Kalksteine als Inlay/Verkleidung verwendet. Leider habe ich kein historisches Bild gefunden welches die Gestaltung der Stützen im Original zeigt.
Wir hatten noch nicht die Wettbewerbsteilnehmer, die keine Auszeichnung erhalten haben, hier im Forum:
https://www.deutsches-architek…?postID=712969#post712969
Ist viel Brauchbares dabei, weshalb die Entwürfe hier nochmal Eingang finden sollen.
Um nochmal zu verdeutlichen was da weg kommt:
Es kann doch nur besser werden!
Mal wieder ein Update, die Bögen wurden nun weitgehend geöffnet und das Gebäudeinnere entkernt. Es ist die filigrane Struktur des Gebäudes erkennbar, faszinierend wie offen das Erdgeschoss gestaltet wurde, lediglich ein paar Stützen tragen die Last.
Ein Glücksfall dürfte die originale Deckengestaltung sein, welche nun wieder freigelegt wurde. Ich selbst war zwar in der Vergangenheit nicht im Karstadt, der Stuck und die Profilierung dürften aber, allen Anschein, unter einer Trockenbaudecke abgehangen gewesen sein.
Der Verbindungstrakt ist nun auch Geschichte.
Die Verkleidung des Erkers wurde nun vollständig entfernt. Es kommt abermals die Originalsubstanz zum Vorschein.
In Zusammenhang mit dem Neubau der an den Karstadt anschließenden Häuser, ist mir heute aufgefallen, dass dafür auch ein Gebäude fallen wird, dass für mich wie ein Altbau wirkt.
Schützenstraße 10, nicht in der Denkmalliste vertreten
Natürlich ist der derzeitige Zustand eher unschön, aber wenn man bedenkt was da hin kommt, ist es zumindest um dieses Gebäude durchaus schade. Für die anderen Gebäude stellt deren Abriss eine Verbssung dar, aber hier gäbe es wenigstens Potential.
Den Fenstersimsen nach könnte es ein Bau aus den 1920er/30er Jahren sein. Vermutlich stand er gegen Osten ursprünglich als Kopfbau frei, wenn man das Walmdach bei Google maps betrachtet. In den östlichen Bundesländern würde ich sogar auf die 1950er Jahre tippen (Stalin-Barock).
