Muß eine nicht so sehr dicht bevölkerte Region aber unbedingt strukturschwach sein? Schweden, Finnland, Island sind doch auch hochentwickelte Länder.
Das Problem ist nicht die absolute Bevölkerungsdichte, sondern die generelle Entwicklung. Natürlich gibt es bevölkerungsarme Gegenden, die nicht abgehängt sind. Skandinavien macht es vor. Das Oldenburger Münsterland, in dem ich lebe, übrigens auch (und die Bevölkerungsentwicklung zeigt nach oben). Aber wenn Landschaften und Orte wie Sankt Andreasberg in 30 Jahren die Hälfte ihrer Bewohner verlieren, ist das ein riesiges strukturelles Problem. Denn es gehen primär die Jungen aufgrund der wegbrechenden Entwicklungschancen. Übrig bleiben die Rentner, die aber kaum Einnahmen in die Kassen spülen. Und genau das passiert im Westharz vielfach. Das Ergebnis sind Geisterstädte, wo früher geschäftige Fußgängerzonen existierten, was wiederum keine neuen Bürger und Investoren anzieht. Das ist dann die Abwärtsspirale, die ich meine.