München - Feldherrnhalle, Odeonsplatz

  • Ein Edelstein - diese Theatinerkirche.
    Nun wäre das Rathaus aber auch mal fällig. So schmutzig schwarz muss heute kein Kleinod mehr ausschauen.
    Dazu noch dieser zugepflasterte Langweilerplatz. Mehr Natur wäre hier sehr wünschenswert.

  • Was ist daran zynisch? Deutschland wurde ja nicht mit Atombomben perforiert. Also sind auch viele Altbauten erhalten geblieben. Zum Glück. Zumal die Feldherrenhalle ja nicht mal ein NS-Bau ist.

  • (...) Die Gebäudehülle aus Naturstein und Putz soll wieder erstrahlen und das bemalte Gewölbe sowie die Rückwand erneut in vollen Farben leuchten; das Hallenpodium bekommt seinen historischen Belag zurück. Natürlich werden auch die großen bronzenen Standbilder im Halleninneren und die markanten Steinlöwen, die die Zugangstreppe flankieren, restauriert und erhalten ihren ursprünglichen Glanz. Aber auch das Innenleben der Feldherrnhalle wird auf seine Statik hin überprüft, um ggf. erforderliche Maßnahmen zur Gebäudesicherung durchzuführen. (...)

    Das hört sich nicht so an, als würde da ein einstelliger Millionenbetrag genügen.

    Doch die erste Sanierung seit 70 Jahren, ist mehr als überfällig.

  • FÜRACKER: NEUER GLANZ FÜR MÜNCHNER WAHRZEICHEN – FELDHERRNHALLE WIRD UMFASSEND SANIERT – Finanzminister stellt erste Sanierung seit 70 Jahren vor // Restaurierungspläne und Historie auf neuen Info-Tafeln vor Ort direkt erfahrbar

    Pressemitteilung vom 28. Oktober 2020

    „Die Löwen an der Feldherrnhalle sollen wieder leuchten! Hier verbinden sich modernes Großstadtleben und historische Bedeutung wie an kaum einem anderen Ort – dieses einmalige Wahrzeichen wollen wir für die Münchner und ihre Gäste aus aller Welt optimal erhalten. Daher ist geplant, das berühmte Denkmal erstmals seit 70 Jahren umfassend zu sanieren und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. So bleibt das Gebäude auch in Zukunft ein markantes Monument zwischen Residenz, Theatinerkirche und Hofgarten sowie als Startpunkt der historischen Ludwigstraße“, hob Finanz- und Heimatminister Albert Füracker am Mittwoch (28.10.) bei der Vorstellung der geplanten Maßnahmen in München hervor. „Schon ab heute gibt es direkt an der Feldherrnhalle neue Infotafeln, die über die umfangreichen Sanierungspläne und die Geschichte des Bauwerks informieren. Dies ist auch für Ortskundige eine gute Gelegenheit das vermeintlich vertraute Monument neu zu entdecken“, so Füracker.

    Umfassende Sanierungsmaßnahmen an der Feldherrnhalle sind geplant: Die Gebäudehülle aus Naturstein und Putz soll wieder erstrahlen und das bemalte Gewölbe sowie die Rückwand erneut in vollen Farben leuchten; das Hallenpodium bekommt seinen historischen Belag zurück. Natürlich werden auch die großen bronzenen Standbilder im Halleninneren und die markanten Steinlöwen, die die Zugangstreppe flankieren, restauriert und erhalten ihren ursprünglichen Glanz. Aber auch das Innenleben der Feldherrnhalle wird auf seine Statik hin überprüft, um ggf. erforderliche Maßnahmen zur Gebäudesicherung durchzuführen.

    Die zahlreichen Einzelschritte der umfangreichen Maßnahmen an dem historisch einmaligen Bauwerk werden jetzt mit Fachleuten und Historikern geplant und dann dem Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags vorgelegt. Die eigentlichen Baumaßnahmen werden nach Abschluss der Planungen und Freigabe durch den Bayerischen Landtag in etwa zwei Jahren beginnen und voraussichtlich bis 2025 dauern.

    Die Feldherrnhalle hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde 1841 bis 1844 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern errichtet, um der bayerischen Armee und ihren siegreichen Feldherren ein Denkmal zu setzen. Am 9. November 1923 wurde hier ein nationalsozialistischer Putschversuch von der Landpolizei aufgehalten, was sie nach der Machtübernahme 1933 zu einem Kultort der “Bewegung” machte. Heute ist sie ein beliebter Treffpunkt bei Jung und Alt – egal ob aus München oder zu Gast in der Landeshauptstadt.

    Quelle: Bayerische Staatsregierung

  • Snork March 27, 2023 at 7:53 PM

    Changed the title of the thread from “München - Sanierung der Feldherrnhalle” to “München - Feldherrnhalle, Odeonsplatz”.
  • Mal eine Frage an die Leute aus München. Im Jahre 2020 kam die Nachricht auf, daß die Feldherrnhalle endlich saniert werden soll. Ein Zeitraum von 2022 bis 2025 wurde genannt.

    Allerdings kann ich bei meiner Suche keinen Bericht dazu finden, ob diese Sanierung bereits begonnen wurde. Mittlerweile ist man schon im zweiten Jahr nach dem angekündigten Start.

    Hat jemand aktuelle Infos dazu?

  • Leider nur schwer zu erkennen, aber am 26. Februar war die Feldherrnhalle zumindest teilweise eingerüstet, also scheint die Sanierung schon begonnen zu haben, oder zumindest die Vorbereitungen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Mal eine Frage an die Leute aus München. Im Jahre 2020 kam die Nachricht auf, daß die Feldherrnhalle endlich saniert werden soll. Ein Zeitraum von 2022 bis 2025 wurde genannt.

    Allerdings kann ich bei meiner Suche keinen Bericht dazu finden, ob diese Sanierung bereits begonnen wurde. Mittlerweile ist man schon im zweiten Jahr nach dem angekündigten Start.

    Hat jemand aktuelle Infos dazu?

    Die Nordwest-Ecke ist teilweise eingerüstet, und der Zugang zur Halle ist versperrt .

  • Ein gutes halbes Jahr später.

    Odeonsplatz, Feldherrenhalle

    "Sanierungsfortschritte" bei der Feldherrenhalle.

    feldherrenhalle_2024_09_01_P1230609.jpg

    feldherrenhalle_2024_09_03_P1230610.jpg

    feldherrenhalle_2024_09_02_P1230613.jpg

    Die Aufnahmen sind von vorgestern.

  • Ernsthafte Frage: Haben die überhaupt schon ernsthaft mit der Sanierung angefangen und gibts irgendwo einen aktualisierten Zeitplan? Ich konnte online nichts finden und der originale wird ja unmöglich zu halten sein.

  • Dazu gibt's online auch nichts, da die Sanierungskonzepte gerade erst erarbeitet werden. Der Hauptgrund für die Verzögerung der Sanierung der Feldherrnhalle liegt darin, dass man bei der Untersuchung des Bauwerks leider festgestellt hat, dass die metallenen Zuganker, die die seitwärts strebenden Schubkräfte der Bögen auffangen, im Mauerwerk korrodiert sind und dass durch bereits früher einmal zum Entrosten verwendete Schwefel- oder Phosphorsäure auch das umgebende Mauerwerk angegriffen worden ist. Dies ist ein Problem für die gesamte Statik, da die Feldherrnhalle irgendwann zusammenbrechen könnte, wenn die Zuganker nicht rechtzeitig repariert werden. Die Sanierung wird aber nun wesentlich komplizierter und teurer als angenommen: es müssen erst neue Konzepte erarbeitet, ihre Finanzierung beantragt und eine Ausschreibung organisiert werden.
    D.h. es wird alles noch dauern... aber bei der heutigen staatlichen Geldnot muss man froh sein, wenn überhaupt etwas geschieht.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Schade, ich habe München immer für dieses letzte bisschen Patina geliebt. Nach der Sanierung ist dann auch der letzte Rest „Italien“ verschwunden und die Halle vermutlich so wegsaniert äh „generalsaniert“ wie die garckerl-gelbe Theatinerkirche. Himmel Hilf!

    Das Gebäude ist schadhaft und es droht Gefahr, das verstehe ich, es geht mir lediglich um das zu erwartende „Finish“ bei dem man regelhaft weit über das gesunde Maß hinausschießen wird. Wir können uns da als Deutsch wunderbar von den westlichen östlichen und südlichen Nachbarn (außer Österreich vielleicht) etwas abschauen. Und das ich Österreich ausnehme hat dann vielleicht wieder etwas mit einem doch vielleicht typisch „deutschen“ Herangehensweise an das „Sanieren“ zu tun. ;)

  • Naja das wird eine Weile dauern. Und wie früher wird die Patina auch nicht, da man Silikatfarbe hergenommen hat, also eine stark deckende Farbe, statt wie vor noch vor 70 Jahren Kalkfarbe. Der Hersteller wirbt damit das die meisten mit der Farbe gestrichenen Fassaden nach 30 Jahren aufgefrischt werden. Bei der Sprachakrobatik auf der Webseite des Herstellers musste ich unweigerlich an Dieter Wieland denken.


    Off Topic Fundstück zur Theatinerkirche:

    Die Farbgebung des Ensembles ist im Bewusstsein der Bevölkerung tief verankert. "Selbstverständlich bleibt die Farbe der Theatinerkirche, wie sie ist", sagte auch Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) auf Anfrage. Für sein Ministerium am Odeonsplatz in Sichtweite der Theatinerkirche war ebenfalls schon einmal die Farbe Grau im Gespräch - doch der Minister lehnte den Farbwechsel strikt ab. "Das Ocker am Odeonsplatz ist ein Markenzeichen Münchens", befand Faltlhauser.

    "Ich denke, dass Grau sehr vornehm aussehen würde", sagt hingegen der Sprecher des Erzbischöflichen Ordinariats München und Freising, Winfried Röhmel. Das Ordinariat habe bei der Fassadenfarbe nicht mitzuentscheiden, die Theatinerkirche als solche werde stets die gleiche bleiben. "Wir mischen uns nicht in den Streit ein", betont Röhmel. Aber: "Etwas Ungewohntes schadet uns allen nicht."

  • Woher weißt du, dass vor 70 Jahren eine Kalkfarbe verwendet wurde? Ich finde das Ergebnis der kürzlichen Restaurierung schon gut, die Fassade leuchtet wieder sehr schön, was sie vorher nicht mehr getan hatte. Laut der von Dir verlinkten Website wurden mehrere Anstriche plus eine finale Lasur angebracht, was der Fassade in echt schon eine gewisse Lebendigkeit gibt. Sicher wäre ein reiner Kalkanstrich noch faszinierender gewesen, aber eine Silikatfarbe ist immerhin auch eine Mineralfarbe, ist anscheinend deutlich haltbarer als ein Kalkanstrich und leuchtet wesentlich mehr als die stumpfen Dispersionsfarben. Ich denke schon, dass man mit diesem Resultat gut leben kann.

    Was die Farbwahl an sich betrifft, so ist das Ockergelb zwar nicht original - die Kirche war ursprünglich grau gestrichen und wurde erst gegen Mitte des 19.Jh in ockergelb geändert - aber es ist im allgemeinen Bewusstsein inzwischen so untrennbar mit der Theatinerkirche verbunden, dass es wahrscheinlich einen Aufschrei gegeben hätte, wenn man dies geändert hätte. Ich kann mir die Theatinerkirche auch nicht anders vorstellen.

    Hier eine Ansicht in grau auf einem Gemälde von 1814:

    Schwabingertor_01.jpg

    (Wikimedia Commons, Public Domain)

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus