Warschau - Wiederaufbau Sächsisches Palais

  • Ausgeschriebener Architekturwettbewerb für den Wiederaufbau (27/03/2023)

    Das Gewinnerprojekt wird im Herbst dieses Jahres bekannt sein, dann können seine Schöpfer mit den Vertragsverhandlungen beginnen, auf deren Grundlage sie in den nächsten zwei Jahren die vollständige Dokumentation des Projekts entwickeln werden

    Gemäß dem Gesetz vom 11. August 2021 über die Rekonstruktion der Westfassade des pl. Piłsudski, muss in Übereinstimmung mit der äußeren architektonischen Form vom 31. August 1939 rekonstruiert werden. Daher muss der Wettbewerbsvorschlag so originalgetreu wie möglich sein, was durch ein umfassendes Studium historischer Quellen, insbesondere der erhaltenen Pläne, gestützt wird , Fotografien und Skizzen. Die Gestaltung sollte so weit wie möglich die Verwendung der gleichen Materialien wie die Fassaden der Gebäude übernehmen.

    Die zukünftigen Funktionen der rekonstruierten Objekte sind im Gesetz beschrieben: Sie werden für die Bedürfnisse der Senatskanzlei und des Woiwodschaftsamtes Mazowieckie in Warschau sowie für die Bedürfnisse von Einrichtungen bestimmt sein, die kulturelle, erzieherische oder gesellschaftlich nützliche Aktivitäten durchführen.

    +Info: https://www.palacsaski.pl/en/aktualnosci…-ul-krolewskiej

  • Sächsischen Schloss und Brühl Palais

    Gestern wurde das ausgewählte Projekt zum Wiederaufbau des Sächsischen Schloss und des Brühl-Palais in Warschau bekannt gegeben. Der erste Teil wird Verwaltungsämtern und Kultureinrichtungen zugewiesen. Der zweite wird der neue Sitz des polnischen Senats sein. Der Gewinner war WXCA.

    Die Umsetzung des Projekts wird vom Ergebnis der nächsten Parlamentswahlen abhängen. Als Kaczyński in der Vergangenheit Bürgermeister von Warschau war, versuchte er, nur das Brühlsche Palais zum Rathaus der Stadt umzubauen. Es wurden archäologische Ausgrabungen und Studien durchgeführt, aber eine andere Partei gewann die Kommunalwahlen und das Projekt wurde abgebrochen.

  • Hm, tja, nach aktuellem Bericht in der Süddeutschen steht das Projekt Wiederaufbau Sächsisches / Brühlsches Palais nach dem Regierungswechsel in Polen bereits wieder auf der Kippe. ( Ist aber hinter der Bezahlschranke) . Hoffentlich nur eine Ente.

  • Spätestens nach der Causa Aiwanger ist die woke Süddeutsche Zeitung für mich keine seriöse Quelle mehr. In polnischen Medien lässt sich jedenfalls nahezu nichts über ein 'Aus' für den Wiederaufbau finden, bei Google-News findet man unter den Suchbegriffen "Pałac Saski Warszawa" nichts, was die Behauptung der SZ auch nur ansatzweise belegen würde. Also mal abwarten...

    Beim Recherchieren stößt man aber auf einen ganz anderen interessanten Aspekt: In Polen bewundert man das wiederaufgebaute Berliner Schloss als Humboldtforum und sieht darin ein Vorbild für das Sächsische Palais:

    Zitat von (siehe link unten)

    WXCA, das im Wettbewerb ausgewählte Büro, das für die Umsetzung des Rekonstruktionsprojekts des Sächsischen Palastes verantwortlich sein wird, besteht aus in Polen angesehenen Architekten, Gewinnern Dutzender Wettbewerbe sowie internationaler und nationaler Auszeichnungen. Alles deutet darauf hin, dass der wiederaufgebaute Palast kein schlechtes Gebäude sein wird. Trotz möglicher Zweifel an der Wiederaufbaustrategie selbst scheint die Qualität der vorgeschlagenen Architektur hoch zu sein. (...)

    Grossmann erwähnt, dass der wiederaufgebaute Palast der Sitz des Senats und der Provinzbehörden sein würde. Die restlichen Räume würden als Ausstellungsräume und Räume des Warschauer Museums dienen. (…) Wie er schreibt, „verheimlichen die Architekten der Firma WXCA, die die Ausschreibung gewonnen hat, „ihre Liebe zu Berlin nicht und behaupten, dass das wiederaufgebaute Berliner Stadtschloss ein Vorbild sei, dem man folgen sollte.“ „Sie wollen auch etwas schaffen, das von außen nur wie aus alten Zeiten aussieht, von innen aber demokratisch und frei zugänglich ist“, lesen wir.

    Quellen:

    SZ: Odbudowa Pałacu Saskiego zagrożona – DW – 20.12.2023
    Odbudowa Pałacu Saskiego w centrum Warszawy była ulubionym projektem rządu PiS. Teraz ważą się jego losy – pisze „Sueddeutsche Zeitung”.
    www.dw.com
    Pałac Saski w Warszawie. Za i przeciw odbudowie.
    Pałac Saski w świetle teorii konserwatorskiej. Przeczytaj.
    sztuka-architektury.pl
  • Bei der SZ ist oft der Wunsch Vater des Gedankens in Artikelform. Man fragt sich dabei eigentlich nur nach der Motivation. Was hätten die Journalisten denn an der Stelle lieber als eine Rekonstruktion? Ich kann's mir schon denken und sage: Nein, danke. Es gibt keine bessere Idee. Sowenig wie es sie beim Berliner Schloss gab.

    In dubio pro reko

  • Na ich hoffe ja auch, dass alles klappt mit dem S. und B. Palais. Wäre nur interessant zu erfahren, was in dem Artikel wirklich drinsteht...... Vielleicht kommt ja jemand hier dran?

  • Wir haben zum Sächsischen Palais ein eigenes Thema: "Warschau - Wiederaufbau Sächsisches Palais"

    Snork

    Könntest du die letzten Beiträge (ab hier) dorthin verschieben? Danke!.

    Edit: Und bitte auch den nachfolgenden Beitrag von Maecenas verschieben! Danke!

    Bei der SZ ist oft der Wunsch Vater des Gedankens in Artikelform. Man fragt sich dabei eigentlich nur nach der Motivation

    Die SZ hält ihre deutsche Sichtweise auch im internationalen Rahmen für die einzig legitime. In anderen Ländern gibt es aber oft ganz andere Diskurse.

    Deutsche Welle (dw.com) ist der deutsche Auslandssender. Der macht durchaus gute Sachen, bringt aber auch eine deutsche Perspektive rein. Letztlich ist für Warschau entscheidend, was in Polen gedacht und geschrieben wird (und gemacht wird).

  • Auch wenn das Rekonstruktionsprojet des Sächsisches Palais bisher vor allem ein Herzensanliegen der nationalistischen PIS-Regierung und deren biestigen Parteichef Lech Kaczynski war, heißt das noch lange nicht, dass die neue Regierung unter Donald Tusk das Projekt nun beerdigt. Die neue Regierung ist keine vornehmlich linke Regierung wie die "Fortschrittskoalition" in Berlin, sondern diese ist mehrheitlich dem politisch liberal-bürgerlichen Lager zuzuordnen (Tusks Bürgerplattform gehört im Europäischen Parlament zur EVP-Fraktion). Eingefleischte Rekonstruktionsgegner sind hier also nicht unbedingt in nennenswerter Zahl zu vermuten, zumal in Polen verkniffene und ideologische Diskussionen um Rekonstruktionen wie in Deutschland a la Oswalt und Kulturzeit eher selten sind.

    Hinzu kommt dass die Planungen für das Sächsische Palais inzwischen weit fortgeschritten sind. Es gibt einen kürzlich abgeschlossen Architekturwettbewerb, zudem wurden die die Fundamente des Palais archäologisch freigelegt und untersucht (Foto).

  • Gute Nachrichten aus Warschau:

    Es sieht stark danach aus dass die neue polnische Regierung den Wiederaufbau des Sächsischen und Brühlschen Palais fortsetzt. Derzeit finden archäologische Grabungen statt.

    Zitat

    Der Minister für Kultur und nationales Erbe wurde kürzlich nach der Zukunft der Investition gefragt. Bartłomiej Sienkiewicz bestätigte in einem Interview auf „TOK FM“, dass der Wiederaufbau des Sächsischen Palais fortgesetzt wird.

    Link:

    https://warszawa.naszemiasto.pl/odbudowa-palacu-saskiego-w-warszawie-ruszyl-montaz/ar/c1-9616697

  • "...sich für Polens verlorene Kulturgüter einzusetzen. Ein Paradebeispiel ist gerade der Wiederaufbau des Sächsischen Palasts in Warschau, den die deutschen Besatzer nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 in die Luft gesprengt hatten."

    Zitat aus:

    Kreative Wiedergutmachung - Polens offene Forderung an Deutschland (msn.com)

    Eine schöne Idee. Deutschland baut zusammen mit auf und hilft, Verlorenes wieder zu erschaffen. Vielleicht kann Polen ja auch (vor allem West-) Deutschland helfen, seinen Umgang mit historischer Substanz neu zu lernen und dabei die Menschen durch viel mehr Leichtigkeit, Freude und vor allem WERTSCHÄTZUNG zu begeistern. Polen hat Rot und Weiß als Farben der Nation. Die gleichen Farben haben Berlin und Brandenburg. Also Herzen auf und staunen, welch bezaubernde Leichtigkeit in der Denkmalpflege deutscher Gebäude und Geschichte im Nachbarland praktisch gelebt wird.