Ich denke, man muss hier etwas unterscheiden zwischen einerseits Kriegsruinen, die bewusst so belassen wurden, um als "Mahnmal" zu dienen (davon gibt es ja eine ganze Menge, vor allem Kirchen wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die Nikolaikirche in Hamburg oder das Beispiel meines Vorredners) und andererseits solchen, bei denen man es in einem Dreiviertel Jahrhundert nicht geschafft hat, die Gebäude wieder aufzubauen bzw. die Ruinen abzuräumen. und neu zu bebauen. Dazu zähle ich auch solche, die man notdürftig wieder hergestellt hat, um vielleicht das Erdgeschoss noch zu nutzen, bei denen aber noch deutlich erkennbar ist, das dort mal ein größerer Altbau stand. Kriegsruinen der ersten Kategorie gibt es in Deutschland wahrscheinlich Dutzende, der zweiten sicher noch Tausende.
Aus Darmstadt beispielsweise gibt es dazu auch je Beispiele: einerseits die ehemalige sog. Stadtkapelle, von der nur noch 3 Seitenwände stehen, heute Mahnmal, und andererseits sowas, ein recht großes Areal an der Ecke Bleichstraße/Luisenstraße, heute weitgehend nur im Erdgeschoss genutzt - und das in allerbester Innenstadtlage, nur einen Steinwurf vom zentralen Luisenplatz und vom Schloss entfernt. Und dabei zählt Darmstadt mit Sicherheit nicht zu einer strukturschwachen Region, wo die Grundstückspreise niedrig wären - ganz im Gegenteil.