Valley (Galerie)

  • Valley ist eine oberbayerische Gemeinde im Landkreis Miesbach, ein paar Kilometer östlich von Holzkirchen gelegen. Der Ortsname geht vermutlich auf die keltische Göttin Fallada zurück (siehe Wikipedia-Artikel) und wird in etwa "Folei" ausgesprochen, also natürlich nicht wie im Englischen. Der Ort liegt am Westrand des Mangfalltales und zieht sich ein wenig in das Tal hinunter.

    Ursprünglich wollte ich die Aufnahmen bei Holzkirchen dazu stellen. Vom Umfang lohnt sich aber doch eine Galerie, deshalb gibt es jetzt doch einen eigenen Strang dafür. Als Galeriename eignet sich Valley sowieso bestens.


    Zuerst ein paar Aufnahmen, überwiegend vom letzten Wochenende, zu Mühlthal und der Brücke der Autobahn A8 München-Salzburg über das Mangfalltal.


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    Die 288m lange und 68m hohe Mangfallbrücke stammt von 1959.


    Eine Aufnahme zur ersten 1935 fertig gestellten Brücke, die 1945 gesprengt wurde (davor der Gasthof Bruckmühle):

    Bundesarchiv_Bild_183-2004-1004-500,_Bayern,_Mangfallbrücke.jpg (765×537) (wikimedia.org)


    Unter der Fahrbahn gibt es auch für Fußgänger und Radfahrer eine Überquerungsmöglichkeit. Von dort hat man einen tollen Aus- und Tiefblick, der fotografisch allerdings durch Maschendraht erschwert wird:


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    Da bräuchte es ein entsprechendes Bildbearbeitungsprogramm...


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    Eine kleine Lücke fand sich aber doch: Ein wenig ist am unteren Rand noch die Mangfall zu sehen. Ansonsten geht der Blick hinunter zur Bruckmühle. Im Hintergrund der Taubenberg.


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    Landgasthof Bruckmühle


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    Unweit vom Gasthof steht am Westhang des Mangfalltales der Obelisk am Kasperlbach:

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    Dieser erinnert an den Bau der Münchner Wasserversorgung 1881/83.


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    Tafel zur Münchner Trinkwassergewinnung aus dem Mangfalltal:

    576px-Obelisk-SWM-Tafel.JPG (576×768) (wikimedia.org)

  • Flussabwärts folgt im Mangfalltal die Maxlmühle, heute ein weiterer beliebter Gasthof:


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    Erinnerung an den Aufenthalt des Kronprinzen Maximilian am 24. Juni 1837


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    Die Hängebrücke über die Mangfall im Hintergrund geht auf Oskar von Miller zurück. Ebenso das in der Bildmitte erkennbare ehem. Elekrizitätswerk.


    Am Westhang oberhalb des Gasthofes findet sich das sogenannte Maxlmühler Wasserschloss (am letzten Wochenende am frühen Nachmittag schon beschattet):

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    Dazu eine Tafel der Stadtwerke München, auf dem auch der Begriff Tuffstein erklärt wird:

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    Die aus Tuffstein erbaute Pfarrkirche Sankt Michael von Mitterdarching, westlich oberhalb des Mangfalltales und unmittelbar an der Autobahn gelegen:

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    Ein älterer Gnadenstuhl am Rokoko-Hochaltar


    Bevor es dann mit Valley selbst weiter geht noch ein Bildstock von 1820 aus Tuff am Straßenrand:

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    Hier noch mit zwei am Bildstock Gefallen findenden Kühen:

    1024px-Valley_Unterdarching_Feldweg_Bildstock.JPG (1024×768) (wikimedia.org)

  • Kapelle Sankt Rochus und St. Sebastian in Sollach:




    Weiter geht es mit Unterdarching.


    Blockbau mit zu Wohnzwecken umgebauten Wirtschaftsteil.


    Hofkapelle


    Ein weiterer Bildstock:


    Pfarrkirche Sankt Johannes Baptist



    Tafelbild von 1514 in Rokoko-Rahmen, Jan Polack zugeschrieben und im 18. Jahrhundert vom Grafen Tattenbach, dem Schlossherrn zu Valley gestiftet. Allerheiligenbild um Gnadenstuhl in einem Rosenkranzring, außen Gregoriusmesse, Schweißtuch der Veronika, Stigmatisierung des Franz von Assissi, die Armen Seelen sowie betende Vertreter der geistlichen und weltlichen Stände.


    Kirchenwirt und Pfarrkirche:

  • Valley


    Die Grafschaft Valley wird erstmals 920 im Besitz eines Grafen von Sempt erwähnt. Der ursprüngliche Sitz war eine Burg in Grub; diese fiel durch Heirat an Otto I. von Dachau-Valley, der 1102 als Otto de Grube erwähnt wird. Er erbaute die Burg Valley als Höhenburg auf dem Burgberg über der Mangfall, von der nur noch Mauerreste erhalten sind. Er stammte aus dem Dachauer Zweig der Grafen von Scheyern, denen auch die Wittelsbacher entstammen, und begründete den Nebenzweig der Grafen von Valley, der 1268 ausgestorben ist.

    Nach mehreren Besitzwechseln erwarb Wilhelm IV. von Maxlrain die Hofmark Valley und gründete die noch heute existierende Brauerei. Seine Erben errichteten 1740 in direkter Nähe des alten das Neue Schloss. Nach einem Brand wurde es später in veränderter Form wieder aufgebaut und beherbergt heute auch die Brauerei. Seit dem 19. Jahrhundert befindet sich die Hofmark und mit ihr das Neue Schloss im Besitz des Grafengeschlechts Arco auf Valley.


    Stich von Michael Wening:


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    Von der Burganlage blieb so gut wie nichts übrig, gut erkennbar ist hier aber das erhaltene Pflegamt, heute als Altes Schloss bezeichnet.


    Heute erinnert nur mehr der Name Schloßberg an den ehemaligen Stammsitz der Grafen von Valley; dieser ist aufgrund von Baufälligkeit um 1740 abgetragen worden. Das Kernwerk der ehemaligen Burg entspricht einem langgestreckten Dreieck mit seiner im Süden gelegenen Basis; die Ausdehnung in nord-südlicher Richtung beträgt 90 m, die breiteste Stelle misst 30 m. Neben Grundmauerresten ist noch ein Mauerbogen zu erkennen.


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    Wappen der bayerischen Linien Arco-Zinneberg und Arco-Valley, der Reichsadler unterstreicht den Anspruch auf die (1614 verlorene) Reichsunmittelbarkeit.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arco_(Adelsgeschlecht)


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    Schlossgut Valley mit Brauerei, auch Neues Schloss genannt.


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    Gegenüber das Bräustüberl, das ehemalige Herrenhaus des Schlosses:

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    Und schließlich das sogenannte Alte Schloss, einst Pflegamts- und Gerichtsgebäude aus dem 16. Jahrhundert (im Kern soll es noch ins 12. Jahrhundert zurückgehen):

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    Nordseite, vom Mangfalltal heraufkommend

  • Nach 1848 diente es für mehr als 100 Jahre als Gaststätte. In den Jahren 1965 bis 1971 lebte der Schriftsteller Michael Ende im Alten Schloss und schrieb hier seinen 1973 erschienenen Roman Momo, der 1986 verfilmt wurde.

    1987 verkaufte Otto Arco auf Valley das leerstehende Alte Schloss an den Kreisheimatpfleger des Landkreises Miesbach und ehemaligen Oberkonservator im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege Sixtus Lampl und dessen Frau Inge, die es durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vor dem Verfall bewahrten.

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    Westseite 2007


    1024px-Bayvalleyschloss052008c90.jpg (1024×683) (wikimedia.org)

    Westseite 2008


    1024px-Bayvalleyschloss062012c90.jpg (1024×683) (wikimedia.org)

    Westseite 2012


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    Westseite 2017


    1024px-Bayvalleyschloss032007c90.jpg (1024×680) (wikimedia.org)

    von Südwesten März 2007


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    Südseite 2017


    Südseite 2007:

    1024px-Valley_Altes_Schloss-1.jpg (1024×678) (wikimedia.org)


    Den südlichen Anbau an das Alte Schloss, zwischen 2008 und 2012 erfolgt, sehe ich zwiespältig. Auch wenn er sich von der Westseite betrachtet gut anfügt, so wirkt die jetzige Südseite recht plump und die großartige einstige Wirkung ist dahin.


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    Im Alten Schloss und in der benachbarten Zollingerhalle befindet sich heute das Orgelzentrum Valley:


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    "Das Orgelzentrum Valley ist mit mehr als 60 Orgeln die größte Sammlung ihrer Art weltweit. Es wurde 1987 von Sixtus Lampl gegründet und wird von ihm betrieben."

    Orgelzentrum Valley – Wikipedia



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    Auf dem Verkehrsschild links steht übrigens 24% Gefälle


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  • Ehemaliges Gräflich Arco-Valley´ sches Forsthaus:




    Schulhaus




    Vom Alten Schloss geht es nun über die 24% Gefälle runter zur Mangfall:


    Links im Hintergrund ist noch ein wenig vom denkmalgeschützten Bierkellereingang im Bereich der einstigen Burg zu erkennen.


    Von der steil abwärts führenden Straße erblickt man den Äquadukt der Münchner Wasserleitung von 1886 über den Höllgraben.


    Unten an der Mangfall angekommen:

  • Durch das Mangfalltal gelangt man nord- und flussabwärts nach Hohendilching.


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    Der Ort liegt wie Valley am westlichen, oberen Rand des Tales und zieht sich ein wenig zur Mangfall hinunter.


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    Die Kirche ist dem hl. Andreas geweiht.


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