Sonstige Meldungen aus Berlin

  • Ich werde nie verstehen wie man an diesen DDR-Großbauten etwas schönes finden kann. Tabula Rasa wäre das beste gewesen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • - Möchtest Du aussagen, dass politische Haltungen bei Rekonstruktionen keinerlei Rolle spielen sollten?

    Ich antworte mal ungefragt....

    Bei fast allen Rekonstruktionen, insbesondere bei Gebäuden, sollte dies in der Tat so sein, ja.

    Kaum ein Befürworter des Wiederaufbaus der Schlossfassaden in Berlin und Potsdam wird z.B. ein Anhänger der Monarchie sein. Altbundeskanzler Schröder war z.B. für die Rekonstruktion einfach "weil es schön ist".

    Politisch etwa konservative Positionen in Rekonstruktionen reininterpretieren zu wollen ist absurd und schadet auch unserem Anliegen, schafft unnötige Widerstände. Politisch sollte jeder nach seiner Facon selig werden.

    Eine Ausnahme sind natürlich Rekonstruktionen von Denkmälern für politisch handelnde Personen wie das o.g. Liebknecht/Luxemburg Denkmal (oder entsprechend wäre es z.B. die Rekonstruktion des Kaiser Wilhelm Nationaldenkmals). Hier spielen zwangsläufig natürlich politsche Haltungen mit hinein.

  • Frau Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin, hört Ende Juli auf:

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlins…f/27310078.html

    Auch, wenn ihr hier viel Abneigung und Missgunst begegnet ist - zum Teil meine eigene - habe ich sie doch im beruflichen Umfeld stets menschlich und fachlich einwandfrei erlebt, so dass ich im Sinne eines besseren Städtebaus und einer menschlicheren Architektur froh bin und trotzdem darum weiß, dass sie eine große Lücke hinterlassen wird.

    Ich hoffe, es wird nach 14 Jahren nun eine Person den Posten besetzen, die sich auch in unserem Sinne von den Ansichten Frau Lüschers absetzt und nicht mehr bewusst den Bruch mit der Zeit Stimmanns sucht. Und ich hoffe, niemand kommt auf die Idee, Konsorten wie Florian Schmidt dafür zu nominieren. ;)

  • Soeben kam die Meldung im Radio, Buntmetalldiebe haben in Berlin wiedermal

    zugeschlagen An der Siegessäule wurden Kupferbleche von der Überdachung geklaut. Die Schadenssumme soll sich im sechsstelligen Bereich bewegen ?:kopfwand:

  • Gott sei Dank ist nicht die Siegessäule selbst betroffen, sondern die Dächer der Zugangstunnel-Häuser. (Trotzdem schlimm genug!) An denen war wohl bereits gearbeitet worden und die Chance nutzen Diebe, um Dachplatten zu entwenden.

    Berlin muss generell mehr Acht bei Sanierungen geben, wenn man Dieben oder Vandalen durch aufgebaute Gerüste bessere Chancen als jemals zuvor bietet.
    Letztens habe ich bemerkt, dass man mal wieder Bismarck im Tiergarten saniert und ein hohes Gerüst um das Denkmal aufgebaut wurde. Meine erste Befürchtung, als ich das sah: Jetzt können Vandalen in Nacht und Nebel noch besser ran. *seufz*

  • Die 30 schönsten Berliner Straßen zum Entdecken

    Eine Auswahl:

    25. Eiergasse 17:33

    16. Kolk 43:21

    15. Kietz 45:32

    08. Waisenstraße 1:05:25

    01. Augusstraße 1:25:52

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  • Mal schauen, ob sie das überhaupt umsetzen können. Und, gesetzt ja, mal schauen, wie sich das auf das Stadtbild auswirken wird...

    Volksentscheid in Berlin: Mehrheit der Berliner stimmt für Enteignungen großer Wohnungskonzerne

    https://www.zeit.de/politik/deutsc…nd-co-enteignen

    Sind Enteignungen von Wohnkonzernen, die zumeist nicht in Berlin, sondern sogar teilweise im Ausland ihren juristischen Sitz haben, überhaupt möglich? Mich wundert es sehr, dass zu diesem Thema ein Volksentscheid zugelassen wurde und auf der anderen Seite gut ausformulierte Bürgerbegehren z. B. in Hessen reihenweise abgelehnt wurden.

    ...

  • Mal schauen, ob sie das überhaupt umsetzen können. Und, gesetzt ja, mal schauen, wie sich das auf das Stadtbild auswirken wird...

    Volksentscheid in Berlin: Mehrheit der Berliner stimmt für Enteignungen großer Wohnungskonzerne

    https://www.zeit.de/politik/deutsc…nd-co-enteignen

    Einfach nur irre und auch bei uns ein Thema in den Nachrichten. Es klingt so skurril und unglaublich und das mitten in Europa!

    Wenn man bedenkt, dass glaublich dieselben Kommunen vor wenigen Jahrzehnten ihre kommunalen Wohnbauten privatisiert haben, weil sie es wirtschaftlich einfach nicht schafften diese Liegenschaften zu bewirtschaften, dann kann man sich wirklich nur noch auf den Kopf greifen. Durch die Enteignung wird keine einzige Wohnung neu geschaffen! Mit den Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe könnte die Stadt abertausende von neuen Wohnungen bauen, aber was zählt schon Hausverstand gegen dumbe Ideologie.

    Wenn man aber bedenkt, dass in derselben Stadt nicht einmal ausreichend Stimmzettel für die Wahl zur Verfügung standen, dann wundert einen ohnedies nichts mehr. Venezuela an der Spree wie es lebt. Spreeathen war gestern.

  • Man müsste den Begriff Großkonzern mal etwas genauer definieren. Wenn diese Konzerne neue Wohnungen selber bauen, wäre eine Enteignung tatsächlich unfair und würde zukünftige Projekte hindern, aber bei Immobilienspekulanten (Blackrock kauft in den USA groß Häuser ein, finanziert durch billige Kredite), welche sich jetzt im Windschatten der politisch erzeugten Wirtschaftskrise günstig bereichern, sehe ich kein Problem der Enteignung. Ich wohne immer noch in einer Wohnung, die früher mal als Volkseigentum bezeichnet wurde für gute 6 pro m², saniert in guter Lage. Wenn die Stadt diese Wohnungen jetzt an Private verkaufen würde (was mal geplant war), dann wäre der Mietpreis garantiert verdreifacht, einen Vorteil gäbe es aber nur für den Spekulaten.

  • Dieses Abstimmungsergebnis ist nicht bindend, außerdem hat sich Franziska Giffey, die vermutlich zukünftige Regierende Bürgermeisterin, bereits im Vorfeld gegen "Enteignungen" ausgesprochen.

    Ob das Ganze finanziell überhaupt durchführbar wäre,steht auch auf einem anderen Blatt. Natürlich wird nicht wirklich "enteignet", ein finanzieller Ausgleich wäre zwingend... und dadurch würde keine einzige neue Wohnung zusätzlich entstehen.

  • In Berlin herscht Wohnraummangel.

    Man kann momentan in den Medien lesen, dass in Berlin die Enteignung von Wohungskonzernen beschlossen wurde. Dies wird ja mit dem Ziel verfolgt mehr günstigen Wohnraum anbieten zu können.

    Berlin hatte vor dem zweiten Weltkrieg mehr Einwohner als heute um genau zu sein: Mai 1939, 4.338.756 vs 3.664.088 im Dez 2020.

    Es ist auch bekannt das in vielen Bereichen heute kein Wohnraum mehr exestiert wo vor dem Krieg ganze Stadtviertel vorhanden waren. Allein die Gegend rund um den Fernsehturm hatte doch bestimmt tausende Wohnungen oder?

    Denmach muss sich doch die Diskussion nicht um Enteignungen drehen, sondern um den fehlenden Wiederaufbau ganzer Stadtviertel nach dem Krieg! Dort wird der völlig falsche Schwerpunkt gesetzt. Was meint Ihr?

  • Man kann momentan in den Medien lesen, dass in Berlin die Enteignung von Wohungskonzernen beschlossen wurde.

    Nein, das wurde nicht beschlossen. Es wurde beschlossen, sich im Senat des Themas anzunehmen und eventuelle Schritte in die Wege zu leiten. Im Prinzip ging es hier um ein Stimmungsbild. Dass Berlin in den letzten 30 Jahren extrem viel falsch gemacht hat, vom Verkauf landeseigener Wohnungen bis hin zu zu laschen Regelungen für Investoren, steht auf einem anderen Blatt. Und Nachverdichtung am Alex bzw. auf dem Marx-Engels-Forum ist erst einmal ausgeschlossen. Andererseits werden Flächen, wie vor dem Stadthaus, nachverdichtet.

  • In Berlin herscht Wohnraummangel.

    ... Allein die Gegend rund um den Fernsehturm hatte doch bestimmt tausende Wohnungen oder?

    Denmach muss sich doch die Diskussion nicht um Enteignungen drehen, sondern um den fehlenden Wiederaufbau ganzer Stadtviertel nach dem Krieg! Dort wird der völlig falsche Schwerpunkt gesetzt. Was meint Ihr?

    Das ist richtig. Das Potenzial für Nachverdichtungen ist in Berlin riesig. Das ist für eine Großstadt eine sehr komfortable Situation. Frankfurt am Main z. B. kann sich kaum noch verdichten oder neue Wohngebiete erschließen, da eine ganze Reihe von Arealen alleine schon wegen dem Airport als Siedlungsbeschränkungsgebiete gelten. Von daher ist der Schlüssel des Berliner Wohnungsproblems wahrscheinlich nicht die Stellung der Großkonzerne (Stichwort Enteignung), sondern der mangelnde Neubau vor allem im sozialen Wohnungsbau.

    ...

  • Natürlich wird nicht wirklich "enteignet", ein finanzieller Ausgleich wäre zwingend... und dadurch würde keine einzige neue Wohnung zusätzlich entstehen.

    Selbstverständlich wird wirklich enteignet. Am Ende des Prozesses steht ein anderer Eigentümer im Grundbuch. Ob gegen Geld oder entschädigungslos, ist doch unerheblich. Meine Sorge als Immobilieneigentümer ist: wenn die rote Linie einmal überschritten wurde, ist die Frage, ob über 3000 oder über 300 oder auch über 30 Wohnungen enteignet werden soll, zweitrangig. Ich bin Eigentümer von 9 Wohnungen in drei Häusern. Wann bin ich fällig?

  • Man könnte aber auch sagen, dass der zweite Schlüssel die Anerkennung der Grenzen des Wachstums ist.

    So lange z.B. der Bundestag immer mehr aufgebläht wird, zieht das einen immer größeren Rattenschwanz an Mitarbeitern und Beamten nach sich, die alle auf den Wohnungsmarkt drängen. So lange z.B. jeder Kunsthochschüler unbedingt in den Hotspot Berlin drängt, um sich dort gegenseitig auf die Füße zu treten, statt eine Existenz in Pforzheim, Kaiserslautern oder Düsseldorf aufzubauen, wird es dort enger. Die wollen ja auch alle möglichst im Szene-Kiez wohnen, nicht in Marzahn oder Heiligensee. Von all den willkommenen Menschen aus der viel bunteren Welt mal ganz abgesehen.

    Klar, bauen, bauen, immer mehr, scheint die einzige Lösung. Und einer, der zu Wachstumsgrenzen mahnt, gilt bestenfalls als Querulant. Eigentlich ist das aber ein Paradoxon in Zeiten, die Klimaschutz, Energieeinsparung, Verzicht in Fernsehsendungen und auf Transparenten durch die Straßen tragen.

  • Umgekehrt ist es aber leider auch ein Paradoxon, davon auszugehen, dass wir in einem schrumpfenden Land auch nur annähernd die notwendigen Ressourcen hätten, unsere Baudenkmale zu erhalten, flächige Rekonstruktionen zu ermöglichen oder massenhaften Verfall und Abriss von Altbauten zu verhindern. Italien zeigt, wo für uns die Reise hingeht, mit flächig "aufgegebenen" Dörfern und ersten Städten im Süden, die mehr oder minder Leerstand und Verfall anheimfallen. Das ist alles okay so und wird ja ohnehin kommen angesichts des sich auch global andeutenden Schrumpfungsprozesses, aber managbar ist es allemale besser aus einer Position der relativen demografischen Gesundheit und wirtschaftlichen Stärke heraus.

    So hat jede Seite ihre inneren Widersprüche. Ich sage: Ohne Zuzug und Bevölkerungswachstum hätte sich Deutschland den Aufbau Ost inkl. der herrlich sanierten Städte dort gar nicht leisten können. Es ist ja so schon schwer genug, Menschen für die ganzen sanierten Wohnungen zu finden, wenn es sich nicht gerade um Leipzig oder Dresden handelt. Auch Altstädte würden ohne einen gewissen Druck auf dem Wohnungsmarkt in vielen Teilen kaum erhaltbar sein. Ich glaube, das Wohnen in einem Fachwerkhaus aus dem 16 Jhdt. wird hier von vielen Sofaexperten im Komfort etwas überschätzt. Zumindest sind die Investitionssummen groß, die nötig sind, um aus solchen Häusern im heutigen Sinne lebenswerte Wohnstätten zu machen. Und das investiert in einem Schrumpfungs- und Abwanderungsumfeld niemand.

    Da muss man Liebhaber sein, oder eben Zuzug junger Menschen (Studenten, Auszubildende etc. ) haben, die als Lebensabschnitt Lust auf so was haben. Ich habe selbst mal in einem wirklich alten Fachwerkhaus in der Göttinger Altstadt gewohnt, das war als WG und mit Studentenleben ganz nett, aber Zimmergrößen und Deckenhöhen kämen für geschätzt 95% der Forumsteilnehmer niemals in Frage. Die Alternative ist eben ein rein musealer Erhalt von Traditionsinseln ohne richtige Funktion über das Ästhetische hinaus.

    Also: beides muss sich ergänzen, wir brauchen andere Anreize, um die Innenentwicklung unserer Städte zu stärken statt des äußeren Wucherns, wir werden in vielen Wachstumszentren auf Sicht weiterhin Wohnungen brauchen (selbst Tokio wächst noch, obwohl Japan mit Rekordgeschwindigkeit schrumpft) UND wir müssen uns auf Zeiten der Schrumpfung einstellen. Die Widersprüche wirken da auf mich manchmal konstruiert.

    Nur ein totalitärer Staat könnte Zuzug in seine Hauptstadt verhindern, ich wüsste auch nicht, warum man das nicht wollen sollte, klingt ein bisschen wie die hier so scharf kritisierten grünen Bezirksbausenatoren, die Wachstum auch um jeden Preis torpedieren wollen. Deutschland bekommt das mit seinem föderalen Modell insgesamt mal wieder noch viel besser hin als viele unserer Nachbarn.