Architektur im alpinen Raum

  • 2 Projekte (fast) ohne Worte:

    Latsch, Vinschgau, Totalverlust und Ersatzbau


    Thuins, oberes Wipptal, Saxerhof, Auferstehung einer Ruine

        

  • Das Objekt in Schluderns, Obervinschgau, Churburggasse folgt einfach derzeit angesagten Neubaustandards. Solche bodentiefen Fensterformate und die "schicke" Glasecke/Glaserker finden sich so auch in irgendwelchen Neubau-"Villen" im "Bauhaus-Stil". Hier wurden diese Elemente einfach unsensibel einem historischen Gebäude reingeklatscht. Ich bin am Schwanken, ob ich nicht einen "ehrlichen" Totalabriss vorgezogen hätte.

    Der Abriss in Latsch, Vinschgau ist natürlich katastrophal. Vor allem, wenn man sich den gruseligen, banalen Neubau anschaut.

    Den Saxerhof in Thuins, oberes Wipptal, finde ich gar nicht so schlecht gestaltet. Das Haus war ja wohl bereits eine Ruine. Hierzulande wäre so etwas vermutlich abgerissen worden. So aber fand eine zwar modernistisch inspirierte, aber doch halbwegs gut integrierte Wiederaufbau-Lösung statt. Sie erhält die historischen Teile, ergänzt sie im Sinne der alten Kubatur, arbeitet mit traditionellen Materialien (Holz). Also mit diesem Hof kann ich leben.

  • Sagmüller in Partschins, Untervinschgau. Die beiden unter Ensembleschutz stehenden Gebäude verfallen seit Jahren, während gegenüber ein Grosshotel mehrstöckig entstand. Seit 2019 zum Abbruch freigegeben kämpft der Südtiroler Heimatschutz seither um den Erhalt und die Umnutzung der für das Dorfbild relevanten Gebäude.

         

  • Verluste:

       

    Martell, Hof am Wasser


    Schleis, Vinschgau


    Langtaufers, Grubhof

    Martell, Sonnenberg

    Laatsch, Vinschgau

    Enneberg


    Wolkenstein, Gröden

    Zojhof, Lajen

  • Passend zu unserer Debatte über Architektur im alpinen Raum , empfehle ich allen Interessierten das zweitägige Symposium der Ötztaler Museen heute und morgen, zu welchem heute ein Live-Stream zur Verfügung stehen wird:

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    Nähere Informationen unter:

    http://oetztalermuseen.at/2021/10/12/sym…6hDlk7y7D31Kd8s

    Ergänzung vom 7.11.2021: Die Direktübertragung steht bisher nicht als Video-Zusammenfassung zur Verfügung, hingegen eine Nachbetrachtung in Textform: http://oetztalermuseen.at/2021/10/19/sym…achbetrachtung/

  • Obervinschgau, Herbst 2021

    Laas, Neubau Oberdorf

          

    Fast schmerzhaft schneiden die Betonwände der Tiefgarage in den Hang, reissen ihn auf wie eine Wunde, die Materialien: dasselbe "wie halt üblich". Totalversagen der Baubehörde, der örtlichen Gremien und des Architekten.

    auf der gegenüberliegenden Strassenseite verfallen indes diese Häuser!

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    Haiming, Oberinntal, Tirol: das von Tourismus faktisch unberührte Dorf ist durch Obst - un Gemüsebau geprägt und zeigt viele im Kern ursprüngliche Höfe, leider hat auch hier im Dorfkern die Investorenarchitektur zugeschlagen: offenbar wollen wir so leben!?

     


    einer der schönsten Höfe im Dorf, der Stadelteil aus Holz

    linksseitig wird (hoffentlich) gerade saniert

  • Prutz im Oberinntal, Tirol

     

    zunächst das Highlight: Bauernhof beim Winkl, denkmalgeschützt, in prägender Lage als Gemeindezentrum umgebaut incl Erhalt des Bundwerkstadels

       

    direkt gegenüber dann leider dieses Bild: der neue Dorfplatz, besonders brutal das Sparkassengebäude, das sich mit den gewohnt kalten Materialien in die von Giebelhäusern geprägte Hauptstrasse schiebt und mit unglaublich unruhigen Balkonfronten die Schaufassade des Dorfplatzes bildet

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    Reschen, Südtirol: Umbau eines nach der Seestauung in den 1950 er Jahren neuerbauten Hotel, damals mit Pultdach und Holzverschalung, links der aktuelle Umbau: die Balkone leuchten blendend grell mit Glas und Metall, der Kubus drängt sich in den Vordergrund und verschandelt das Ortsbild nachhaltig.

    Rechts ein Pensionsneubau mit 2 giebelseitig zum Tal gerichteten Bauteilen, die Obergeschosse mit Holzlamellen gegliedert aber beide Teile unterschiedlich gestaltet: damit wird der Eintönigkeit gut entgegengewirkt ohne Unruhe zu erzeugen, in meinen Augen ein gutes Beispiel für zeitgenössisches Bauen im alpinen Raum

  • Roppen im Oberinntal

       

    schlecht eingepasste Neubauten im Dorfzentrum, Ortsausfahrt Richtung Innsbruck mit Neubauten, die ein altes Bauernhaus erdrücken sowie unsachgemäss renovierter Altbestand im Zentrum

     

    und Mitten im Ortskern verfällt dieser wunderbare Altbau-Front- und Gartenansicht

  • Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich auch etwas beitrage, falls nicht, einfach löschen lassen. In Kaltern entstand wohl irgendwann in den letzten Jahren dieser Anbau in der Goldgasse, die ansonsten ein wirklich schönes Bild bietet. Alle Regeln der Ästhetik und die Bautradition Südtirols missachtend, ist dieser Anbau hier aber eine Ausnahme im alten Ortskern.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Eppan, St Miachael, siehe Beitrag vom Vorjahr, das fertiggestellte Appartmenthaus

    Wie man auf die Idee kommen kann, im Süden den Giebel mit schwarzen Aluminiumblech zu verkleiden....


    Weiterer Qualitätsneubau in Prissian

  • Kortsch, Vinschgau, Sonnenwirt, Denkmalschutz, Verlust der rechts gelegenen Toreinfahrt und der Loggia durch Garagenbau

    Tschars, Vinschgau, Verlust eines erhaltenen dörflichen Ensembles zugunsten eines Wohnneubaugrossprojektes, Zustand 2021 und aktuell 2022