• In Alt-Tegel ist seit diesem Monat die schrittweise Eröffnung des neuen Tegel-Quartiers im Gange, welches aus der Markthalle und den vollkommen neu errichteten und umgestalteten Gebäudeblöcken des früheren Tegel-Centers und des früheren Hertie/Karstadt besteht.

    Die ersten Geschäfte öffnen: Fußgängerzone Gorkistraße startet langsam durch - Tegel (berliner-woche.de)

    Hier an der Ecke Berliner Straße/Gorkistraße wird noch gebaut, während einige Fassaden des Komplexes bereits fertiggestellt sind.

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    Offizielle Seite des Quartiers:

    Fußgängerzone Gorkistraße / Tegel Quartier / Markthalle Tegel - Einzelhandel und Büroflächen | Start (gorkistrasse.de)

    Zum Hintergrund des Ganzen:

    Fußgängerzone Gorkistraße – Wikipedia

    Insgesamt, obgleich man es nicht als pittoresk bezeichnen kann, schon eine deutliche städtebauliche Verbesserung.

    Die einzige Fassade zur Grußdorfstraße (Vorzustand) links der Post habe ich dann aber doch mal fotografiert, da sie besonders heraussticht.

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    Die Dekoration der Sandsteinfassaden im Detail - ähnliches gibt es ja bereits an der Wilhelmstraße in Mitte bei einem anderen großen Huth-Projekt ('Mall of Berlin').

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Noch ein wenig aus Tegel - es gab ja bislang hier nichts.

    Die bekannte Sechserbrücke an der Einfahrt vom Tegeler See in den Tegeler Hafen.

    Von dort geht der Blick auf die vor einigen Jahren auf der schmalen Humboldtinsel gebauten uniformen Häuser.

    Im Hintergrund die Humboldt-Bibliothek, rechts Hochhäuser aus den 60ern/70ern.

    Die Humboldt-Bibliothek selbst, welche Teil des IBA-Projekts 1987 war.

    Wenn man sich umdreht, geht der Blick zu den Neubauten auf der Tegeler Insel, welche vor einigen Jahren zur gleichen Zeit wie die der Humboldtinsel entstanden sind.

    Und schließlich noch ein Blick auf die vorderste der postmodernen Wohnvillen am Tegeler Hafen (auch IBA 1987).

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Noch ein paar Tegeleien.

    Ausgangs des Tegeler Fließes befindet sich der Baukomplex der Humboldtmühle, welcher heute ein Medizinzentrum beherbergt.

    Getreidesilo und Rundturm.

    V. l. n. r.: Mühlengebäude, Getreidesilo, Beamtenwohnhaus

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    Eingangs des Tegeler Forstes der "Alte Fritz".

    Und gegenüber Berlins angeblich älteste Gaststätte, die "Alte Waldschänke".

    Schließlich noch ein Besuch am imposanten Gebäude des Tegeler Humboldt-Gymnasiums.

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    Das war es jetzt aber wirklich hier von mir. :zwinkern:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Einige weitere Eindrücke aus dem äußerlich weitgehend fertiggestellten Tegelquartier in der Gorkistraße, welches meines Erachtens das städtische Zentrum des Ortsteils Tegel deutlich verbessert. Mantikor hatte weiter oben im Strang bereits berichtet.

    Eingangsbereich zur Gorkistraße mit Kopfbau:

    Ein Kritikpunkt wäre eventuell die etwas kühle Aura dieser Fassaden und die nicht unbedingt regionaltypische Verwendung von Naturstein. Dennoch ist der Gesamteindruck qualitätvoll und solide, positiv hervorzuheben auch die Orientierung an den typischen gründerzeitlichen Hausbreiten.

    Die Pflasterarbeiten waren noch in Restbereichen in Gange, einige Geschäfts- und Büroetagen noch nicht bezogen.

    Lobenswert auch die deutliche optisch-bauliche Abgrenzung der Sockelzonen.

    Wohl eine Reminiszenz an den Karstadtbau am Hermannplatz mit den beiden "Türmen", im Kleinformat:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • In der Passage in der Gorkistraße gibt es auch eine ganz nett gestaltete Markthalle im traditionellen Stil mit Bistro-Bereichen:

    Reformstilbau an der Straßenecke des Quartiers:

    Etwas unglückliche Farbwahl der Erker und Balkone. Die Gründerzeitbauten verwendeten bauzeitlich eigentlich praktisch nie kontrastierende Farbschemata, aus guten Gründen - sieht einfach nicht so schön aus:

    Der Anblick dieser entstuckten Fassade eines ortsbildprägenden Gründerzeitlers tat weh:

    Café Achteck:

    Dieser respektable Bau dürfte zwischen 1990 und 2005 entstanden sein:

    In der zentralen, verkehrsberuhigten Straße Alt-Tegel zwischen Ortszentrum und Seepromenade traf ich auf diesen lobenswert intendierten Neubau:

    Die französischen Fenster im Erdgeschoss wirkten etwas eigenartig und zu viel des Guten. Aber dennoch ein angenehm anzusehender Neubau.

    Greenwichpromenade:

    Tegeler See, eigentlich eine Havelausweitung:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • An dieser Greenwich-Promenade befindet sich eine des Frühjahrs beeindruckende Tulpenwiese. Im Berliner Stadtbild angesichts ihrer Harmonie und Sauberkeit sicherlich eine beinahe anrührende Szenerie. cool:)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Naja,ich empfinde das Tegelquartier ist architektonisch nichts besonderes. Moderne Stangenware eben.Angepasst an den heutigen Architektonischen Zeitgeist.?

    An manchen zentralen Stellen mit eben dieser Architektur in deutschen Städten,weiß man nicht, ist es irgendwo eine Einkaufsstraße in Hannover,Köln,Stuttgart,Frankfurt,.......?

  • In der Buddestraße in Tegel wird ein ehemaliger Festsaal (Trapps Festsäle) wieder zum Leben erweckt. Hier befand sich nach 1934 in Kino, welches 1979 durch einen Edeka-Supermarkt abgelöst wurde. Man hatte den historischen oberen Teil hinter einer abgehangenen Decke verborgen. Aber im Wesentlichen ist alles noch vorhanden.

    Nun lief der Pachtvertrag aus und der Besitzer plant mit einem Architekten die alte Schönheit wieder erstrahlen zu lassen.

    Da im Tagesspiegel der Artikel hinter der Bezahlschranke ist hier der Link zur Seite des Architektenbüros:

    FESTSAAL
    Tegel // Architektur  // Konzept                                                           Ursprüngliche Nutzung Um 1900 wurde das Objekt als Teil einer…
    www.christophjaniesch.de

    Zumindest den historischen Anblick kann man auch beim Tagesspiegel sehen.

    58 Jahre lang versteckt hinter Supermarkt-Decke: Berliner Investor lässt Festsaal aus dem Jahr 1900 freilegen
    Vor 124 Jahren als Festsaal errichtet, später als Kino genutzt, schlummert in Berlin-Tegel ein architektonisches Kleinod. Es war seit Jahrzehnten hinter der…
    www.tagesspiegel.de

    Eine Rückkehr zu Revuezeiten und Tanzveranstaltungen ist wegen der Nähe zu Wohnungen nicht geplant, aber ein Fitnessstudio soll einziehen.

  • Das sind tolle Neuigkeiten auf youtube sagt der Eigentümer er hätte es auch nicht Restaurieren müssen es bestünde kein Denkmalschutz.

    Festsaal aus 1900 war fast 60 Jahre hinter Supermarkt versteckt (youtube.com)

    Na sehr löblich dass er es trotzdem tut. Fantastisch dass Berlin noch über solch einen Ballsaal verfügt.

    Leider wird es ja wahrscheinlich von Außen nicht rekonstruiert. Es müsste ja nicht 1:1 aber ein bisschen Ornament wäre schön.

    Siehe mittleres Haus hier:

    Geschichtsforum Tegel | Grußdorfstraße (geschichtsforum-tegel.berlin)

  • Bezeichnend, dass der Mann vom Denkmalamt zugeben musste, dass man nichts von dem übriggebliebenen Saal wusste. Wie kann das sein?
    Und dass der Saal also noch nicht auf der Denkmalliste ist. Wird er nun aufgenommen? Hoffe ich doch mal...

  • Bezeichnend, dass der Mann vom Denkmalamt zugeben musste, dass man nichts von dem übriggebliebenen Saal wusste. Wie kann das sein?

    Nun, in aller Regel stellen die Ämter keine eigenen Forschungen an, sondern werden auf mögliche Denkmäler hingewiesen. Dann erst fängt ihre Arbeit an. So war es hier ja auch und so wird nun geprüft, ob eine Unterschutzstellung infrage kommt.

    Kunsthistoriker | Webdesigner | Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing - Meine Kulturthemen

  • Nun, in aller Regel stellen die Ämter keine eigenen Forschungen an, sondern werden auf mögliche Denkmäler hingewiesen. Dann erst fängt ihre Arbeit an. So war es hier ja auch und so wird nun geprüft, ob eine Unterschutzstellung infrage kommt.


    Na, dann gute Nacht, wenn der Erhalt von Baudenkmälern allein auf den guten Willen von Besitzern angewiesen ist, die womöglich zu ihrem eigenen Nachteil Baudenkmäler prüfen und eintragen lassen.
    Ich will gar nicht wissen, wieviel kostbare Baudenkmäler uns so in der Vergangenheit und immer wieder regelmäßig verloren gehen.

  • Man würde sich wirklich wünschen, dass, wer in einem Forum über historische Architektur diskutiert, mit der Vorgehensweise deutscher Denkmalschutzämter vertraut wäre. Dass der Eigentümer die Unterschutzstellung initiiert, dürfte die absolute Ausnahme sein - zum Glück ist er nicht der einzige, der sie beantragen darf.

  • Das kommt darauf an, welches Prinzip im jeweiligen Bundesland angewendet wird. Beim konstitutiven System bedarf es zur Eintragung in die Denkmalliste eines Verwaltungsaktes, den grundsätzlich nur die zuständige Behörde erlassen kann. Der Eigentümer kann die Prüfung veranlassen oder die Behörde selbst. Dritte können einen von beiden nur darauf hinweisen. Beim deklarativen System ist alles, was den Schutzkriterien des Gesetzes entspricht, ohne Verwaltungsakt automatisch geschützt - sogar, wenn es noch gar nicht bekannt, verschollen, vergessen, oder was auch immer ist.

    Soweit ich weiß, wendet Berlin das deklaratorische Prinzip an, d. h. alles laut Gesetz Denkmalfähige unterliegt prinzipiell dem Denkmalschutz, soweit nicht explizit als nicht denkmalwürdig festgestellt. Möglich, dass entsprechende Auflagen nur bei ausdrücklicher Feststellung des öffentlichen Erhaltungsinteresses gelten. Soweit jedenfalls meine angelesene Kenntnis; die Experten mögen mich korrigieren.

  • Man würde sich wirklich wünschen, dass, wer in einem Forum über historische Architektur diskutiert, mit der Vorgehensweise deutscher Denkmalschutzämter vertraut wäre.

    :lachen::lachen::lachen:
    Der Elitismus, und gleichzeitig der Kindergarten, in diesem Forum sind schon manchmal lachhaft.