• Berlin hat viele riesige Brandwände, die noch Verschönerungsmöglichkeiten bieten. Man sollte nicht alles den Vandalen, Hohlbirnen und Nichtskönnern überlassen.

    Lagerhaus Süd-Ost, Kreuzberger Spreeufer.

    Das einsame Vorkriegshaus in der Holzmarktstraße N°10.

    Diese enorme Brandwand am Berolina-Sportplatz in der Auguststraße gehört zur heutigen VHS Linienstraße N°162.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ein Wandbild in der ukrainischen Stadt Isjum.

    Isjum liegt im Süden des Gebiets Charkiw, nahe der seit 2014 umkämpften Donbass-Region. Im Jahr 2016 wurden hier Straßen und Plätze mit kommunistischen Namen umbenannt. Der zentrale Platz der Stadt, der bis dahin "Sowjetischer Platz" hieß, erhielt den neuen Namen "John-Lennon-Platz". Der Beatles-Star wurde nicht nur aufgrund seiner Bedeutung als Musiker, sondern auch als Friedensaktivist ausgewählt. Auf dem Wandbild, das seit 2017 die Brandwand eines banalen Wohnhauses ziert, finden wir in russischer Sprache das Lennon-Zitat "Give Peace a Chance!". Leider ist Putin-Russland noch nicht zum Frieden bereit. Isjum ist derzeit von den Russen besetzt. Auf einem Foto von Anfang April ist die John-Lennon-Wand leicht beschädigt. Ob sie den Krieg überstehen wird?

    Isjum, Gebiet Charkiw, Wandbild "John Lennon" (Foto: Slobozhanyn, 13. Februar 2021, CC-BY-SA-4.0)

  • ^Lustiger Gag. Aber auf die Dauer würde mich dieses Bild völlig klirre machen. Man stelle sich vor, dass man jeden Tag darauf blicken müsste.

  • Nach dem ukrainischen Isjum bringe ich nun ein Wandbild aus einer russischen Stadt. Auch hier haben die Künstler eine berühmte Persönlichkeit dargestellt und direkt auf einer unverputzten Ziegelwand gearbeitet.

    Die Kleinstadt Staraja Russa liegt im Gebiet Nowgorod und damit nicht allzu weit von St. Petersburg entfernt. Der Schriftsteller Fjodor Dostojewski verbrachte ab 1872 hier jedes Jahr den Sommer. Das Haus, das er bewohnte, steht noch und kann besichtigt werden.

    Die uliza Mineralnaja, eine Straße im Stadtzentrum, ist geprägt von banaler Nachkriegsbebauung. Der Dostojewski auf der Brandwand einer Ziegel-Chruschtschowka bildet hier eine große Bereicherung. Der Darstellung liegt ein berühmtes Gemälde von Wassili Perow zugrunde, das in dem Jahr entstand, als Dostojewski Staraja Russa das erste Mal besuchte. Oben links auf der Wand sehen wir ein Zitat Dostojewskis:

    "Aufhören, Bücher zu lesen, bedeutet aufhören zu denken."

    Staraja Russa, Gebiet Nowgorod, uliza Mineralnaja 40, Wandbild "Fjodor Dostojewski", davor ein blauer Zeitungskiosk

    (Foto: Lumaca, 24. Juni 2021, CC-BY-NC)

    Wassili Perow, Bildnis Fjodor Dostojewski, 1872, Öl auf Leinwand, im Besitz der Tretjakow-Galerie, Moskau

    Staraja Russa, Gebiet Nowgorod, uliza Mineralnaja 40, Wandbild "Fjodor Dostojewski" (Foto: bogdanov-62, 24. Mai 2021, CC-BY-NC)

    "Aufhören, Bücher zu lesen, bedeutet aufhören zu denken."

    Das Wandbild entstand im Jahr 2020 - rechtzeitig zum 200. Geburtstag des großen Schriftstellers, der 2021 gefeiert wurde.

  • Korrektur: Das erste Bild zeigt(e) die Eberswalder Straße N°16.

    Die Eberswalder Straße geht ab der Schwedter Straße in die Bernauer Straße über. Von dort diese Bilder:

    ___

    Und dann noch ein anderes Motiv, aus Lutherstadt Wittenberg, und zwar vom Haus Mittelstraße N°20.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Frankfurt am Main, Miquelallee...

    Miquelallee

    P.S.: Das Bild ist nicht 100%-ig passend. Denn es ist zwar ein Wandbild gezeigt, aber keine explizite Brandwand. Ich wollte es dennoch präsentieren.

  • Eine patriotische Brandwand in Budapest. In Erinnerung an das historische 6:3 der Ungarn in Wembley.

    Ein knappes Jahr später hieß es dann 2:3 gegen Fritz Walter & Co. Davon könnte eigentlich auch mal ein Mauerbild erzählen.