Bischofsheim in der Rhön

  • Im unterfränkischen Bischofsheim hat ein Ehepaar ein Altstadtgebäude direkt an der Stadtmauer erworben und dieses mustergültig und mit viel Feingefühl sanieren lassen. Dafür gab es nun den Sanierungspreis der Kreuzbergallianz. Eine ganz tolle Sache :applaus:


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    Die unter Denkmalschutz stehende Stadtmauer galt es bei den Sanierungsarbeiten besonders zu berücksichtigen und zu schützen. Mit Kreisbaumeister Herbert Bötsch wie auch der Stadt Bischofsheim wurde eng zusammengearbeitet. So entstand nach und nach ein echter Hingucker. Vor allem die Fensterläden, das Hoftor und das harmonische Farbkonzept werten das Anwesen optisch auf. Dass Majerskis innerhalb eines Jahres sanieren und einziehen konnten, sei dem Engagement der Handwerker und dem eng getakteten Sanierungsplan von Georg Majerski zu verdanken. "Er war morgens um Sieben der erste auf der Baustelle", verriet seine Frau.


    Sanierungspreis für echten Hingucker

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.


    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Erfreulich sind solche Instandsetzungsmaßnahmen und selbige öffentlich zu unterstützen. Kleines Manko sind die fehlenden Sprossenfenster, die zur Aufwertung beitragen.

  • Vorab: Schön, dass das Haus nicht abgerissen wurde.

    Ich nehme an, dass das Haus selbst nicht unter Denkmalschutz steht, sondern nur die Stadtmauer, an der es steht.


    Aber bin ich mittlerweile soweit außerhalb der Realität, dass ich genau das:

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    mustergültig und mit viel Feingefühl sanieren lassen

    diesem Hause zumindest von außen eigentlich komplett abspreche??


    Bis auf den Boden im Hof schaut außen eigentlich so gut wie nichts mehr nach "ursprünglichem Charme" (wie es im Artikel heißt) aus. Die glatte Farbgebung, die weißen Fenster mit der etwas ungelenken Ausführung des Pfostens in der Mitte, ohne horizontalen Sprossen und mit Dreifach-Isolierverglasung ( die schon beim Foto durchblitzt), die Plissees an jedem Fenster, verzinkte Treppenstufen, Edelstahlgeländer am Kellerabgang, die Baumarkt Beleuchtung (Modell "Royal"), die Holzbrüstung der Terrasse mag auch nicht so recht zum Rest passen und schaut auch nicht wirklich nach historischen Vorbild aus, die Standarddachfenster, die für eine historische Umgebung unpassenden Dachziegel, die Granit-Fensterbretter kommen mir auch etwas spanisch vor, garniert wird das noch mit diesem baumelnden etwas am Ausgang zum Hof, schaut so nach 60er Jahre aus...


    Positiv: die Fensterläden und das keine größere Wärmedämmung erkennbar ist


    Wie gesagt, schön dass es nicht abgerissen wurde. Kann sein das der Eindruck innen ein komplett anderer ist, aber von außen fast eine normale Sanierung, nichts außergewöhnliches. Und preisverdächtig? Naja...

    Oder gilt es umgekehrt: gerade weil es vermutlich nicht unter Denkmalschutz steht, und die Sanierung trotzdem nicht komplett aus dem Ruder gelaufen ist, ist die selbige schon so anerkennenswert?