Flusshochwasser in Westdeutschland im Juli 2021

  • Franka @Moderation: worin liegt der Sinn, in einem Architekturforum über den Klimawandel bzw. den Katastrophenschutz zu diskutieren? Sollten wir uns (natürlich in gewissem zeitlichen Abstand, nachdem alle Toten geborgen sind) nicht eher über Ideen für den Wiederaufbau von Kulturdenkmälern austauschen?

    Sollte der Verein nicht besser seine Kompetenzen ausspielen? Wo bestehen Kontakte zu Statikern, Bauunternehmen etc. welche vor Ort helfen können?

    Nur nochmal zur Erinnerung: alleine im Ahrtal sind alle Dörfer und Kleinstädte von Antweiler bis Sinzig zerstört, auch die historische Altstadt von Ahrweiler ist schwer getroffen. Hier gilt es, unsere Kräfte zu bündeln, um direkt zu helfen oder zumindest für den Wiederaufbau zu spenden!

  • Also, was sollen wir tun, um eine derartige Flutkatastrophe in Zukunft zu vermeiden, wenn Dir Deiche, Warnsysteme und andere pragmatische Lösungen nicht reichen?

    Bei völligem Unvermögen hülfe nur noch das Entsiedeln der Überflutungsgebiete. Die Versicherungen wollten schon nach der ersten Flut keine Kunden daraus mehr aufnehmen und werden sich bei ständiger Wiederholung weigern, zu zahlen. Die Katastrophen sind örtlich nicht vorraussagbar. Man muss damit leben. Für mein Gebiet gibt es Überflutungskarten, in welchen einige dicht bewohnte Flächen sogar als Notpolder ausgewiesen sind. Jeder weiß das, und bleibt trotzdem wohnen. Es bleibt immer beim eigenen Risiko.

    Gemeinsam können wir nur die ressourcenvernichtende Wegwerfgesellschaft bekämpfen.

  • Das blöde ist nur, dass trotz des guten deutschen Willens die Weltbevölkerung wächst und ihr Energiehunger dazu.

    Somit. Was sollen wir tun? Alles verschenken? Alles abschalten?

    Die Welt wird sich freuen. Vor allem in Fernost. Viele günstige deutsche Putzhilfen und McDonalds-Thekenmitarbeiter werden sich weltweit bewerben, um etwas zu beißen zu bekommen. Vorbei die Zeiten von Tastentipperei und Rekonstruktionsfreude. Die Probleme werden flächendeckend in Deutschland sozial elementarer.

    Gerade hatte ich den Schornsteinfeger im Haus. Die Heizung ist nicht die neueste, aber tiptop. Ich solle sie schön drinnen lassen, sagte er. Trotz Förderung lohnen sich neuere Modelle in der Anschaffung kaum. Und sie seien viel häufiger und schneller kaputt.

    Also, was sollen wir tun, um eine derartige Flutkatastrophe in Zukunft zu vermeiden, wenn Dir Deiche, Warnsysteme und andere pragmatische Lösungen nicht reichen?

    Dein Plädoyer läuft aber einzig auf Stillstand und Reaktion hinaus. Deutschland wird aber nur ein erfolgreiches Land bleiben, wenn Wir nicht nur reagieren, sondern agieren. Und ja, das kann auch heißen, dass Wir in Vorleistung gehen, denn davon profitieren Wir, wenn es Unsere Politik nicht versaut. Gutes Beispiel sind die Erneuerbaren Energien. Hätten Wir Unsere Vorreiterrolle dort weitergeführt, gäbe es nicht nur einen großen Windkraftanlagenhersteller aus Deutschland, sondern eine Solarindustrie, viele Arbeitsplätze und Export in die ganze Welt. Auch im Städtebau ist Reaktion immer schlecht. Das dauert Jahrzehnte, wer da nicht vorbereitet, kann kaum nachziehen. Man kann also beides tun. Man kann umbauen für die Klimaerwärmung, aber gleichzeitig alles tun gegen den Klimawandel. Die Chinesen können noch viel einfacher sagen, Wir sparen gar nichts, die Deutschen haben mit ihrer winzigen Bevölkerung alles verpesten dürfen, sind so Hochtechnologieland geworden, wollen jetzt weiter verpesten und Wir, die erst auf das Niveau wachsen wollen, sollen schon vorher Unsere Möglichkeiten empfindlich einschränken?

  • Ich kann das Wort Klimawandel nicht mehr hören, mir wird richtig schlecht davon. Das ist die Folge von diesem Unsinn: Österreich wird in den nächsten 10 Jahren in eine Windradl-Wüste à la Uckermark oder Pandorfer Heide verwandelt werden. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind geschaffen: Bundeskompetenz für die Errichtung dieser Anlagen, da sich die Landespolitiker als zu schwach gegenüber Bürgerprotesten erwiesen haben. In nicht ganz 10 Jahren wird der derzeitige ohnehin bereits unerträgliche Horrorzustand ver2,5facht. Die Temperaturen werden sich dadurch um kein Mikrograd bewegen. Kein einziger noch so gehirngewaschene Vollidiot kann so etwas annehmen. Die Emissionszahlen in Ö sind ohnedies gering, da wir von Anfang an auf Wasserkraft gesetzt haben. Andere Länder wie Tschechien, die "Klimaziele" zu verwirklichen haben, tun sich da viel leichter- sie haben aber auch nicht so vertrottelt "verhandelt". Ach ja - die Wasserkraft wird natürlich auch munter ausgebaut, Alpentäler überflutet und verschandelt*. Bisherige Grünpolitik wird von den heutigen Grünen in ihr perverses Gegenteil gekehrt. Uns steht ein Leben in tiefer Depression bevor - überall, wohin nur das Auge reicht, eine komplett verschandelte Landschaft, die diese Bezeichnung nicht mehr verdient, in den Ebenen des Nordens, auf den Hügeln, und auch bereits immer mehr auf den Bergen. "Naturerleben" wird nicht mehr möglich sein - überall nur cholerische Wutanfälle, depressive Eindrücke oder komplette Trostlosigkeit ob der verlorenen Schönheit. Nicht einmal in der Nacht wird es Ruhe geben - überall blinkendes Rotlicht, von dem man - immerhin - keine Syphilis bekommt. Und das alles nur ob der völlig abstrusen pseudowissenschaftlichen Anmaßung einer durchgeknallten bzw gewissenlosen und erst recht renditehörigen Politschickeria, "die Welt retten" zu wollen. Eines der schönsten landschaftlichen Länder Europas hört als solches zu bestehen auf - für mehr oder weniger null komma nix.

    *derlei Monsterprojekte, gegen die man im vorigen Jahrtausend erfolgreich angekämpft hat, gehen derzeit durch wie Butter, und nirgends steht was zu lesen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk…_01_cropped.jpg

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • In meinen Augen ist der Hinweis auf den (menschengemachten) Klimawandel nicht hilfreich, weil es eben auch ohne diesen (mal angenommen er existiert und hat tatsächlich derartige Folgen) schon immer Flutkatastrophen gegeben hat, wie hier auch schon aufgeführt wurde.

    Das bedeutet, selbst wenn wir morgen sämtliche Länder der Welt auf einen Schlag "klimaneutral" machen würden, würde die nächste Flutkatastrophe trotzdem irgendwann in den nächsten 100 Jahren kommen.

    Ich sehe sogar die Gefahr, dass man sich am Ende völlig auf das Klimawandel-Thema versteift und anstatt über real mögliche Vorsorge-Maßnahmen nachzudenken, überhastet Ideologen nachläuft und nicht funktionierende Mobilitäts- und Energiekonzepte zu etablieren versucht, die bei der nächsten Flutkatastrophe aber rein gar nichts ändern werden. Über den Klimawandel kann man immer noch reden, wenn die konkreten Probleme vor Ort besprochen worden sind.

    Meiner Meinung nach muss man hier über zwei Dinge sprechen:

    1. Konkrete Bedrohungslagen erkennen und die Bevölkerung evakuieren

    Wir leben nicht mehr im 18. Jahrhundert und können Regenmengen prognostizieren. Ich habe mir am Mittwoch-Nachmittag den Regenradar über Köln angesehen und den dunkellila Starkregen-Fleck heranziehen sehen. Man hätte selbst wenige Stunden vorher noch spontan die Menschen aus den Flussnahen Wohnlagen evakuieren können.

    Ich habe gestern zufällig in Köln ein Frau aus Dernau (an der Ahr) getroffen, die hier bei den Karmeliterinnen untergekommen ist. Sie hat gesagt, einen Tag vorher hätte die Feuerwehr Sandsäcke verteilt, um sie vor die Haustür zu legen. Im Ergebnis stand das gesamte Haus bis unter die Decke unter Wasser und die meisten Nachbarn wären ertrunken. Das heißt, man wusste von der Gefahr, hat sie aber völlig unterschätzt.

    Wir wollen ernsthaft das weltweite Gesamtklima in 50 Jahren bis auf das Zehntelgrad ausrechnen, aber nicht berechnen können, wie viel Regen am nächsten Tag fällt und um wie viel Meter dadurch welcher Fluss ansteigen wird? Das kann doch nicht sein. Und wie sich jetzt herauszustellen scheint, waren die Warnungen an oberster Stelle sogar gemeldet, aber nicht weitergegeben worden. Wenn das so stimmt, dann ist das skandalös und müsste sofort Konsequenzen haben. Stattdessen reden diese Verantwortlichen davon, etwas gegen den Klimawandel machen zu wollen. Das kann echt nicht sein und geht völlig am Thema vorbei.

    2. Die bauliche Vorsorge

    Bei dem Elbhochwasser, was schon angesprochen wurde, mag das Thema Sickerflächen, Flusskanalisierung und Ausgleichsflächen zum Fluten eine größere Rolle gespielt haben, gerade im Fall der Ahr und dem Erft-Oberlauf (bei Bad Münstereifel) sehe ich da wenig Möglichkeiten. Die Bäche und Flüsse schneiden hier enge Täler in die Eifel, es gibt schlicht keinen Platz für Ausgleichsflächen. Was man aber meiner Meinung nach machen sollte, ist, zum Beispiel die Brücken hochwassersicher zu bauen. Es sollte nicht passieren, dass Brücken einstürzen und Bahndämme weggespült werden. Schnelle Hilfe kommt im Zweifel wenige Stunden nach so einem Unglück gar nicht durch, weil die Straßen nicht mehr befahrbar sind.

    Anders sieht die Sache natürlich beim Unterlauf der Erft und ihrer Zuflüsse aus. Die Erft ist komplett kanalisiert und hat mit einem natürlichen Fluss kaum noch etwas zu tun. Hier wäre eine Renaturierung auch aus anderen Gründen angebracht, allerdings gehen dann natürlich auch fruchtbare Ackerflächen verloren - mal eben so geht das alles also nicht. Wenn man stattdessen über den Klimawandel redet vermutlich erst recht nicht.

  • In meinen Augen ist der Hinweis auf den (menschengemachten) Klimawandel nicht hilfreich

    Nicht hilfreich? Ein Keule ist's gegen Naturschutz im traditionellen Sinne. Man zeige mir ein Autobahn- oder Flughafen- oder Zersiedelungs- Projekt, das dadurch verhindert worden wäre.

    Dieser richtige Satz:

    Ich sehe sogar die Gefahr, dass man sich am Ende völlig auf das Klimawandel-Thema versteift und anstatt über real mögliche Vorsorge-Maßnahmen nachzudenken,

    lässt sich auch auf andere Bereiche ausdehnen: "Klimaschutz" ist längst zum Alibi-Schlagwort der Betonier-Fraktion geworden und bewirkt daneben so etwas wie Agonie oder Lethargie - da die "Natur" ohnedies nicht mehr zu retten ist, scheint es sinnlos, sich für sie einzusetzen. Im Gegenteil wird die Naturzerstörung dadurch nur noch mehr befeuert.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

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    2. Die bauliche Vorsorge

    Bei dem Elbhochwasser, was schon angesprochen wurde, mag das Thema Sickerflächen, Flusskanalisierung und Ausgleichsflächen zum Fluten eine größere Rolle gespielt haben, gerade im Fall der Ahr und dem Erft-Oberlauf (bei Bad Münstereifel) sehe ich da wenig Möglichkeiten. Die Bäche und Flüsse schneiden hier enge Täler in die Eifel, es gibt schlicht keinen Platz für Ausgleichsflächen. Was man aber meiner Meinung nach machen sollte, ist, zum Beispiel die Brücken hochwassersicher zu bauen. Es sollte nicht passieren, dass Brücken einstürzen und Bahndämme weggespült werden. Schnelle Hilfe kommt im Zweifel wenige Stunden nach so einem Unglück gar nicht durch, weil die Straßen nicht mehr befahrbar sind.

    Anders sieht die Sache natürlich beim Unterlauf der Erft und ihrer Zuflüsse aus. Die Erft ist komplett kanalisiert und hat mit einem natürlichen Fluss kaum noch etwas zu tun. Hier wäre eine Renaturierung auch aus anderen Gründen angebracht, allerdings gehen dann natürlich auch fruchtbare Ackerflächen verloren - mal eben so geht das alles also nicht. Wenn man stattdessen über den Klimawandel redet vermutlich erst recht nicht.

    Leider sind sich die Bauplaner absolut nicht einig, wenn es um die Nutzung der Hochwasserdaten geht. Eine auf der Basis der Erkenntnisse der Wasserhöhe vom Hochwasser 2002 erbaute Muldebrücke einer Kleinstadt erwies sich 2013 um ca. 1 m zu niedrig.

  • Die Abwesenheit von Frühwarnungen hat mich auch irritiert. Gibt es in den historischen Hochwasserregionen in Südwesten keine Alarmsirenen in den Städten? In der englischen Presse wird berichtet, dass europäische Frühwarnsysteme Tage vorher die Überschwemmungen vorhergesagt haben, aber diese auf unteren Behördengängen in Dtl. versickert sind.

    Übersetzung:

    Eine "extreme" Hochwasserwarnung wurde Anfang dieser Woche vom European Flood Awareness System (EFAS) herausgegeben. Professor Hannah Cloke, eine Hydrologin, die EFAS gegründet und beraten hat, sagte, die Zahl der Todesopfer, bei der viel mehr Menschen als vermisst gemeldet wurden, sei "ein monumentaler Fehler des Systems".

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) habe die Warnung an die Kommunen weitergegeben, sagte Sprecher Uwe Kirsche. "Als Bundesbehörde ist der DWD nicht zuständig für die Einleitung von Evakuierungen oder anderen Maßnahmen vor Ort... das ist eine Aufgabe der Kommunen", fügte er hinzu.

    https://www.politico.eu/article/german…early-warnings/

    https://www.thetimes.co.uk/article/german…-work-cn99wjxzs

    Die Region an der Ahr hat immer wieder Hochwasser, zuletzt 1910 und 1804.

    thumb.php?f=Christophorus.jpg&width=1280

  • Die moderne Nachrichtentechnik hat nach der Zerstörung von Energie- und Nachrichtenkabeln sowie Funktürmen ihre totale Unbrauchbarkeit bei größeren Katastrophen bewiesen. Dabei ist ja die umliegende Infrastruktur noch intakt. Deshalb wird eine flächendeckende Wiedererrichtung von Sirenen gefordert (ntv) Ich hoffe, mit handkurbelgetriebenem Generator.

  • Dein Plädoyer läuft aber einzig auf Stillstand und Reaktion hinaus.

    Ich bin keinesfalls für Stillstand, sondern würde es begrüßen, wenn Deutschland führend in der Entwicklung erneuerbarer Energien würde. Aber die Entwicklung ist das Eine, die massenhafte, überhastete Anwendung eines Experiments bzw. unausgereiften Zwischenzustands, die große Risiken für ein hochkomplexes Land beinhaltet, ist eben das Andere. Also, ich bin für die Nutzung von Wind- und Wasserkraft, aber effektiv, ohne zu massive Einschnitte in die Natur, ohne z.B. die Energieversorgung zu gefährden.

    Damit aber entfernen wir uns eigentlich vom Hochwasser-Thema.

  • Als Mensch unter 30 und aus der Katastrophenregion stammend, ist die Aussicht auf eine Häufung derartiger Flutereignisse durch die zunehmende Klimakrise bis Ende des Jahrhunderts wirklich deprimierend. In einer Region in der viel zu Viel durch 2. Weltkrieg und Bauboom in den 60ern und 70ern zerstört wurde, sind die Verluste von so viel alter Bausubstanz schmerzlich.

    Ich verstehe garnicht, warum meine Vorredner anscheinend Klimaanpassung und Bekämpfung der Klimakrise als Gegensatz sehen. Als Freunde Architektur für den Menschen i.e. mit klassischen Formen , sollte es uns ein Anliegen sein, dass die Häufigkeit derartiger Katastrophen durch konsequente Bekämpfung des Klimawandels UND durch Klimaanpassung auf ein Minimum beschränkt bleibt, sodass in Zukunft nicht jeden 2. Sommer in Deutschland und Europa so viel Wertvolles zerstört wird.

    Gerade traditionelle Architektur ist da doch die Zukunft! Sie ist regional, nachhaltig, frisst weniger Fläche als ein Neubaugebiet auf der Grünen Wiese und blockrandbebaute Viertel machen die Benutzung des Autos für kurze Wege unnötig. Ich finde wir sollten klassische Architektur viel mehr als nachhaltige Architektur verkaufen!

  • Leider sind sich die Bauplaner absolut nicht einig, wenn es um die Nutzung der Hochwasserdaten geht. Eine auf der Basis der Erkenntnisse der Wasserhöhe vom Hochwasser 2002 erbaute Muldebrücke einer Kleinstadt erwies sich 2013 um ca. 1 m zu niedrig.

    Um welche Brücke handelte es sich?

  • Ich verstehe garnicht, warum meine Vorredner anscheinend Klimaanpassung und Bekämpfung der Klimakrise als Gegensatz sehen. Als Freunde Architektur für den Menschen i.e. mit klassischen Formen , sollte es uns ein Anliegen sein, dass die Häufigkeit derartiger Katastrophen durch konsequente Bekämpfung des Klimawandels UND durch Klimaanpassung auf ein Minimum beschränkt bleibt, sodass in Zukunft nicht jeden 2. Sommer in Deutschland und Europa so viel Wertvolles zerstört wird.

    Gerade traditionelle Architektur ist da doch die Zukunft! Sie ist regional, nachhaltig, frisst weniger Fläche als ein Neubaugebiet auf der Grünen Wiese und blockrandbebaute Viertel machen die Benutzung des Autos für kurze Wege unnötig. Ich finde wir sollten klassische Architektur viel mehr als nachhaltige Architektur verkaufen!

    Danke für diesen Beitrag, ich wollte gerade einen ähnlichen schreiben.

    Konservatismus im besten Sinne müsste doch gerade den Erhalt unserer Natur, unserer Städte und auch unserer ursprünglichen Bräuche fordern. Das ist doch kein Widerspruch gegenüber bspw. grünen Forderungen! Und damit meine ich ausdrücklich nicht Dämmvorschriften und Solardachzwang, aber vor allem und insbesondere eine Reduktion von CO2-Emissionen, den Rückbau der autogerechten Infrastruktur, Entsiegelung von Böden, Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen im Bau und Weg vom Beton, Wiederherstellung von Flußläufen und natürlich auch eine dichte, urbane, mischgenutzte und abwechslungsreiche Stadt mit vielen Grünflächen und Retentionsbecken, die das Regenwasser sammeln und zur Kühlung beitragen.

    Trotzdem ein kleiner Exkurs noch zum Thema "Deutschland allein kann es nicht schaffen" -> Nein, natürlich nicht! Aber weltweit befinden wir uns in einem Wettbewerb der Innovationen, wie sie am beispielhaftesten die dynamische Entwicklung um das E-Auto zeigt. Entweder verschläft Deutschland das komplett und kann seine Autos danach noch nach Afrika verkaufen, oder wir spielen mit, forschen, entwickeln und investieren. Die Milliarden der Zukunft werden ganz sicher nicht mit Kohle, Atomstrom oder Dieselmotoren verdient.

  • Das Strangthema lautet "Regenunwetter in Westdeutschland".

    Es kam zu verheerenden Überschwemmungen, die nach bisherigem Stand über 150 Menschen das Leben kosteten und zu massiven Schäden in den betroffenen Gebieten führten.

    Ein wesentlicher Punkt der angebrachten Kritik ist, wie von offizieller Seite mit dieser gewaltigen aber sich mit einem Vorlauf von 2-3 Tagen ankündigenden Katastrophe umgegangen wurde (s. Meldung der TIMES: "Germany knew the floods were coming, but the warnings didn’t work")

    Und das ist einfach ungeheuerlich, dass hier die Menschen in den betroffenen Gebiete nicht gewarnt wurden. Und Warnung bedeutet in diesem Zusammenhang nicht das Aufblinken irgendwelcher "Äpps", sondern das "Sturmläuten" von Sirenen und auch Lautsprecher-Durchsagen von durchfahrenden Kraftfahrzeugen von Polizei, Feuerwehr, THW, Bundeswehr.

    Over the next few days a team of scientists sent the German authorities a series of forecasts so accurate that they now read like a macabre prophecy: the Rhineland was about to be hit by “extreme” flooding, particularly along the Erft and Ahr rivers, and in towns such as Hagen and Altena.

    Daneben ist ein weiterer Punkt, in welcher Art und Weise in den letzten Jahren der Hochwasserschutz nachhaltig vorangetrieben wurde.

    Welche Lehren wurden aus dem sogenannten Jahrhundertwasser vom August 2002 gezogen? Welche Maßnahmen wurden daraus abgeleitet und dann tatsächlich umgesetzt?

    • Entsiegelung von Böden in gewässernahen Bereichen
    • Entgradigung von Flußläufen
    • Einräumung von Überflutungsgebieten an verschiedenen Stellen entlang der Flussläufe
    • Einrichtung und kontinuierliche Weiterentwicklung eines Frühwarnsystems, klare Zuordnung der Kompetenzen (es kann nicht sein, dass Warnungen "versickern") etc. pp.

    Passend hierzu eine Meldung von September 2020:

    Warntag in Deutschland war Fehlschlag: Ministerium gesteht peinliche Panne - Probealarm soll nun wiederholt werden

    • Am Donnerstag, den 10. September, fand in Deutschland der erste bundesweite Warntag* seit der Wiedervereinigung statt. Oder besser: Hätte sollen.
    • Funktioniert hat nämlich wenig. Die Gründe sind jetzt auch klar


    Und angesichts dieser zutage getretenen, kolossalen Missstände und Versäumnisse nun den "Klimawandel" ins Feld zu führen, wie es von Seiten der Politik sehr schnell getan wurde - ist geradezu unverschämt.

    "Der Klimawandel wird als Joker benutzt, um die Verantwortung abzuschieben“

    Deutschland scheiterte daran, seine Bürger vor den Fluten zu schützen. „Alle Daten wurden ermittelt, aber sie gelangten nicht an die, die in Gefahr waren“, sagt Wissenschafts-Reporter Axel Bojanowski. Stattdessen mache man den Klimawandel verantwortlich - skandalös.


    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)