Völs am Schlern - Südtirol

  • Hier wird demnächst eine kleine Galerie für Völs am Schlern erscheinen. Ich habe die Seite nur bereits jetzt erstellt, um mich selbst zu zwingen möglichst bald etwas hochzuladen. Kastelruth, Villanders und Klausen werden auch irgendwann noch folgen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Völs am Schlern liegt malerisch oberhalb des Eisacktales an einem der bekanntesten Berge Südtirols, dem, wer hätte es gedacht, Schlern. Die Gemeinde, deren Hauptort Untervöls ist, hat gut 3600 Einwohner. Da ich fast nur in Untervöls war, kann ich euch auch nur diesen Ortsteil vorstellen, aber zumindest was Kirchen und Bürgerhäuser angeht, ist dieser Ortsteil wohl sicher der stadtähnlichste.

    Da das Zentrum von Untervöls auf einer kleinen Hügelkuppe liegt, geht es natürlich bergauf, wie hier an der Dorfstraße, die nicht den malerischten Eindruck macht.

    Links davon präsentiert sich uns dieser recht modern gestaltete Platz. Mal abgesehen von dem Haus im Hintergrund, fällt auf, dass hier eindeutige mehr Wert auf Schönheit gelegt wird, als in Deutschland. Es ist natürlich wirklich nicht perfekt, aber was Pflasterung und Möblierung angeht sind uns die Südtiroler schon einen ganz schönen Schritt voraus.

    An der Kuppe angekommen eröffnet sich uns dann diese nette Platzanlage mit der sie krönenden Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt, auf die ich gleich noch eingehen werde, sowie der Kapelle St. Michael. Ein sehr schönes Ensemble.

    Die Bebauung des Platzes ist für Südtiroler Standards tatsächlich erstaunlich neu, manchmal auch zu neu und zu plump.

    Da hat sich ein Architekt wirklich mal wieder Mühe gegeben. So eine schöne Fassade sieht man selten.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Bevor wir uns auf den Kirchhof begeben, schauen wir uns noch das Hotel Turm an, auf dessem Grundstück sich angeblich 5 Türme aus dem 13. befinden, hier sieht man den wohl größten. Davor ein nettes Austin FX4 Taxi, was ich übrigens nachschauen musste, denn ich kenne mich so gut wie gar nicht mit Autos aus.

    Das Hotel ist durchaus ansprechend gestaltet.

    Jetzt geht es endlich auf den Kirchhof mit der leider geschlossenen Kapelle St. Michael. An der romanischen Rundapsis kann man noch die ursprüngliche Erbauungszeit im 12. Jahrhundert ablesen. Später kamen auch noch gotische und barocke Elemente hinzu.

    Über dem Eingang findet man dieses Freskomaus dem 15. Jahrhundert.

    An der Nordwand befindet sich ein Fresko aus dem 14. Jahrhundert, das die Anbetung der Heiligen Drei Könige darstellt, das aber leider schlecht erhalten ist.

    Eine Ansicht der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, die ab 1515 bis 1570 gebaut wurde und deren Uhr, wie Wikipedia sagt, laut Vertragsklausel unbedingt größer als die der nahen Gemeinde Kastelruth sein musste. Diese Nachbarschaftsliebe ist immer wieder aufs neue wunderbar :D

    Nach einem Brand im Jahre 1703 wurde ein Oktogon mit Zwiebelhaube auf den Turm gesetzt.

    Das Kirchendach besteht komplett aus glasierten Ziegeln.

    Das gotische Portal von Maria Himmelfahrt.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ein Blick in Richtung des Chores der gotischen Hallenkirche.

    Die wahrlich prächtige Kanzel von 1774.

    Der Hochaltar von Meister Narziss aus Bozen, der irgendwann in den 1480ern angeschafft worden ist. Nachdem er durch die Barockisierung der Kirche sein Bleiberecht verloren hatte, wanderte er nach Ums und wurde erst 1904 wieder in Völs aufgestellt, dabei wurde allerdings recht viel neugotisch ergänzt, unter anderem das Gesprenge.

    Und zurück zur um 1760 gefertigten Rokoko Orgel.

    Bei diesem Fenster handelt es sich vermutlich um ein gotisches Fenster? Das ist nur meine eigene Vermutung, viele hier wissen sicherlich mehr.


    Die Chorfenster sind denke ich ebenso gotisch, aber wie bereits gesagt, ich bin eigentlich überall nur unwissender Laie.

    Beiden neugotischen Seitenaltäre.

    Hier blieb glaub ich ein Gemälde der barocken Ausstattung erhalten.

  • Die Pfarrkirche mit der Sakristei und dem Friedhof mit den für Südtirol so typischen Eisenkreuzen.

    Noch eine schöne Ansicht der Kirche, die hier sehr südländisch wirkt.

    Rechts an der Friedhofsmauer entlang führt eine Treppe nach unten von der aus wir nochmal einen Blick auf einen Teil des Hotels Turm erhaschen, das erstaunlich gut integriert zu sein scheint (soll keine Werbung sein, ich habs auch nur von außen gesehen).

    Wir gehen aber wieder zurück und entfernen uns von der Kirche und treffen auf dieses spätgotische Gebäude.

    Mit einem gotischen Portal.

    Einfache aber nette Bebauung.

    In der Straße finden wir auch noch eine aufwendige neugotische Tür.

    Am Ende der Straße befindet sich das Preslertor aus dem 16. Jahrhundert.

    Das überrascht auf der äußeren Seite durch seinen bezaubernden hölzernen Vorbau.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Zu guter letzt erklimmen wir noch einen kleinen Hügel auf dem die Kirche St. Peter am Bichl steht. Auf diesem Hügel befand sich in der Bronzezeit eine Siedlung.

    Auf dem Weg nach oben sind wir einer Gruppe Ziegen begegnet, die uns auch einige Zeit nachgelaufen sind und dann begonnen haben sich im Klettern zu üben.

    Ein Blick zurück auf Völs mit dem darüber thronenden Schlern.

    Ursprünglich noch aus der Romanik stammend, wurde St. Peter 1498 mit einem Gewölbe versehen und dabei Giebel und Turm erhöht.

    Das gotische Portal.

    Die ursprünglich romanische Apsis mit Spitzbogenfenster.

    Hiermit endet diese Galerie, aber ich werde demnächst mit einer für Kastelruth beginnen und dann sehen wir auch ob die Völser Kirchturmuhr denn tatsächlich schöner und größer geworden ist :wink:

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Snork 14. Juli 2021 um 16:45

    Hat den Titel des Themas von „Völs am Schlern“ zu „Völs am Schlern - Südtirol“ geändert.
  • Danke für die schönen Ansichten!

    Jetzt geht es endlich auf den Kirchhof mit der leider geschlossenen Kapelle St. Michael. An der romanischen Rundapsis kann man noch die ursprüngliche Erbauungszeit im 12. Jahrhundert ablesen. Später kamen auch noch gotische und barocke Elemente hinzu.


    Das ist interessant: Im mittelfränkischen Greding gibt es ja auch ein Beinhaus.

    Ebenfalls mit Aufteilung in Oberkapelle und "Gruftkeller". Ebenfalls dem Hl. Michael geweiht. Vermutlich ebenfalls aus dem 12. Jh.

    Man beachte die Ähnlichkeit:

    https://web.archive.org/web/2021071419…9_p1020398.webp

    Hier noch der Wikiartikel zum Karner in Völs.