Die Vermüllung unserer Städte

  • reklov2708 15. Juni 2021 um 07:48

    Hat den Titel des Themas von „Vermüllung unserer Städte“ zu „Die Vermüllung unserer Städte“ geändert.
  • Alles halb so wild. Die Stuttgarter Nachrichten schreiben doch, dass der Müll auf Partyfans zurückzuführen ist, die halt jetzt wieder ein bisschen feiern.

    Zitat

    Corona-Verbote haben Partyfans in Stuttgart über Monate ausgebremst. Nun wollen viele raus und feiern. Doch das bringt ein massives Müll-Problem zum Vorschein.

    ... und in Stuttgart ist halt die Party- und Eventszene ausgeprägter und feierfreudiger als andernorts.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Solange der Müll noch weggeräumt wird, ist alles gut.

    In anderen Städten wird gefühlt gar nichts mehr entsorgt.

    hier bei Neapel (in Nürnberg gibt es mittlerweile auch solche Ecken).

    Beauty matters!

  • Bei unserem letzten Besuch eines bekannten Fastfooders drohte man mit dem Ordnungsamt, wenn wir uns zum Verzehr nicht sofort mindestens 50 Meter entfernen würden. Leider gab es dort weder Sitzgelegenheiten, noch Papierkörbe.

    Unsere Landstraßen werden von Papierbechern und Fastfood-Resten geziert, die einfach aus dem Autofenster geworfen werden. Noch vor Jahren sah ich öfters grüngelb bekleidete 1-Euro-Jobber, die sich papierstippend betätigten. Heute scheint das aus der Mode gekommen zu sein. Dafür liegen statt des Papiers häufig entsorgte Coronamasken herum. Eine Rücksichtslosigkeit der besonderen Art.

  • Ich war früher aus beruflichen Gründen öfter in Algerien. Die Landschaft an der Küste (von Algier nach Tizi-Ouzou) habe ich als sehr reizvoll in Erinnerung: hügelig und grün. Aber links und rechts neben den Hauptstraßen (neben der Autobahn) war es sehr schlimm mit Plastikmüll vermüllt. Plastik-Verpackungen, Plastikflaschen, Plastikbeutel aller Ort wurden offensichtlich über einen langen Zeitraum von abertausenden Autofahrern einfach so aus dem Fenster geworfen.

    Deutschland verändert sich.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Das ist einer der Gegensätze unserer Zeit. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die immer striktere Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz fordern. In der Presse werden sie oft "junge Menschen" oder "Schüler" genannt. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die aus "Freiheits- und Geselligkeitstrieb" ihrem Müll in die Umwelt schmeißen. Sie werden in der Presse z.B. im verlinkten Artikel als "Bürger" oder "Partyfans" bezeichnet. Dass es sich in der Regel um die selbe Generation handelt, wird dabei gerne sprachlich vernebelt. Es handelt sich zum Einen um kognitive Dissonanzen (bei denen, die vormittags für´s Klima streiken sollten und abends zu ausgelassen feiern), zum Anderen um eine klare Spaltung der Gesellschaft in unterschiedliche soziale (und ethnische) Schichten.

  • Ich war früher aus beruflichen Gründen öfter in Algerien.

    Diese Bilder habe ich allerdings aus auch südeuropäischen Ländern in Erinnerung. In Spanien oder Süditalien habe ich solche Müllablagerungen - wie von "Franka" gezeigt - auch häufig gesehen. In Marokko hat man mir vor drei Jahren erklärt, dass die Regierung mit einem Verbot von Plastiktüten dort mittlerweile dagegen zu arbeiten versucht.

  • Diese Bilder habe ich allerdings aus auch südeuropäischen Ländern in Erinnerung.

    Ja, das stimmt. Von 1990 bis 1994 war ich mit Freunden im August immer in Griechenland. Wir sind gerade die ersten dreimal immer übers Land getrampt, hatten aber ein feste Anlaufstelle an der Ostküste des Festlandes.

    Wir schliefen dort im Freien in einer abgelegenen Bucht, die allerdings heute in Privatbesitz ist wie mir erzählt wurde.

    Wir freundeten uns dort mit einem Wirts-Ehepaar an. Einmal nahm er uns mit seinem Pick-Up mit zu seiner Plantage oberhalb des Dorfes in den Bergen.

    Er hatte uns gefragt, ob es dort so aussehen würde, wie in Deutschland. Es war echt sehr schön, grün und bewaldet. Mitten auf dem Weg, in einer Kurve hielt er allerdings an, sagte lapidar. "I have to put some rubbish" und schmiss zwei Müllbeutel seitwärts den grünen Abhang hinunter.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Insbesondere an Autobahnauffahrten liegt unmengen Müll. Allein schon die Zigarettenstümmel gehen pro Auffahrt in die Hundertausende.

    Scheinbar gehörst Du zu einer dieser drei Personengruppen:

    - Meist Beifahrer mit Zeit aus dem Beifahrerfenster zu gucken.

    - Häufiger Stau-Steher, vor allem an Autobahnauffahrten.

    - Müllfahrer/Gärtner, der die Grünflächen an Autobahnauffahrten in Schuss hält. :lachen:

    Also, wenn ich eine solche Auffahrt hoch- oder runterfahre, versuche ich die Kurve zu halten und komme meist gar nicht dazu, den Blick in die Grünfläche schweifen zu lassen und dort die Zigarettenstummel zu zählen.:cool:

    .... Ist nur ein Scherzle. Net bös gemeint. Vermutlich bin ich einfach zu sehr auf die Fahrbahn fixiert. cheers:)

  • Ja, das stimmt.

    Es kommen ja noch die großen, mehr oder minder illegalen Müllablagerungen hinzu. Als ich mit dem Zug vor über 10 Jahren durch Rumänien fuhr, waren entlang der Wegstrecke endlose Sonnenblumenfelder zu sehen. Und plötzlich ein riesiger Berg Plastikflaschen, zwischen ein paar Bäumen direkt am Feldrand. In Deutschland zeigt sich das Problem regelmäßig bei Bauschutt und Autoreifen, die einfach im Wald abgeladen werden.

    https://www.svz.de/lokales/sternb…id32441712.html

    https://www.mainpost.de/regional/hassb…ger-art-7721106

    https://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesba…ekippt_20039041

    https://www.landeszeitung.de/lokales/28177-altreifen/

    Beispiele für ganz viele solcher Fälle.... Toll entwickeltes Umweltbewusstsein... sad:)

  • Toll entwickeltes Umweltbewusstsein... sad:)

    Da hast du sicher recht. Das heißt aber nicht, dass diejenigen die

    immer striktere Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz fordern.

    nicht auch ein legitimes Ziel verfolgen. Das mögen zwar manchmal schwierig durchzusetzende Maximalforderungen sein, die nicht durchzusetzen sind. Dessen muss man sich halt bewusst sein (auf Seiten der Fordernden wie derjenigen, die Befürchtungen haben die Forderungen seien zu weitgehend).

    den Blick in die Grünfläche schweifen zu lassen und dort die Zigarettenstummel zu zählen.

    Vielleicht um sie aufzuheben und aus dem Resttabak neue zu drehen. Das wäre jedenfalls eine Preis für Nachhaltigkeit wert.

  • Erwischt! ja ich bin Gärtner und fahre oft mit dem Motorrad. Ein Hobby von mir ist Architektur. Manchmal zähle ich auch einfach nur Zigarettenstummel. :wink:

    Es gab doch mal die Idee, Zigarettenstummel einen Wert wie bei einem Pfand System zu geben. Was meint ihr wie schnell die alle weg wären...

    "Rund 200 Millionen Zigaretten werden täglich in Deutschland geraucht. Die Reste landen in Aschenbechern, im Mülleimer, gerne auch mal in ausgetrunkenen Bier- oder Weinflaschen und 4,5 Billionen pro Jahr einfach auf dem Boden. Das hat Folgen für die Umwelt: Experten warnen davor, dass schon eine einzige weggeworfene Kippe 40 Liter Grundwasser verseuchen kann. Plastikfilter würden außerdem erst 12 Jahre später beginnen, sich zu zersetzen"

  • Alles halb so schlimm!

    Der Müll verbrennt durch den Klimawandel doch bald an Ort und Stelle.

    Und durch die Wasserknappheit werden dann immer mehr Müll-Sünder verdursten.

    Damit sinkt perspektivisch auch widerum die Müllmenge.

    Das System kommt zurück in Gleichgewicht.

  • Was mich stört, sind folgende Punkte:

    1. dreckige und durch Grafitti beschmierte Hauswände

    2. Aufkleber an Verkehrszeichen und Ampelanlagen

    3. weggeworfene Kaffee to-go Becher, Kunststoffflasen, Colabecher und alles was es beim Schachtelwirt gibt

    4. Zigarettenstummel und Zeitungsreste + Papierreste ggf. noch Kunststoffabfälle von Lieferanten und Pizzakartons

    5. abgestellter Sperrmüll zwischen Papier und Glascontainern oder weggeworfene Autoreifen

    Aber man geht eben nach dem Credo: es wird schon jemand weggräumen

  • Das heißt aber nicht, dass diejenigen

    Offenbar ist das bei Dir falsch angekommen, dass ich eine direkte Verbindung zwischen solchen Müllsündern und Umweltschützern sehen würde. Dann habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Meine Absicht war das aber nicht.

  • Ein Taucherteam hat in Köln mehrere hundert E-Scooter im Rhein entdeckt. Mittlerweile laufen die Akkus aus und der ökologische Schaden ist nicht absehbar. Der Verleiher möchte die E-Scooter nicht bergen. Gibt es eigentlich keine Umweltgesetze in diesem Land? Wie hoch wäre die Strafe wenn ein Bürger sein E-Akku in den Rhein wirft und dabei erwischt wird? Wie auch immer, diese Dinger stehen nicht nur wild auf Gehwegen rum, sondern haben auch keinen ökologischen Sinn. Sie tragen lediglich zur Vermüllung unserer Städte und Gewässer bei.

    ...