Westseite Berliner Schloss - Schlossfreiheit - ehem. Nationaldenkmal

  • Nur mal zur Klarstellung: wie viele der hier mitdiskutierenden Forumsteilnehmer glauben wirklich, dass der Aufzug dort aufgestellt wurde, um die Schönheit des Stadtschlosses zu beeinträchtigen?

  • Nur mal zur Klarstellung: wie viele der hier mitdiskutierenden Forumsteilnehmer glauben wirklich, dass der Aufzug dort aufgestellt wurde, um die Schönheit des Stadtschlosses zu beeinträchtigen?

    Bei dem Ort der Aufstellung würde ich es verneinen, da dieser wohl eher dem Verlauf der U5 geschuldet ist. Auch wenn man sich mit etwas gutem Willen vonseiten des Bausenats auf eine andere Position hätte einigen können. Dennoch kommt mir diese urbane Gestaltung von Unter den Linden bis zur Museumsinsel schon irgendwie sehr gewollt vor.

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher

  • In der Morgenpost wurde ein Brief des Ex-Präsident des Bundesbauamtes an Horst Seehofer (CSU) abgedruckt .

    https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/…sshandlung.html

    Anlass sind die Planungen für das Flussbad an der Museumsinsel. Der gute Mann macht sich wohl weniger Sorgen um das Schloss als um eine mögliche Beeinträchtigung des Einheitsdenkmals, u.a. durch einen Aufzugsturm für Behinderte.

    Also in Berlin findet sich wirklich immer jemand, der motzt ;)


    In der gleichen Ausgabe der Morgenpost gibt es noch einen Artikel "Kritik am Vorzeigeprojekt Flussbad wächst"...leider hinter der Bezahlschranke.

  • Snork 19. Juni 2021 um 11:28

    Hat den Titel des Themas von „Westliches Umfeld Berliner Schloss - Schlossfreiheit“ zu „Westliches Umfeld Berliner Schloss - Schlossfreiheit - ehem. Nationaldenkmal“ geändert.
  • Stand der Sockel des Nationaldenkmals nicht unter Denkmalsschutz? Warum darf dieser so einfach aufgehoben werden? Wer , WER ist dafür verantwortlich? Warum regt sich dagegen kein Widerstand? DÜRFEN WIR DAS NICHT MEHR? Weil der Bundestag diese ,,Einheitswippe'' befohlen hat? Dieses neue, aufgezwungene Denkmal will doch niemand wirklich. Natürlich soll, muss an die friedliche Revolution 89 erinnert werden, keine Frage. Doch ist dieses Wippengestell dafür das absolut Richtige? Fragen über Fragen

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Bitte nicht schon wieder diese Diskussion von vorn anfangen. Das hatten wir doch alles schon! Einfach zurück blättern.

    Ja genau,das Einheitsdenkmal wird jetzt gebaut und gut ist!Ich hätte persönlich eine Reko des monumentalen wilhelminischen Nationaldenkmals gewünscht,aber nun toleriere ich inzwischen das Einheitsdenkmal weil die Realität jetzt so ist.

  • ...aber nun toleriere ich inzwischen das Einheitsdenkmal weil die Realität jetzt so ist.

    Etwas tolerieren, weil die Realität so ist? Ein schlichtes Weltbild, das bei bedeutsameren oder tiefgreifenderen

    Ereignissen ganz schon gefährlich sein kann.

    Bleiben wir bei der Einheitswippe. Zur Kenntnis nehmen, dass es sie gibt, aber tolerieren niemals!!!

  • Etwas tolerieren, weil die Realität so ist? Ein schlichtes Weltbild, das bei bedeutsameren oder tiefgreifenderen

    Ereignissen ganz schon gefährlich sein kann.

    Bleiben wir bei der Einheitswippe. Zur Kenntnis nehmen, dass es sie gibt, aber tolerieren niemals!!!

    Gefährlich dürfte Toleranz beim Einheitsdenkmal nun nicht sein.Gefährlich ist Toleranz wenn eine Verbrecherdiktatur vom Volke und der Welt Toleriert wird.

    Aber was ist eigentlich Toleranz?

    Tolerieren bedeutet: dulden,zulassen,geltenlassen(obwohl es nicht den eigenen Vorstellungen entspricht).Und genau diese Toleranz habe ich inzwischen gegenüber der Einheitswippe Oberbaumbrücke.

  • Warum soll man tolerant gegenüber eines Bauwerks/Gebäude sein an einem Ort, den viele für unpassend halten? Immer wieder wurde versucht, gar nicht mal das Objekt zu verhindern, aber eben Alternativen zum Standort zu finden (Platz der Republik).

    Und ich glaube, dass es in der jüngsten Vergangenheit kaum ein Bauwerk gegeben hat, dem man schon wegen seines Äußeren mutwillig die komplette Rekonstruktion (auch seines Umfeldes) verweigert hat (oder sollen wir sagen sabotiert hat) wie das Humboldt-Forum mit der äußern Hülle des Berliner Schlosses. Ein seelenloser Schlossplatz, der den ursprünglichen Brunnen als Mittelpunkt nicht bekommt, eine verkümmerte Terrassenanlage, die auch zukünftig ohne Adlersäule, Rossebändiger und Oranierfürsten auskommen soll, dafür allerlei plumpes Beiwerk wie Fahrradständer, Lichtsäulen asymmetrischen Sitzbänken aus Stein bzw. Sitzgelegenheiten eines Gartenlokals und eines auch an anderer Stelle möglich gewesenen Aufzugs als Beitrag zur Barrierefreiheit.

    Nebenbei gesagt strotzt auch der Lustgarten nicht vor beeindruckender Gartenkunst und ähnelt bei schönem Wetter einer Liegewiese im Freibad.

    Als Sahnehäubchen nun noch oben drauf eine Installation, deren reibungsloser "Betrieb" in unserem Lande mehr als fraglich ist. Beispiele für missglückte Projekte dieser Art findet man überall in Deutschland. Satiresendungen wie "Extra3" liefern sie ständig. Da freut sich aber der Steuerzahler.
    Und auch wenn das jetzt etwas persönlich ist und bei manchen Leuten nicht gern ankommt, die Frage: Wohnst Du ständig in Wittenberg? Wie oft bist Du in Berlin? Aus der Ferne ist es leicht "tolerant" zu sein.

    Ich bin gebürtiger Berliner und meinem Schönheitsgefühl/-ideal widerspricht es nun mal, vor der von vielen Menschen unter großen Opfern erbrachten privat finanzierten einstmals berühmten und auch bedeutenden Fassade des Schlosses so eine Rummelplatzattraktion in Luxusausgabe jedesmal anschauen zu müssen, wenn ich in der Innenstadt unterwegs bin.

  • ,,Wie oft bist Du in Berlin? Aus der Ferne ist es leicht "tolerant" zu sein.''

    Ich komme aus Sachsen, bin nicht sooo oft in der Hauptstadt. Doch mich bewegt auch das Geschehen dort, schließlich soll ja auch mit meinem Steuergeld dieses ,, Ding'' gebaut werden.

    Ich war anfangs sehr gegen den Wiederaufbau des Schlosses, äh Humboldtforums. Mittlerweile bin ich begeistert von der Wirkung der Fassaden und der Höfe, die ich bisher nur von Bildern z. B. hier im Forum kenne. Ich vermisse aber auch schmerzlich den Palast der Republik, den ich oft besucht habe.

    Warum soll nicht wenigstens das Umfeld ansprechend gestaltet werden?

    ,, Ein seelenloser Schlossplatz, der den ursprünglichen Brunnen als Mittelpunkt nicht bekommt, eine verkümmerte Terrassenanlage, die auch zukünftig ohne Adlersäule, Rossebändiger und Oranierfürsten auskommen soll, dafür allerlei plumpes Beiwerk wie Fahrradständer, Lichtsäulen asymmetrischen Sitzbänken aus Stein bzw. Sitzgelegenheiten eines Gartenlokals und eines auch an anderer Stelle möglich gewesenen Aufzugs als Beitrag zur Barrierefreiheit.''

    Ja, das könnten auch meine Worte sein. Auch ich wäre für die Wiederherstellung wenigstens der Kolonnaden des ehem. Nationaldenkmals gewesen, das Denkmal selbst müsste nicht unbedingt wiederkommen, gehört aber auch mit zum Schloß, zu Berlin, zu unserer Geschichte.

    Auf Krampf mit Grünanlagen auf die Sammlungen im Inneren hinzuweisen ist wie gewollt und nicht gekonnt. Zumal ich denke, das in nicht allzuferner Zeit verschiedene Räume rekonstruiert werden (können).

    Den Neptunbrunnen würde ich aber dort lassen, wo er jetzt steht, auch das ist Geschichte!

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten