Westseite Berliner Schloss - Schlossfreiheit - ehem. Nationaldenkmal

  • Das alles setzt aber ein stabiles Klima voraus. Leider sieht es dafür nicht gut aus. Die Spree führte bereits Dauerniedrigwasser und floss teilweise rückwärts. Da mit weiter steigenden Sommertemperaturen zu rechnen ist bei anhaltender Dürre, sollte dieses Projekt sofort aufgegeben werden.

    Das Dauerniedrigwasser ist allerdings in seinen großen Zügen keine Klimafolge sondern Konsequenz des Flutens der Braunkohletagebaufolgelandschaft in der Lausitz. Dort ist die Spree die einzige natürliche Wasserquelle und wird trotz Monitoring immer bis hart an die Grenze abgeschöpft.

    In etwa 10-15 Jahren sollen die Seen dauerhaft gefüllt sein. Dann soll die Fließgeschwindigkeit der Spree von jetzt 0,5 bis 1 km/h wieder auf die alten 4 km/h steigen.

  • Heimdall


    vor dem Schloss gehören zumindestens die Kollonaden des Nationaldenkmals hin, ohne den Zierrat des Nationaldenkmals. Die Gelder wurden ja schon Mal bewilligt, wurden aber wieder einkassiert, als der politische Mainstream wiedermal diese unsinnige Wippe herausgekramt hat. Das Gewicht der Kollonaden würde sich auch durch die Auflagefläche besser verteilen als bei der Wippe ( wie viel wiegt die eigentlich ? ) . Ich habe nur gehört das die Gründungspfähle bis in 40 m Tiefe vorangetrieben werden sollen, mitten durch das historische Gewölbe des Sockels des Nationaldenkmals für Wilhelm l. Und wenn das schiefgeht, wer steht dafür gerade ? :kopfwand:

    Übrigens hat schon die DDR geschafft die historischen Spittelkolonaden in der Leipziger Straße aufzubauen. :applaus:


    zu DDR Zeiten wieder aufgebaute Spittelkolonaden

    Quelle: beide Aufnahmen wikipedia.de

  • Was das Einheitsdenkmal betrifft ist es doch recht einfach: es gibt schon ein Symbol der Wiedervereinigung, das Brandenburger Tor. Da reicht gegenüber dem Tor am Adlon ein kleiner Pylon mit einer Dedikation und alles ist gut. Der Zwang da irgendwie etwas Monumentales hinzuzimmern ist von den Kulturpolitikern des Bundes geprägt, in Berlin braucht das niemand.

    Auch mit der Wippe wird eine Umwidmung des Ortes in einen Ort der Wiedervereinigung nicht gelingen - was soll das auch vor dem Museum für außereuropäische Kulturen. Es konterkariert die Idee des Humboldtforums.

  • Sorry, immer wieder muss ich diesen Quatsch lesen. Das Brandenburger Tor kann einer als Symbol für die Wiedervereinigung deuten oder auch nicht. Das ist eine persönliche Empfindung, mehr nicht. Man kann auch behaupten, es gäbe "schon" ein Symbol für die friedliche Revolution: Den Alexanderplatz. Hier geht es aber um ein Denkmal, nicht um ein individuell unterschiedlich betrachtbares Symbol.

    Gegenüber des Adlon ist kein Pylon geplant, weshalb sich eine Diskussion darüber erübrigt. "Konstantindegeer" kann natürlich eine Petition für einen Pylon neben dem Adlon einbringen. Ich hätte nichts dagegen.

    Aber dieser soll ja zugleich auch möglichst "klein" sein, damit man sagen kann: "Alles ist gut". Schon daran erkenne ich die ganze Lustlosigkeit, sich dem Thema der Revolution 1989/90 als positivem Bezugspunkt der deutschen Geschichte zu stellen. Möglichst klein und schnell abgehandelt, damit "alles gut" ist bzw. endlich "Ruhe" im Karton ist.

    Zusammenhänge werden auf diese Weise nicht verstanden. Und dann wundern sich manche, dass es Leute gibt, die fragen, warum eigentlich DDR-Architektur abgerissen werden soll, um z.B. einer längst vergangenen Kirche in Potsdam Platz zu machen? Nur wegen der Silhouette? Potsdam hat ja andere Silhouetten. Und das barocke Potsdam hat schon ein Symbol. Das ist Sanssouci. Sollen sie halt irgendein kleines Barocktürmchen irgendwo hinbauen, am besten neben das Mercure-Hotel, dann ist doch alles gut... :zwinkern:

    P.S.: Auf die "Argumentation", das Denkmal würde die Idee des Museums für außereuropäische Kulturen konterkarieren, lohnt es sich eigentlich überhaupt nicht einzugehen. Und das noch in einem Thread, in dem ja gerade diese Nutzung ohne Bezug zu Preußen schon auf Kritik gestoßen ist. Man könnte jedenfalls ähnlich argumentieren, dass nun aber der ebenfalls nahe gelegene Berliner Dom abgerissen werden sollte, weil er sich als christliches Symbol nicht mit den ausgestellten Exponaten aus islamischen oder animistischen Weltregionen vertrage.

  • Also wenn Du das Brandenburger Tor nicht für das Symbol der Wiedervereinigung hälst ist das eine wahrhaft exklusive Haltung. In jedem internationalen Wiki ist es als solches verzeichnet und bei jeder Umfrage kommt das Tor als Symbol heraus. Ich fürchte auch nach Entstehen der Wippe wird das so bleiben. Diese Perzeption ist eine Folge der Fernsehbilder des 9. November 1989 und der Aufladung des Tores durch die Politik vor 1989 - von Kennedy bis Reagan.

    Etwas anderes ist es mit einem Denkmal für die "Friedliche Revolution" (die ja ganz so friedlich nicht war). Das Denkmal hierfür gehört nach meiner Ansicht nicht nach Berlin sondern nach Leipzig. Wer auf dem Alex UND am Leipziger Ring dabei war (ich hatte das Vergnügen) wird wissen, daß es am Alex um alles mögliche ging aber nicht um eine Revolution. An die Demo - finde ich - gehört am Alex erinnert, der Auslöser zum Zusammenbruch der DDR und zur folgenden Wiedervereinigung war die Demo nicht. Einen Umzug wie in Leipzig haben sich die Ost-Berliner nie getraut und selbst die Stasi-Zentrale wurde von auswärtigen Bürgerrechtlichern besetzt - viele Berliner machten sich lieber Gedanken darüber, wie der Sozialismus zu retten sei. Einen überzeugenden Entwurf für eine Revolutionsdenkmal habe ich allerdings noch in keiner Stadt gesehen. Aber da lasse ich mich gern durch Beispiele eines Besseren belehren.

    Das Jammerossi-Lamento mit einem Gedenken am Pariser Platz solle die Wende kleingeredet werden ist Stuß. Das Brandenburger Tor ist das stärkste Symbol Berlins und wer das Thema dort verankern will wertet es auf und nicht ab. Und was das ganze mit einem angeblichen Kahlschlag von "DDR-Architektur" in Potsdam zu tun haben soll ist die gleiche Jammerei - Potsdam wird auch nach dem Abbruch des Instituts für Lehrerbildung "Rosa Luxemburg" und dem Rechenzentrum des DDR-Bezirks schon von weitem als ehemalige DDR-Bezirkshauptstadt erkennbar bleiben. Es gibt in West-Berlin ja auch Jammerwessis, die ihrem alten Breitscheidplatz hinterhertrauern aber diese Wachstumsschmerzen sind zwar hier wie dort verständlich aber trotzdem unsinnig, da sich nunmal verändern muss, wer der gleiche bleiben will. Potsdam hat sich in 20 Jahren um 40% der Bevölkerung vergrößert - in der Relation dazu ist die Jammerei überschaubar und bei jeder Eröffnung eines neuen Bauwerkes der Potsdamer Mitte strömen die Menschen zu Tausenden begeistert herbei.

    Ein letzes Wort zur Konkurrenz der Wippe mit dem HUF. Die Wippe will ja mit Vorsatz an ein nationales Ereignis erinnern und steht zeitgleich vor dem Haupteingang des Museums für außereuropäische Kulturen. Ich glaube daß die Initiatoren versucht haben auf den Haupteingang mit Kapelle, Triumphbogen und Kuppelkreuz zu reagieren, weil er ihnen zu preußenselig erschien, also der Versuch einer Art Dekonstruktion der Wirkung der Westseite. Das wird aber mit der klassischen Architektur genausowenig gelingen wie die Mini-Sandssoucis im wieder aufgebauten Potsdamer Stadtschloß.

  • Zuerst: Es geht nicht darum, was ich als Symbol betrachte. Das ist subjektiv. Das Brandenburger Tor wird von vielen Menschen aber einfach als ein Symbol für die Stadt Berlin und damit der deutschen Hauptstadt verstanden. Die deutsche Teilung ist nur ein historischer Aspekt dieses klassizistischen Triumphtors. Es ist ebenso mit den Befreiungskriegen, mit Kaiser Wilhelm, mit den Weimarer Verfassungsfeiern und (nicht zu unterschätzen) NS-Aufmärschen verknüpft.

    Aber, wie gesagt, darum geht es gar nicht, sondern um ein ganz konkretes Denkmal, das einen Ort der Erinnerung an ein ganz bestimmtes Ereignis schaffen soll.

    In Leipzig wird ebenfalls über ein Einheitsdenkmal nachgedacht. Wenngleich mit weit weniger überzeugenden Ergebnissen als die Schale. Doch dort wird diese Sache von der Politik und Verwaltung seit vielen Jahren (bewusst) verschleppt. Ich vermute, dass dort längst die Kräfte die Oberhand gewonnen haben, die überhaupt keine deutlich sichtbare Erinnerung mehr an die Jahre 1989/90 wünschen.

    Berlin ist die Hauptstadt des Landes, um dessen Wiedervereinigung es ging, und zudem Hauptbetroffene der Umwälzungen jener Jahre. Insofern gehört ein solches Denkmal auch in diese Stadt. Der Holocaust fand auch nicht neben dem Reichstag statt. Dennoch erinnert das Mahnmal dort an ihn. Dass die Umsetzungen heutiger Denkmäler nicht überzeugen, hat etwas mit unserer Zeit, der aktuellen Denkmalskultur und dem darin angelegten Drang nach Abstraktion zu tun. Da gebe ich Dir Recht.

    Kleingeredet hast Du das Gedenken am Pariser Platz selbst. Du schriebst von einem "kleinen Pylon" als Denkmal. Ein Weltereignis soll also, wenn ich das richtig verstehe, mit einer 1,5 Meter-Stele neben dem Hoteleingang abgehandelt werden. Das wäre besser als nichts, und ich würde selbst das begrüßen, aber der Wunsch, dass dann "alles gut" sei, suggeriert mir, dass das Ganze ebend nur als lästige Pflichtübung verstanden wird, die möglichst unkompliziert abgehandelt werden soll.

    Das mag man als "Jammerossi"-Kritik abtun, was ich als "Wessi" dann eigentlich schon wieder lustig finde.:zwinkern:

    Jedenfalls finde ich den Vergleich zwischen der Schale und den Sanssouci-Stellwänden im Potsdamer Schloss nicht passend. Es gab andere verballhornende Entwürfe für das Einheitsdenkmal. Die Schale gehört für mich nicht dazu. Sie kann, sofern wertig ausgeführt, eine Ergänzung des Schlossportals werden, das ja nie in der Sichtachse frei stand.

    Gleichwohl, das habe ich ja mehrfach betont, wäre ich völlig einverstanden mit einem anderen Denkmalskonzept und einem anderen Standort. Ich denke aber, dass dieses Projekt nicht mehr zu stoppen ist, allenfalls zu dem Preis, das gar kein Denkmal zur Revolution von 1989/90 kommt. Und das fände ich fatal.

  • Das Brandenburger Tor hat mit der Friedlichen Revolution in der DDR und mit dem 9. November 1989 nichts, wirklich nichts zu tun. Das Brandenburger Tor wurde erst am 22. Dezember 1989 geöffnet. Es war damit so ziemlich der letzte Ort an der innerdeutschen Grenze, an dem die Mauer fiel. Die erste Grenzöffnung gab es am 9. November auch nicht in Berlin, sondern am Grenzübergang Helmstedt-Marienborn. Es war eine Mutter mit ihrer Tochter, die spontan von Magdeburg mit dem Auto losfuhr, als erste an dem Abend durchkam und Helmstedt oder auch Braunschweig besuchte. Da veränderte sich über Nacht die Geografie. Und mit dem eigenen Kind einfach mal rüberfahren und wieder zurück - das war unglaublich.

    Reagan hatte in seiner Berliner Rede 1987 Gorbatschow aufgefordert, die Mauer niederzureißen und das Tor zu öffnen. Es war aber nicht Gorbatschow, der die Grenze öffnete, sondern die Volksbewegung in der DDR. Die "Mauerspechte" waren eine sekundäre Erscheinung. Entscheidend waren die Montagsdemonstrationen in Leipzig und anderen Orten. Entscheidend war die Etablierung der Bürgerbewegung und die Bildung von Runden Tischen. Auf friedlichem Wege wurden die Machtverhältnisse radikal verändert. Deshalb war es eine friedliche Revolution. Daran und nicht nur an die Wiedervereinigung soll das Denkmal vor dem Schloss erinnern. Ein Standort auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag wäre unpassend, weil der in Westberlin liegt.

    In Leipzig spielt das Gedenken an die Friedliche Revolution eine große Rolle. Seit 1999 gibt es die Nikolaisäule auf dem Nikolaikirchhof als Denkmal. Dann gibt es die Nikolaikirche als historischen Ort. In der Innenstadt gibt es an verschiedenen Schauplätzen Infostelen, die über Ereignisse im Herbst 89 informieren. In der Dauerausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums im Alten Rathaus wird der Herbst 89 recht umfangreich behandelt. Seit 2009 wird jedes Jahr am 9. Oktober das Lichtfest gefeiert, bei dem Tausende Menschen die entscheidende Montagsdemonstration auf dem Innenstadtring nachstellen. Pläne für ein größeres Denkmal auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, der offiziell den Beinamen "Platz der Friedlichen Revolution" trägt, wurden kontrovers diskutiert und bislang nicht umgesetzt.

    Auf der für Berlin geplanten Schale sollen die beiden Losungen stehen: "Wir sind das Volk!" und "Wir sind ein Volk!" Das Ganze auf dem Sockel eines Nationaldenkmals, das für die Vereinigung der Deutschen von oben stand, und vor dem Humboldt Forum, in dem es "Völkerkunde" gibt, aber auch ein Museum des Ortes. Ganz so schlecht, wie das Denkmalskonzept von einigen bewertet wird, ist es, meine ich, nicht.

    Die wirkliche Gefahr für das Umfeld des Schlosses geht von den Plänen für eine Badeanstalt im westlichen Lustgarten aus.

  • Ich glaube, hier werden oft zwei unterschiedliche Dinge miteinander verwechselt: Das Brandenburger Tor war lange ein Symbol der Teilung, weil die Mauer davor besonders dramatisch als Barriere zu erleben war. Das bedingt zwar, dass das Brandenburger Tor ohne Mauer zu einem Symbol der Einheit wurde, aber es war, wie Rastrelli und andere richtig betonen, kein Symbol der friedlichen Revolution, um die es ja bei dem neunen Denkmal gehen soll.

  • Dass die Einheitswippe ein teures und wartungsintensives Teil ist, ist ja wohl offensichtlich für jeden, der diesbezüglich hinschauen möchte. Trotzdem befürchte ich, dass das Ding lange stehenbleibt. Man müsste ihm ja im Nachhinein absprechen, ein Einheitsdenkmal zu sein, und da sehe ich wenig Chancen.

  • Das Brandenburger Tor hat mit der Friedlichen Revolution in der DDR und mit dem 9. November 1989 nichts, wirklich nichts zu tun. Das Brandenburger Tor wurde erst am 22. Dezember 1989 geöffnet.

    Also ich weiß ja nicht, wo Du die Nacht des 9. Novembers 1989 verbracht hast - ich bin mit vielen anderen tausend Menschen durch das Brandenburger Tor gelaufen - hin und wieder zurück und zwar beide Male durch die Königsdurchfahrt des Tores. Das wurde live über alle Fernsehschirme der Welt übertragen. Daß eine rühig Mutter in Helmstedt ein wenig früher die Zonengrenze überschritt wird die Geschichtsschreibung wohl nicht mehr ändern.

    Aber es geht ja hier vielen nicht um ein Denkmal für den Mauerfall oder für die Wiedervereinigung sondern um ein Gedanken an die Friedliche Revolution. Und da war die Berliner Bevölkerung kein Urheber dieser Entwicklung sondern allenfalls Auslöser durch die Trotteligkeit des Berliner SED-Chefs Schabowski und durch den frechen Druck der Ostberliner auf die Grenzruppen. Die Urheber der friedlichen Revolution lebten ausserhalb Berlins, ohne die Leipziger wäre es soweit nicht gekommen.

    Deshalb ist das Gedenken an die Revolution auf der Spreeinsel fehl am Platze. Aber die Wippe wird wohl kommen und viele Millionen Steuergelder verschlingen. Das wird zur Eventisierung der ohnehin schon hochattraktiven Spreeinsel führen und vermutlich zu einem saftigen Bauskandal, aber das gehört ja zu Berlin wie der Ketchup zur Currywurst.

  • Ich würde da etwas zurückhaltender mit der Kritik an dem geplanten Flussbad sein. Denn , es könnte sein, daß das Flußbad und die Wippe gleichzeitig nicht möglich sind. Das Flussbad hat bei den Berlinern größere Zustimmung als die Wippe, damit eine einflussreichere Lobby. Der ökologische Sinn ist auch gegeben, denn es wird weiter flußaufwärts eine Pflanzenkläranlage gebaut. Will sagen Wippe und Flußbad schließen sich gegenseitig aus. Ich finde es allerdings auch sehr schade, wenn die Schinkel'schen Flußmauern dafür fallen müßten, doch könnte es sein, daß dadurch mit dem "Beelzebub der Teufel ausgetrieben wird", oder anders ausgedrückt das größere Übel mit dem kleineren ersetzt wird. Denkt mal darüber nach!

    Vielleicht klären weitere Fragen zum Flussbadprojekt diese links:

    http://www.flussbad-berlin.de/

    Zitat von rbb24.de

    Baubeginn noch unklar

    Das – mittlerweile überarbeitete – Konzept für das Flussbad sieht vor, dass in dem Spreearm zwischen Bode-Museum und Auswärtigem Amt auf 830 Metern geschwommen werden soll. Neben der Freitreppe am Humboldt-Forum soll es eine weitere an der European School of Management and Technology geben, also gegenüber des Auswärtigen Amts. Eine ursprünglich vorgesehene Freitreppe am Lustgarten wurde aus Denkmalschutzgründen verworfen.

    Damit das Wasser sauber genug zum Schwimmen ist, soll südlich des Auswärtigen Amtes eine 400 Meter lange, leistungsstarke Filteranlage installiert werden. Die soll so viel sauberes Wasser produzieren, dass das Wasser im gesamten Schwimmbereich pro Tag einmal komplett ausgetauscht wird, heißt es von Flussbad e.V. Das wiederum soll verhindern, dass sich an der geplanten Badestelle Blaualgen bilden.

    Ab wann gebaut wird, ist noch unklar. Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hieß es zuletzt, dass es bis zu 20 Jahre dauern könnte, bis das Flussbad fertig ist.

    https://www.rbb24.de/politik/beitra…-beschluss.html


    https://de.wikipedia.org/wiki/Flussbad_Berlin

    https://www.visitberlin.de/de/flussbad-berlin

    https://www.morgenpost.de/berlin/article…aut-werden.html

    Rastrelli: nein, es ist nicht egal wie das Umfeld gestaltet wird. Die riesige Baumasse des Schloßes mag eine starke Wirkung haben, aber die Frage ist, steht es auch in Beziehung mit der umgebenden Architektur der Stadt, nimmt man diese auf, gestaltet diese, ja pflegt man sie im Sinne einer architektonischen Kommunikation? Wie Seinsheim uns schon aufgezeigt hatte, ist die Tendenz das Schloß durch diese äußerst nüchterne Gestaltung von der Stadt zu isolieren und als museales Objekt auf eine kahle Präsentationsfläche zu setzen. Gut, wir können froh sein, wengistens in den Andeutungen der Schloßterrassen inklusive bepflanzung und Bäume eine schwache Ahnung des ursprünglichen kommunikativen architektonischen Umgrenzungs-Übergangs zur Stadt wieder zu bekommen. Aber eben ein schwacher Abglanz ist es. Mehr traut und mutet sich die aktuelle Formensprache nicht zu. Leider!

    (... , und daß das , was jetzt gebaut wird wertig erscheint (echter Granit), ist(muß) für mich mehr als selbstverständlich!!!)

  • Im Bereich Lustgarten ist nach diesem Plan keine Freitreppe geplant. Freitreppen gibt es am Kupfergraben Nähe Schloß/Denkmalssockel, Schloßplatz und Auswärtiges Amt! (rot eingezeichnet)

    Flussbad-Berlin_Axonomie-Schwimmbereich+2019.gif?imageThumbnail=3

    Axonometrie des Gesamtgebiets, cc Flussbad-Berlin e.V., realities:united, 2019

  • Die Infrastruktur, also Umkleide etc. wird gegenüber des Bodemuseums installiert, entlang der Ufermauer auf Wasserhöhe:

    Flussbad-Berlin_Axonometrie-Monbijoubr%C3%BCcke-Bodemuseum-Wasserzugang-Nord+2019?imageThumbnail=3

    Axonometrie an der Monbijoubrücke mit Ansicht auf Wasserzugang und Infrastruktur gegenüber des Bodemuseums, cc Flussbad-Berlin e.V., realities:united, 2019

    Flussbad-Berlin_Anfang-Schwimmbereich-an-ESMT-Ausw%C3%A4rtigem-Amt-2019.jpg?imageThumbnail=3

    Schwimmbereich zwischen ESMT und Auswärtigem Amt, Blick auf die neue Wehranlage, den Filter (im Hintergrund) und Umkleiden am neu gestalteten Schlossplatz, Projektdarstellung 2019, cc Flussbad Berlin e.V., realities:united

    Flussbad-Berlin_Schwimmbereich-Monbijoubr%C3%BCcke-2019.jpg?imageThumbnail=3

    Schwimmbereich an der Monbijoubrücke: hier die Option des permanenten Wasserzugangs an der Straße am Kupfergraben gegenüber des Bodemuseums, Projektdarstellung 2019, cc Flussbad Berlin e.V., realities:united

  • Hab eine bessere Idee: Baut Schloss Monbijou ausserlich wider auf und packt

    die Baeder und Tennisplaetze und was sonst noch in dem Park Monbijou alles

    steht da in dem Schloss hinein! Muss sowiso Saniert werden und die Entfernung

    zum Stadtschloss ist ein Schertz. Macht als Versoehnung ein Schloss fuer Kinder.

  • Und so soll's am Schloß aussehen. Siehe die Wippe ist NICHT dargestellt!!!

    Flussbad-Berlin_Treppenzugang-Stadtschloss-2016.jpg?imageThumbnail=3

    Wasserzugang über großzügige Freitreppe am Schlossplatz/ Humboldt Forum, Visualisierung cc Flussbad Berlin e.V., realities:united, 2016 (diese Treppe wird bis 2023 fertig gestellt)

  • Danke für die Aufklärung Schortschi. Damit sind doch jetzt einige Fragen beantwortet. Trotzdem finde ich die ganze Idee einfach nur durch und durch bescheuert. Es ist einfach unwürdig, im Herzen einer Hauptstadt, zu Füßen der wichtigsten Gebäude zu schwimmen und plantschen. Es ist kaum denkbar, dass dies in Paris zu Füßen des Louvre oder Notre Dame geschehen würde, ebenso wenig zu Füßen der Engelsburg in Rom, den Houses of Parlament in London oder der Gamla Stan in Stockholm. Und auch die Berliner Mitte ist kein großes Spaßbad wie der Wannsee, sondern eine Kulmination aus großartigen Bauwerken und Museen. Irgendwo hat doch auch alles seine Grenzen. :augenrollen:

  • Na ja, jetzt komm' Maecenas zu engstirnig mußt Du das jetzt auch nicht sehen. Dät paßt doch zu Berlin. Hat doch ooch'n Hauch von 20er Jahre. Kommt Leben in die Bude, sprich in den Kanal, der sonst nur stinkend vor sich hin dümpeln würde. Ich erinnere daran, daß es das schon mal gab mit viel mehr architektonischen Aufwand:

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    Die Vereinsleute, die das vorantreiben, sehen mir auch eher wie fitte Sportler aus. Also Spaßbad wird das keines. Dafür gibt's genügend Seen um Berlin. Und im Winter ist eh nix los. Wenn' s die Wippe verhindert soll's mir recht sein

    In Basel zu Füssen des altehrwürdigen Münsters ist das schon lange Tradition:

    https://www.google.de/search?q=Basel…iw=1314&bih=651

    Schaut mal was da los sein kann. Im Normalbetrieb läßt man sich einfach von der starken Strömung flußab treiben!

  • Hier werden Flußbadeanstalten als Denkmale beschrieben, mit Fotos:

    https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/20…hp#.XmDj9qC_jIU

    Zitat


    „Mehr Licht, Luft und Sonne“ lautete der Leitsatz der Lebensreformer. Im 21. Jahrhundert hat dieser Ansatz eine neue Dimension erhalten. Die Rückkehr an den Fluss als im wörtlichen Sinne „Lebensader“ wird nicht nur in groß angelegten Stadtplanungen verfolgt, sondern auch im Praktischen: Die Flussbadeanstalten erleben eine Renaissance. Chlorfrei, in die Natur eingebettet und ressourcenschonend entsprechen sie einer neuen Achtsamkeit gegenüber der Umwelt. Die Begeisterung zeigt sich an Neubau-Planungen, so wie in München, wo man sich an der Isar seit Jahren ein Flussbad herbeiwünscht. Hier würde wegen der starken Strömung – und wegen des kalten Wassers – eher die sportliche Variante entstehen. Die wenigen überlieferten historischen Schwimmbäder an Flüssen dagegen haben einen ganz besonderen Zauber inne – und immer mehr Bade-, Natur- und Denkmalfreunde verfallen ihrem Charme. Sie lassen sich im wörtlichen Sinne mitreißen für die Bewahrung eines Kulturguts mit Kultcharakter.