Das Tor selbst sieht gut aus. Mir erschließt sich nur die Positionierung nicht. Wohin soll ein Tor an dieser Stelle führen, was soll es markieren?

Nordseite Berliner Schloss - Schlossterrassen - Lustgarten
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Wohin soll ein Tor an dieser Stelle führen, was soll es markieren?
Ganz klar. Zum Apotheken-Flügel, der dahinter in Zukunft stehen wird.
Ansonsten sieht das Tor ganz nett, aber auch weit mikriger aus, als ich mir das vorgestellt habe. Das ist ja offenbar schon die Hälfte der späteren Höhe. Ich ließ mich wohl von der einen geposteten Graphik etwas beeinflussen und war von einem großen Monumentaltor ausgegangen.
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Verstehe ich nicht, was Du da schreibst. Erst recht anhand der Grafik ist zu sehen, dass es beileibe noch nicht die Hälfte der Höhe erreicht hat. Das Tor wird am Ende etwa 10 Meter hoch sein!
Bildquelle: SPK
Aktuell und umfassend:
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Also, ich habe jetzt mal auf meinem Computerbildschirm mit dem Lineal nachgemessen. Nur um zu sehen, wieviel Prozent bereits jetzt stehen. Also, der bereits errichtete Teil hat dort 9 cm. Messe ich bis Oberkante obere Querstrebe kommen noch einmal 11 cm hinzu. Also finde ich, dass zumindest "knapp die Hälfte" nicht völlig daneben liegt. Wobei ich die figuralen Aufsätze auf der obersten Querstrebe (z.B. der rechte Elefant) nicht mitgerechnet habe.
Sicher sind 10 Meter nicht wenig, ich war aber eben von der Graphik auf eine ganz andere Höhe eingestellt. Vermutlich habe ich sie einfach perspektivisch falsch eingeordnet. Das Schloss ist bis zum Dach 35 Meter hoch, bis zum Kuppelkreuz sogar 70 Meter. Dagegen wirkt das Tor schon zierlich, beeinträchtigt die Erscheinung des Schlosses also wenig.
Diese Aussage ist natürlich völlig ungeachtet dessen, dass ich das Tor an dieser Stelle nicht für eine gute Lösung halte. Ich denke, da sind wir uns ja einig.
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Die Homepage des Humboldtforums informiert seit heute auch über die Aufstellung des Sanchi-Tors, im Render kann man dessen ungefähre Dimensionen gut erkennen (Link). Dorgerloh und der indische Botschafter haben derweil vor dem Tor für die Presse posiert (Link).
Ebenfalls bemerkenswert: Der Übergang zum Lustgarten wird im Render - wie von BBZ geplant - gepflastert dargestellt, sieht ziemlich gut aus. Das Pflaster ist aber natürlich vom Tisch, da der Senat die Straße gerade frisch asphaltieren gelassen hat.
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Für mich ist das an dieser Stelle ungeachtet der guten Ausführung einfach nur Gerümpel. "Geht im Weg um" würde man in Bayern sagen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Das (originale) Tor ist ein einmaliges Kunstwerk, aber alles hat seinen Platz.
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Auf der neuen Visualisierung steht das Tor noch immer nicht an der richtigen Stelle.
Dort steht es nun an der Einfahrt von Portal IV und nicht wie jetzt an der Einfahrt von Portal V. Es wird aus dem Blickwinkel also noch etwas kleiner und nach hinten gesetzt erscheinen, zum Glück.
Wenn man allerdings direkt davor steht oder vom Dom zur Portal V guckt, dann wird es sich schon sehr groß vor die Schlossfassade schieben. -
Die Homepage des Humboldtforums informiert seit heute auch über die Aufstellung des Sanchi-Tors, im Render kann man dessen ungefähre Dimensionen gut erkennen (Link). Dorgerloh und der indische Botschafter haben derweil vor dem Tor für die Presse posiert (Link).
Ebenfalls bemerkenswert: Der Übergang zum Lustgarten wird im Render - wie von BBZ geplant - gepflastert dargestellt, sieht ziemlich gut aus. Das Pflaster ist aber natürlich vom Tisch, da der Senat die Straße gerade frisch asphaltieren gelassen hat.
Man beachte auch: In dem Rendering des Humboldt Forums ist die Kuppel so abgeschnitten, dass kein Kreuz zu sehen ist, das Spruchband an der Kuppel ist nicht zu sehen und über den Portalen stehen keine Figuren... Ich rege mich darüber jetzt nicht künstlich auf, aber ein Zufall ist diese Darstellung sicher nicht.
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Der Seitliche Teil des Sanchi-Tor wird dann auch kommen wie in Berlin-Dahlem. Ich hatte eigentlich gehofft, dass man sich diesen Teil sparen würde, denn auf den Entwürfen war dies nie abgebildet. Die Lücken im Pflaster vom Fundament zeigen aber anderes.
So wird es dann auch am Schloßplatz aussehen, wenn alles fertig ist:
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Ich glaube nicht, dass der Seitenteil noch kommt. Ich glaube eher, in das dritte Loch im Boden kommt die Verankerung der erklärenden Tafel.
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Man beachte auch: In dem Rendering des Humboldt Forums ist die Kuppel so abgeschnitten, dass kein Kreuz zu sehen ist, das Spruchband an der Kuppel ist nicht zu sehen und über den Portalen stehen keine Figuren... Ich rege mich darüber jetzt nicht künstlich auf, aber ein Zufall ist diese Darstellung sicher nicht.
Und.... nur Fahrradfahrer - kein einziges Auto...
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Schaut schon so aus, als ob das Seitenteil dazukommt
In der BZ gibt es einen Artikel heute dazu...
https://www.bz-berlin.de/berli…-saeulen-des-sanchi-tores
Dort heißt es u.a.
„Frieden, Mitgefühl und Liebe“ – diese drei wesentlichen Elemente aus der Botschaft Buddhas können jetzt am Humboldt Forum hautnah erlebt werden. Vor dem Portal 5 – gegenüber von Lustgarten und Berliner Dom – wird bis Ende Dezember eine Replik des indischen Sanchi-Tores aufgebaut.
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Auch Indiens Botschafter, Harish Parvathaneni, betonte die große Symbolkraft des buddhistischen Monuments als Botschaft des Friedens und der Verbundenheit zwischen Indien und Deutschland. So hatten auch indische Bildhauer bei der Rekonstruktion des Sanchi-Tores als Berater mitgewirkt.
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Seit Mai werden die insgesamt 30 Elemente in einer Steinmetzwerkstatt in Bamberg angefertigt. Als Vorlage dienten die erhaltenen Gipsformen des Sanchi-Tores aus Kunststein
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Nach einem 3-D-Scan der Gipsform wurden die insgesamt 80 Tonnen schweren Teile mit 5-Achs-Steinfräsen bearbeitet. Zehn Bildhauer vollendeten dann in Handarbeit die filigranen Motive. Auf den Säulen und Querbalken werden Episoden aus dem Leben Buddha dargestellt, auch viel Erotisches."
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War heute selbst vor Ort, da ich mich auf Grund der oben gezeigten Visualisierung gefragt habe, ob das Sanchitor in eine optische Konkurrenz mit den hoffentlich irgendwann zurückkommenden Rossebändigern geraten könnte. Aber das würde nicht der Fall sein. Das Tor steht viel zu weit entfernt vom Portal IV, wird in Relation zur Platzgröße wenig auffallen. Die Visualisierung ist in dieser Hinsicht etwas irreführend.
Aus dieser Perspektive befindet sich das Sanchitor unterhalb der Marienkirche etwas rechts des weißen Bauschilds:
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Einfach nur furchtbar! Ich empfinde es als reine Provokation der Rekonstruktionsgegner und dazu zähle ich diesen ganzen Humboldt Forum-Verein inkl. Dorgerloh. Ein Tor aus Indien wird nachgebaut, das stillistisch absolut nicht zum Schloss oder den umgebenden Bauten passt. Ohne historischen Bezug zum Ort, zur Stadt oder überhaupt zu unserer Kultur. Finanziert mit Steuergeldern. Statt einen künstlerisch und architektonisch stimmigen Stadtraum zu schaffen bzw. zu vollenden, ist man seitens des Humboldt Forums und der Stadt an einem ästhetischen Bruch interessiert. Ein scharfer Kontrast, dieses mal nicht mit "moderner" Architektur. Darüber hinaus ist dieser absurde Nachbau auch ein Seitenhieb gegen Rekonstruktionen. Dieser Affront zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Rekonstruktionen an ihrem historischen Ort entstehen und nicht beliebig versetzt errichtet werden.
Interessant im Übrigen die Meinung von Frau Sabiene Klier in der BZ:
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Snork, mich hätte mal interessiert, wie das ausgesehen hätte, wenn du auf dem Bürgersteig entlang der Karl-Liebknecht-Straße und auf Höhe von Portal V stehst, und von dort frontal auf Portal V schaust. Wird der Blick aus dieser Perspektive jetzt nicht mehr möglich sein, ohne dass sich das Portal störend davor schiebt?
Praktisch diesen Blick, meine ich, nur mit etwas mehr Abstand:
Bildquelle: https://berliner-schloss.de/ak…ocenter-berliner-schloss/ -
Ich kann die Aufregung nicht verstehen. Das Sanchi-Tor steht nicht vor Portal V sondern in dem Baumhain anstelle des Apothekerflügels. Natürlich passt es nicht, aber die Schilder "Fußgängerzone", die U-Bahn-Zugänge und die angeblichen Obsidiankästen, die nach Plastik aussehen, sind genauso unpassend. Es ist ein Zug unserer Zeit alles vollzurümpeln, da sich jedes Gewerk sein Plätzchen sucht. Eine ordenende Hand scheint es nicht gegeben zu haben.
Das Witzige ist doch, dass die Rekonstruktionsgegner plötzlich rekonstruieren. Damit bricht doch die ganze "Disneyland"-Argumentationkette zusammen und es bleibt eben der Kern WAS rekonstruiert wird. Darum ging es immer schon, das Man-darf-nicht-Rekonstruieren war schon immer ein nur vorgeschobenes Argument. Mies van der Rohe und Corbusier darf man ja auch rekonstruieren, Schlüter und Schinkel nicht, weil diese für eine ungeliebte Zeit stehen - das ist der Kern der Debatten, nicht das rekonstruieren.
Die Achse von den Linden ist von dem ganzen Unsinn unberührt. Dazu ist das indische Geraffel viel zu klein.
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Natürlich passt es nicht, aber die Schilder "Fußgängerzone", die U-Bahn-Zugänge und die angeblichen Obsidiankästen, die nach Plastik aussehen, sind genauso unpassend.
Autokolonnen gab es im Barock übrigens auch nicht.
Seltsam, dass der mit Abstand massivste Einschnitt der Moderne im Stadtbild an dieser Stelle im Forum hier wie selbsterständlich hingenommen wird, sich aber über jeden U-Bahn Eingang (oder jetzt das Sanchi-Tor) bis zum Anschlag echauffiert wird.
Die schrittweise Verdrängung des Individualverkehrs wertet UdL (m.E. jetzt schon spürbar) auf.