Berliner Schlossplatz - Schlossbrunnen - Breite Straße

  • Weiter geht es an der Ostseite der Breiten Straße beginnend am Schlossplatz.

    Ein sehr hochauflösendes Photo von 1888 mit den Bürgerhäusern, die 1896 abgerissen wurden zur Vergrößerung des Schlossplatzes. Rechts angeschnitten beginnt der Alte Marstall.

    1024px-Berliner_Leben%2C_1909%2C_Nr._12_S.14_-_Schlossplatz%2C_F._Albert_Schwartz.jpg?uselang=de

    Blick aus der Breiten Straße 1890. Links ist das Stadtschloss.

    AlterMarstallBerlin1890.jpg

    Blick in die Breite Straße 1881. Der Alte Marstall hatte links eine Fassade mit drei Giebeln. 1896 wurde dieser Teil des Alten Marstalls abgerissen und in den Neuen Marstall integriert.

    "Der Alte Marstall ist Berlins einziges erhaltenes frühbarockes Zweckgebäude.... Der Marstall wurde von 1665 bis 1670 von Michael Mathias Smids nach einem Entwurf von Johann Gregor Memhardt wiederaufgebaut, nachdem ein Brand am 27. August 1665 die Gebäude aus dem 15. Jahrhundert zerstört hatte."

    Blick auf den aufwendigen Mittelrisaliten des Alten Marstalls ca. 1890.

    Heute nicht mehr so aufwendig...

    "Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, wurde der gesamte Komplex in den Jahren 1952 bis 1961 wiederhergestellt. Der Hauptschmuck des Alten Marstalls, das Tympanonrelief und die Portalbekrönung, beides barocke Holzschnitzwerke, konnte jedoch nicht restauriert werden."

    1024px-Berlin%2C_Mitte%2C_Breite_Strasse%2C_Alter_Marstall.jpg

    Heute steht an der Ecke zurückversetzt der Neue Marstall: "errichtet von 1896 bis 1901 nach Plänen Ernst Ihnes im Stil des Neobarock. Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, wurde der Neue Marstall von 1950 bis 1965 vereinfacht wiederaufgebaut."

    Innenleben des Neuen Marstalls ca. 1900.

    Neben dem Alten Marstall befindet sich das Ribbeck-Haus, Photo ca. 1900, das einzige erhaltene Gebäude aus der Spätrenaissance Berlins.

    "Das 1624 für den kurfürstlichen Kammerrat Hans Georg von Ribbeck erbaute Haus grenzt direkt an den ebenfalls erhaltenen Alten Marstall. Der Marstall wurde von Michael Mathias Smids in den Jahren von 1665 bis 1670 im Auftrag des Großen Kurfürsten wiederaufgebaut... 1804 wurde ein drittes Geschoss aufgesetzt. Auf Befehl des Königs dienten die alten Giebel aus der Renaissancezeit jedoch wieder als Abschluss. Im 19. Jahrhundert wurden einige Anbauten vorgenommen, die man 1964 entfernte... Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude beschädigt und bis Anfang der 1950er Jahre wiederaufgebaut. Das reich verzierte Rundbogenportal aus dem 17. Jahrhundert musste in den 1960er Jahren einer Kopie weichen. Bei der 1986 durchgeführten Sanierung des Hauses wurde im Keller ein Kreuzgewölbe entdeckt und wiederhergestellt."

    Das Ribbeck-Haus ist heute leicht vereinfacht restauriert.

    1008px-Berlin%2C_Mitte%2C_Breite_Strasse%2C_Ribbeck-Haus.jpg

    Das Portal des Ribbeck-Hauses ca. 1900?

    ...und heute die Kopie aus der DDR.

  • Die jetzige Fassade des Alten Marstalls ist gegenüber des alten Orginals sehr ,sehr einfach .:thumbdown::kopfschuetteln:

    Das ließe sich jedoch leicht korrigieren. Hier muss nicht mal ein Gebäude rekonstruiert werden. Es müsste lediglich der Fassadenschmuck wiederhergestellt weden. Warum das hier noch nicht geschehen ist wundert mich jedoch nicht. Denn der Marstall ist ja auch ein Relikt aus der "bösen Zeit" (aus Sicht der Schloßgegner die Zeit vor 1918). In allen Nachbarländern wäre er längst wiederhergestellt gewesen und müsste sogar, weil die Wiedeherstellung schon so lange her war, wieder restauriert werden.

  • Denn der Marstall ist ja auch ein Relikt aus der "bösen Zeit". In allen Nachbarländern wäre er längst wiederhergestellt gewesen und müsste sogar, weil die Wiedeherstellung schon so lange her war, wieder restauriert werden.

    Der Marstall stammt aus keiner "bösen Zeit", sondern aus der Zeit des Kurfürstentums Brandenburg-Preußen. Der vereinfachte Wiederaufbau ist vielleicht dem Umstand geschuldet, dass viele Details in Holz ausgeführt waren. Diese sind nicht rekonstruiert worden. Zudem muss man die begrenzten Ressourcen in der DDR beachten. Da hat man ganz andere Prioritäten. Inwiefern das vorhandene Bildmaterial eine solche Rekonstruktion überhaupt möglich macht, ist eine andere Frage, die ich aber nicht beantworten kann. Die von unify gezeigten Abbildungen sind da schon mal ein guter Anfang. Siehe auch:

    Alter Marstall – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Kunsthistoriker | Webdesigner | Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing - Meine Kulturthemen

  • Noch ein Nachtrag zum Ribbeck-Haus: die Sanierung 1951 in der DDR war wesentlich näher am Vorkriegszustand orientiert (siehe Photo #701).

    Es gibt aufwendige Reliefs unter den Fenstern im dritten Geschoss, zudem hat das Gesims darunter eine Musterung und unter den Fenstern im zweiten Geschoss sind kleine Köpfe als Konsolen.

    "18.1.1952 Alte Berliner Häuser. UBz: Ribbeckhaus, Breite Strasse."

    Bundesarchiv_Bild_183-13307-0011%2C_Berlin%2C_Breite_Stra%C3%9Fe%2C_Ribbeck-Haus.jpg

    "12.12.51 Ribbeckhaus wieder neu. Das alte historische,durch Kriegseinwirkungen zerstörte Ribbeckhaus in der Breitenstrasse in Berlin wird wieder neu hergerichtet. UBz: Vor wenigen Tagen fielen die Gerüste."

    Bundesarchiv_Bild_183-12947-0001%2C_Berlin%2C_Ribbeckhaus.jpg

    Die jetzige Version ist deutlich kahler geworden. Die drei genannten Elemente wurden wieder entfernt?

  • Wenn es auch nur kleine Fassadendetails sind die fehlen,der Vergleich von früher und jetzt macht den Verlust deutlich.Aber es irgendwann nachträglich anzubringen ist immer möglich.

  • Lt. Eintrag in der Denkmaldatenbank begann ab 1959 (also im Zuge der Errichtung der benachbarten ZLB und des Staatsratsgebäudes) eine Restaurierung der Fassade des Ribbeck-Hauses in Anlehnung an den Bauzustand des 17. Jhdts., wobei historisierende Stuckdekorationen aus dem Jahr 1866 entfernt wurden. Das gleiche galt entsprechend für den Alten Marstall. Die jeweilige Wiederherstellung des Vorkriegszustandes, welche um 1950 herum stattfand, findet jeweils keine gesonderte Erwähnung.

    ==>Aufnahme aus dem Jahr 1959

    Ebenfalls im Jahr 1959:
    01t0952d.jpg
    Bildquelle: Großdiathek des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Halle-Wittenberg

    Im Jahr 1968 dann.
    df_hauptkatalog_0153077.jpg
    Bildquelle: Deutsche Fotothek, Urheber Manfred Thonig

    Der einheitlich gestaltete bossierte Sockel von Altem Marstall und Ribbeck-Haus ist dabei übrigens auch noch glattgezogen worden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Weiter geht es an der Ostseite Breite Straße Richtung Süden.

    Rechts sieht man das historistische Haus (?) neben dem Ribbeck-Haus, welches im Krieg zerstört wurde. Photo ca 1890.

    AlterMarstallBerlin1890.jpg

    In der Zeichnung von 1852 sieht es ähnlich aus? Oder ist die Zeichnung vereinfachend?

    1024px-POPPEL%281852%29_p2.697_BERLIN%2C_BREITE_STRASSE.jpg?uselang=de

    Heute steht dort die Berliner Stadtbibliothek mit Kombination von Glasfassade und rot geziegeltem Schrägdach.

    "Am 11. Oktober 1966 wurde die Erweiterte Berliner Stadtbibliothek im Rahmen der X. Berliner Festtage eröffnet. Der dreigeschossige Neubau setzt sich mit einer gläsernen Fassade baulich bewusst von den historischen Gebäudeteilen ab."

    1024px-Berlin%2C_Mitte%2C_Breite_Strasse_32-34%2C_Stadtbibliothek_02.jpg

    Der Eingang von Fritz Kühn.

    "Der im Februar 1967 fertiggestellte A-Teppich bildet das Eingangsportal zur Berliner Stadtbibliothek. Er erhielt seinen Namen, weil die Fläche, in neun Reihen übereinander, von 117 Variationen des Buchstaben A gebildet wird. Vom Entwurf zur Ausführung erfolgte die Erstellung des Kunstwerks im Werkstatt-Atelier des Künstlers. Die A–Variationen wurden aus den Tafeln mit Spezialwerkzeugen herausgeschmiedet, im Schmiedefeuer mit Messing und Kupfer beschmolzen, z. T. gebläut oder vergoldet und zum Abschluss lasiert."

    Rechts daneben steht das letzte historistische Haus Breite Straße 30/31:

    "Das 1896–1901 errichtete Gebäude wurde in barockisierendem Stil viergeschossig und mit einer Werksteinfassade gestaltet. Es diente in der DDR-Zeit als Verwaltungssitz der Staatlichen Versicherung. Nach der politischen Wende ging dieses Haus an die Firma Espresto AG, einen IT-Dienstleister."

    Photo vom Juli 1989, wo rechts die angesprochenen Häuser der Ostseite der BS zu sehen sind. Der Rest was Parkplatz.

    Bundesarchiv_Bild_183-1989-0725-009%2C_Berlin%2C_Stadtzentrum.jpg

    Zwei Häuser weiter Nr. 28 stand noch die "Schlossklause". Photo von 1950, rechts angeschnitten.

    "Nach 1971 verschwand auf der Ostseite das wegen seiner barocken Treppenanlage denkmalgeschützte Haus Nummer 28. Dort hatte sich bis Ende 1965 die Gaststätte „Schlossklause“ befunden. Die abgeräumte Fläche diente seit den 1970er Jahren bis Ende der 1990er Jahre als Parkplatz."

    Bundesarchiv_Bild_183-S96486%2C_Berlin%2C_Stra%C3%9Fenbahn_Linie_82.jpg

    Das Südende der Breiten Straße ca 1900 mit der Kreuzung zur Gertraudenstraße.

    Blick zurück in die Breite Straße 1892.

    Heute ist dort das 1999 errichtete Haus der Deutschen Wirtschaft mit einem riesigen überdachten Innenhof.

    1024px-MitteBreiteStra%C3%9Fe.jpg

  • Weiter geht es an der Ostseite Breite Straße Richtung Süden.

    Rechts sieht man das historistische Haus (?) neben dem Ribbeck-Haus, welches im Krieg zerstört wurde. Photo ca 1890.

    AlterMarstallBerlin1890.jpg

    Das Gebäude wurde als Ritterakademie um 1805 errichtet, nachdem der an das Ribbeckhaus anschließende Vorgängerbau aus dem 16. Jhdt. abgebrannt war; zwei rechts anschließende Parzellen wurden einbezogen. Der Bau wurde später überwiegend jedoch als Reit- und Stallmeisterschule genutzt und anschließend zu Kaisers Zeiten funktional in den Marstallkomplex integriert.

    Architekt des Baus war Heinrich Gentz. Dieses Aquarell von Johann Schulze zeigt den Neubau im Jahr 1806.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich vermute, die Fassade der Ritter-Akademie wurde später historistisch überarbeitet.

    Die Fassade von 1890 hat oberflächliche Ähnlichkeiten mit den Zeichnungen, aber die Unterschiede zum Photo sind wohl mehr als nur Vereinfachungen der Zeichner.


    AlterMarstallBerlin1890.jpg

  • Es gibt eine gemeinsame Erklärung der Allianz baukulturell engagierter Berliner Bürgervereine zu den geplanten Neubauten an der Breiten Straße.

    Aus den Visualisierungen zusammengesetzte Ansicht des Fassadenablaufs:

    ©: Los 1: AFF Architekten, Berlin; Los 2: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin; Los 3: Springer Architekten, Berlin; Los 4: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin; Los 5: Springer Architekten, Berlin; (c) Kollage: Stadtbild Deutschland OV Berlin

    "Aus Planungsfehlern an der Breiten Straße für den Molkenmarkt lernen – die Rekonstruktion wichtiger Leitbauten, die Berücksichtigung des Stadtgrundrisses und berlintypische Architektur muss das Ziel sein.

    Anfang Juli wurden die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs für die von der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) zu errichtenden Wohn- und Geschäftshäuser an der Breiten Straße im Bezirk Mitte veröffentlicht.

    Trotz Fortschritten gegenüber anderen innerstädtischen Neubauprojekten sind die ausgewählten Entwürfe auf Grund ungenügender Vorgaben und der begradigenden Überbauung historischer Grundrisse eine weitere vertane Chance, ein Stück der zerstörten und fragmentierten historischen Mitte Berlins wiederzugewinnen.

    Am Molkenmarkt sollte man es daher besser machen.

    Die begradigende Überbauung historischer Grundrisse und die Einteilung in gleich breite Parzellen führt zu einem sterilen Straßenbild:

    Die Mitte Berlins hat durch die grobe Überbauung historischer Stadtstrukturen viel von ihrer einstigen architektonischen Qualität und Kleinteiligkeit verloren. Eine sich bietende Gelegenheit, die ursprüngliche Parzellierung einer Straße im historischen Stadtkern wiederherzustellen, sollte daher genutzt werden. Die im Mittelalter angelegte Breite Straße hatte im Neubaubereich, zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse, ursprünglich 9 statt der nun festgelegten 5 Parzellen. Sie wies an ihrer Westseite einen leicht gekrümmten, sich im Mittelteil aufweitenden Grundriss auf. Die Grundstücke waren früher unterschiedlich breit. Durch die Begradigung des Straßenverlaufs und die Festlegung von 5 gleich breiten Parzellen wird der abwechslungsreiche und lebendige Charakter nicht wiederhergestellt, den dieser Straßenabschnitt einst hatte. Dies kann auch durch den Versuch, die einzelnen Fassaden zu individualisieren, nicht wettgemacht werden.

    Unzureichende und historisch nicht begründete Gestaltungsvorgaben führen zu unpassender Architektur:

    Die historischen Häuser in der Breiten Straße hatten berlintypische Putzfassaden und flache Schrägdächer. In den Wettbewerbsvorgaben wird ohne historische Grundlage Keramik als Fassadenmaterial zugelassen, was von 3 der 5 Neubauten auch verwendet wird. Hierdurch und durch die für Berlin gänzlich untypische grünliche Farbe erhalten die Häuser einen für diesen Ort fremdartigen Charakter.

    Leider erhält keines der Häuser ein berlintypisches, für die harmonische Gesamtwirkung wichtiges Schrägdach. Dies ist die Folge zu allgemein gehaltener Wettbewerbsvorgaben. Durch die Bemühung, ein Maximum an Geschossfläche zu erreichen, wirken die Sockelzonen teils eigenartig gestaucht (Los 3 und 5). Insbesondere bei Los 1 und 5 sind die Fenster der Obergeschosse deutlich zu groß in Relation zur Wandfläche, so dass der Eindruck von Skelettbauten entsteht. Dies ist gänzlich untypisch für die historische Straße, ebenso wie die Verwendung von Loggien und Bullaugenfenstern (Los 3). Insgesamt fehlt den Neubauten die baukünstlerische Individualität und die ausgeglichene Proportionierung der Vorgängerbauten. Den Verzicht auf die Rekonstruktion des Ermelerhauses halten wir für einen unverzeihlichen Fehler.

    Wir plädieren für eine Überarbeitung der Entwürfe und einen Wiederaufbau des Ermelerhauses zumindest als Leitfassade.

    Welche Lehren lassen sich daraus für den Molkenmarkt ziehen?

    Die Qualität der Architektur am Molkenmarkt wird entscheidend für die Ausstrahlung und den Erfolg des zukünftigen Quartiers sein. Hierzu gehört eine kleinteilige, variierende Parzellierung und die sorgfältige Berücksichtigung des historischen Stadtgrundrisses. Die Gestaltungsvorgaben sollten ausreichend detailliert sein und die Rekonstruktion von Leitbauten einschließen. Für die Fassaden und Dächer sollten traditionell verwendete Baumaterialien und Maße zur Anwendung kommen.

    Allianz baukulturell engagierter Berliner Bürgervereine:

    Berliner Historische Mitte, Errichtungsstiftung Bauakademie, Forum Stadtbild Berlin, Gesellschaft Historisches Berlin, Planungsgruppe Stadtkern im Bürgerforum Berlin, Stadtbild Deutschland Ortsverband Berlin.

    Die Internet-Publikation entwicklungsstadt.de hat einen Bericht dazu geschrieben:

    Bauprojekt Breite Straße in Berlin-Mitte: Kritik an der Architektur | entwicklungsstadt berlin
    Die Breite Straße in Berlin-Mitte soll verändert werden, doch eine Allianz von Berliner Bürgervereinen stößt sich an der geplanten Architektur.
    entwicklungsstadt.de

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Der Berliner Schlossplatz am 04.09.2024 bei 34 Grad im Schatten: quirlig, schattig, erfrischend, belebt; schlicht: eine Oase der Abkühlung mit enormer Aufenthaltsqualität:




    Habe mich dann dummerweise in den grauenhaften Hof der Stabi begeben, schlimmes historisches Umfeld, eigentlich unerträglich:

  • Habe mich dann dummerweise in den grauenhaften Hof der Stabi begeben, schlimmes historisches Umfeld, eigentlich unerträglich:

    Dann gehen sie mal in den neuen Lesesaal der Stabi. Diese neue öde, orange Kiste mit Milchglaswänden und Geländern von Autobahnüberführungen, sowie zugebauter historischer Uhr musste schon wegen Hitzestau geschlossen werden und ist unbenutzbar....

  • Zu den geplanten Neubauten (Breite Straße) habe ich eine Frage: Bleibt der bisherige phantastische Baumbestand davon unberührt? Schaut man vom Dach des Berliner Schlosses in diese Straße so stellt man einen herrlich grünen urbanen Raum mit sehr großen Bäumen fest. Ich hoffe sehr, dass davon nichts gefällt werden soll.

  • Naja, immerhin wird der (immer noch viel zu heiße) Schlossplatz nachts ausführlich genutzt!
    Um die Aufenthaltsqualität WEITER ZU ERHÖHEN, wird der Platz aggressiv ausgeleuchtet. Hier greift wirklich jedes zukunftsfähige stadrplanerische Konzept!




    Um mal ein bisschen unironisch zu sein: habe noch niemals erlebt, dass Bänke nach einer so langen Nutzung so sauber sind! Nicht mal Graffiti (dafür sollte Berlin ja eh untergehen)! Dieser Platz schlägt wirklich ein wie eine (Atom-)Bombe! Absolut nichts vorhanden!

  • Das ist doch alles genau wie von der damaligen Mehrheit in Berlin geplant: Wenn man als Stadt schon die Reko nicht hat verhindern können, da es sich nicht um ein kommunales Bauvorhaben handelte, so hat man doch erkannt, dass man über die Rechte an der Umfeldgestaltung den gewünschten Schaden auch indirekt anrichten kann.

    Und die Stadt kann sich noch nicht einmal mit Geldmangel herausreden: Eine derart große Fläche mit Granitsteinen zu pflastern ist wirklich nicht die günstigste Variante.

    Es bleibt meines Erachtens nur, angesichts sich immer wieder ändernder Mehrheiten im Senat stets aufs Neue den Verantwortlichen Bilder wie die von Grimminger (vielen Dank dafür!) zu zeigen, und dabei zu erläutern, wie mit relativ überschaubaren Investitionen die Aufenthaltsqualität eines der zentralen Plätze Berlins signifikant gesteigert werden könnte.

    _______________________________________
    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Der Berliner Schlossplatz am 04.09.2024 bei 34 Grad im Schatten: quirlig, schattig, erfrischend, belebt; schlicht: eine Oase der Abkühlung mit enormer Aufenthaltsqualität:




    Habe mich dann dummerweise in den grauenhaften Hof der Stabi begeben, schlimmes historisches Umfeld, eigentlich unerträglich:

    Was sind denn das für verbeulte Kantsteine, und dann die bunte Vielfalt an Raumschiffmodellen? ( Sitzgelegenheiten aus Plastik ohne Kissen) ?

    Unglaublich.

  • Erfreuliche Pressemitteilung des Berliner Senats, man nähert sich vorsichtig der wilhelminischen Gestaltung des Schlossplatzes an:

    Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hat gemeinsam mit der Stiftung Humboldt Forum (...) eine Machbarkeitsstudie zum klimagerechten Umbau des Freiraums an der Südseite des Humboldt Forums durchgeführt. Diese wurde im September 2024 mit einem gemeinsam getragenen Ergebnis abgeschlossen.

    Der Schlossplatz südlich des Humboldt Forums wird mit Bäumen und gestalteten Grünflächen aufgewertet und am historischen Standort des Neptunbrunnens eine neue Brunnenanlage errichtet. Die Machbarkeitsstudie wurde durch das Büro bbz Landschaftsarchitekten bearbeitet, das im Jahr 2012/2013 den Realisierungswettbewerb zur Freiraumgestaltung Humboldt Forum gewonnen und die nachfolgende Umsetzung begleitet hat. (…) Die Stiftung Humboldt Forum wird noch im laufenden Jahr 2024 die vorliegende Machbarkeitsstudie zur Grundlage weiterer Planungen machen. Es ist vorgesehen, dass auf der unteren Spreeterrasse ergänzende Baumpflanzungen vorgenommen und im Süden des Schlossplatzes drei Baumgruppen geschaffen werden. (…) Die erforderlichen Rahmenbedingungen der neuen Brunnenanlage am Standort des historischen Neptunbrunnens werden derzeit konkretisiert. Es wird ein Wettbewerb für die Gestaltung des Brunnens angestrebt.

    Zur Pressemittelung gibt es eine Visualisierung.

    Interessant ist, dass in der Visualisierung die Konturen / Umrisse des Neptunbrunnens (teil)erkennbar sind, obwohl der 'offizielle' letzte Stand der Planungen ist, statt des Neptunbrunnens einen "modernen" Brunnen zu schaffen. Hinter den Kulissen scheint aber um dessen Gestalt durchaus noch intensiv gerungen zu werden. Vor einigen Tagen habe ich von einem Mitglied des Fördervereins erfahren, dass man im Senat gegenüber einer spendenfinanzierten Kopie des Neptunbrunnens nicht abgeneigt sei... Warum nicht, dann gäbe es nicht nur zwei Portale IV, sondern auch zwei Neptunbrunnen in unmittelbarer Nähe.

    Edit:

    Inzwischen hat das Büro bbz eine Visualisierung der geplanten Gestaltung an die Presse durchgereicht.

    Ebenso berichtet der Blog Entwicklungstadt. Die Straße über den Schlossplatz soll offenbar beseitigt werden und ein Umbau zur Fußgängerzone stattfinden:

    Mehr Bäume am Humboldt Forum: Schlossplatz-Umbau kommt | entwicklungsstadt berlin
    Umbau ab 2025: Ein neuer Brunnen und umfangreiche Begrünungen sollen den südlichen Schlossplatz am Humboldt Forum klimagerecht umgestalten.
    entwicklungsstadt.de