Berliner Schlossplatz - Schlossbrunnen - Breite Straße

  • Dann wird noch die Bauakademie in einem wunderschönen modernistischen Betonklotz, vielleicht sogar als Hochhaus rekonstruiert...

    Es sagt sehr viel aus, wie wenig man diese Tage über die Bauakademie sagt. Die Bundesstiftung Bauakademie war noch anfang des Jahres voller Tatentrang und sich ihrer Sache sicher. Dann kam der neue Berliner Senat, deren Koalitionsvertrag, und dann wurde es plötzlich sehr viel stiller. Dann wurde der geplante Wettbewerb auf unbestimmte Zeit verschoben, und nun wurde es seit einigen Monaten ganz still.
    Gleichzeitig heuern sie aber eifrig Mitarbeiter an, halten Symposien und dergleichen ab...halt nur ohne Bauakademie.

    Ich glaube zu erkennen, das Berlin es wenigstens hier richtig macht, und wir der Stadt dankbar sein können.

  • Es sagt sehr viel aus, wie wenig man diese Tage über die Bauakademie sagt. Die Bundesstiftung Bauakademie war noch anfang des Jahres voller Tatentrang und sich ihrer Sache sicher. Dann kam der neue Berliner Senat, deren Koalitionsvertrag, und dann wurde es plötzlich sehr viel stiller. Dann wurde der geplante Wettbewerb auf unbestimmte Zeit verschoben, und nun wurde es seit einigen Monaten ganz still.
    Gleichzeitig heuern sie aber eifrig Mitarbeiter an, halten Symposien und dergleichen ab...halt nur ohne Bauakademie.

    Ich glaube zu erkennen, das Berlin es wenigstens hier richtig macht, und wir der Stadt dankbar sein können.

    Hoffen kann man ja. Ich bleibe aber skeptisch, bis die originalgetreue Bauakademie wieder steht.

  • Hoffen kann man ja. Ich bleibe aber skeptisch, bis die originalgetreue Bauakademie wieder steht.


    Da bin ich ganz bei dir. ;) Eine originalgetreue Bauakademie ist viel zu bedeutend, und katastrophal als modernistischer Klotz, als dass ich wahrscheinlich bis zu den ersten gemauerten Ziegelsteinen einer originalgetreuen Bauakademie niemals nur naiv auf ein gutes Ende hoffen werde.

  • Vielleicht fährt die Bundesstiftung Bauakademie eine Verzögerungstaktik beim Wettbewerb, um die wenigen Jahre der jetzigen "schlechten" Senatskoalition "durchzutauchen" und bei einer etwaigen "besseren" Koalition danach ihre Vorstellungen einer "modernen" Bauakademie umsetzen zu können. Bei den Jahrzehnten, die hier schon verlorengegangen sind, machen die paar Jahre bis 2026 wohl auch nicht mehr viel aus.

  • Vielleicht fährt die Bundesstiftung Bauakademie eine Verzögerungstaktik beim Wettbewerb, um die wenigen Jahre der jetzigen "schlechten" Senatskoalition "durchzutauchen" und bei einer etwaigen "besseren" Koalition danach ihre Vorstellungen einer "modernen" Bauakademie umsetzen zu können.


    Ehrlich gesagt, ahne ich das auch.
    Allerdings würde dieser Plan jetzt auch nicht so einfach aufgehen. Denn, während ich mir gut vorstellen kann, dass die CDU wieder in Berlin abgewählt wird, und es wieder links-grün weitergehen könnte, wird dem aber eher nicht der Fall in der Bundesregierung sein, die ja die Stiftung Bauakademie anführt.
    Die Interessen von Bund und Berlin sind dann womöglich komplett vertauscht. Die Bundesregierung will plötzlich die Rekonstruktion und Berlin pocht plötzlich auf was neues, modernistisches.

  • Ein Gedanke dazu:

    Die nächste geplante Wahl im Bund ist im Herbst 2025. Die nächste geplante Berlin Wahl ist im Herbst 2026.

    (Weil im Bund planmäßig alle 4 Jahre Wahl ist, Berlin Wahl planmäßig aber alle 5 Jahre)

    Wenn nach der nächsten Wahl im Bund wieder die CDU regiert, würde also voraussichtlich für mindestens ein Jahr sowohl im Bund als auch in Berlin die CDU regieren.

    Da könnte man dann versuchen, einige Sachen zu beschließen und festzulegen.

  • Hat jemand von Euch Informationen, wann genau die Schmuckbeete beiderseits des Schlossbrunnens, die südlichen Schlossterrassen und die kleine Grünanlage an der Wettersäule auf dem Schlossplatz angelegt wurden?

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir


  • Allerdings würde dieser Plan jetzt auch nicht so einfach aufgehen. Denn, während ich mir gut vorstellen kann, dass die CDU wieder in Berlin abgewählt wird, und es wieder links-grün weitergehen könnte, wird dem aber eher nicht der Fall in der Bundesregierung sein, die ja die Stiftung Bauakademie anführt.
    Die Interessen von Bund und Berlin sind dann womöglich komplett vertauscht. Die Bundesregierung will plötzlich die Rekonstruktion und Berlin pocht plötzlich auf was neues, modernistisches.

    Die CDU muss ja gar nicht "abgewählt" werden sondern die SPD-Berlin muss sich lediglich entscheiden doch wieder mit Sozialisten und Grünen zu koalieren: das wäre eine Mehrheit. Diesen Schritt kann die Berliner SPD jederzeit gehen, wenn sie meint es nütze ihr bei einer kommenden Wahl.

    Gerade deshalb hält sich die CDU tunlichst an den Koalitionsvertrag.

  • Zumal von der (weichgespülten) Berliner CDU in den letzten Jahren kaum ein ernsthaftes Engagement für die Rückversetzung des Brunnens vernehmbar war. Ein paar Einzelstimmen hier und da tun da nichts zu Sache.

  • Zumal von der (weichgespülten) Berliner CDU in den letzten Jahren kaum ein ernsthaftes Engagement für die Rückversetzung des Brunnens vernehmbar war. Ein paar Einzelstimmen hier und da tun da nichts zu Sache.

    Das ist wahr. Die Mitte scheint in keiner Partei eine Lobby zu haben.

  • Die CDU ist schlimmer als die Linken. Ich erinnere nur an Grütters.

    Ein Gedanke dazu:

    Die nächste geplante Wahl im Bund ist im Herbst 2025. Die nächste geplante Berlin Wahl ist im Herbst 2026.

    (Weil im Bund planmäßig alle 4 Jahre Wahl ist, Berlin Wahl planmäßig aber alle 5 Jahre)

    Wenn nach der nächsten Wahl im Bund wieder die CDU regiert, würde also voraussichtlich für mindestens ein Jahr sowohl im Bund als auch in Berlin die CDU regieren.

    Da könnte man dann versuchen, einige Sachen zu beschließen und festzulegen.

  • Hat jemand von Euch Informationen, wann genau die Schmuckbeete beiderseits des Schlossbrunnens, die südlichen Schlossterrassen und die kleine Grünanlage an der Wettersäule auf dem Schlossplatz angelegt wurden?

    Grünanlage vor dem Schlossgärtchen: 1884 (Hermann Mächtig)

    Wettersäule: 1890 (Bruno Schmitz)

    Schlossbrunnen: 1891 (Reinhold Begas)

    Westliche und südliche Vorgärten & Schmuckbeete: 1901/1902 (Hermann Mächtig)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Es gibt eine aktuelle Pressemitteilung der Allianz Berliner Bürgervereine zum Thema zukünftige Schloßplatzgestaltung (Nebenbei: da "Schloßplatz" ein historischer Eigenname ist, ist die Beibehaltung des "ß" korrekt):

    Pressemitteilung der Allianz Berliner Bürgervereine:

    Den Schloßplatz nicht der Beliebigkeit preisgeben – mindestens eine Nachbildung des Schlossbrunnens muss wieder an seinen Ursprungsstandort!

    Berliner Bürgervereine sprechen sich für eine Neugestaltung des Schloßplatzes in Anlehnung an den Zustand vor der Zerstörung aus. Dies würde seiner geschichtlichen Bedeutung gerecht werden und böte Möglichkeiten einer verbesserten Klimaresilienz.

    Im aktuellen Koalitionsvertrag wurde die Wiederherstellung einer Brunnenanlage auf dem Schloßplatz in Aussicht gestellt. Der Schloßbrunnen, der hier von 1891 bis 1951 stand, soll nach dem Willen des Senats aber vor dem Fernsehturm verbleiben, wo er 1969 aufgestellt worden ist.

    Die Allianz Berliner Bürgervereine vertritt den Standpunkt, dass es die beste Lösung wäre, die originalen Figuren des Schloßbrunnens nach ihrer ohnehin fälligen Restaurierung in einer rekonstruierten Brunnenschale wieder an dem Ort aufzustellen, für den sie entworfen wurden: dem Schloßplatz. Eine moderne Brunnenanlage würde hingegen zum jetzigen Standort vor dem Fernsehturm passen.

    Der Schlossbrunnen war eine heitere und originelle Schöpfung des Neobarock, 1888 – 91 nach Entwürfen des Berliner Bildhauers Reinhold Begas auf Kosten der Stadt geschaffen. Bereits Karl Friedrich Schinkel hatte seinen Standort vor dem Portal II des Berliner Schlosses, gegenüber der Einmündung der Breiten Straße, vorgeschlagen. Heute wie damals ist der Brunnen mit seiner flachen Granitschale ein an Sommertagen beliebtes Wasserspiel und leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufenthaltsqualität an seinem Standort.

    Da aber jüngst die Entscheidung gegen eine Versetzung des Schloßbrunnens verkündet wurde und wir die Gefahr sehen, dass eine beliebige moderne Gestaltung des Schloßplatzes die Wiederaufbauleistung der Schlossfassaden entwerten würde, setzen wir uns im Namen zahlreicher baukulturell interessierter Berliner Bürgerinnen und Bürger dafür ein, dass bei der Neugestaltung des Schloßplatzes prägende Charakteristika des Zustands vor der Zerstörung um 1950 wiederhergestellt werden. Der Begassche Schloßbrunnen könnte als spendenfinanzierte Replik wiederentstehen, ebenso die beiderseitigen Schmuckbeete, die südlichen Schloßterrassen und die Grünanlage am Schlossrondell. An der West- und Südseite des Platzes könnten neu gestaltete Grünflächen entstehen, die dort heute befindliche Durchgangsstraße aufgehoben werden. Dies würde die Wiederherstellung des kunsthistorischen Zusammenhangs von Schlossfassade und Schloßplatz ermöglichen, immerhin über fünf Jahrhunderte der protokollarisch bedeutendste Platz Berlins.

    Ein rekonstruierter Schloßbrunnen mit den historischen Schmuckbeeten des Schloßplatzes, in Verbindung mit weiteren Baumpflanzungen und Grünanlagen an den Platzrändern und verkehrsberuhigenden Maßnahmen, würde der Forderung nach Klimaresilienz entsprechen und wäre zugleich eine der geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung des Platzes angemessene Lösung.

    Berlin, 17.9.2023

    Allianz Berliner Bürgervereine:

    Berliner Historische Mitte e.V.

    Errichtungsstiftung Bauakademie

    Forum Stadtbild Berlin e.V.

    Gesellschaft Historisches Berlin e.V.

    Planungsgruppe Stadtkern

    Stadtbild Deutschland e.V. Ortsverband Berlin

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Die Allianz Berliner Bürgervereine bringt es auf den Punkt - so wie auch schon viele andere Beiträge zuvor. Man kann sich den Mund fusselig reden und die Finger fusselig schreiben: Die vielen guten Gründe zur geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung des Brunnens, zur klimaverbessernden Wirkung, zur stilistischen Harmonisierung und ästhetischen und passgenauen Bereicherung am Schloßplatz, auch zu den gestalterischen Vorteilen für einen modernen Brunnen an der Spandauer Straße. Alles ist -zig mal von verschiedenen Seiten gesagt und begründet worden. Der neue Senat hätte da Nägel mit Köpfen machen können. Aber er bleibt angstvoll verhaftet in Rücksichtnahmen vor festgefahrenen, argumentationsschwachen Vorurteilen, Gewohnheiten und Egoismen. Und das Schlimmste: Der Senat ist nicht in der Lage zu eigenen öffentlichen, einsichtigen Begründungen für seine Entscheidung, den Brunnen an dem heute unpassenden Standort an der Spandauer Straße zu belassen.

  • Mir erschließt sich in keiner Weise, warum der Originalbrunnen, der jetzt an der Spandauer Straße steht (nicht am Alexanderplatz und auch nicht vor dem Roten Rathaus) und ohnehin saniert und abgebaut werden muss, bei dieser Gelegenheit nicht gleich zum Schlossplatz umziehen kann, sondern dort bleiben soll und auf den Schlossplatz ein "moderner" Brunnen hinkommen soll? Kann mir das irgendjemand auf der weiten Welt schlüssig erklären, so dass ich diesem Plan etwas abgewinnen kann? :/ :/ :/

  • Der Neptunbrunnen gehört wieder an seinen angestammten Platz vor dem Schloss!

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • und auf den Schlossplatz ein "moderner" Brunnen hinkommen soll? Kann mir das irgendjemand auf der weiten Welt schlüssig erklären, so dass ich diesem Plan etwas abgewinnen kann? :/ :/ :/

    Nein, das kann man nicht wirklich. In den Hinterzimmern des Senat ist diese Entscheidung gefallen, obwohl hinlänglich aus Umfragen bekannt ist, dass die Mehrheit der Berliner für eine Rückkehr des Brunnens auf den Schlossplatz plädiert.

    Für den Entwurf des "modernen Brunnen" wird man wohl - so befürchte ich es - ebenfalls das Büro BBZ beauftragen. Dann gibt es am Ende ein paar graue Betonwürfel, aus den oben Wasser rausplätschert, oder ähnliche Banalitäten. Hier habe ich mal einen Brunnen verlinkt, der von BBZ geschaffen wurde. Ein Vorgeschmack für den Schlossplatz. :weinen:

  • Für den Entwurf des "modernen Brunnen" wird man wohl - so befürchte ich es - ebenfalls das Büro BBZ beauftragen.

    Mail an BBZ- Berlin:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    hiermit bewerbe ich mich höflichst um eine Stelle als

    Landschaftsarchitekt.

    Ich bin gelernter Werkzeugmacher und studierter Diplomingenieur für Feinwerktechnik.

    Insofern habe ich keine Ahnung von Landschaftsarchitektur aber, was sie so der Öffentlichkeit zumuten – das kann ich auch.

    Mit freundlichem Gruß

    Uwe Ernst

    Berlin