Berliner Schlossplatz - Schlossbrunnen - Breite Straße

  • Der durch die West-Cam nun sichtbare, ausgeräumte und leere Schlossplatz gibt tatsächlich einen Eindruck von der künftigen, gepflasterten Ansicht.

    Ich finde das unerwarteter Weise gar nicht mal so schlecht, es betont die ernste, ehemals "staatstragende" Seite des Schlosses besser als Beete, Bäumchen und Rabatten.

    Einzig der Schlossneptunbrunnen darf zurückkehren.

  • Also für mich es so aus, als daß eben doch der Fernwärmeknoten umgebaut wurde, um die Rückkehr des Schloßbrunnens möglich zu machen. Weiß jemand mehr?

  • Wie kommt ihr darauf, daß da was zurückgebaut worden wäre!? Was ich beobachtet habe ist, daß man die Betonverschalung über den Doppelrohren herausgenommen hat (liegen rechts am Rand) und eine neue Abdeckfolie über die Rohre im Begriff ist zu legen. Abwarten, was noch kommt. Eine Verlegung wäre doch nötig, d.h. Verschiebung um einige Meter nach rechts! Das ist aber nicht gemacht worden.

  • Na, das ist ja noch abwegiger. Das Schloß hat doch eigene moderne Wärmeversorgung ua. durch Erdsonden!

    Es sieht so aus, daß es "nur" eine Sanierung der alten Fernwärmeleitung ist, die sich auf die schützende Umhüllung beschränkt.

    Mal nächste Woche genau beobachten, was noch gemacht wird.

  • Also für mich sieht das aus wie eine schlichte Fernwärme-Strecke, bei einem Knoten sollten doch Abzweige zu sehen sein.

    Weiterhin frage ich mich, was genau das Problem sein soll, da einen Brunnen aufzubauen. Wenn ich sehe, wie tief diese Leitungen liegen, kann das doch nicht so schwer sein ein Fundament und den Brunnen drüberzusetzen. Die Brunnentechnik (v.A. Pumpen und Umwälzanlage) kann man doch dezentral unterbringen.

    :kopfschuetteln:

  • Das Problem mit dem Brunnen liegt darin, dass er zusammen mit dem Fernsehturm, dem Roten Rathaus , dem Denkmal von Marx und Engels auf der grünen Wiese der ehemaligen Altstadt ein städtebauliches Ensemble des DDR Städtebaus bildet, das von vielen verteidigt wird.

    Sollte er versetzt werden ist dieses sogenannte Marx >Engels Forum als gescheitert anzusehen.

  • Und das ist meiner persönlichen Meinung nach kompletter Schwachsinn... (nicht Deine Beurteilung, sondern, das, was die Verteidiger des Ist-Zustands meinen könnten.)

    Das Rathaus stammt von 1869, der Brunnen ist Kaiserzeit und beide haben erst im Sozialismus eine räumliche Nähe zueinander bekommen. Und seit wann sind eigentlich Marx und Engels Persönlichkeiten, die eine Bedeutung für unsere seit 1949 bestehende Gesellschaftsordnung haben.

    (Im Rahmen der derzeitigen Debatte um belastete Persönlichkeiten steht der Rauschebart aus Trier nach derzeitigem Wissensstand ohnehin nicht positiv aus)

    Der Palast der Republik ist seit vielen Jahren nicht mehr da. Das Ensemble ist bereits damit nicht mehr komplett. Das sogenannte Marx-Engels-Forum ist also ohnehin jetzt schon "gescheitert".

    Auch wenn ich es persönlich nicht mehr erleben werde, dass es verändert wird. Aber das jetzige Sammelsurium aus Sozialismus und Alt-Berliner Versatzstücken ist einfach nur peinlich und ein Bereich, in dem ich mich sehr ungern bewege.

  • Jetzt hört doch mal bitte auf Euch so in politischen Haltungen zu verschanzen!!!

    Politik vergiftet ALLES!

    Ich will doch nur eine schöne Schloss-Umgebung aus der sämtliche Schichten der Geschichte erlesbar und erlebbar sind.

    Und ich hoffe, dass ich da nicht der Einzige bin...

    Das Problem mit der Schloss-Umgebung ist, dass in den letzten Jahrzehnten die Machthaber Geschichte schreiben wollten, indem sie alles Vorangegangene und einmal Gewesene spurlos ausgemerzt haben um den freigewordenen Platz mit den Symbolen der eigenen Ideologie zu füllen.

  • Der ehemalige Schlossplatz nahm seinerzeit als große Verkehrsfläche, abgesehen von den Bürgersteigen, quasi die gesamte Fläche vor der Südseite des Schlosses ein.

    Der historische Standort des Neptunbrunnens war ziemlich im Zentrum des ehemaligen Schlossplatztes und durchaus eine ganzes Stück weit vom Schloss entfernt (siehe Link).

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Sch…Berlin_1900.jpg

    Die heutige Struktur des Schlossplatztes ist aber anders als früher. Die als Platz wahrnehbare, künftig gepflasterte Fläche vor der Südeseite des Schlosses wird von einer geteerten Fahrbahn umfahren.

    Würde man den Schlossbrunnen also nun auf seine historische Stelle (aber umgeben von der aktuellen Struktur) aufstellen, wie manche es hier im Forum fordern, würde er eher am Rand der gepflasterten Platzfläche stehen bzw. ggf. sogar auf die Fahrbahn ragen (vielleicht kann einer unserer versierten Mitforisten ja mal eine solche Collage herstellen).

    Ich finde das würde höchst seltsam aussehen. Außerdem würde es, wie gesagt, das gute Stück zusätzlich den Gefahren durch den motorisierten Straßenverkehr aussetzen.

    Insofern sollte man, sofern man den Brunnen wieder aufstellt, diesen (mit verkleinertem, ursprünglichem Becken) im Zentrum der neuen Platzfläche, also näher am Schloss, platzieren.

  • die jetzige Nähe der Fahrbahn liegt hauptsächlich an den überdimensionierten Ausbau der Breiten Straße, da ja in Berlin der Ausbau von Fahrradspuren bzw. Fahrradstraßen jetzt verstärkt in Angriff genommen wird könnte ja man den nördlichen Teil der Breiten Straße als Fahrradstraße ausbauen und den südlichen Teil für den Fahrzeugverkehr belassen.

    die Breite Strasse in der ursprünglichen Breite


    die Breite Straße in Blickrichtung Schloss


    und ein paar Aufnahmen des Neptunbrunnens an seinem ursprünglichen Standort



    1936 eine Nachtaufnahme

  • Nette alte Fotos. Bloß fahren eben heute keine Pferdedroschken dort mehr vorbei. Und angesichts der realen Verkehrssituation ist eben zu fragen, ob der Brunnen an dieser Stelle noch Sinn macht. Die Idee, ihn näher an das Schloss zu rücken, halte ich für interessant. Es wäre eben zu prüfen, wieviel Platz dann noch zwischen Brunnen und Schloss ist. Und wie das optisch wirken würde. Und ob an der Stelle überhaupt Aufenthaltsqualität entstünde oder das Potenzial des im Moment ja gut angenommenen Brunnens in dieser Hinsicht nicht mehr oder weniger verschenkt würde.

  • Meiner Meinung nach wäre es das beste, die Verbindung von Französischer zur Breiten Straße ganz für den Durchgangsverkehr zu sperren und den Asphaltbelag zu entfernen oder durch eingeebneten Kleinpflasterstein zu ersetzen. Die Französische Straße könnte am Auswärtigen Amt, die Breite Straße am Marstall als Sackgasse enden und somit auf den Quell- und Zubringerverkehr reduziert werden. Die Straßenführung vor der Südwestecke des Schlosses beeinträchtigt erheblich und eigentlich unnötigerweise die Aufenthaltsqualität an dem Ort. Noch fällt das nicht sonderlich auf, da der Schlossplatz zum größten Teil noch eine Baustelle ist. Aber ich bin mir sicher, dass dieses Problem schon in wenigen Jahren offensichtlich sein wird. Es ist bedauerlich, dass nun erst vor kurzer Zeit Geld in eine eigentlich schon nicht mehr dem Stand der Verkehrspolitik gemäße Straßenbaumaßnahme geflossen ist. Zu sehr standen andere Themen des Schlossumfeldbaus im Fokus. Das wäre wohl ein Thema für den zukünftigen Berliner Ortsverband.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Ich plädiere für den Originalstandort. Man sollte in diesem Zusammenhang über eine Verkehrsberuhigung dieser Ecke nachdenken.

    Ferner besteht sodann die Chance die Gegend, die zur Zeit trist und öde wirkt, aufzuwerten. In diesem Zusammenhang sollte man über die weitere Existenz des Staatsratsgebäudes nachdenken.