Da wäre ich aber lieber für den Originalbrunnen am Schlossplatz und den Disneyland-, äh Phantasialand-Brunnen am Fernsehturm. Der führt mir etwas zu wenig Wasser.

Berliner Schlossplatz - Schlossbrunnen - Breite Straße
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Der führt mir etwas zu wenig Wasser.
Die originale Brunnenschale war auch kleiner
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Nächsten Dienstag können die Temperaturen in Berlin auf über 30 Grad steigen auch am neu rekonstruierten Berliner Schloss. Wie wird man sich vor Portal I und Portal II auf einer hektargroßen Pflasterwüste namens Schloßplatz fühlen? Kein Baum, nichts Kühlendes wie z.B. ein grandioser wasserreich schüttender Brunnen - nur eine lange, lange Fassade, die alle Hitze auf den Platz zurückwirft, die nirgendwohin entkommen kann, eine endlos lange und harte Steinbank, auf deren Sitzfläche man Spiegeleier wird braten können. Auch Fahrradständer, und seien es noch so viele, tragen absolut nichts zur Kühlung bei.
Alle Welt schaut seit Jahren nach Möglichkeiten von Grün in den Städten, Architekten begrünen Hochhäuser, Bäume, Pflanzen, Grünanlagen, wo es nur geht!
Der Schlossplatz hat einmal alles gehabt: zwei Grünanlagen mit Platz für Bäume, einen gewaltigen kühlenden Brunnen! Wurde alles verhindert, und gerade die Grünen haben beim Verweigern von Grün mitgemacht - fast surreal!
Der Schlossplatz in Berlin wird in den nächsten Tagen zum unwirtlichsten Platz Europas.
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Ich bin ja selber sehr für den Schlossbrunnen, aber mit solchen maßlosen Übertreibungen ist niemandem gedient. Es gibt wesentlich größere, wesentlich unwirtlichere Plätze in EEuropa - nur Mal zum Beispiel in Italien. Nicht jede Piazza hat einen Brunnen...
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Auf der Terrasse von Sanssouci oder im Gartenparterre von Versailles kann es bei großer Sommerhitze auch sehr unangenehm werden. Da empfiehlt es sich, kühle Räume aufzusuchen, wie Kirchen oder Museen. Eine wirklich tolle Klimaanlage hat der Museumskomplex am Berliner Kulturforum. Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett und Kunstgewerbemuseum bieten dort viel Sehenswertes.
Und geeignetes Wetter für einen Schlossplatzbesuch wird es sicher auch irgendwann wieder geben.
Berlin, Schlossplatz im Schnee (Foto: Leonhard Lenz, 23. Dezember 2021, CC0)
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Ich denke, dass der Schlossplatz mit Brunnen und Begrünung einfach auch schöner aussieht. Und warum sollte man das Argument, das Bentele vorgebracht hat, dann nicht nehmen, wenn man damit grüne Politiker für sich gewinnen kann? Allerdings würde ich am Schlossplatz von Rasenflächen absehen, sonst wird das eine Liegewiese wie im Lustgarten. Aber ein paar schöne Buxbaumhecken, die andere Büsche umgeben, das wäre doch nicht schlecht.
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Es ist hier deutlich mehrheitsfähig, dass eine botanische Ausschmückung (ganz zu schweigen vom Brunnen) für den heutigen Schlossplatz ein Gewinn wäre. Allerdings ist unbestreitbar, dass diese Attribute allesamt erst im ausgehenden 19. Jhdt. angelegt wurden, als zugleich viele andere Plätze der Stadt (z. B. Gendarmenmarkt, Opernplatz, Pariser Platz) begrünt wurden.
Der Schlossplatz sah zuvor nun einmal lange Zeit so aus:
Und später wurde auch nicht gerade wenig Asphalt vergossen.
Außerdem gibt es viele große Bäume in der Breiten Straße und auch neue vor dem Staatsratsgebäude, nicht zu vergessen die Trauerweide um die Ecke.
Und Plätze ohne Grünanlagen gibt es - wie bereits erwähnt weltweit - zuhauf. Aus dem Kopf: Petersplatz in Rom, Domplatz in Mailand, die riesige Piazza del Plebescito in Neapel, der riesige Grande Place in Arras, Grande Place in Brüssel sowieso etc. etc. Auch für Deutschland würden mir gleich der Frankfurter Römerberg oder der Stuttgarter Marktplatz einfallen.
Wenn der Fokus zunächst auf der Rückkehr des Schlossbrunnens liegt, stellt sich dann auch automatisch die damit verbundene Frage einer historischen Gestaltung der benachbarten Platzflächen; allein darauf kann man dann hoffen.
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Und warum sollte man das Argument, das Bentele vorgebracht hat, dann nicht nehmen, wenn man damit grüne Politiker für sich gewinnen kann?
Weil das Argument so heillos übertrieben daherkommt, dass kein grüner oder sonstwie gefärbter Politiker es ernst nehmen würde. Im Gegenteil - jedem fallen aus dem Stegreif mehrere europäische Plätze ein, die mindestens genauso kahl, wenn nicht kahler sind. Niemand nimmt solche Argumente ernst - jedenfalls niemand jenseits des Stammtischs. Und wir machen uns und unser Anliegen lächerlich.
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UrPotsdamer Bevor Du die Argumente anderer als "lächerlich" abqualifizierst, solltest Du Dich erst einmal schlau machen, wie denn die städtebaulichen Debatten bei uns so aussehen. Beispiel Neustädter Markt in Dresden. Da wird - gerade von den Grünen - unter Verweis auf das Stadtklima bzw. das Mikroklima jeder Quadratmeter Grünfläche und und jeder Baum verteidigt, um etwa eine historische Bebauung zu verhindern. Und wenn Du mal durch Freiburg gehen würdest, wüsstest Du, dass die dortigen "Bächle" durchaus an heißen Tagen zu etwas Abkühlung beitragen.
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Es ist hier deutlich mehrheitsfähig, dass eine botanische Ausschmückung (ganz zu schweigen vom Brunnen) für den heutigen Schlossplatz ein Gewinn wäre. Allerdings ist unbestreitbar, dass diese Attribute allesamt erst im ausgehenden 19. Jhdt. angelegt wurden, als zugleich viele andere Plätze der Stadt (z. B. Gendarmenmarkt, Opernplatz, Pariser Platz) begrünt wurden.
Der Schlossplatz sah zuvor nun einmal lange Zeit so aus:
Und später wurde auch nicht gerade wenig Asphalt vergossen.
Außerdem gibt es viele große Bäume in der Breiten Straße und auch neue vor dem Staatsratsgebäude, nicht zu vergessen die Trauerweide um die Ecke.
Und Plätze ohne Grünanlagen gibt es - wie bereits erwähnt weltweit - zuhauf. Aus dem Kopf: Petersplatz in Rom, Domplatz in Mailand, die riesige Piazza del Plebescito in Neapel, der riesige Grande Place in Arras, Grande Place in Brüssel sowieso etc. etc. Auch für Deutschland würden mir gleich der Frankfurter Römerberg oder der Stuttgarter Marktplatz einfallen.
Wenn der Fokus zunächst auf der Rückkehr des Schlossbrunnens liegt, stellt sich dann auch automatisch die damit verbundene Frage einer historischen Gestaltung der benachbarten Platzflächen; allein darauf kann man dann hoffen.
Apropos Petersplatz. Er besitzt nicht von ungefähr zwei Brunnen. Zudem wurden die Kolonnaden auch als Schattenspender gebaut. Die westliche Inschrift innerhalb der Nordkolonnade zitiert den Propheten Jesaja, der den Erretteten jenen Schutz verheißt, den Gott ihnen im künftigen Jerusalem auf dem Berg Zion spenden wird: „
[TABERNACVLVM ERIT] IN VMBRACVLVM DIEI AB AESTV IN SECVRITATEM A TVRBINE ET A PLVVIA ([Ein Zelt wird sein] Zum Schatten am Tage vor der Hitze und zur Sicherheit vor Wetter und Regen; Jes 4,6)“. Zu bestimmten Anlässen wurden sogar große Sonnensegel ausgespannt.
Man war sich des Problems der Hitze also durchaus bewusst.
In anderen Städten spendeten auf vielen Plätzen die angrenzenden Häuser Schatten oder sie besaßen verschattete Arkadengänge. Auch der Schlossplatz wies an der Südseite (Stechbahn) eine entsprechende Häuserzeile (von de Bodt) auf.
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UrPotsdamer Bevor Du die Argumente anderer als "lächerlich" abqualifizierst, solltest Du Dich erst einmal schlau machen, wie denn die städtebaulichen Debatten bei uns so aussehen. Beispiel Neustädter Markt in Dresden. Da wird - gerade von den Grünen - unter Verweis auf das Stadtklima bzw. das Mikroklima jeder Quadratmeter Grünfläche und und jeder Baum verteidigt, um etwa eine historische Bebauung zu verhindern. Und wenn Du mal durch Freiburg gehen würdest, wüsstest Du, dass die dortigen "Bächle" durchaus an heißen Tagen zu etwas Abkühlung beitragen.
Wird dort auch damit argumentiert, es sei der unwirtlichste Platz Europas? Ich finde nicht das Argument lächerlich, dass Grünflächen und Brunnen der Überhitzung entgegenwirken, sondern die Behauptung, es sei in Berlin am allerallerschlimmsten. Damit holt ihr nämlich keinen einzigen Hund hinterm Ofen hervor; solche Argumentationslinien wirken bloß hysterisch und unprofessionell.
Abgesehen davon sollten doch inzwischen alle hier wissen: wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Da die Grünen in Berlin den Brunnen maßgeblich verhindern, werden sie sich durch ein "damit seid ihr schuld an der Überhitzung des Schlossplatzes!!!einself!!!" ganz sicher nicht beeindrucken lassen. Aber unter "am unwirtlichsten in ganz Europa" geht es ja offenbar nicht...
PS: schlau bin ich schon, sehr sogar.
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Ich bin ja selber sehr für den Schlossbrunnen, aber mit solchen maßlosen Übertreibungen ist niemandem gedient. Es gibt wesentlich größere, wesentlich unwirtlichere Plätze in EEuropa - nur Mal zum Beispiel in Italien. Nicht jede Piazza hat einen Brunnen...
Ein guter Leser kann Ironie von einer direkten Benennung der Wirklichkeit unterscheiden!
Die Übertreibung ist ein wesentliches satirisches Mittel, Spott auszudrücken. Die ironische Schreibweise wird hier, wie es sich gehört, durch das einer anderen Thematik zugehörende Wort „surreal“ angekündigt: Dieser Begriff verschiebt die vorausgehenden realen Aussagen in einen spöttisch wirkenden Zusammenhang, in dem ein vernünftiger Mensch keine sachliche Wahrheit sehen wird, sondern nur den Spott: Es ist grotesk, wenn Grüne Grünes ablehnen! Ich habe statt „grotesk“ als Steigerung das Wort „surreal“ gewählt. Der Superlativ „unwirtlichste“ ist dann keine Benennung der Wirklichkeit, sondern eine weitere Steigerung!
Im Übrigen wird der Superlativ auch dazu benützt, starke Gefühle auszudrücken: Die Formulierung „ein höchst unglücklicher Mensch“, sagt ja nicht, dass dieser Mensch einen neuen Weltrekord im Unglücklich-Sein aufstellt. Selbstverständlich gibt es real unwirtlichere Plätze in Europa als den glühend heißen Berliner Schloßplatz dieser „unwirtlichsten“ Hitzetage.
Im Übrigen sind derzeit alle Medien voll von Überlegungen, wie die Städte angesichts der zunehmenden Hitzetage baulich und gärtnerisch abgekühlt werden können. Die Lösung für den Platz vor den Portalen I und II steht bereit, man muss sie nur umsetzen.
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Der Brunnen und die Grünflächen haben den Platz gerade einmal 60 Jahre geprägt. Sie sind Ausfluss eines horror vacui des 19. Jh.s, der jede freie Fläche mit Bäumen, Buchsbaumhecken, Blumenrabatten und Brunnenanlagen zustellte. Das ist nicht immer der Zustand, den ich für rekonstruktionswürdig halte (der Eichstätter Residenzplatz bspw. war im 19. Jahrhundert regelrecht aufgeforstet worden - zum Glück hat man in den 1980er Jahren die barocke Platzgestaltung wiederhergestellt).
Zum Zeitpunkt der Ersterrichtung der Schlüterschein und Eosanderschen Fassaden haben die Architekten keine Grünflächen und Brunnen auf der Platzfläche vorgesehen. Da man sich beim Wiederaufbau an dieser Zeitschicht orientierte, ist es konsequent, die kaiserzeitliche Platzgestaltung nicht zu rekonstruieren. Wohlgemerkt: ich wünsche mir ebenfalls eine Rückkehr des Brunnens! Ich lasse aber andere Meinungen gelten und versuche, sie nicht pauschal abzuwerten.
Bentele : Deinen Beitrag halte ich für missglückt. Deinen Versuch, ihn im Nachhinein als ironisch zu adeln, finde ich eher belustigend. Wenn Stammtisch sich an Ironie versucht, verhebt er sich leicht... Im übrigen habe ich keinen Bedarf daran, mich schlau zu machen, noch als guten oder schlechten (oder bösen?) Leser benoten zu lassen.
Edit: autocorrect-Fehler behoben...
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Die Begrünung und Dekoration der Stadt, die sie mit "horror vacui" (Schrecken der Geschichte) diffamieren, entsprang dem Bedürfnis der Menschen und ist es bis heute.
Insofern ist zu antworten: melior est inimicus bonorum
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[...] Da man sich beim Wiederaufbau an dieser Zeitschicht orientierte, ist es konsequent, die kaiserzeitliche Platzgestaltung nicht zu rekonstruieren. [...]
Das ist so nicht korrekt. Beim Wiederaufbau hat man sowohl das Portal III nach der kaiserzeitlichen Fassung von 1902 rekonstruiert, als auch die Kuppel von 1850 und die Skulpturen auf den Portalen, die alle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind.
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Immer wenn über die weitere Begrünung der Mitte Berlins diskutiert/gestritten wird, muss ich an den Mittelstreifen von Unter den Linden denken, der sich teils seit vielen Jahren lindenlos wiederfindet, und wo sich schon ausgedorrte Steppenflächen rechts und links des Mittelstreifens entwickelt haben. Kann man in Berlin bitte endlich mal wieder neue Linden pflanzen, und dann andere Bereiche angehen (gleichzeitig geht ja schon erst recht nichts in Berlin)? Danke.
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Sollte es, ausser Bild 7 und 8. Sowas braucht kein Mensch....
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Bild 9 gibts sicher auch ohne Hakenkreuz
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Vielleicht gibt es ja bitte auch noch jemanden, der sich echauffiert, weil die Fotos nicht bunt sind ?.