Springbrunnen in München (Galerie)

  • Vielen Dank, Snork, für Deine netten und anerkennenden Worte.

    Graffiti und Beschädigungen werden in München in der Regel recht schnell beseitigt. Zumindest an exponierten Stellen, wie an Sehenswürdigkeiten, ist man um rasche Beseitigung von Schäden bemüht.

    Ich denke je gepflegter das Stadtbild ist, desto eher vermeidet man Vandalismus. Ein Gebäude, eine Statue oder ein Brunnen, die bereits beschädigt sind verleiten meines Erachtens zu weiterer Beschädigung. Ausnahmen gibt es leider immer.

    Bei dieser Figur im Bavariapark wurde der Spiegel abgebrochen und seit einigen Monaten wurde er nicht repariert.

    Diese anmutige Figur (ebenfalls eine von vielen Statuen im Bavariapark) wird leider immer wieder (zum Glück nur kleinflächig) mit Graffiti verunstaltet. Oft waren die Augen oder Brustwarzen schon mit Farbe versehen. Derzeit auch. Ich hoffe man reinigt die nette Dame bald wieder.

  • MeisterEder

    Danke, Meister Eder für Deine ergänzenden Hinweise zum Nornenbrunnen.

    Wenn ich es richtig interpretiere sah der Stachus noch bis Mitte der 60er Jahre recht ansprechend aus. Der alte Königshof ist ein wirklich imposantes Gebäude und die Häuser, die an der Stelle des Matthäsers stehen lassen die heute recht verhunzte Bayerstraße in ganz anderem Licht erscheinen.

  • Kronprinz-Rupprecht-Brunnen

    Künstler: Bernhard Bleeker

    Gestaltet: 1961

    Standort: Alfons-Goppel-Straße, Altstadt-Lehel

    Der Brunnen ist dem Kronprinzen Rupprecht gewidmet, hat allerdings keinen thematischen Bezug zu ihm. Ein geschwungenes "R" auf der mittleren Brunnensäule weist auf die Widmung zu Ehren Rupprechts hin.

    Die Statue des Brunnens zeigt Justitia. Sie ist unbeklei-det und trägt keine Augenbinde. Ein kleines Diadem auf ihrem Haupt zeigt ihre göttliche Herkunft an.

    Das seit der Antike bekannte Attribut der Waage, das das gerechte Abwägen des Urteils versinnbildlichen soll, wurde vom Bildhauer verwendet. Eher ungewöhnlich ist die in der anderen Hand der Justitia befindliche kleine Statue der Athene, der griechischen Göttin der Weis-heit.

    Der Springbrunnen befindet sich vor der Rückseite der Münchner Residenz.

    Prinzregent-Luitpold-Brunnen

    Künstler: Josef Henselmann

    Gestaltet: 1983

    Standort: Brienner Straße, Altstadt-Lehel

    Ich möchte zu Prinzregent Luitpold keine weiteren Ausführungen machen, aber stattdessen auf die interessante und schöne Bildstrecke über "Standbilder der Wittelsbacher Herrscher in München" hinweisen, die VonSalza derzeit erstellt.

  • Hofgarten

    Der Hofgarten wurde in seiner heutigen Form zu Beginn des 17. Jahrhunderts unter Maximilian I. entworfen.

    Auf dem Areal befinden sich mehrere Brunnen.

    Brunnen mit dem Dianatempel (rechts) im Hintergrund, der wiederum vier mit Muscheln gestaltete kleine Springbrunnen beherbergt. Die mächtige Kuppel (links) gehört zur Bayerischen Staatskanzlei, vormals Bestandteil des Bayerischen Armeemuseums, das allerdings im Krieg fast vollständig zerstört wurde.

    Einer von vier Muschelspringbrunnen innerhalb des Dianatempels.

    Der folgende Springbrunnen mit seiner graziösen Nymphe ist besonders schön.

    Nymphenbrunnen

    Künstler: Ludwig Schwanthaler

    Gestaltet: 1852

    Standort: Hofgarten nähe Odeonsplatz, Altstadt-Lehel

    Der Künstler Ludwig Schwanthaler hat ein Pendant des Brunnens für das malerische Schloss Anif bei Salzburg geschaffen. Des weiteren befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum eine Kopie der Nymphe in Marmor.

  • Schnitterinbrunnen (auch Ceresbrunnen)

    Künstler: Erwin Kurz

    Gestaltet: 1905

    Standort: Thierschplatz, Altstadt-Lehel

    Die dargestellte Figur zeigt die römische Göttin Ceres, die Getreide erntet. Von ihr leitet sich der Name Ce-realien ab.

    Die Sage um Ceres entstammt eigentlich der griechi-schen Mythologie um die Göttin Demeter (griechisch Dimitra). Die Römer haben die Sage aufgegriffen, die Namen umgewandelt und in die römische Mythologie integriert.

    Demeter ist die griechische Göttin der Fruchtbarkeit der Erde und des Getreides. Im Neugriechischen heißt Getreide bis heute dimitriaka, abgeleitet vom Namen der Göttin Dimitra.

    Demeter hatte mit Zeus die gemeinsame Tochter Persephone, die von Hades, dem Gott der Unterwelt, entführt wurde.

    Die Trauer der suchenden Mutter führte dazu, dass die Pflanzen keine Früchte mehr trugen und das Getreide verdorrte.

    Die Menschen flehten die Götter um Hilfe an, und die göttlichen Geschwister der Demeter erwirkten die Freilassung Persephones aus der Unterwelt. Hades stimmte nur zu, wenn Persephone die Hälfte des Jahres in der Unterwelt und die übrige Zeit auf der Erde bliebe.

    Während der gemeinsamen Zeit mit ihrer Tochter (Frühling und Sommer) tragen die Bäume Früchte und Blätter. Wenn die Zeit gekommen ist, dass Persephone zu Hades muss (Herbst und Winter), lässt die trauernde Göttin Demeter die Blätter der Bäume fallen, und die Pflanzen tragen keine Früchte.

    Ein Wort noch zum Künstler. Erwin Kurz wirkte auch an der Gestaltung des Wittelsbacher Brunnens mit. Sein Sohn war der Architekt Otho Orlando Kurz, der München einige imposante Wohnblocks hinterlassen hat.

    Bürgermeister-Erhardt-Brunnen

    Künstler: Karl Hocheder

    Gestaltet: 1893

    Standort: Maximiliansbrücke, Altstadt-Lehel

    Karl Hocheder, bekannt als Baumeister einiger wun-derschöner Schulgebäude, ist der Schöpfer dieses Brunnens. Der Brunnen befindet sich in der Mitte der Maximiliansbrücke, die an dieser Stelle auf einer Isarinsel ruht.

    Bürgermeister Alois Erhardt, den der Brunnen ehrt, war übrigens das Stadtoberhaupt, des auf Anraten Max von Pettenkofers den Bau der Kanalisation und der Wasserversorgung Münchens mit Wasser aus dem Mangfalltal in Auftrag gab. Hier schließt sich der Kreis zum Wittelsbacher Brunnen erneut.

  • Herzlichen Dank, Dark Vision. :smile:

    Ich habe mal gelesen, es gebe in Dresden einen artesischen Brunnen. Das ist natürlich ein tolles physikalisches Phänomen.

  • Felsen-, oder Löwenbrunnen

    Künstler: -

    Gestaltet: ca.1790

    Standort: Marstallplatz 1, Altstadt-Lehel

    Einer der ältesten Springbrunnen der Stadt, derzeit ist das Wasser allerdings nicht angeschaltet.

    Wolfsbrunnen (auch Rotkäppchenbrunnen)

    Künstler: Heinrich Düll und Georg Pezold

    Gestaltet: 1904

    Standort: Am Kosttor, Altstadt-Lehel

    Auftraggeber war eine Familie Wolf, die mit dem Brunnen ihrem Namen ein Denkmal gesetzt, und erfreulicherweise die Stadt München mit einem schönen Springbrunnen beschenkt hat.

    Rechts des Brunnens sieht man übrigens das Platzl, an dessen einer Seite das weltberühmte Hofbräuhaus steht, während auf der anderen Seite der Sternekoch Alfons Schuhbeck ein Lokal und ein Geschäft für Gewürze betreibt. Auch ein Hard Rock Café (vormals Planet Hollywood) zieht zahlreiche Gäste und Touristen an.

  • Brunnen am Friedesengel

    Künstler: Wilhelm von Rümann

    Gestaltet: -

    Standort: Nähe Luitpoldbrücke, Bogenhausen

    Der magische Blickfang ist natürlich erst einmal der Friedensengel, der mit seinem goldenen Glanz die prachtvolle Prinzregentenstraße überstrahlt.

    Die Figur des Engels besteht aus Bronze, die mit Blatt-gold beschichtet ist. Die wunderschöne Statue wurde von den Künstlern Heinrich Düll, Georg Pezold und Max Heilmaier gestaltet. Der Guss wurde von Ferdinand von Miller angefertigt. Neben vielen bedeutenden Denk-mälern goss von Miller übrigens auch die monumentale Bavaria an der Theresienwiese, die dem bunten Treiben der Wiesn (Oktoberfest) seit jeher gelassen zusieht.

    Die Aufstellung des Friedensengels erfolgte 1899.

    Nun wollen wir doch einen genaueren Blick auf den Brunnen samt Fontäne werfen.

    Die vier Delphine samt Reitern des Springbrunnens wurden ursprünglich für den Brunnen des Schlossparks Herrenchiemsee entworfen. Nun haben sie ihren Platz hier gefunden und bilden ein schönes Ensemble mit dem Friedensmonument.

    Am anderen Ende der Prinzregentenstraße gibt es übrigens vor dem sogenannten Prinz-Carl-Palais eben-falls eine Fontäne, die das Pendant zur Wassersäule am Friedensengel bildet. Dazu ein anderes Mal mehr.

  • Fischbrunnen

    Künstler: Hans Osel

    Gestaltet: 1938

    Standort: Viktualienmarkt, Pasing-Obermenzing

    Brunnen "Die Gratulanten"

    Künstler: Hans Osel

    Gestaltet: 1963

    Standort: Landsberger Straße, Pasing-Obermenzing

    Auia-Brunnen

    Künstler: Ludwig Schwanthaler

    Gestaltet: 1848

    Standort: Lilienstraße, Au-Haidhausen

    Die Figur der Auia (auch Augia) verkörpert den Stadtteil Au.

  • (Im Hintergrund der Justizpalast. Mehr daz unten)

    Neptunbrunnen

    Künstler: Josef Wackerle und Oswald Bieber

    Gestaltet: 1937

    Standort: Alter Botanischer Garten, Maxvorstadt

    Der Alte Botanische Garten ist eine kleine Oase inmitten betriebsamer Geschäftigkeit ringsherum. Wer dem Lärm des nahegelegen Stachus, dem Kommen und Gehen am Hauptbahnhof, aber auch dem tosenden Verkehr am Lenbachplatz entkommen will findet hier etwas Grün und im Sommer einen netten Biergarten.

    1853 wurde hier der Grundstein gelegt für den imposanten Glaspalast, der nach der sensationellen Rekordzeit von nur sechs Monaten fertiggestellt wurde. Vorbild war der deutlich größere Londoner Crystal Palace.

    Beide Gebäude ereilte das gleiche Schicksal, sie wurden durch riesige Brände vernichtet.

    Der Münchner Glaspalast mit einer Länge von 234 Metern, einer Breite von 67 und Höhe von 25 Metern brannte 1931 vollständig aus.

    Wie in London war jedoch der Verlust des einmaligen und imposanten Bauwerkes nicht das Einzige, was zu beklagen war. Beide Gebäude waren der Kunst gewid-met und in München wurden über 3000 wertvolle Gemälde ein Raub der Flammen. Darunter Werke von Caspar David Friedrich, Gemälde aus dem Kreis der Nazarener und Kunstwerke Moritz von Schwinds.

    Der auf Bild 3 im Hintergrund (ausschnittsweise) erkennbare gewaltige Justizpalast wurde unter der Leitung von Friedrich von Thiersch 1897 vollendet.

    Traurige Berühmtheit erlangte der Justizpalast 1943, als die Mitglieder der Weißen Rose, unter anderem Sophie Scholl und ihr Bruder Hans hier zum Tode verurteilt wurden.

    Wenn wir schon mal hier sind ein paar Wikimedia-Bilder aus dem Inneren des Justizpalastes.

  • das Treppenhaus des Justizpalastes war früher sogar noch weitaus prächtiger. So fehlen heute die Deckenstuckaturen ab dem 1. OG, und einiges an Plastik auf den Treppengeländern.

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    Ich frage mich: Wohin ist der Bauschmuck (insb Plastiken) nach solchen Entfernungsorgien wohl verschwunden? Einfach auf den Müll? In Depots? Oder stehen sie heute in einem Privatgärtlein am Starnberger See?

  • Stuckateure arbeiten heute noch. Es sollte möglich sein, die fehlenden Stuckarbeiten heute neu aufzutragen. Notfalls in etwas freier Interpretation, wenn die fotografischen Auszeichnungen für eine Rekonstruktion nicht völlig ausreichen sollten. Das wäre doch mal eine schöne Anregung für das wohlhabende Bayern.

  • Die "Entfernungsorgie" nannte sich 2. Weltkrieg ;) das Stiegenhaus wurde durch eine Sprengbombe schwer getroffen, da dürfte von den Stuckaturen und Figuren nicht viel übrig geblieben sein. Aber natürlich wäre es wunderschön, wenn man den Schmuck rekonstruieren würde...

    Michael68 : schöne Galerie!

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Die "Entfernungsorgie" nannte sich 2. Weltkrieg ;) das Stiegenhaus wurde durch eine Sprengbombe schwer getroffen, da dürfte von den Stuckaturen und Figuren nicht viel übrig geblieben sein.

    Ob da wirklich der ganze Stuck bis auf den ersten Stock samt sämtlicher Statuen weggesprengt, oder bei der Gelegenheit nicht einfach "mitpurifiziert" wurde, bezweifle ich aber.

    Aber ich lasse mich natürlich gern (am liebsten mit Fotos) eines Besseren belehren :smile: