Springbrunnen in München (Galerie)

  • Springbrunnen in München

    Gerne möchte ich mit einer neuen Galerie beginnen, die Springbrunnen in München zum Thema hat.

    Auch neuere Werke, die in der Nachkriegszeit entstan-den, und dennoch recht ansprechend sind, sollen verein-zelt in die Galerie einfließen.

    Nymphenbrunnen

    Künstler: Elmar Dietz

    Gestaltet: 1934

    Standort: Gollierplatz, Schwanthalerhöhe

    (Wikimedia Commons)

    Hubertusbrunnen

    Künstler: Adolf von Hildebrand und Carl Sattler

    Gestaltet: 1903-1907

    Standort: Waisenhausstraße, Nymphenburger Schlosskanal, Nymphenburg-Neuhausen

    Besonderheit: Der Brunnen wurde in den 1950er Jahren von der Prinzregentenstraße hierher versetzt

    Weibliche Herme mit Brunnenbecken

    Künstler: Heinrich Düll und Georg Pezold

    Gestaltet: ca.1907

    Standort: Bavariapark, Schwanthalerhöhe

    Besonderheit: Der Brunnen ist nicht an eine Wasserleitung angeschlossen.

  • Elise-Aulinger-Brunnen

    Künstler: Anton Rückel

    Gestaltet: 1977

    Standort: Viktualienmarkt, Altstadt-Lehel

    Ida-Schumacher-Brunnen

    Künstlerin: Marlene Neubauer-Woerner

    Gestaltet: 1977

    Standort: Viktualienmarkt, Altstadt-Lehel

    Roider-Jackl-Brunnen

    Künstler: Hans Osel

    Gestaltet: 1977

    Standort: Viktualienmarkt, Altstadt-Lehel

    Liesl-Karlstadt-Brunnen

    Künstler: Hans Osel

    Gestaltet: 1961

    Standort: Viktualienmarkt, Altstadt-Lehel

    Karl-Valentin-Brunnen

    Künstler: Ernst Andreas Rauch

    Gestaltet: 1953

    Standort: Viktualienmarkt, Altstadt-Lehel

    Anmerkung: Ein weiterer Figurenbrunnen fehlt noch in der Galerie, nämlich der für den Volksschauspieler Weiß Ferdl. Allerdings ist dieser Springbrunnen momentan nicht zugänglich.

    Sämtliche Brunnen werden übrigens von den Standbesitzern regelmäßig mit Blumen geschmückt.

    Merkurbrunnen

    Künstler: Hugo Kaufmann und Friedrich von Thiersch

    Gestaltet: 1902

    Standort: Tal, Altstadt-Lehel

  • Rindermarktbrunnen

    Künstler: Josef Henselmann

    Gestaltet: 1964

    Standort: Rindermarkt, Altstadt-Lehel

    Anmerkung: Beim zweiten Bild bitte ich um Beachtung der im Hintergrund befindlichen Ruffinihäuser, die bis vor kurzem renoviert wurden. Gestaltet wurden sie von Gabriel von Seidl. Die Ornamente an den Außenwänden sind einzigartig und sehr filigran.

    Bezoldbrunnen

    Künstler: Karl Hoepf

    Gestaltet: 1914

    Standort: Nußbaumanlagen, Ludwigsvorstadt

    (Wikimedia Commons, Brunnen derzeit nicht zugänglich)

    Paulanerbräu-Brunnen

    Künstler:-

    Gestaltet: 1984

    Standort: Ohlmüllerstraße, Au-Haidhausen

    Besonderheiten: Der Brunnen wurde 1984 anlässlich des 350-jährigen Jubiläums der Paulaner Brauerei aufgestellt.

    Mädchen auf Schildkröte-Brunnen

    Künstler: Jean Henninger

    Gestaltet: 1971

    Standort: Oberanger, Altstadt-Lehel

  • Gänselieslbrunnen

    Künstler: Karl Rödl

    Gestaltet: 1937

    Standort: Luise-Kiesselbach-Platz, Sendling-Westpark

    Brunnen Junges Leben (Knabe mit Füllen)

    Künstler: Lothar Dietz

    Gestaltet: 1932

    Standort: Luise-Kiesselbach-Platz, Sendling-Westpark

    Das folgende Bild stammt aus Mannheim. Es handelt sich bei diesem Brunnen um ein Duplikat des Münchner Brunnens. Allerdings hat man dieser ungewöhnlichen (und wie ich finde) recht anmutigen Figur in München keinen würdigen Rahmen gegeben.

    Sie steht vor einem vor wenigen Jahren errichteten Wohnblock und leider wurde sie auch offenbar ihrer Funktion als Brunnen beraubt. Da das Sujet Haarewaschen ja untrennbar mit fließendem Wasser verbunden ist finde ich, dass Mannheim dieser Figur einen würdigen Rahmen verliehen hat, was in München nicht gelungen ist.

    Die Haarwaschende

    Künstler: Martin Mayer

    Gestaltet: 1972

    Standort: Höltystraße, Sendling-Westpark


  • Schmied-von-Kochel-Brunnen

    Künstler: Carl Ebbinghaus

    Gestaltet: 1911

    Standort: Lindwurmstraße, Sendling

    Vielleicht ein paar Worte zu diesem Brunnen an ge-schichtsträchtigem Ort.

    Die Figur des "Schmied von Kochel" ist vermutlich nur der Sage entsprungen. Diese Sage um den legendären Schmied ist allerdings eingebettet in eine ebenso wahre, wie traurige geschichtliche Begebenheit, die sich im Spanischen Erbfolgekrieg zugetragen hat.

    In den machtpolitischen Wirren des Krieges sah sich die bayerische Bevölkerung kaiserlich-österreichischen Repressalien ausgesetzt und es kam zu Aufständen, die vor allem von der Landbevölkerung getragen wurden. Historiker sprechen sogar zum Teil von der ersten Revolution der Neueren Geschichte.

    Trauriger Höhepunkt war das Ereignis, das als "Sendlinger Mordweihnacht" in die Geschichte eingehen sollte. Die Aufständischen hatten versucht an Heiligabend München einzunehmen, wurden aber bereits im Dorf Sendling (heute Stadtbezirk Münchens) aufgehalten und es kam zu Kämpfen zwischen Soldaten und Bauern. Rund 1100 tote Aufständische waren zu beklagen. Viele der Toten hatten ihre Waffen bereits niedergelegt, was sie dennoch nicht vor dem Tod bewahrte.

    Einige wenige konnten sich noch in den Kirchhof der Alten Sendlinger Kirche flüchten. Obwohl es Heiligabend war, und sie meinten der kirchliche Boden würde sie schützen wurden alle niedergemetzelt. Die Kirche nahm in jener Nacht so großen Schaden, dass sie einige Jahre danach abgerissen und neu errichtet werden musste.

    Auf dem letzten Bild sehen wir im Hintergrund die besagte Alte Sendlinger Kirche. Ein Gedenkstein und ein großes Fresko erinnnern an den blutigen Heilgabend im Jahre 1705 .

  • Erstaunlich wie viele Brunnen es in München gibt. Ist mir nie so sehr aufgefallen. Und sie sehen meistens ganz gut! Ist ja leider keine Selbstverständlichkeit, wenn man zum Beispiel an den Brunnen vor der Kölner Oper denkt.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Hallo Franka, ja Kinder haben immer ein Riesenvergnügen mit dem Brunnen am Stachus.

    Im Münchner Westpark gibt es ein paar kleine Springbrunnen, eigentlich nur ein paar Düsen im Boden, die -wie Geysire- in unregelmäßigen Abständen plötzlich eine kleine Fontäne abgeben. Für Kinder ein toller Spaß, weil sie nach jedem Wasserstrahl immer wieder vorsichtig auf die Brunnen zugehen, und -wenn dann das Wasser völlig unerwartet losgeht- kreischend in alle Himmelsrichtungen davonrennen.

  • Brunnenbuberl

    Künstler: Matthias Gasteiger

    Gestaltet: 1895

    Standort: Karlsplatz (Stachus), Altstadt-Lehel

    Besonderheiten: Der Brunnen läuft (als einziger mir bekannter Brunnen) meist auch im Winter, und es bilden sich oft schöne Eiszapfen.

    Der hübsche und auch amüsante Springbrunnen wurde zuerst im Münchner Glaspalast gezeigt, bevor er drei Jahre später aufgestellt wurde. Der bayerische Prinzregent Luitpold bat vor Aufstellung des Brunnens den Künstler persönlich darum die nackte Knabenfigur mit einem Feigenblatt zu versehen. Matthias Gasteiger ignorierte diesen Wunsch allerdings.

    In den Wirren der Novemberrevolution, im Jahr 1919, wurde der Brunnen von Kugeln getroffen und musste ausgebessert werden.

  • Genova-Brunnen

    Künstler: Hermann Geibel

    Gestaltet: 1933

    Standort: Valleyplatz (Implerplatz), Sendling

    Wer beim Namen Valleyplatz unwillkürlich an das englische Wort valley

    denkt ist übrigens auf dem Holzweg. Valley (gesprochen "Fallai") ist eine kleine Gemeinde in Oberbayern.

    Roecklbrunnen

    Künstler: Friedrich Delcroix

    Gestaltet: 1908

    Standort: Roecklplatz, Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt

    Der Name des Brunnens und des Platzes leiten sich vom Unternehmen "Roeckl" ab, das bis heute hochwertige Handschuhe und andere Modeaccessoires fertigt. Die Firma wurde 1839 gegründet und stiftete den Brunnen.

    Zu den Kunden des Unternehmens zählten einst namhafte Schauspieler, Künstler und Regenten, so auch Ludwig II und Kaiserin Elisabeth ("Sisi").

    Gabriel von Seidl erbaute übrigens am Roecklplatz ein schlossartiges Fabrikgebäude, das -nach erlittenen Kriegsschäden- 1971 abgerissen wurde. Die das einstige Firmengelände umgebenden Mauern sind zum Teil noch erhalten. Was heute an dieser Stelle, des ansonsten hübschen Platzes steht ist ein Alptraum. Viel Grün mildert den Anblick glücklicherweise etwas.

    Gänsebrunnen

    Künstler: Johann Stangl

    Gestaltet: 1928

    Standort: Winthirplatz, Neuhausen-Nymphenburg

    Im Hintergrund die Grundschule am Winthirplatz, womit ich gleich mal wieder Werbung betreiben möchte für meine Galerie "München - Schulgebäude":wink:

    Knabe auf Waller-Brunnen

    Künstler: Ferdinand Liebermann

    Gestaltet: 1931

    Standort: Wendl-Dietrich-Straße, Neuhausen-Nymphenburg

  • Peterl-Brunnen

    Künstler: Ruth Schaumann

    Gestaltet: 1930

    Standort: Stürzerstraße, Laim

    Mutter mit Kindern Brunnen

    Künstler: Emil Epple

    Gestaltet: 1931

    Standort: Reindlstraße, Laim

    St.Ruppert-Brunnen

    Künstler: -

    Gestaltet: -

    Standort: Bergmannstraße, Schwanthalerhöhe

    Der Heilige Rupert hält in der einen Hand einen Bischofsstab, in der anderen ein Salzfass. Er gilt als der Schutzheilige der Bundesländer Salzburg und Kärnten sowie des Rupertiwinkels in Oberbayern, des Salzbergbaus und der Salinenarbeiter.

  • Nicht nur Major und Hauptfeldwebel, sondern auch Gefreite wissen, dass man nicht zu Beginn schon alles Pulver verschießen sollte. Dennoch möchte ich jetzt bereits Münchens vermutlich schönsten und im-posantesten Brunnen vorstellen.

    Um den Brunnen wirklich in seiner vollen Pracht zu zeigen verzichte ich auf meine kürzlich gemachten eigenen Photos und greife auf Wikimedia zurück.

    Wittelsbacher Brunnen

    Künstler: Adolf von Hildebrand und Erwin Kurz / Theodor Georgii

    Gestaltet: 1895 / 1952

    Standort: Lenbachplatz, Altstadt-Lehel

    Der Brunnen steht auf Resten der alten Stadtmauer und wurde anlässlich der Inbetriebnahme der Hochdruck-wasserleitung aus dem Mangfalltal erbaut. Mit seinen wunderschönen ästhetischen Formen thematisiert er die Kraft und den Segen des Wassers.

    Was hat mit der Wasserleitung aus dem Mangfalltal auf sich? München galt im 19. Jahrhundert als eine der dreckigsten Städte Europas. Schwere Infektions-krankheiten wie Cholera und Typhus waren die Folge der unhygienischen Versorgung der Stadtbevölkerung mit Wasser. Abwasser versickerte zum Teil an Stellen, an denen auch Trinkwasser entnommen wurde.

    Dem Wissenschaftler Max von Pettenkofer verdankt die Stadt den Plan Frischwasser aus dem Mangfalltal nach München zu pumpen. Von Pettenkofer hatte den Zusammenhang zwischen verunreinigtem Wasser und schweren Infektionen erkannt.

    Die Mangfall ist übrigens ein rund 60 km langer Nebenfluss des Inn. Bis zum heutigen Tag bezieht München u.a. aus dem Mangfalltal Wasser, das die Qualität vieler Mineralwasser erreicht und mitunter sogar übertrifft.

    Nun aber zurück zum Wittelsbacher Brunnen. Der junge Mann, der auf dem Wasserpferd reitet versinnbildlicht die ungebändigte, mitunter gefährliche Kraft des Wassers, während die auf dem Stier sitzende Amazone eine Anspielung auf die heilende Kraft, des von Menschenhand gezügelten Wassers ist.

    Der Brunnen wurde im Krieg stark beschädigt und wurde von Theodor Georgii, einem Schüler Adolf von Hildebrands wieder rekonstruiert.

    Der Brunnen befindet sich am sehenswerten Lenbach-platz und grenzt an die gepflegte Maximiliansanlage, in der man vom ringsum tosenden Verkehr etwas Ruhe finden kann.

  • Einer meiner Lieblingsbrunnen, unweit des Wittelsbacher Brunnens gelegen:

    Bitte unbedingt den Prachtbau Friedrich Thierschs im Hintergrund beachten

    Nornenbrunnen

    Künstler: Hubert Netzer

    Gestaltet: 1907

    Standort: Maximiliansplatz, Maxvorstadt

    Die Nornen sind in der germanisch-nordischen Mythologie drei weibliche Schicksalsgöttinnen.

    In der griechischen Sagenwelt haben sie ihre Entsprechung in den Moiren; die Römer nannten sie Parzen.

    Die Nornen an einem Brunnen darzustellen ist deshalb so interessant, weil sie in der Mythologie am Brunnen "Urdar brunnr" sitzen und dort den Lebensfaden aufnehmen, ihn weiterspinnen und damit Einfluss auf das Leben der Menschen, der Götter und auf den gesamten Weltlauf nehmen. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, schneiden sie den Lebensfaden ab. Ihnen ist sogar die Macht gegeben über das Ende der Welt zu entscheiden.

    Urd: Göttin der Vergangenheit. Ihr Name lässt sich mit "Schicksal" oder "Gewordene" übersetzen. Sie ist eine alte Frau, die über ihre Schulter zurück in die Vergangenheit blickt. Auf dem Brunnen ist sie mit einer Schere dargestellt, mit der sie den Faden des Lebens durchtrennt.

    Verdandi: Göttin der Gegenwart. Ihr Name hat die Bedeutung "Gegenwart" bzw. "Seiende". Sie hat die Gestalt einer jugendlichen Frau, deren Blick immer nach vorne gerichtet ist.

    Skuld: Norne der Zukunft. Skuld bedeutet soviel wie "Zukunft" bzw. "Werdende". Anders als ihre Schwestern Urd und Verdandi ist sie unberechenbar. Sie trägt in der Sage einen Schleier und in jeder Hand ein ungeöffnetes Buch oder eine Schriftrolle. Ihr Auge sieht immer in die entgegengesetzte Richtung von "Urds" Blick.

  • Ganz herzlichen Dank für Deine reizvollen und informativen Galerien, Michael68! Von der schönen Stadt München kann man nie genug Bilder sehen. Mich beeindruckt auch die generelle Gepflegtheit des auf Deinen Bildern zu sehenden Stadtbildes, die doch auch Rückschlüsse auf die dortige Einstellung im Hinblick auf die Gesamterscheinung und den eigenen Beitrag zum stadtkulturellen Erscheinungsbild zulässt. Seufz.

    :harfe:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Einer meiner Lieblingsbrunnen, unweit des Wittelsbacher Brunnens gelegen:

    Nornenbrunnen

    Künstler: Hubert Netzer

    Gestaltet: 1907

    Standort: Maximiliansplatz, Maxvorstadt

    Dem kann ich mich anschließen! Wirklich ein harmonisches und bereicherndes Bauwerk.

    Interessant noch zum Nornenbrunnen:

    Er wurde 1907 ursprünglich einige hundert Meter entfernt am Stachus erbaut.

    Im Zuge der Umgestaltung des Stachus zur heutigen Verkehrswüste im Jahre 1965 - Anlass war nicht zuletzt die Unterbauung des gesamten Platzes mit U- und S-Bahn - wurde der Brunnen dann leider entfernt. Zum Glück aber eben nicht abgerissen, sondern nur an seinen heutigen, etwas abseitigen Standort versetzt.

    Gleichwohl hat er für mich damals am Stachus selbst ungleich eindrucksvoller gewirkt.

    Im Hintergrund mittig das nach dem Krieg verunstaltete und kürzlich abgerissene Hotel Königshof.

    Das Gebäude links daneben hat einen Bayerischen Löwen auf dem Giebel und war eine große Gaststätte namens Mathäserbräu, der zumindest dem Namen nach im heutigen Mathäserkino weiterlebt, allerdings ein postmoderner Neubau.

    Rechts der heute noch bestehende, und nach wie vor eindrucksvolle Justizpalast.

    Dieselbe Szenerie heute aus Google Streetview, als der Königshof noch stand. Mit Ausnahme von aparten Betonblumenkästen ist den Platzgestaltern leider nichts eingefallen.