• Als Ergänzung zu den schon mal veröffentlichten Fotos, s. hier

    Am Ende der neu bebauten Heinrich-von-Kleist-Straße im Potsdamer Stadtteil Babelsberg ist das im Volksmund so genannte "Elefantenhaus" zu finden. Eingerahmt das Ganze von Gartenanlage, Friedhof und Gewerbegebiet. Bei Google Maps hier zu sehen. (so war der Urzustand: Bing)

    Die Heinrich-von-Kleist-Straße. Im hinteren Teil Bebauung aus den 30er Jahren, im hier sichtbaren Bereich bebaut so um 2010. Hier wurden die Babelsberger Bautraditionen zitiert.

    Woher diese "Bautradition" stammt, ist mir unklar...

    Blick zur Gartensparte.

    Die Elefanten.

    Beläge auf den Klinkern.

    Unmittelbar hier schließt sich das Gewerbegebiet (Rudolf-Moos-Straße) an.


    Fotos: Autor, 01.01.2018

  • Ärzte- / Apothekerhaus Babelsberg

    Nun sind wirklich die Gerüste gefallen. Nach einem Pressebericht ist allerdings noch nicht mit der Freigabe der Fahrspur vor dem Haus zu rechnen. Auf dem Hofgelände wird nämlich noch gewerkelt (u.a. Blockheizwerk).

    So sah es jahrelang aus... Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße (geradeausführend) / Rudolf-Breitscheid-Straße (mit den Straßenbahnschienen)

    Das ist nun der aktuelle Stand vom 13.03.2020:

    Die Balkons und den Stuck hatte der Denkmalschutz gefordert

    Beide Häuser gehören dem Investor

    Übersicht. Blick aus der Karl-Liebknecht-Straße. Der Bus biegt gerade in die Rudolf-Breitscheid-Straße ein. Links ist das bereits vor Jahren fertiggestellte "Pendant" zu sehen.

  • Die Balkons und den Stuck hatte der Denkmalschutz gefordert

    In Berlin hätte man wahrscheinlich Wärmedämmung auf die Fassade geknallt und fertig - für abgestuckte Gründerzeitler gibt es in Berlin normalerweise kein Mitgefühl, bestenfalls vielleicht noch in einem der wenigen Gebiete mit Erhaltungssatzung.

    Erstaunlich, dass die Putzfassade des Eckgebäudes offenbar nicht einmal gestrichen wurde. Die Gestaltung des Erdgeschosses am Eckgebäude wirkt zu hochgezogen, was die Proportionen beeinträchtigt. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass der Erdgeschossbereich im Original nicht mit einer Rustizierung oder ähnlicher Gestaltung versehen war. So wirkt das Ganze leider unausgegoren.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Das Gebäude Lindenstraße / Ecke Eisenbahnstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße / Ecke Karl-Liebknecht-Straße), nach 1905. Bing: https://binged.it/2JyzAAz

    In der Lindenstraße / R.-Breitscheid-Straße erkennt man die Gleise der Straßenbahn.

    Lindenstrase-Ecke-Eisenbahnstrase-Potsdam-2-1134-a.jpg
    Quelle: private Sammlung

    Das gleiche Gebäude heute.
    Rudolf-Breitscheid-Strase-25_-_Potsdam-gros.jpg
    Von Andreas Lippold - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47821394

    Das Gebäude auf der anderen Straßenseite (Nr. 27) wurde schon vor einiger Zeit saniert. Die Häuser weisen eine gewisse Ähnlichkeit auf.
    Rudolf-Breitscheid-Strase-27-gros-bbg.jpg
    Von Kvikk - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26693680

    potsdam-fan hatte neulich ein altes Foto des Gebäudes gepostet. Ich erkenne dort große Reklameflächen, aber keine "Rustizierung oder ähnliche Gestaltung". Der hat einfach sein Handwerk nicht beherrscht, der Architekt von 1903. Sonst wäre nicht so etwas " unausgegorenes" dabei herausgekommen... Setzen, drei minus!

  • Das stimmt, UrPotsdamer, auf dem nach der Fertigstellung aufgenommenen Foto des Geschäftshauses sieht man, dass die jetzt weitgehend leeren Flächen im Erdgeschoss mit schwarzgründigen Werbeschildern bedeckt waren. Das sah von Beginn an nicht besonders gut gegliedert aus.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • ...ist aber, entgegen der von Dir geäußerten Meinung, nicht auf eine unsachgemäße Rekonstruktion zurückzuführen, sondern war von Anfang an so. Ich finde es etwas anmaßend, Bauherrn und Architekten der Wiederherstellung von heute für vermeintliche Fehler zu kritisieren und auf einen angeblichen Ursprungszustand zu rekurrieren - vor allem, wenn sich das ganze als Einbildung erweist. Aber das hat ja in diesem Forum leider Tradition.

  • UrPotsdamer spricht da schon einen wichtigen Punkt an. Manche Foristen haben recht rigide normative Vorstellungen im Kopf, wie Architektur zu sein hat oder wie Architektur früher gewesen sei. Die Wirklichkeit war und ist aber vielfältiger. In der "guten alten Zeit" gab es viele durchschnittliche Häuser, und man brauchte Schaufenster und Reklametafeln. Wie das im Kapitalismus so ist. So ein Wohn- und Geschäftshaus ist ein Gebrauchsgegenstand. Da geht es nicht nur um edle Proportionen und vollendete Harmonie. Erdgeschosszonen wurden im Laufe der Zeiten recht häufig umgebaut. Ich mag solche Häuser mit gewissen Eigenheiten. Davon gibt es in Babelsberg ja einige. Das ist brandenburgische Provinz. Vielleicht nicht perfekt, aber liebenswert.

    Mir gefällt das Eckhaus gut. Es wurde auch gestrichen, mit einer grünlichen Farbe. Auf dem braunen Rauputz der Obergeschosse ergibt das einen schmutzigen Effekt, wenn man so will. Das hat schon was. Das Haus entstand nach der Jahrhundertwende. Damals war den Leuten bewusst, dass mit dem neuen Jahrhundert eine neue Zeit anbrach und sie wollten modern sein. Reich geschmückte, im Stil von Renaissance, Barock oder Gotik kostümierte Häuser kamen aus der Mode.

    Es ist schön, dass das Nachbarhaus in der Karl-Liebknecht-Straße Balkons, Giebel, Stuck und Farbe zurückerhalten hat. Das ist brandenburgischer Provinzstil auf Kreisstadtniveau. Ein schönes Projekt, zwei schöne Häuser - da gibt es nichts zu meckern.

    An der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße, Rudolf-Breitscheid-Straße liegt auch das alte Babelsberger Rathaus von 1898/99. Das ist auch nicht perfekt, aber liebenswert (Foto: Sören Kusch, September 2015, CC-BY-SA-3.0)

  • UrPotsdamer und Rastrelli: Ihr habt Recht, ich habe vorschnell geurteilt. Was auf den ersten Blick aussieht wie in Jahrzehnten ergrauter, scheckiger Rauputz, wie man ihn in Berlin noch ab und zu bei unsanierten entstuckten Gründerzeitlern sieht, ist ja in Wirklichkeit ein sorgsam denkmalgerecht wiederhergestellter Serpentenit-Edelputz aus der Erbauungszeit. Tatsächlich verdient der Hausbesitzer größtes Lob und auch der Potsdamer Denkmalschutz, der hier viel verlangt hat. Ich war heute bei dem schönen Sonnenwetter mal vor Ort und habe noch ein paar Impressionen beizusteuern, auch von der dazugehörigen Kreuzung Rudolf-Breitscheid-/Karl-Liebknecht-Straße im Zentrum von Babelsberg. In Wirklichkeit überwiegt doch das Grün gegenüber dem Grauton.

    In Blickbeziehung zum gegenüberliegenden Rathaus der Gemeinde Nowawes von 1899:

    Das wohl ebenfalls um 1906 erbaute Geschäftshaus auf der gegenüberliegenden Seite der Karl-Liebknecht-Straße, sowie das Haus über Eck:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Snork

    Danke! Ja, man staunt, was die früher so gemacht haben. Es geht aber um Serpentinit - zwei e, dann zwei i, im PNN-Artikel ist das falsch geschrieben. Serpentin ist ein graugrünes Dekorationsgestein, das in Sachsen vorkommt und seit der Renaissance im Kunsthandwerk verwendet wurde. Es gibt zum Beispiel Gefäße aus Zöblitzer Serpentin im Grünen Gewölbe und Fußbodenplatten aus diesem Material im Turmzimmer des Dresdner Schlosses. Serpentinit-Edelputz war mir aber auch völlig unbekannt. Man lernt immer wieder dazu. Und dass man solche alten Gebäude falsch einschätzt, das kann schon leicht passieren.

  • Im Filmpark Babelsberg wird viel gebaut, fast ein kleiner, neuer Stadtteil.

    The Seven Babelsberg: "Ein Ensemble in anspruchsvoller Architektur im Art-Déco-Stil, eingebettet in eine parkähnlich gestaltete Anlage."

    Gmaps


    Daneben gibt es zahlreiche dieser sogenannten Stadtvillen, knapp 20 an der Zahl. An der Stelle ist noch eine weitere Baustelle, vielleicht für noch mehr?

    "Auf dem historischen Gelände des Babelsberger Filmparks entwickelt die KWD nach einem Masterplan unseres Büros um einen kleinen Park herum ein Wohnensemble in der Tradition der freistehenden Potsdamer Stadtvillen... In der Realisierung werden die einzelnen Villentypen durch unterschiedliche Architekten entwickelt, so entsteht ein lebendiges Quartier"


  • Im Süden gibt es die bekannter Metropolis Halle und daneben noch ein gelber Neubau, der etwas an Industriearchitektur erinnert. Der große Parkplatz weckt doch auch Begehrlichkeiten für neues Bauland?

    Diese gelbe Halle hat m.W. keinen eigenen Namen.

    An der südöstlichen Spitze hat eine einsame, alte Villa noch überlebt. Gmaps

  • Snork April 24, 2021 at 5:13 PM

    Changed the title of the thread from “Filmpark Babelsberg Neubauten (Stadtvillen, TheSeven...)” to “Potsdam-Babelsberg”.
  • Plakette an einem alten Weberhaus aus dem ehemaligen Dorf Nowawes.

    .

    Gegenüber noch im Originalzustand. Eventuell wurde hier der Bürgersteig angehoben oder die Fenster begannen schon immer auf Kniehöhe.

    Edit: kleines Detail, die DDR-Lampe auf dem Bild der Plakette wurde ersetzt, wie man sieht.

  • Ein neues Wohnbauprojekt mit der Bezeichnung 'The Seven' (wahrscheinlich ist 'The Magnificent Seven' noch geschützt) und direkt am Filmpark gelegen, wird unter der Architektenschaft von Christoph Kohl umgesetzt.

    Außerordentlich ausladende Balkone, aber insgesamt offenbar ein sehr ansehnliches Ensemble, was aber auch nicht verwunderlich ist, da der Architekt ja lange mit Rob Krier zusammenarbeitete und als ein Hauptvertreter des sog. New-Urbanism bezeichnet werden kann.

    Bilder stelle ich mal wegen des sehr harschen Hinweises auf der Vermarktungsseite nicht direkt ein - dann sind halt keine Multiplikatoren gewünscht.

    VERIMAG Vertriebs- und Marketingges. mbH - THE SEVEN

    THE SEVEN | VERIMAG (theseven-babelsberg.de)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Im Medienpark wird weiter viel gebaut.

    Bogen BabelsbergAuf insgesamt drei Grundstücken entsteht in sechs Gebäuden ein neues Büroquartier in der Medienstadt Potsdam-Babelsberg.

    Gmaps

    Die geplanten Bauten erinnern an das vor kurzem gebaute Bürohaus in der Medienstadt, siehe vorheriger Beitrag von mir.

  • Was daran jetzt einem „Stararchitekten“ würdig sein soll, weiß ich wirklich nicht. Das ist einfach nur ein gigantischer Komplex, an dem nichts auch nur irgendwie besonders ist.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Das fette Türmchen und der Rundherum schaut voll nach 1980er Jahre aus...mein liebes Kind...ist das öde. Jedenfalls nichts, worauf Potsdam sich einmal etwas einbilden wird dürfen. Sieht auch nicht wie ein Libeskind aus:

    Wenn ich mir den Entwurf ansehe, dann spüre ich sofort, dass dahinter ein spekulierender Investor steht, der sofort weiß, welchen Widerstand er mit so einem monströsen Ding auslöst und hat daher vorausschauenderweise einen Architekten als Feigenblatt ausgewählt, bei dem sich die Politik auf jeden Fall vor ihn stellen wird, um ja nicht in ein falsches Eck gestellt zu werden.