• Der Bereich zwischen Bahnhof und St. Blasius/Altes Rathaus weist einige Bausünden und schmerzhafte Kontraste auf; dahinter aber wird das Stadtbild schnell harmonischer und geschlossener.

    Wir beginnen jetzt also mal problematischeren Teil (der nichtsdestotrotz fantastische Gebäude beinhaltet):

    Teil 1

    So! Verpasst auf keinen Fall Teil 2, denn dann geht es ja um den intakteren Teil der Stadt... es gibt also noch ein paar Höhepunkte (im positiven Sinne).

  • Great pictures! I really liked the one with the figures over the entrance. This is something that you never see in Sweden (Swedish architecture is pretty boring, just plain and without any special facade (fassade?). Danke schön!

  • Danke! Was für eine Bilderflut! :)

    Mit Fulda hatte ich mich bislang noch überhaupt gar nicht auseinandergesetzt. Spiegeln diese Bilder den Eindruck der Stadt einigermaßen korrekt wider?
    Sieht ja zumindest teilweise ziemlich passabel aus. ;)


    An einer Stelle kann man mal wieder einen guten Vergleich machen.
    "Welcher Platz" lädt mehr zum Verweilen, Staunen, Fotografieren, etc. ein.
    Dieser...

    ...oder dieser?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Spiegeln diese Bilder den Eindruck der Stadt einigermaßen korrekt wider?

    Ja, ich denke, das kann man sagen.

    Fulda hat einen sehr schönen, intakten und geschlossenen Altstadtbereich, der hauptsächlich durch die Bilder nach Teil 1 gezeigt wird.

    Schade ist, dass ein sehr zentraler Bereich mit einigen herausragenden Gebäuden (St. Blasius, Altes Rathaus, Kanzler-Palais, etc.) durch Bausünden verschandelt ist. Das sind wohl die schmerzlichsten Kontraste:


    Auf dem folgenden Bild sieht man beispielsweise recht gut, wie dieser Karstadt-Gebäudeteil einen schönen Blick auf ein schönes Ensemble verstellt:


    Wenigstens aber ist das wichtigste Ensemble der Stadt, Schloss-Hauptwache-Dom, völlig frei von Bausünden...

    Einer meiner Favoriten ist übrigens auch der Dachsbau:

  • Dasselbe hab ich in Rothenburg und auch andernorts sogar mit den McDonalds-Schildern gesehen. Dort wird das allerdings wahrscheinlich mit einer Gestaltungssatzung zu tun haben. Auf jeden Fall lobenswert.

  • Bei der Rückfahrt von Osnabrück habe ich am nächsten Tag noch einen Abstecher nach Fulda unternommen - Sonntag morgen bei ungefähr 15 Grad unter Null.

    Dom und Stadtschloß begeistern (habe direkt davor geparkt), der Gang in die Altstadt zunächst auch... bis dann einige Bausünden die Begeisterung doch deutlich dämpfen.

    Wieso ein Neubau zwischen zwei Fachwerkhäusern unbedingt als unförmiger Betonklotz daher kommen muß, oder weshalb ein Kaufhaus mitten in der Altstadt als eine Art Betonbunker ausgeführt werden muß, erschließt sich mir auch nicht unmittelbar...

    Dennoch viele schöne Ecken und einen kurzen Abstecher sicher wert. Die Fotos sind eher Schnappschüsse, angesichts der extrem niedrigen Temperaturen bin ich eher durch die Straßen gehetzt.

    http://picasaweb.google.de/prach68/Fulda

  • Fulda non è una città stupenda, aber der Dom und das Schloss sind sehr sehenswert. Ich hoffe bald einige Städte in Hessen zu besichtigen, und vielleicht auch Fulda. Die Enscheidung ist schwer, weil ich wenig Zeit und sehr viele potentielle Reiseziele habe.

    Forse un giorno il cielo avrà pietà di me.

  • Der alte Bischofssitz Fulda ist wirklich ein barockes Kleinod. Wenngleich in der Altstadt das Auge des schönheitsliebenden Betrachters von manch Garstigem und Widerborstigem (ich sage nur Karstadt) beleidigt wird, ist das Ortsbild immer noch relativ geschlossen. Die großen Highlights à la Dom, Schloss und Orangerie wurden äußerlich ja bereits in dieser Galerie gezeigt, so dass nun ein paar Innenaufnahmen folgen. Besonders das intime Spiegelkabinett im Schloss hatte es meiner Medion angetan; ein flamboyanter Traum voller zierlichster Rocaille Ornamentik - hiervon gibt es gleich drei Bilder. Auch die Interieurs des Doms und der herrlichen Orangerie gefallen.


    Dom St. Salvator


    Orangerie


    Orangerie II


    Saal im Schloss


    weiterer Saal


    Deckengemälde


    Enfilade


    Spiegelkabinett I


    Spiegelkabinett II


    Spiegelkabinett III

  • Danke für den Link, Zeno!

    Auf dem vierten Bild von oben kann man gut erkennen, dass das - derzeit wieder eingerüstete - Palais Altenstein um zwei Fensterreihen "verkürzt" wurde, um die zwischen Palais und Stadtschloss verlaufende Straße zu verbreitern.

    PS: besteht nicht die Möglichkeit, die beiden "Fulda"-Foren zusammenzuführen, anstatt sie getrennt laufen zu lassen?

  • besteht nicht die Möglichkeit, die beiden "Fulda"-Foren zusammenzuführen, anstatt sie getrennt laufen zu lassen?


    Die beiden Stränge gehören unterschiedlichen Unterforen an: "Galerien" und "Rekonstruktionen, Sanierungen, Neubauten, Stadtumbau und Denkmalschutz". Diese beiden Bereiche werden bis dato konsequent getrennt. Eine Vereinigung der beiden Stränge ist daher nicht möglich.

  • Ein lockerer Beitrag hier im Galerie-Strang:

    Das bürgerliche Platzgefüge Unterm Heilig Kreuz ist meines Erachtens das beste der Stadt. Es gilt als weltlicher Gegenpol zu dem nicht unweit liegenden Residenzviertel mit Stadtschloss, Dom und Hauptwache. In den nächsten Wochen werde ich darauf jedoch etwas näher eingehen.

    Unterm Heilig Kreuz.
    Links die Stadtpfarrkirche St. Blasius mit ihrem mächtigen Westwerk, mittig das Kanzlerpalais (Mitte 18. Jhd) und rechts der Erker des Mollenhauerhauses (ehemals Salzhaus der Stadt Fulda)
    Fulda, Unterm Heilig Kreuz

    Das Mollenhauerhaus in Gänze mit anschliessender Löwenapotheke:
    Fulda, Mollenhauerhaus und Löwenapotheke

    Bei genauer Betrachtung fallen Ungereimtheiten auf, der Fassadenabschnitt rechts des Erkers wirkt zu akkurat und gleichmäßig, außerdem haben die Balken geringere Querschnitte als links im Fassadenbild.
    Daher mal eine Fassadenansicht ohne perspektivische Verzerrung:
    Fulda, Mollenhauerhaus, Fassadenansicht

    Um der Frage auf den Grund zu gehen, betrachten wir zunächst folgende Aufnahme des Hauses nach Kriegseinwirkung:
    Die gesamte rechte Flanke war so beschädigt, dass man sie nachher abtragen musste um einen geordneten Wiederaufbau zu gewährleisten. Ein Vorgang der mit äusserstem Respekt und Wertschätzung zu tun hat. In anderen Städte käme nur der Abriss oder eine moderne Ergänzung in Frage.
    Fulda, Mollenhauerhaus nach Kriegseinwirkung

    Nun Detailauschnitte aus dem 1. Obergeschoss.

    Linke Flanke (Originale Substanz mit handgesägten Balken)
    Fulda, Mollenhauerhaus, Originale Substanz


    Rechte Flanke (Nachkriegssubstanz mit maschinell geschnittenen Balken)
    Fulda, Mollenhauerhaus, Bausubstanz der Nachkriegszeit

  • Zitat von Ortsbild

    (...) Ein Vorgang der mit äusserstem Respekt und Wertschätzung zu tun hat. In anderen Städte käme nur der Abriss oder eine moderne Ergänzung in Frage.


    Der linke Nachbar hatte da leider nicht so viel Respekt erfahren. Ihn hat man durch die schlimmste Bausünde der Stadt ersetzt. Damit wurde auch das gesamte Ensemble und die Platzwirkung beschädigt. Eine Schande. :kopfschuetteln: