Magdeburg - Rekonstruktionsprojekt Prämonstratenserberg

  • Weil dort keine besonderen Leitbauten gestanden haben, es aber jetzt die Möglichkeit gibt, dort etwas Altstadttypisches zu errichten? Ist das nicht hier schon lang und breit durchdekliniert worden?

    Ich könnte auch mit trivialen, rekonstruierten Gründerzeitlern ohne besondere baugeschichtliche Bedeutung als Leitfassaden sehr gut leben.

    Ohne solche Rekos wird mutmaßlich nur ein mittelmäßiges Ergebnis erzielt werden.

  • !Noch einmal der Hinweis!

    Die Diskussionen hier sind schön, gut und nett, aber letztlich fruchtlos. Es kommt hier darauf an:

    Anmelden und Anregungen geben! Sowohl hier allgemein (am unteren Ende der Seite möglich) als auch konkret (noch wichtiger! im B-Plan selbst).

    Da kann ich mich nur anschließen!

    Bitte meldet Euch an, tragt Eure Anregungen hier ein und kommentiert die bisherigen Kommentare:

    Projekt: Phase 2: Kommentieren Sie den Entwurf! | Stadt Magdeburg
    Mit einem Klick auf den Plan (unten) haben Sie die Möglichkeit, bis zum 14.11.24 Ihre Kommentare abzugeben. Sie können außerdem vorhandene Kommentare bewerten…
    otto-beteiligt.de

    Was wir hier im Forum schreiben, ist ohne Frage alles interessant. Es wird aber leider gar nichts bei der eigentlichen Beteiligung bewirken. Darum bitte unter dem Link mitmachen und diesen Link zur Online-Beteiligung breit streuen, also auch in sozialen Medien (wer da gut vernetzt ist, oder Kontakt zu Stadtbild-, Architekturrebellion usw. auf Instagram etc. hat).

  • Guten Morgen in die Runde! :)

    Nachfolgend ein kleiner Rückblick zur Veranstaltung am Freitag.

    Zunächst einmal muss man das hiesige Stadtplanungsamt für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich loben. Sowohl die "analogen" Veranstaltungen als auch die digitale Beteiligung sind eine tolle Form der Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. So geht gute Stadtplanung! Ich habe das Stadtplanungsamt ausdrücklich ermutigt, diesen Prozess auch bei anderen größeren Bauprojekten anzustoßen.

    Die Veranstaltung war mit etwa 60 Personen recht gut besucht, wenn auch weniger als bei der ersten Veranstaltung vor einem Jahr. Zu Gast waren auch ungefähr 15 emotionalisierte Bewohnerinnen und Bewohner des angrenzenden Plattenbaus. Zu Beginn hat das Stadtplanungsamt in zwei Impulsvorträgen die Historie, den aktuellen Sachstand und einen Ausblick präsentiert. Anschließend gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an vier Infoständen (Verkehr, Nutzung, Grünfläche und Städtebau) die Möglichkeit, in vertiefende Diskussionen einzusteigen. Dafür stand auch das Stadtplanungsamt bereit. Insbesondere am Stand Städtebau ging es anfangs ziemlich emotional zu. Die o.g. Anwohnerinnen und Anwohner machten ihren Unmut über den B-Plan ziemlich nachdrücklich Luft. Diese Gruppe hat die Veranstaltung dann aber auch recht schnell verlassen und es ging konstruktiv weiter.
    Das Publikum war allgemein bunt gemischt. Ich schätze, Befürworter und Gegner der Bebauung hielten sich ungefähr die Waage. Ich habe die Möglichkeit rege genutzt, viele Kontakte zu knüpfen und nochmals Argumente und wichtige Nachschärfungen im B-Plan einzubringen.

    Insgesamt kann ich noch ein paar Details berichten:
    - Der Gewerbeanteil im Gebiet soll mindestens 60% betragen
    - In der Großen Klosterstraße kann dem Bauherren freigestellt werden, eine Tiefgarage zu errichten.
    - Die Dachform einer jeden Parzelle wird nach aktuellem Stand noch festgesetzt. Damit soll ausgeschlossen werden, dass sich Dachform in benachbarten Parzellen wiederholen.
    - Die Translozierungen werden seitens des Stadtplanungsamt nicht weiterverfolgt. Sollten Rekonstruktionen gewünscht sein, wird ein verbindliches Leitbautenkonzept benötigt, was durch den Stadtrat beschlossen werden muss.
    - Das Gebiet gehört zu allergrößten Teilen der Wobau (Städtische Wohnungsbaugenossenschaft). Was die Wobau mit der Fläche macht (selbst bebauen oder verkaufen) ist noch offen.
    - Der im B-Plan vorgesehen Demenz-Garten ist für eine Gartennutzung des Vitanas-Demenz-Zentrum vorgesehen und für 7 Jahre reserviert. Erheben die jedoch keinen Anspruch auf die Fläche, kann auch dieser Teil bebaut werden. Allerdings ist hierfür dann eine B-Plan-Änderung vorgesehen.

  • Woran sich für uns die Frage anschließen sollte:

    Welche Leitbauten wären in Magdeburg derzeit sinnvoll zu fordern? Ich bitte um eure Vorschläge in einem kürzlich eröffnetem, separatem Strang!!

  • Mir ist nach der Lektüre des Planteils nicht klar, ob die historischen Parzellierungen (lila) auch künftig vorgeschrieben sind.

    Leider nur teilweise. Das ist im Gebäudeabschnittsplan beim Bebauungsplan erkennbar.

    Wir sollten bei der Online-Beteiligung unbedingt zahlreich anmerken, daß sich die Gebäudeabschnitte viel mehr noch am historischen Zustand orientieren sollten.

  • Die ehemaligen Parzellen im nördlichen Bereich kollidieren mit den Bestandsgebäuden. Ähnliche Fälle sind mittlerweile sattsam bekannt. Selbst wenn überwiegend die historische Parzellensituation wiederaufgegriffen werden sollte, werden sich an den nördlichen Enden des Quartiers zahlreiche Konfliktstellen auftun, die bereinigt werden müßten - u.U. durch Neuanlage von einzelnen Parzellen. Mit einem Brandwandcharakter wird man den Eintritt in das Gebiet ganz sicher nicht verbinden wollen. Die Aufgabenstellung ist hier zugegebenermaßen sehr schwierig. Der Gedanke, hier Translozierungsrekonstruktionen aufzuführen, ist problematisch; der historische Hintergrund mit Bauten überwiegend aus dem 19. Jhd. nicht weniger.

  • Für den Bereich des Parkdecks und im Übergang zum Plattenbau Regierungsstraße stimmt das. Aber innerhalb des Quartiers an der Heiliggeiststraße und am östlichen Pfeiffersberg wären eine stärkere Orientierung an den historischen Parzellen und damit mehr Kleinteiligkeit problemlos möglich.

  • Um euch mal eine Übersicht über die historische Beschaffenheit des zu bebauenden Areals und die ehemalige Umgebungsbebauung zu geben, habe ich mir erlaubt, dieses Foto (aufgenommen vermutlich vom Dach der Johanniskirche) zu beschriften. Es gibt einen seltenen Einblick in die Wahnsinnsdachlandschaft des alten Magdeburgs und vermittelt eine Vorstellung von der Bebauungsdichte.

  • Bis 14.11. habt Ihr die Möglichkeit, euch unter folgendem Link zum Bebauungsplan Prämonstratenserberg in Magdeburg zu äußern.

    Projekt: Phase 2: Kommentieren Sie den Entwurf! | Stadt Magdeburg
    Mit einem Klick auf den Plan (unten) haben Sie die Möglichkeit, bis zum 14.11.24 Ihre Kommentare abzugeben. Sie können außerdem vorhandene Kommentare bewerten…
    otto-beteiligt.de

    Ihr müsst euch dazu mit eurer Emailadresse erstmal im System anmelden, was aber ganz schnell geht. Dann klickt ihr auf den Link und es öffnet sich der B-Plan. Durch einfaches Draufklicken auf die betreffende Stelle öffnet sich ein Fenster, in das ihr eure Kommentare eintragen könnt. Wir bitten euch dabei um Sachlichkeit und Höflichkeit!

    Einige Magdeburger haben dort schon Anregungen hinterlassen. Ihr erkennt eine bereits vorhandene Anregung an einer Nummer an der jeweiligen Stelle. Etliche nützliche Gedanken sind dort schon vorformuliert worden. Negative Kommentare nicht in unserem Sinne habe ich dort bislang keine gesehen. Ihr könnt einen neuen Kommentar hinterlassen, oder bestehende Kommentare bestätigen (durch ein Like/Daumen nach oben) oder durch einen bestätigenden, ergänzenden Kommentar darunter.

    Aus unserer Sicht sind jetzt vor allem folgende Punkte wichtig, die verbindlich in den B-Plan sollten. Wir bitten euch aber, diese Formulierung hier nicht wortgleich zu übernehmen, sondern eure eigenen Worte zu verwenden:

    Alle Häuser sollten ein auskragendes Dachgesims besitzen, egal, ob Flach-oder Schrägdach. Die Dachzone sollte das Haus erkennbar abschließen.

    Die Sockelzone des Hauses sollte sich in ihrer Gestaltung erkennbar vom Mittelteil des Hauses absetzen (das ist bereits so im B-Plan formuliert, aber es schadet nichts, diesen Punkt durch Anregungen zu verstärken!)

    Die Fenster sollten stehende Formate haben, keine Fensterbänder und es sollten Fensterfaschen verbindlich an allen Fenstern gefordert werden, straßenseitig sollten die Fenster zumindest vertikal gegliedert sein.

    Eine kleinteilige Parzellierung und Unterschiede in den Dachhöhen und Formen wird vom Stadtplanungsamt bereits angestrebt. Das muss daher nicht extra gefordert werden. Man könnte dies aber ausdrücklich loben und die Wichtigkeit dessen nochmals kommentieren.

    Falls straßenseitige Balkone oder Erker vorgesehen sind, sollten diese mit Konsolen versehen werden.

    -Der unter "Gebäudeabschnitte" formulierte Paragraph 6 ist ein "Aushebelungsparagraph" und sollte ersatzlos gestrichen werden!

    In Magdeburg gab es die Tradition der „Häuserzeichen“. Das waren kleine steinerne Symbole über den Hauseingängen, die etwas über die Geschichte des Hauses aussagten oder über Sagen, die sich dort zugetragen haben sollen, z.B. „Haus zum goldenen Apfel“ oder „Haus zum blauebn Löwen“.

    Etliche der Hauszeichen wurden 1945 gerettet und könnten am Prämonstratenserberg wieder Verwendung finden. Man könnte auch neue Hauszeichen entwerfen oder, etwa in einem Schülerwettbewerb, entwerfen lassen. https://de.wikipedia.org/wiki/Hauszeich…er_Markt_12,_13

    Potentielle Rekonstruktionskandidaten:

    Über Leitbauten/Leitfassaden müssen die Stadräte entscheiden, das Stadtplanungsamt dürfe das nicht alleine, so die Auskunft. Daher wird hier eine gesonderte Pressemitteilung/offener Brief des Vereins an die Stadträte folgen.

    Aus unserer Sicht sind v.a. folgende Gebäude als Rekonstruktion erstrebenswert:

    -Bayrischer Hof

    -Höhere Töchterschule/Reichsbahnverwaltung

    -Heiliggeiststraße 17

    -Weißgerberstraße 7 bis 10;

    Auch hier sind schon entsprechende Anregungen im B-Plan, die gerne von euch gelikt/kommentiert werden können.

  • Da es zweifellos ganz in der Nähe stand, wäre mE. auch das berühmte Fachwerkhaus in der Kreuzgangstraße, das auf vielen alten Ansichtkarten aus Magdeburg abgebildet ist, ein guter - nur wenig translozierter - Leitbau für das Bauprojekt auf dem Prämonstratenserberg.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Da es zweifellos ganz in der Nähe stand, wäre mE. auch das berühmte Fachwerkhaus in der Kreuzgangstraße, das auf vielen alten Ansichtkarten aus Magdeburg abgebildet ist, ein guter - nur wenig translozierter - Leitbau für das Bauprojekt auf dem Prämonstratenserberg.

    Völlig aus dem Zusammenhang gerissene, translozierte Rekos sind momentan für das Areal nicht mehr vorgesehen und würden m.E. nach dem Viertel und der Rekobewegung wohl auch nicht gut tun. Für die von dir angesprochene Kreuzgang Nr. 5 fände ich einen weniger stark translozierten Standort in der Originalstraße (Kreuzgangstraße) authentischer, zumal dort, z.B. direkt nördlich oder nordöstlich des Hundertwasserhauses, Platz dafür wäre. Das wäre dann zwar immer noch ca. 30m weg vom Originalort (der wäre heute nämlich im "Carport" des Landtags, östlich des Hundertwasserhauses), aber das würde zumindest das Haus in der richtigen Straße belassen.

  • Etliche der Hauszeichen wurden 1945 gerettet und könnten am Prämonstratenserberg wieder Verwendung finden.

    Wieviele Spolien sind denn insgesamt noch erhalten, wie umfangreich bzw. wie ambitioniert wurden sie nach der Enttrümmerung gesichert? Als doch sehr durch den Barock geprägte Stadt vermutet man, daß doch mehr Teile überlebt haben als in einer Fachwerkaltstadt.

  • Wieviele Spolien sind denn insgesamt noch erhalten, wie umfangreich bzw. wie ambitioniert wurden sie nach der Enttrümmerung gesichert? Als doch sehr durch den Barock geprägte Stadt vermutet man, daß doch mehr Teile überlebt haben als in einer Fachwerkaltstadt.

    Es müssen gar keine Spolien verwendet werden, es könnten auch völlig neue Steine angefertigt werden. Es geht v.a. um die Bewahrung und Weiterentwicklung der Tradition.

  • Das Luftbild von 1943 auf Google Earth ist nicht das allerschärfste, aber die Parzellenstruktur ist ganz gut nachvollziehbar und auch der Straßenverlauf und die Dichte des Areals lassen sich mit dem Bild gut nachvollziehen. Es ist nicht so, daß man hier von einem nur sporadisch bebauten Gebiet zu sprechen hätte, sondern dieses Gebiet wies ebenfalls eine große Dichte auf.