München - Schulgebäude (Galerie)

  • Hier möchte ich eine kleine Galerie mit dem Thema "Schulgebäude in München" anlegen, die ich gerne schrittweise ergänzen würde.



    Bei dieser Schule handelt es sich um die nach der Schriftstellerin Marieluise-Fleißer benannte Realschule in der Schwanthaler Straße. Erbaut gegen Ende des 19. Jahr-hunderts.


    Der das Gebäude überragende Turm gehört zur St.Pauls-Kirche, die von Georg von Hauberrisser geschaffen wurde, der auch das Neue Rathaus in München entworfen hat.



    Dieser schöne Bau ist die Grundschule an der Stielerstraße, unmittelbar an der Theresien-wiese. Erbaut um die Jahrhundertwende von Carl Hocheder, dem München zahlreiche schöne Bauwerke verdankt. Was wie ein Gemälde wirkt ist übrigens ein wunder-schönes Mosaik.



    Dieses Bauwerk wurde 1907 nach dem Entwurf Hans Grässels begonnen, der der Stadt viele sehr ansprechende Bauten hinterlassen hat. Der Längsbau hat auf der anderen Seite eine Entsprechung (im Bild die Mittelschule am Gotzinger Platz, rechts, nicht zu sehen, die Maria-Probst-Realschule)


    Fortsetzung folgt...

  • ...und weiter geht's.


    Im kleinsten und dicht besiedelsten Münchner Stadtbezirk 8, Schwanthalerhöhe, gibt es nur eine Handvoll Schulgebäude, davon eines, das meines Erachtens besonders erwähnenswert ist.



    Die Grundschule an der Guldeinstraße wurde 1899 erbaut. Geplant von Theodor Fischer, der enorm schöpferisch war, und nicht nur München zahlreiche architektonische Juwelen geschenkt hat.


    Und weil es so schön ist, noch ein paar weitere Bilder:





    (Das Photographieren war leider etwas kompliziert, bedingt durch parkende Autos und einen relativ engmaschigen, das Gebäude umgebenden Zaun)

  • Der Stadtbezirk 5, Au-Haidhausen, bietet vor allem im weiteren Umfeld des Ostbahnhofs zahlreiche Prachtbauten, eine vielfältige Gastronomie und mehrere Plätze mit Flair.




    Im Bild die Grundschule in der Bazeillestraße. Ein Bau Carl Hocheders, erschaffen von 1895-97.





    Ein weiteres Meisterwerk Hocheders ist die Grundschule in der Weilerstraße, kurz nach Vollendung der Bazeilleschule fertiggestellt.




    Dieser imposante Schulbau beherbergt das katholische Edith-Stein-Mädchengymnasium.


  • Hier im Bild das Maria-Theresia-Gymnasium.

    Erbaut wurde es 1898 von Adolf Stauffer.


    Unter den bekannten Schülern waren u.a. Heinz Rühmann und Helmut Fischer.



    Ein Abstecher führt ins schicke Altbogenhausen.





    Im Bild die Grundschule in der Gebelestraße. Das Schulgebäude (1914) trägt die Handschrift Wilhelm Bertschs.




  • Dieser Schulpalast ist das ThG, das Theresien-Gymnasium, erbaut im Jahre 1896/97 von Emanuel von Seidl.


    Prinzregent Luitpold ließ das Gymnasium zu Ehren seiner Mutter Therese von Sachsen-Hildburghausen gründen.


    Am stark befahrenen, aber sehr schönen Kaiser-Ludwig-Platz gelegen, war das Bauwerk einst die Stadtbegrenzung. Heute ist es mitten in München.


    Die Schule hatte einige namhafte Absolventen und Lehrer:

    Wilhelm Prandtl, Alfred Einstein, Eugen Roth, Ernst Udet, Franz Josef Strauß, Ernst Otto Fischer, Rainer Werner Fassbinder u.a.


    (P.S. Ich musste bei einigen Namen auch nachschlagen, um herauszufinden, um wen es sich handelt :wink: )





    Eingang links, man beachte die Inschrift



    Rechter Eingang, bitte auch hier die Inschrift über der Tür beachten.


    Die Grundschule an der Tumblinger Straße wurde 1870 erbaut. Sie dient derzeit nicht nur als Grundschule, sondern auch als Berufsfachschule für Kinderpflege. Der Name des Architekten ist Friedrich Löwel.


    Die schöne gelbe Farbe des Gebäudes kommt leider nicht ganz zur Geltung auf meinen Bildern.

  • Wunderschön und diesmal endlich kein Grafitti wie do oft in Berlin und Leipzig.

    Hallo Klassiker, erstaunlicherweise habe ich bisher an keinem der Gebäude Graffiti gesehen. Vereinzelt an einer Schulhofmauer oder einem Nebengebäude. Selbst im Münchner Westend (wo ich lebe), wo in den letzten Monaten Graffitischmierereien exponentiell angestiegen sind blieben die Schulen bisher davon verschont.

  • Michael68


    Besten Dank für die Eindrücke. Das sind, wie Du schon schreibst, richtige Schulpaläste. Einfach wundervoll anzusehen. Da macht das Lernen doch Spaß.


    Bei den Schulbauten seit Kriegsende, standen und stehen offenbar die Kosten und Funktion im Vordergrund. An Ästhetik wurde/wird da leider kein Gedanke verschwendet.

  • Hallo Neußer, ja leider hast Du recht, seit Kriegsende spielt Ästhetik beim Bau von Schulen leider keine Rolle mehr. Zumindest die Ästhetik, wie wir sie bei Stadtbild empfinden. Ich gehe davon aus, dass das Stadtbauamt fast sämtlichen Nachkriegsschulen eine gelungene, harmonische Optik attestiert. Ich muss dazu sagen, dass ich natürlich nur einen Bruchteil der Münchner Schulen kenne, aber mir kein einziger Nachkriegsbau bekannt ist, der ansprechend zu nennen wäre.


    Viele der schönen Schulbauten der Vorkriegsjahre sind zwar erfreulicherweise recht gepflegt, aber selbst hier hat man übrigens nicht Halt gemacht vor dem An-bringen unpassender Vordächer, Schultore, Lampen, Briefkästen etc. Von modernen Anbauten mal ganz zu schweigen.

  • Das ist wirklich ein interessantes Phänomen. Auch in Dresden (Achtung, kleiner Exkurs) ist nach dem Krieg kaum ein ansehnliches Schulgebäude entstanden (in den 1950er Jahren mit Abstrichen) und auch heutzutage neu errichtete Schulgebäude werden konsequent als Klötze mit meist horizontaler Betonung ausgeführt, auch in historischem Umfeld.


    Die im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert entstandenen Großschulgebäude (in Dresden oft durch den aus dem Berchtesgadener Land stammenden Stadtbaurat Hans Erlwein, der in München studierte, im Reformstil) sind allesamt solche "Paläste der Bildung" und für mich ein Ausdruck der hohen Wertschätzung von Bildung als gesellschaftlichem Wert an sich.


    Die Schulneubauten nach dem Krieg hingegen atmen überwiegend eine einheitliche technische und unkreative Sachlichkeit. Man müsste mal eine Untersuchung machen, wie sich die Architektur des Schulgebäudes auf die Lernergebnisse auswirkt. Bei uns wurde jedenfalls das denkmalgeschützte Erlweinsche Schulgebäude immer in Unterrichtsinhalte einbezogen, z.B. im Kunst- und Geschichtsunterricht, jeder Schüler wusste um den Wert des Gebäudes. Ich war als frischgebackener Gymnasiast, von einer DDR-Typenbau-Grundschule kommend, regelrecht überwältigt. Und dabei war das Gebäude damals nur in einem nach dem Krieg vereinfacht wiederaufgebauten Zustand.


    Es freut mich daher besonders, solche großartigen Gebäude, wie auch hier in München, weiterhin als Schule genutzt und in tadellosem Zustand zu sehen.

  • Man müsste mal eine Untersuchung machen, wie sich die Architektur des Schulgebäudes auf die Lernergebnisse auswirkt.

    Auch auf die seelischen Prozesse, z.B. die Freude, sich in einem solchen Gebäude aufzuhalten.

  • Die im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert entstandenen Großschulgebäude (...) sind allesamt solche "Paläste der Bildung" und für mich ein Ausdruck der hohen Wertschätzung von Bildung als gesellschaftlichem Wert an sich.

    Ich finde diesen Gedanken äußerst interessant. Er könnte Gegenstand einer wissenschaftlichen Arbeit sein.


    Etwas relativierend würde ich natürlich hinzufügen, dass die optische Lieblosigkeit moderner Architektur nicht ausschließlich Schulgebäude betrifft, sondern sämtliche Zweckbauten, Bürogebäude und selbst Wohnhäuser.

  • Der Weg führt uns heute zuerst einmal nach Giesing.





    Die Grundschule am Agilolfingerplatz ist ein

    weiterer Höhepunkt der Münchner Schularchitektur. Stadtbaurat Hans Grässel hat das Gebäude für damals 1700 Kinder entworfen. Der Bau erfolgte in den Jahren 1905-1907.


    Auf der Internetseite der Schule fand ich diesen liebenswerten Text, den ich gerne zitieren möchte:


    "Das Schulhaus am Agilolfingerplatz in Untergiesing ist eine der großen Münchner Grundschulen der Jahrhundertwende. Mit seinem steilem Satteldach, Giebeln und säulenverzierten Eingängen erscheint es den Kindern wie ein Schloss- es ist ihr

    "Schulschloss". "



    Noch ein kleiner Nachtrag. An der gesamten Vorderseite der Schule gibt es eine Art Geländer auf dem zahlreiche kleine gegossene Tierfiguren, Modellautos und Gegenstände wie Teekännchen angebracht sind. Eine lustige kleine Galerie, bei der die Schulkinder offenbar Wünsche äußern konnten.

  • Weiter geht es nach Sendling.




    Der Architekt Robert Rehlen ist uns bisher noch nicht begegnet. Er wird allerdings (als Baumeister diverser Schulen) im weiteren Verlauf dieser Galerie noch mehrmals unseren Weg kreuzen. Die Grundschule an der Boschetsrieder Straße wurde von 1902-04 erbaut.



    Die Schule hat eine eigenartige Besonderheit. Auf ihrem Gelände wurde offenbar zeitgleich mit dem Bau des Gebäudes eine Feuerwache der BF München errichtet. Der große Innenhof der Schule erklärt sich daraus, dass die Feuerwehr hier Übungen abhielt. (Für die Schülerinnen und Schüler war dies bestimmt eine willkommene Ablenkung vom Unterricht).


    Heute wird das ehemalige Feuerwehrhaus vom Roten Kreuz genutzt.

  • Danke für die tolle Galerie!


    Gerade die Reformstil-Gebäude von Hocheder etc. gefallen mir besonders.


    Weiß jemand, wozu diese großen Terrassen an den Ecken der Gebäude gedient haben? Die sieht man bei solchen Schulen ja sehr häufig.

  • Zurück in die Au.


    Wir befinden uns in der Hochstraße, an deren einem Ende übrigens der bekannte Paulaner Biergarten am Nockherberg und an deren anderem Ende das Kultur- zentrum Gasteig (Sitz der Münchner Philharmoniker) liegt.


    Der Name der Straße ist auch "Programm". Sie liegt hoch über der Au und gewährt teilweise schöne Blicke auf das Deutsche Museum und die Altstadt.




    Dies ist die Mittelschule an der Hochstraße.


    Einer Anekdote zufolge wollte man 1871 den Sieg über Frankreich mehrere Tage lang ausgiebig feiern. Währenddessen -so der Plan- sollte München in helles Licht getaucht werden. Die anfängliche Euphorie legte sich schnell nachdem man die Kosten kalkuliert hatte.


    Das Geld wollte man nun stattdessen für einen guten Zweck ausgeben und entschloss sich zum Bau dieses Gebäudes als Waisenhaus. Der Auftrag zum Entwurf des Baus wurde dem Architekten Hartwig Eggers erteilt.


    Einige Jahre nach Vollendung des Baus wurde das Waisenhaus zusätzlich als Schulhaus genutzt. Diese Doppelfunktion hatte der Bau bis in die 60er Jahre.


    Heute dient das Gebäude als Hauptschule und Tagesheim.

  • Im Bezirk 3, Maxvorstadt, finden sich einige der be-kanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, so der Königsplatz, die prächtige Ludwigstraße, der Karo-linenplatz mit dem Obelisk, das Lenbachhaus oder die drei Pinakotheken, um nur ein paar herausragende Objekte zu nennen.






    Die vorangegangenen Bilder zeigen das Wittelsbacher Gymnasium, fertiggestellt 1907 unter der Regie Carl Voits. In unmittelbarer Nachbarschaft ist übrigens der Zirkus Krone beheimatet.


    Illustre Schüler waren u.a. Eugen Roth, Carl Orff (der später ganz in der Nähe eine Wohnung hatte) und Alfred Andersch.






    1901 war der von Theodor Fischer konzipierte Bau des Luisengymnasiums als „Schule für höhere Töchter“ bezugsfertig.


    Zwei ehemalige Schülerinnen stechen besonders hervor: Erika Mann und Hanna Schygulla.


    Gegenüberliegend befindet sich der Alte Botanische Garten. In ihm stand der riesige und imposante Glas-palast, der (ähnlich wie sein größeres Londoner Pendant, der Crystal Palace, leider ein Opfer der Flammen wurde.