Nürnberg - Toplerhaus

  • (...) Und das Toplerhaus MUSS einfach als alleinstehendes Meisterstück, nahe dem besterhaltenen Altstadtviertel und unterhalt von der Burg, eines Tages wieder erlebbar sein. Basta. (...)

    Jawohl. Ganz meine Meinung. Dieses Haus habe ich persönlich sogar noch lieber, als das Pellerhaus.

    Seine Rekonstruktion sollte auch einfacher sein. Denn schließlich steht der Zweckbau, der den Bauplatz blockiert (noch) nicht unter Denkmalschutz. Bei der Gelegenheit erinnere ich gern nochmal an die tolle Visualisierung, wie das Toplerhaus in der heutigen Umgebung wirken könnte (natürlich in einer anderen Farbe):

    https://cdna.artstation.com/p/assets/image….jpg?1529246329

  • Danke Neußer. Fürwahr eine wunderbare Visualisierung! Und, im Hintergrund sieht man wie sehr ein sogar vereinfachter Erker das Strassenbild aufwertet!

    (Unter uns gesagt, würde ich mich auch noch mehr aufs Toplerhaus freuen!)

  • Nochmal zum Toplerhaus. - Weiß jemand, ob das Gebäude der Stadt gehört?

    Und ließe es sich zum Toplerhaus umbauen, oder wäre da ein Abriss und Neubau erforderlich?

    Da das Toplerhaus ein Renaissance-Bau war mit Stilelementen, die dem Pellerhaus ähneln, ist die Frage leicht zu beantworten: Der gesamte Nachkriegsbau müsste weg und ein Trupp, wie wir ihn derzeit nur in "Guedelon" finden, bräuchte 5 Jahre Zeit, sich dort austoben zu dürfen :)

  • Oder die Bauleute vom Campus Galli. :wink:

    Von den Altstadtfreunden bekam ich eine Antwort zu meinen Fragen, bezüglich des Toplerhauses.

    Das Haus gehört nicht der Stadt und befindet sich in Privatbesitz. Die Altstadtfreunde sind wohl schon einmal mit dem Versuch abgeblitzt, ein Haus am Hauptmarkt zu kaufen. Deshalb nimmt man von der Anfrage beim Eigentümer Abstand. Sollte das Gebäude am Ort des Toplerhauses einmal zum Verkauf angeboten werden, würden die Altstadtfreunde da sicher wieder mitbieten.

    Doch aus der Antwort ging hervor, daß es scheinbar den Plan gibt, mit einem Investoren das so genannte Schwarze Pellerhaus zu rekonstruieren. Wenn daraus etwas wird, ist das schon ein echter Gewinn für das Stadtbild.

  • Und das Toplerhaus MUSS einfach als alleinstehendes Meisterstück, nahe dem besterhaltenen Altstadtviertel und unterhalt von der Burg, eines Tages wieder erlebbar sein. Basta.

    Das Toplerhaus liegt eindeutig im Steppenausläufer und eher weit vom Tiergärtnertor entfernt (wüsste nicht sonst, was man ansatzweise als "besterhaltenes Altstadtviertel" bezeichnen sollte..)

    Gerade dieser - an sich natürlich wunderbare - Bau dürfte wohl kaum als Rekoprojekt in Betracht kommen. Zunächst ist der "Paniersplatz" heute trotz Burgnähe ziemlich peripher und überhaupt verloren. Zweitens würde der Platzhalter sofort zu einer unbedingt schützenswerten Wiederaufbauikone erklärt werden (sofern er nicht bereits unter Denkmalschutz steht, was gar nicht auszuschließen ist). Für etliche Bewunderer des heutigen N.s dürfte seine Beseitigung sogar einen herben Verlust darstellen, weist er doch alles auf, was sie so schätzen: spitzes rotes Dach, Giebelständigkeit, regelmäßige Fensterachsen, Anklänge an Fachwerk...

    Wenn das Schwarze Pellerhaus wirklich Chancen hat, soll man sich natürlich drüber freuen, schon in Hinblick auf die Hoffnung bezüglich seines prominenten Nachbarn. Ansonsten sehe ich in der Steppe nicht viel Sinnhaftigkeit. In Hinblick auf das Toplerhaus könnte man sich mE sogar besser fragen, ob man nicht einen vom Gelände her ähnlichen Ort im westlicheren Burgviertel finden könnte. Gleiches gälte fürs Grolandhaus. Klar, das ist alles nicht durchsetzbar und bricht sogar mit Reko-Tabus. Aber auch alle anderen Ansätze sind irreal und darüber hinaus sogar im unwahrscheinlichen Verwirklichungsfall nicht besonders verheißungsvoll. Schließlich leben sogar die allerschönsten Häuser auch vom Umfeld.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Der ist, soviel ich weiß, derzeit von der Schule überbaut.

    Ja, aber nicht ganz. Für die Fassade hin zur Dr.-Erich-Mulzer-Straße würde es reichen. Da steht ja immerhin auch noch ein bedeutender Mauerrest. Man könnte das Gebäude dann leider nur zur Hälfte wiederaufbauen. Inwieweit das dann sinnvoll wäre, bliebe zu diskutieren. ;)

  • Zweitens würde der Platzhalter sofort zu einer unbedingt schützenswerten Wiederaufbauikone erklärt werden

    Das schließe ich angesichts der völligen Belanglosigkeit und Austauschbarkeit des Gebäudes aus. Es ist kein Vergleich zu einem öffentlichen Gebäude wie dem heutigen Pellerhaus. Der Rest hinsichtlich der "Bewunderer" Nürnbergs ist ursussche Polemik. Ich denke, wirklich niemand würde diesem Nachkriegsgebäude eine Träne nachweinen, wenn dafür das Toplerhaus rekonstruiert würde. Von einigen eingefleischten Reko-Hassern abgesehen, aber denen ginge es auch nicht um den Bestandsbau. Nein, die Rekonstruktion des Toplerhauses ist alles andere als unrealistisch, sofern es mal zu einem Besitzerwechsel kommt. Und begrüßenswert ist es allemal.

  • Man muss aber immer im Auge behalten, dass jemand auf die Idee kommen könnte, ein ganzes Quartier oder Geviert als 'Beispiel guten 50er-Jahre-Wiederaufbaus' unter Schutz zu stellen... (Andreasplatz Hildesheim?). Im bayerischen Denkmalatlas sind zwar nur Einzelbaudenkmäler verzeichnet sowie die Altstadt als ganzes Baudenkmal, nicht aber ein besonderes Quartier.

    Betrachtet mal das Geviert südlich des Toplerhauses. Das Toplerhaus stand im Spickel zwischen Oberer und unterer Söldnersgasse. Den heutigen Nachfolgebau erkennt man an der geringeren Tiefe gegenüber den restlichen Häusern der Zeile. Das Geviert südlich von ihm zeigt eine auffallende Geschlossenheit; wirtschaftlicher Druck ist hier geringer als in einem zentrumsnahen Quartier, und das Geviert liegt auch nicht mitten in einem besonders wertvollen Quartier mit andern historischen Baudenkmälern, deren Wirkung durch die 50er-Jahre Präsenz beeinträchtigt wird (ausser allenfalls der Burg). Dieses Szenario kann dereinst schon mal blühen und damit die Wiederauferstehung des Toplerhauses verhindert werden. Ich bin kein Pessimist, aber mögliche Szenarien muss man sich trotzdem ausdenken.

    https://www.google.ch/maps/@49.45772…m/data=!3m1!1e3

  • Die Altstadtfreunde sind wohl schon einmal mit dem Versuch abgeblitzt, ein Haus am Hauptmarkt zu kaufen. Deshalb nimmt man von der Anfrage beim Eigentümer Abstand.

    Ich weiß nicht, ob ich da gerade was mißverstehe, aber so wie es hier steht, kommt es mir eher merkwürdig vor: Die Altstadtfreunde machen dem Besitzer des Hauses, an dessen Platz früher das Toplerhaus stand, kein Kaufangebot, weil der Besitzer eines ganz anderen Hauses mal ein Kaufangebot abgelehnt hat???
    Warum denn das? Ich meine, fragen kostet doch nichts.

  • Vielleicht habe ich das etwas unglücklich wiedergegeben.

    Herr Enderle hat geschrieben, daß die Wohnhäuser in der Altstadt gute Renditeobjekte, und nicht so leicht zu haben sind. Das hat man erfahren, als die Altstadtfreunde mal ein Haus am Markt kaufen wollten und der Eigentümer aber nicht verkauft hat.

    Da der Verein aber derzeit mit anderen Projekten, wie der Hinteren Ledergasse 43, dem Pilatushaus und einem weiteren Fachwerkhaus, dessen Adresse aber nicht genannt wurde, voll ausgelastet ist, hat die Reko des Toplerhauses momentan keine Priorität.

    Eine Anfrage, ob der Eigentümer der jetzigen Unteren Söldnergasse 17 verkaufen würde und zu welchem Preis, werden die Altstadtfreunde wahrscheinlich erst starten, wenn das Toplerhaus tatsächlich auf der Projektliste steht.

    Was den Paniersplatz betrifft, könnte ich mir gut vorstellen, daß ein wiederaufgebautes Toplerhaus positiv auf ihn abstrahlen würde.

    https://www.manfredwirth.de/nuern520.jpg

    Natürlich müsste die Fläche ansprechend umgestaltet werden. Doch die Aufenthaltsqualität ließe sich deutlich steigern. Möglicherweise noch mit einem Café im Erdgeschoss eines der umliegenden Häuser, oder einem neuen Pavillon auf dem Platz. Das wäre doch klasse.

  • Heimdall:

    Das schließe ich angesichts der völligen Belanglosigkeit und Austauschbarkeit des Gebäudes aus.

    Geh, Heimdall, was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Das haben wir doch schon x-mal erlebt, von Fachhochschule und Staudenhof in Potsdam bis zum Pfeilerhaus in Hildesheim. Oder willst du sagen, dass das Neue Pfeilerhaus bedeutsamer wäre als das Neue "Toplerhaus"? Aber es steht dennoch unter Denkmalschutz, und ich bin sicher, dass auch im Falle einer Toplerhaus-Diskussion dieselben Register gezogen werden würden. Jede Wette.

    Ich denke, wirklich niemand würde diesem Nachkriegsgebäude eine Träne nachweinen, wenn dafür das Toplerhaus rekonstruiert würde.

    so wie die Diskussionen in Nürnberg laufen , scheint mir eher das Gegenteil ist der Fall: Etliche würden dies, WEIL dafür das Toplerhaus rekonstruiert würde. So funktioniert das.


    Hier übrigens die für mich schönste Ansicht des Toplerhauses aus leicht ungewohnter Perspektive.


    Der Artikel mit der oldthing-id '21040991' ist aktuell nicht lieferbar.

    Hier kommt zum einen die stattliche Höhe besonders gut zur Geltung, auch gefällt mir der freie Blick auf die Dacherker, die hier nicht mit dem Giebel konkurrieren müssen.

    Meiner Meinung nach wäre es sowieso eine Verschwendung angesichts des heutigen Standortes, den zu betreten man heute wenigstens in aller Regel keinen Grund hat. Ich könnte mir denken, dass es inmitten des Heutigen in seiner Pracht sehr (im unangenehmen Sinne) irreal oder sogar surreal wirken könnte. Es hat offenbar schon immer seine Umgebung sozusagen überstrahlt, aber dennoch auch von dieser gelebt, in es eingezwängt war und die sozusagen den von ihm zu sprengenden "Maßstab" geliefert hat.

    Toplerhaus - Renaissance Architecture (Nürnberg / Germany) Build in 1590 and burnt down in 1945, this magnificent structure was replaced only with a functional building.

    Artstation https://www.artstation.com/artwork/KxQoW

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Findst? Ich finde sie eher unstimmig, bin mir nicht sicher, ob das nur an der nicht dem Material entsprechenden Farbe liegt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Eine Anfrage, ob der Eigentümer der jetzigen Unteren Söldnergasse 17 verkaufen würde und zu welchem Preis, werden die Altstadtfreunde wahrscheinlich erst starten, wenn das Toplerhaus tatsächlich auf der Projektliste steht.

    Das ist natürlich nachvollziehbar. Aber vielleicht ließe sich für solche Projekte ja auch ein anderes Modell als der Ankauf denken: Haus und Grundstück bleiben im Besitz des Eigentümers, aber die Altstadtfreunde finanzieren einen Abriss des bestehenden und eine Rekonstruktion des ursprünglichen Gebäudes. Der Eigentümer erhält so ein gegenüber seinem ursprünglichen Objekt wesentlich aufgewertetes Gebäude und Nürnberg eine wichtige Rekonstruktion.