Dresden - die Innere Neustadt

  • Ein architektonischer Vorzeigeplatz ist der Neustädter Markt jedenfalls nicht.Vom barocken DD ist da nix zu sehen.Das Reiterstandbild August des Starken wirkt von den umgebenen 08/15 Plattenbauten ,verloren und bezugslos auf dem Platz.

    Es gibt anscheinend genug Kräfte in DD,die diesen architektonisch/städtebaulichen Mißstand des Neustädter Marktes auf Dauer erhalten wollen,unter Mithilfe des Denkmalschutzes. :kopfschuetteln:

  • Ein architektonischer Vorzeigeplatz ist der Neustädter Markt jedenfalls nicht.Vom barocken DD ist da nix zu sehen.Das Reiterstandbild August des Starken wirkt von den umgebenen 08/15 Plattenbauten ,verloren und bezugslos auf dem Platz.

    Es gibt anscheinend genug Kräfte in DD,die diesen architektonisch/städtebaulichen Mißstand des Neustädter Marktes auf Dauer erhalten wollen,unter Mithilfe des Denkmalschutz

    Das Statement des obersten Denkmalschützers in Sachsen ist selbstredend....

  • Warum immer so miesepetrig? Ein paar Schritte seitwärts und man ist in der Königstraße: Barock in seiner reinsten Form.

    Ich denke, viele fänden es wünschenswert, wenn sie von der schönen barocken Altstadt zur schönen barocken Neustadt wandeln könnten, ohne zwischenzeitlich in Novosibirsk zu landen, wo sie das Gruseln und Frösteln bekommen.

  • wenn sie von der schönen barocken Altstadt zur schönen barocken Neustadt wandeln könnten, ohne zwischenzeitlich in Novosibirsk zu landen,

    Erstens tut man damit Novosibirsk schwer unrecht, denn die dortigen Platten stehen nicht anstelle von der Großen Meißner, und zweitens muss man da gar nicht durch - man geht der Elbe entlang (Canaletto-Blick!) bis zum Japanischen Palais und dann die Königstraße hinauf. Schöner kann man gar nicht gehen.

  • Hab soeben bei der Petition unterschrieben. Jetzt sind es 888 Unterzeichner, das ist schon ein wenig dürftig.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Erstens tut man damit Novosibirsk schwer unrecht, denn die dortigen Platten stehen nicht anstelle von der Großen Meißner, und zweitens muss man da gar nicht durch - man geht der Elbe entlang (Canaletto-Blick!) bis zum Japanischen Palais und dann die Königstraße hinauf. Schöner kann man gar nicht gehen.

    Da hat er einerseits recht, der liebe Karpatenbär - ich selbst bin diesen Weg unlängst gegangen - andererseits habe ich es bedauert, nicht einfach bis zum goldenen Reiter weitergehen zu können, ohne diese unsäglichen Platten sehen zu müssen. Hier wäre eine optisch ansprechende Verbindung zur gegenüberliegenden Altstadt ein riesiger Gewinn für Dresden und seine Besucher. Am besten aber, die Situation entlang der Hauptstraße bis zum Albertplatz so aufwerten, dass man gerne dort flaniert. Zum Beispiel so: Neustädter Markt - Hauptstraße - Albertplatz - zurück über die Königstraße - vorbei am Japanischen Palais - über die Elbwiesen zurück Richtung Augustusbrücke. Das wäre was!

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Erstens tut man damit Novosibirsk schwer unrecht, denn die dortigen Platten stehen nicht anstelle von der Großen Meißner, und zweitens muss man da gar nicht durch - man geht der Elbe entlang (Canaletto-Blick!) bis zum Japanischen Palais und dann die Königstraße hinauf. Schöner kann man gar nicht gehen.

    Super, dann kann ja alles so bleiben wie es ist :)

  • Nein, da habts schon recht, der heutige Zustand des NSterMarktes ist und bleibt eine Zumutung und die Unterschutzstellung des Istzustandes eine Idiotie sondergleichen.

  • Ich möchte an dieser Stelle nochmal feststellen, dass wir mit der unmittelbar bevorstehenden Rekonstruktion des Narrenhäusels, einem der wesentlichen Ziele, also der Wiederherstellung des städtebaulichen „Aha“ entscheidend näher gekommen sind. Die Brücke wird endlich wieder in die dichte Rahmung treten. Erst nach Passieren des Tores öffnet sich das einmalige Panorama. Dann flankiert von zwei Barockbauten.

    (c) Arte4D/Andreas Hummel

    Nicht nur wird das Tor wiederhergestellt sein. Ich behaupte, dass der „Kleinbau“ eine ganz immense Kraft auf die gesamte Wahrnehmung des Neustädter Marktes entfalten wird. Er ist in seinem Detailreichtum und durch das leuchtende Rot seiner Mansarddachflächen ein anziehender Kontrapunkt zu den nichtssagenden grauen Fassengittern der Platten. Das wird ein wunderbares Ensemble mit dem gerade sanierten Blockhaus. Ich bin ganz sicher, dass man es dadurch bei der Entwicklung des östlichen Marktufers viel einfacher haben wird für eine angemessene Bebauung argumentieren zu können. Das Potential und die Kraft, die dieses Haus entfalten wird, weil es die Nordflügel im Handstreich deklassiert, ist doch letztlich der Grund für einige es in der gezeigten Form zu torpedieren.

    Von der Altstadt kommend verdeckt es als „umgekehrtes Aha“ natürlich bis zuletzt den Blick auf die Platten. So wie es das Blockhaus schon jetzt wunderbar tut. Ein extrem bedeutsamer Umstand, der mir hier als beschriebene Qualität bisher nicht untergekommen ist. Dieser kommt in den gezeigten Bildern zum Projekt natürlich nur indirekt vor. Man muss es sich aus den diversen Perspektiven vorstellen. Auch die bekannte Visualisierungen von Süden ist beispielsweise nicht aus menschlicher Aughöhe.


    (c) Arte4D/Andreas Hummel

    Am Neustädter Markt in Dresden wird dieses Jahr mit der Rekonstruktion eines Barockhauses begonnen. Wir sollten weiterhin fest die Daumen drücken, dass dieser Coup de Main gelingt. Wir sollten uns auch ab und an über das Erreichte und Kommende freuen dürfen. ;)

  • Alles richtig und sehr schön, wie du schreibst.

    Aber die Gegenseite (leider mittlerweile das LfD, das SPA , die gesamte Architektenschaft und last but not least, die Initiatoren des ganzes Unheils, Frau Prof. Schmidt nebst ihrer 10 Jungs von der "Ostmoderne ("Die Wilde 13" Dresdens) halten massifst dagegen. Laut eigener Aussage konnte man damals leider (!) das NH (bisher) nicht verhindern. Aber der gesamte (!) Rest des 2018er Wettbewerbs ist momentan obsolet.

    Ich kann deshalb deine große Freude über das NH nicht so ganz nachvollziehen.

  • Der Verwertungsdruck steigt auch in Dresden. Die Zeit spielt für den Neustädter Markt. Noch gibt es einige Brachen und Freiflächen im Zentrum, doch die Lücken schließen sich. Insofern kann sich die Stadt auch nicht ewig diese DDR-Gedächtniswüste am Neustädter Ufer leisten, zumal in Zeiten immer klammerer öffentlicher Kassen.

  • Danke, lieber Erbse. Das würde ich auch so sehen und das macht Hoffnung.

    Aber um die Platten, die sicher noch 50-70 Jahre stehen bleiben werden, geht es ja gar nicht, sondern um diese absolut hochwertigen Flächen am Elbufer, die ja auch Gegenstand des 2018er Wettbewerbs waren. Bleibt der vollkommen irrsinnig Denkmalschutz für die straßenseitigen (Trümmer) Grünflächen so, wie er jetzt ist, ist der gesamte Wettbewerb obsolet. Eine vollkommen verantwortungslose Irrsinnsaktion ("vierte Platzwand") der sächsischen Denkmalpflege, initiiert von und auf Wunsch bestimmter Leute hier in Dresden.......

    Nota bene: das SPA plant aktuell im Hintergrund die bebauungplanmäßige Rechtsverbindlichkeit für diesen Irrsinn und das war es dann!!! Dann kommen die immer schon gewünschten Glas- und Beton-Flachdachkuben ans Elbufer...

  • Die Chance am Neustädter Markt (NM) scheint allerdings erstmal vertan. Die notwendigen Stimmen werden wohl kaum noch bis Februar gesammelt. Enttäuschend. Aber anscheinend interessiert es die Dresdner nicht genug, was am NM passiert.

  • Nein das stimmt so nicht ganz.

    Es ist Krieg (!) in Europa und die Menschen haben mit Inflation und Finanzknappheit, Energiekrise und anderen drohenden Gefahren (Blackout, Übergreifen des Krieges, Klimaveränderungen, drohendem Bürgerkrieg durch Klimaaktivisten, Heimats-Entfremdung durch immer mehr zunehmende Migration) mehr als genug um die Ohren.

    Ich gehe da einfach mal von mir aus. Der NStM ist mir nicht egal.

  • Vielleicht auch andere Zerstreuung im Kopf: Fertighäuser bauen, sich über Masken aufregen, die neue Primark-Kollektion im Internet betrachten, im Kaufpark Nickern Erdbeerbecher essen, zu Dynamo gehen, Greta-Tunfisch Aufkleber blasenfrei auf spanische Automarken platzieren. Bei aller Liebe, aber das bürgerliche Engagement hält sich doch ganz Allgemein in Grenzen. Das hat nicht wieder nur was mit den Grünen zu tun. ;)

    Der Neumarkt-Wiederaufbau war immer auch stark an die Begeisterung der wiederauferstehenden Frauenkirche gekoppelt. Leider fehlt ein entsprechender stadtbekannter Anker am Neustädter Markt.

  • Der Neumarkt-Wiederaufbau war immer auch stark an die Begeisterung der wiederauferstehenden Frauenkirche gekoppelt. Leider fehlt ein entsprechender stadtbekannter Anker am Neustädter Markt.

    Richtig, es waren aber auch andere Zeiten, der Wendezeit-aufbruch war noch ganz frisch.

    Und: Es gab seit 1975 Vorarbeiten, Vorstudien, Vorgedachtes zum Neumarkt. Nie realisiert, aber das Thema war spätestens seit ca. 1980 in Dresden "im kopf" (siehe dazu den schönen Aufsatz von Torsten Kulke in einem der letzten FK-JB)

    All dies fehlt beim NeustM, abgesehen vielleicht von ersten Studien von Jürgen Mehlhorn aus den 1980ern.

  • Nota bene: das SPA plant aktuell im Hintergrund die bebauungplanmäßige Rechtsverbindlichkeit für diesen Irrsinn und das war es dann!!! Dann kommen die immer schon gewünschten Glas- und Beton-Flachdachkuben ans Elbufer..

    Das müssen, müssen, müssen wir umlenken. Dresden ist so wichtig. Das würde nicht nur das Neumarkt-Projekt stark konterkarieren, sondern auch der Stadt selbst einfach enorm schaden - auf Jahrzehnte.