Dresden - die Innere Neustadt

  • Ich hoffe, dass spätestens nach Veränderung des Straßenquerschnitts der Großen Meißner/Köpckestraße auch den Gegnern der Bebauung klar wird, dass dadurch die Platzfläche noch größer wird und baulich enger gefasst werden muss.

    In der Überlagerung sieht man übrigens auch, dass dafür nicht alle Bäume fallen müssten und die Brunnen nur geringfügig verlegt werden müssten, wenn sie erhalten bleiben sollen.

    Durch die Verringerung des Straßenquerschnitts entstehen außerdem auch größere Abstandsflächen von der Straße zu den Plattenbauten, was im Bezug auf Lärmentwicklung auch im Sinne der Bewohner sein dürfte.

    Weiterhin würde die Bebauung Schatten generieren, was einer Aufheizung des großen Platzes entgegenwirken würde.

  • Danke Eryngium für die Links, v. a. für den Überlagerungsplan, den ich noch gar nicht kannte!

    Ich denke fast, dass die Brunnen dort bleiben können, wo sie jetzt sind. Wenn Sie einmal auf diesen kleinen Plätzchen stehen, werden sie wohl sogar noch besser zur Geltung kommen als jetzt!

    Und was die Bäume angeht, denke ich auch, dass die Mehrzahl wohl dort bleiben kann. Im Gegenteil: Es könnten südlich anschließend sogar noch welche mehr werden.

    Tolle, tolle Sache.

    Großen Glückwunsch an die GHND und Torsten Kukke, die dies ermöglichten!

  • Reko Schwerpunt heisst m.M.n. : "so viel wie möglich Reko's schaffen"und die Perle soll dann auch kommen mit dem Neustädter Rathaus. Toller und recht imponierender Bau!! Wenn Dresden dann so weiter macht am Ferdinandplatz und an Ring, erst dann habe ich Glaube daran dass es mit Dresden doch noch klappen Könnte...

  • Bzgl. Denkmalschutz am Neustädter Markt schreiben die Dresdner Neuesten Nachrichten (Hervorhebung durch mich):

    Beim Neustädter Markt, so Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Bündnis 90/Die Grünen), prüft das Landesamt für Denkmalschutz, ob die gesamte Anlage unter Schutz gestellt werden soll. Gegenwärtig stehen bereits die beiden Brunnenanlagen unter Denkmalschutz. Wenn dieser Status auf den gesamten Platz ausgedehnt wird, hätte das auch Folgen für die Gestaltung.
    [...]

    Der Wohnungskonzern Vonovia saniert die heruntergekommenen Gebäude auf der Seite, auf der sich das Eiscafé Venezia befindet. Dort wird es keinen Durchbruch in Richtung Sarrasanistraße geben. „Das würde zwei Wohnblöcke kosten und der Weg endet am Zaun der Kita. Das kann man keinem Menschen vermitteln“, sagt Schmidt-Lamontain. Auf der anderen Seite (Brauhaus Watzke) prüft die Stadt weiter einen Durchbruch zur Rähnitzgasse. Die Pläne könnten scheitern, falls die gesamte Anlage unter Denkmalschutz gestellt wird.

    Eine von industriell gefertigten Plattenbauten gefasste Freifläche um drei Einzeldenkmale soll also evtl. denkmalwürdig sein? Vielleicht sogar die Plattenbauten an sich? Man beachte, dass die Hauptstraße bis zur Großen Meißner Straße als Sachgesamtheit bereits unter Denkmalschutz steht, es ginge also nur um die Flächen rechts und links davon, siehe hier.

    Geschehen solche Prüfungen eigentlich durch das Landesamt selbst oder müssen diese beauftragt werden?

  • es ist wie in einem Irrenhaus...

    was stellt man da bitte unter Denkmalschutz? Nicht einmal den Originalzustand der Plattenbauten als immerhin sozialistisches Relikt, sondern den (gemessen am ursprünglichen Erscheinungsbild) entstellenden Umbau vor etwa 20 Jahren. Gemessen an diesem inferioren Standard besteht eigentlich die ganze Welt nur noch aus "Denkmalstädten".

    "Krank" wäre ein Euphemismus allein für dieses Ansinnen. Wer wählt nur solche Leute in ihre Ämter...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • "Crab" oder Plattenbauten sollen (möglich) unter Denkmalschutz gestellt werden, während fast überall in D. historisch ansehliche unf gepflegte Gebäuden die unter Denkmalschutz stehen öfters rücksichtslos abgebrochen werden. Unter Schutz stellen ist also wenig wert.

  • Was soll denn da noch geschützt werden, außer den Brunnen, die es ja schon sind. Die Unterführung ist auch fort. Bleiben eigentlich nur die kläglichen Reste der schrottigen Fußbodenplatten.

  • Man muss hier nichts unter Denkmalschutz stellen. Wichtig ist, dass alle Interessenlager mal von ihrer Verzweiflung abrüsten und einen Schritt aufeinander zu gehen, denn so schlimm ist Barock nicht und ebensolches gilt auch für die DDR-Blockbauweise.

    1. Zustimmung zur Wiederherstellung der um 1950 abgerissenen Barockbauten in der Großen Meißener Straße.

    (klares Signal für Schönheit in der Neustadt und Wiedergutmachung des frevelhaften Abbruchs)

    2. Bestandsschutz für das DDR-Ensemble am Platz, möglichst unverändert, wenn Durchbruch, dann maximal als ebenerdiger Durchgang.

    (Beendigung der dauernden Unsicherheit für die Bewohner)

    3. Grüngleise für die Straßenbahn, neue Haltestellen, Bäume und historische Lampen am und um den Platz.

    (verbesserte Aufenthaltsqualität, Kleinklima, Barrierefreiheit und damit auch Teilhabe jedes einzelnen Bürgers )

    Diese 3 Maßnahmen würden für sich schon eine enorme Verbessung der derzeitigen Situation bringen.

  • Goldstein, den von Dir als "Kompromiss" angesprochenen Durchgang gibt es. Schon immer.


    Und er ist zu klein, als das eine urbane Verbindung zwischen dem trostlosen überdimensionierten Platz und der dahinter abgeriegelten kleinteiligen hoch bedeutenden barocken Stadt möglich wäre.
    Zu Ostzeiten war das genau SO gewollt: bröselnde Altbauten aus dem Blickfeld des Interhotels zu nehmen....
    Heute wäre es dringend nötig, die wunderbare innere Neustadt wieder an den Goldenen Reiter, damit an die Augustusbrücke und damit die Altstadt gleichwertig anzubinden. Damit dort auch Touristen und mehr Fußgänger die Boutiquen und Galerien erreichen.

    Warum ist das nur so schwer zu verstehen?

    Seit 25 Jahren wird das gefordert. Und es passiert nichts an diesem Missstand.


    Und apropos Grüngleise.... Lebenswerte Innenstädte bestehen i.d.R. nicht aus ausuferndem Verkehrsgrün...

    Mitteleuropäische Stadt ist dicht.

    Platz hat man an den Elbwiesen unmittelbar nebenan zur genüge.
    Und genau DIESER Gegensatz ist das besondere an Dresden.

  • Beendigung der dauernden Unsicherheit für die Bewohner

    Hm... Ich wüsste nicht, was da an Unsicherheit ist.

    Sowohl der Albers- (1. Preis) als auch der Jordi-Plan (2. Preis) sehen vor, die neue Bebauung am Platz vor die Plattenbauten zu setzen. Da wird nichts abgerissen. Und das (Schein-)Argument mancher Bewohner, man könnte dann nicht mehr bis zur Frauenkirche schauen, zählt auch nicht, denn zur Elbe hin ist mittlerweile so viel Grünzeugs gewachsen (sorry an die Landschaftsgestalter hier unter uns), dass das auch jetzt schon nicht mehr geht. Aus den oberen Etagen sieht man evtl. noch die Kuppelspitze mit Laterne - das würde auch bei einer Bebauung so bleiben.

    Es entstehen stattdessen zwei schöne kleine Plätze um die Brunnen herum (aktuell sitzt dort kein Mensch wegen des unerträglichen Verkehrslärms) und der Neustädter Markt um den Goldenen Reiter herum ebenfalls.

    Sobad man diese unselige B 6 zurückbaut, wird sich herausstellen, dass der "Neustädter Markt" von heute eine Wüstenei ist - sonst nichts. Warum sonst musste man denn in den letzten Jahren dieses (lächerliche und völlig hilflose) "Hier geht Dresden weiter"-Schild an die Platten hängen.

    Irgendetwas stimmt doch nicht an dieser ganzen Rechnung "Der heutige Neustädter Markt ist ein Denkmal" - lächerlich!

  • Die Sächsische Zeitung war auch beim Pressetermin der Stadt zum Königsufer/Neustädter Markt:

    Das Landesamt für Denkmalpflege hat das Hotel Bellevue an der Großen Meißner Straße in die Liste der Kulturdenkmale aufgenommen. Das teilte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz mit. Damit genießt das Ensemble mit dem dazugehörigen Garten zur Elbe hin nun besonderen Schutz. Dies werde Auswirkungen auf die Bebauung der Großen Meißner Straße haben, so der Baubürgermeister.

    Da werden ganz schöne Geschütze aufgefahren, um das Wettbewerbsergebnis zu verhindern oder wenigstens zu verwässern. Zwar ist v.a. der erhaltene historische Teil des Hotels als Grund für die Denkmalwürdigkeit genannt worden. Allerdings werden Neubauten um das gesamte Hotel auf Beeinträchtigung bzgl. des Denkmals geprüft werden müssen.

  • es ist wie in einem Irrenhaus...

    was stellt man da bitte unter Denkmalschutz? Nicht einmal den Originalzustand der Plattenbauten als immerhin sozialistisches Relikt, sondern den (gemessen am ursprünglichen Erscheinungsbild) entstellenden Umbau vor etwa 20 Jahren. Gemessen an diesem inferioren Standard besteht eigentlich die ganze Welt nur noch aus "Denkmalstädten".

    "Krank" wäre ein Euphemismus allein für dieses Ansinnen. Wer wählt nur solche Leute in ihre Ämter...

    Ich fand den Anblick von vor 20 Jahren, also den ursprünglichen, sehr angenehm. Heute sieht es einfach nur ,,Sch....'' aus. im wahrsten Sinn des Wortes. Warum wird dieser nicht wieder hergestellt, auch die ursprünglichen Ladenschilder im Stil der End 70ger, Anfang der 80 ger Jahre. Die Grünanlagen sind legendär, genau die integrierten Skulpturen, Brunnen, Vasen. Und herunterkommen dürften normalerweise diese Gebäude in dieser Lage nicht! Klar sind sie heute nicht bei Jedem beliebt, müssen ja auch nicht jedem gefallen. Doch drin wohnen läßt es sich nicht schlecht.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Kaffeesachse, nimm es mir nicht übel, aber bei dem bestehenden eklatanten städtebaulichen Missstand (Rähnitzgasse verbaut) ist es recht egal, ob "man drin gut wohnen kann".
    Der Durchbruch ist einfach absolut notwendig!

    Und wenn nicht im Jahr 2006 ein Finanzbürgermeister namens Vorjohann - der sich übrigens heute bis zum Staatsminister der Finanzen Sachsens hochge... (sagen wir -dient) hat - den eklatanten Fehler begangen hätte, einfach ALLE kommunalen Wohnungen zu privatisieren, ohne städtebauliche Problemfälle in städtischem Eigentum zu behalten, dann wäre das Problem Rähnitzgasse auch schon lange gelöst...

    Aber leider sind ja Menschen wie dieser, die einfach von irgendwo her kamen und kommen, keinen Bezug zu Dresden haben (wie ja auch unser scheidender Bau-Bürgermeister) Dresden-typisch. Da denkt man dann dogmatisch und ideologisch, statt wirklich das beste für die Stadt zu erreichen. War doch auch viel einfacher, einfach ALLE Liegenschaften zu privatisieren, statt vorher mal zu überlegen...


    Man mag übrigens von den neuen Gebäuden an der Hauptstraße - Ecke Heinrichstraße architektonisch halten, was man will. Zum Glück wurde wenigstens hier der Missstand einer Abschottung des dahinterliegenden Viertels behoben.

    So wie auf der gegenüberliegenden Seite heute noch, sah es vorher aus:

    https://www.google.de/maps/@51.05890…!7i13312!8i6656

    heute ist es nun zum Glück wieder so:

    https://www.google.de/maps/@51.05912…!7i13312!8i6656

    Und auf den nachfolgenden Luftbildern sieht man sehr schön, dass an der Rähnitzgasse etwas passieren MUSS.

    https://www.google.de/maps/place/Hau…57!4d13.7432297

    https://www.google.de/maps/@51.05809…t/data=!3m1!1e3

    Und so siehts das ganze von unten aus.

    https://www.google.de/maps/@51.05945…!7i13312!8i6656


    Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Ausgangszustand mit den kleinen Durchgängen erhalten.
    Es ist klar, dass dahinter keine städtebauliche Entwicklung möglich ist.

    https://www.google.de/maps/@51.05557…t/data=!3m1!1e3

    Eine solche menschen- und geschichtsverachtende Gigantomanie war 1967 geplant,

    hauptstr-neustadt.jpg

    Zum Glück ist nur ein Torso herausgekommen, weil man nicht das Geld hatte, die barocke innere Neustadt noch weiter zu entstellen und durch gigantische Zeilen abzuriegeln.
    Und solche städtebaulichen Fehler sollen durch einen verschärften Denkmalschutz-Status zementiert werden, statt sie nach Möglichkeit zu heilen?

  • Zitat von eryngium

    Zum Glück ist nur ein Torso herausgekommen, weil man nicht das Geld hatte, die barocke innere Neustadt noch weiter zu entstellen und durch gigantische Zeilen abzuriegeln.

    Um das noch etwas zu präzisieren: Dem NEUBAU gigantischer Zeilen wären Abrisse der historischen Bausubstanz vorausgegangen – und zwar in großen Umfang. Die in der 2. Hälfte der 1960-er Jahre entwickelten Baumaßnahmen für das Dresdner Zentrum waren in einer Sonderausgabe der Sächsischen Zeitung vom 4. Juli 1969 vorgestellt worden. Daraus einige Scans:

    Blick auf den Albertplatz (damals Platz der Einheit) - die Kontur mit den zentrischen Kreisen

    Von der Dreikönigskirche sollte lediglich der Turm erhalten bleiben - das Kirschenschiff hätte man abgerissen (siehe das von eryngium eingestellte Modellfoto.

  • ...Richtig.

    Und damit kann das neu-alte Stück "Große Meißner Straße" gleich schon Geschichte sein.

    Ich denke, dass der Denkmalschutz für das Hotel vor allem eine Bebauung an der Grossen Meissner Strasse Richtung Japanisches Palais verhindern kann - dort wo das Hotel einen Rücksprung hat. Die drei Barockhäuser am Blockhaus können wohl durchaus realisiert werden?

    Eine Unterschutzstellung der Plattenbauzeilen ist wohl kaum möglich, da die Fassaden nicht originall erhalten sind?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Waaaah... Das vierte war die herrliche Große Meißner 5 - das allerwichtigste Haus in der Neustadt!!!!

    Wenn man das nicht mitbaut, dann ist die ganze Sache vollkommen witzlos und man sollte es gleich sein lassen.

    Wichtig ist doch schließlich, dass das Hotel sich wieder inerhalb eines geschlossenen Straßenzuges befindet (was per se ja möglich ist) und nicht wie jetzt ein Solitär bleibt.....

    Mmir schwant sehr viel Ungutes hier!!

    Ganz ehrlich? Wenn es die GHND-Veranstaltung am 30.10. nicht rausreißt, dann war's das endgültig für die Innere Neustadt m. M. n.