Dresden - die Innere Neustadt

  • Es wäre in der Tat bitter, wenn die alte Platane fallen müsste. Auf dem Sachsenplatz muss derzeit leider eine riesige Eiche gefällt werden, für deren Absterben man wohl noch immer keine Ursache gefunden hat.

    @ DarkVision

    Herzlichen Glückwunsch zu deinem "Speziellen"! :blumen:
    Heute haben wir im Dresden-Forum des APH's übrigens auch den 30.000. Beitrag geschrieben. Weiter so!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Es wäre in der Tat bitter, wenn die alte Platane fallen müsste

    Heute war zu lesen, dass sie wohl stehen bleiben kann. Platanen können offenbar theoretisch uralt werden - in Griechenland gibt es Exemplare, die wohl über 1000 Jahre alt sind. Da wäre es unfassbar, wenn so ein prachtvoller Baum wegen Dummheit gefällt werden müsste.

  • Hallo Freunde,

    ich habe mir das Buch gekauft "Neustädter Markt zu Dresden" von Stefan Hertzig.
    Das Buch hat viele Bilder, jedes einzelne Haus ist gut beschrieben, aber leider ist viel zu viel durch den zweiten Weltkrieg
    und die DDR zerstört worden.

    Es wird ja durch eine "BI Neustädter Rathaus" versucht Geld zu sammeln, aber wo soll denn das Neustädter Rathaus aufgebaut werden?! Der Platz ist ja mit der "Einheitsplatte" in den 70er Jahren wieder aufgebaut und modernisiert wurden, also ist doch ein Aufbau des Rathauses bzw. der Häuserzeilen garnicht möglich der Platz ist doch garnicht mehr vorhanden und man wird doch keine modernisierten Platten abreißen um Häuserzeilen wieder aufzubauen oder???

    Wer kann mir da weiterhelfen?

    Viele Grüße :lehrer:

  • Ich denke nicht, dass jemand genug Geld zusammenbringt, um
    - den Plattenbau zu kaufen
    - alle Mieter rauszuwerfen
    - das Ding abzureißen
    - und das Rathaus nachzubauen (mit welcher Nutzung?)

    So ein Projekt würde wohl im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen. Wirtschaftlich wäre es sehr wahrscheinlich nicht.
    Mal ganz davon abgesehen, dass ich es für fragwürdig halte, intakte Bausubstanz abzureißen, um ein altes Bild wiederherzustellen. Nachhaltiges Bauen sieht anders aus.

  • Der Plattenbau wird in 10 Jahren eh wieder so vergammelt aussehen wie die Vorversion. Und wieso sollte das Neustädter Rathaus nicht wirtschaftlich werden? Als Juwel des Neustädter Marktes und gut sichtbar von der Brühlschen Terasse aus wird es sich genug Leute anlocken. Cafe und Restaurant da drin wären sich nett besucht. Auch wäre dieser Ort als Restaurant oder mit irgendeinem kleinen Museum drin oder sonstwas ein gutes Entree zum Bereich Königstraße (wieder geöffnete Ränitzgasse). Auch wäre ein Kontrast zu dem Knerer-Schrott eine tolle Sache (hehe). Und dass solche Bauten im Historischen Stil nicht wirklich teurer sind als ein Betonklotz mit fancy Fassade hat man auch schon bewiesen und dass solche historischen Bauten viel ansprechender für die Allgemeinheit sind sieht man immer wieder (Wohnungsmarkt, Tourismusobjekte). Achja, die Mieter können ja zB ins Hotel Stadt Leipig ziehen oder dann später mit Vorrecht ins Neustädter Rathaus.

  • Warum einer freiwillig aus seiner Terrassenwohnung in der sanierten Platte in den Nachbau eines feudalistischen Behördenklotzes ziehen sollte, leuchtet mir leider gar nicht ein. Im Erdgeschoss der Platte an der Ecke ist ausserdem schon jetzt eine extrem gut besuchte Kneipe, in die sich sicher auch oft genug Touristen verlaufen werden. An der Architektur scheint es offenbar nicht wirklich zu liegen. :augenrollengruen:

  • Na ja, in der Not frisst der Teufel eben Fliegen. In welche Kneipe würde man gehen: A. In die Plattenpinte oder B. in die Neustädter Rathauskneipe (der Ratskeller ist übrigens nach wie vor vorhanden, gell?) mit nostalgischem Flair?

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Da die ehemalige oberirdische architektonische Zierde noch fehlt, kann ich sie noch nicht als beantwortet gelten lassen. Manche Sachen brauchen halt ihre Zeit. Übrigens findet man in diesem Jahr auf dem Dresdner Stadtfest einen Stand der GHND, wo neben dem Neumarkt auch wieder für den Wiederaufbau des Neustädter Marktes geworben wird.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Nur ned brummen, wird schon kummen.


    Ich denke, dass wir erst einmal die Komplettbebauung des Neumarktbereiches abwarten müssen. Wenn das einmal in den kommenden 15 Jahren erledigt ist, dann rückt sicherlich auch die Anbindung der Neumarktinsel an die (barocke) Neustadtinsel in den Fokus. Im Gegensatz zum Neumarkt, wird dieser Schritt dann eher ein kleinerer, weil logischer, sein. Die jetzigen Vorstadtplatten im innersten Zentrum werden früher oder später adäquater Architektur weichen. Ob das Neustädter Rathaus und die eine oder andere weitere Reko kommen werden sei einmal dahingestellt (auch wenn es wünschenswert wäre). Ich bin verhalten optimistisch. Die Dresdner Politik hat mittlerweile endlich überrissen, dass das Dresdner Stadtplanungsamt nur noch Werkzeug der Baupolitik und nicht umgekehrt sein darf. Das ist vor allem das Verdienst der engagierten Dresdner Bürger in der GHND.

    Die heutigen Plattenbauten an dieser Stelle werden nicht die Anwort der jahrhundertelangen, allseits bewunderten Dresdner Baukultur sein. Diese Bauten sind halt doch recht günstig gebaute Zweckbauten aus einer kulturell sehr armseligen Zeit deutscher Geschichte. Es liegt an uns und unseren Nachkommen, ob sie diese Plattenbauten am Eingang zur Inneren Neustadt unbedingt sichtbar halten möchten. Ehrlich gesagt kann ich mir das aber nicht vorstellen.

  • Über die Ästhetik brauchen wir hier wohl nicht zu streiten.
    Ich halte es jedoch für vollkommen unwahrscheinlich, dass sich in den nächsten Jahrzehnten am Neustädter Markt etwas zum Positiven verändern wird. Es herrscht weder ein gesteigerter Verwertungsdruck auf Seiten der Investoren, noch ein etwaiger Handlunsgbedarf aus stadtplanerischer Sicht. Auch für die Politk scheint die Innere Neustadt kein wirkliches Thema zu sein. Immerhin wird zur Zeit die Meissner Straße repariert und damit der wichtigste, gegen eine Genesung des Neustädter Marktes sprechende, städtebauliche Missstand zementiert. Da hilft auch die Rekonstruktion des Neustädter Rathauses nicht wirklich.

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  • Du meinst vermutlich so lächerliche wie überflüssige Rekonstruktionen wie Frauenkirche, British Hotel oder Köhlersches Haus...et cetera :biggrin:ablachen:) .

    Ich persönlich könnte mich auch mit einer attraktiven und hochwertigen Neubebauung ohne viel Rekos am Neustädter Markt anfreunden. Hauptsache der abartige Plattenbauschrott verschwindet lieber heute denn morgen. Sogar eine Brache würde dort besser aussehen als die jetzige Situation.

  • Jämmerliche und überflüssige Rekonstruktionen? Habe in meinem Urlaub gerade ein Buch mit buddhistischen Weisheiten gelesen und werde dich daher jetzt nicht beleidigen. Aber bist du im richtigen Forum?

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  • Nun springt doch nicht gleich über jedes Stöckchen, das euch "Prontosoccorso1" hinhält. Solange er nichts weiter als substanzlose Einzeiler liefert.... floet:)

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  • Die Grünen zeigen sich wiederholt als eine der wenigen Fraktionen in Dresden, die sich aktiv für eine moderne Stadtentwicklung einsetzen. So bringen sie nun einen Antrag ein, der den Rückbau der Großen Meißner-/Köpckestraße und damit eine Wiederherstellung "ehemalige(r) stadträumliche(r) Qualität(en)" der Inneren Neustadt zum Ziel hat.

    Hier der Link zum Antrag:

    http://ratsinfo.dresden.de/vo0050.php?__k…5&voselect=3513

    Damit lässt sich, auch und vor allem in Bezug auf die Rekonstruktion einzelner, kunsthistorisch wertvoller Gebäude, durchaus arbeiten.

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