Dresden - die Innere Neustadt

  • Es ist ja nicht Unwissen, es ist Unwille. Gerade in Dresden will sich die Architektenschaft mit Brüchen profilieren. Und dafür bekommen sie jetzt Gegenwind und das ist gut. Es ist ja schlimm genug, dass hier aus jeder ranzigen Platte ein Heiligtum der DDR Baukunst gemacht wird, da brauchen wir nicht noch neue Klötze.

  • Aktuelle Pressemitteilung der GHND zur gebildeten Initiative der Plattenbaumieter:


    Zitat von GHND


    Anwohner der Plattenbauten am Neustädter Markt haben sich zu einer Bürgerinitiative Neustädter Freiheit zusammengeschlossen. Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) äußert sich zu den zuletzt in der Sächsischen Zeitung veröffentlichten Vorstellungen. Es sind insbesondere bei einer Bebauung am Neustädter Markt und Königsufer zu befürchtende Mietsteigerungen, welche die Mitglieder dazu bewegen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Deshalb wird die Forderung erhoben, am Status quo festzuhalten und auf eine Bebauung zu verzichten. Begründet wird dies damit, dass ihr Blick auf das andere Elbufer gefährdet werde. Dazu besteht aber seitens der dortigen Mieter kein Anrecht. Die Ideen der Initiative sind nicht einzuhalten. Anscheinend ist sich die Initiative nicht dessen bewusst, dass sich ein Großteil der Grundstücke am Königsufer im Privatbesitz befindet und durchaus Ansprüche auf eine Bebauung vorhanden sind. Zuletzt hatte sich die GHND zusammen mit dem Stadtrat gegen eine stärkere Bebauung des Uferstreifens stark gemacht.

    Der Neustädter Markt selbst ist nach dem Altmarkt und dem Neumarkt die historisch gesehen drittwichtigste Platzanlage. Die Bedeutung geht damit weit über einen stadtteilbezogenen Platz hinaus und die Dresdner Bürger sind in der Frage der Bebauung einzubeziehen.

    Besonders wichtig ist, dass die südliche Bebauung des Königsufers bald umgesetzt wird, damit...

    Ganze Pressemitteilung gibt es hier zu lesen:

    http://www.neumarkt-dresden.de/wp-content/upl…A4dterMarkt.pdf

  • Antonstraße 25

    Das ehemalige Hotel Neustädter Hof (gegenüber Neustädter Bahnhof) ist seit dieser Woche eingerüstet.
    Vermutlich ist es durch den Artikel vor ein paar Wochen in der SZ wieder in den Fokus von Investoren gerückt.
    https://goo.gl/maps/tf1Sg2Fosd5aD5sg6

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Super8 Hotel an der Marienbrücke


    Der moderne Zwilling des Hotels am Terrassenufer wird im Moment abgerüstet.
    Das Ergebnis ist, wie zu erwarten, grauenhaft.


    http://abload.de/image.php?img=img_025188kj8.jpg

    Man kann nun nurnoch hoffen, dass das Gebäude über dem SexShop wieder aufgebaut wird und die eine Brandwand verschwindet.
    Auf der Brückenseite gibt es glaube auch noch ein Grundstück welches vor der anderen Brandwand bebaut werden könnte, aber hier ist dank diesem kleinen Eingangsanbau kein direkter Anschluss an die Brandwand möglich.


    In der SZ sieht man auch die Rückseite
    https://www.saechsische.de/geruest-am-bru…lt-5070117.html

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris1988 (14. Mai 2019 um 18:23) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Neustädter Markt - Königsufer

    https://www.saechsische.de/koenigsufer-gr…er-5090678.html

    Die ersten Grundstücke haben nun den Eigentümer gewechselt.

    Zitat

    Es handelt sich um Flächen an der Köpcke- und der Wiesentorstraße, die jeweils Eigentümergemeinschaften gehörten. Um diese aufzuheben, war die Versteigerung angesetzt. An allen Grundstücken waren die Nachfahren der berühmten Dresdner Bankiersfamilie Arnhold Miteigentümer.

    Bei den Käufern handelt es sich um ein Hamburger und zwei bayrische Investoren, u.a. die KIB-Gruppe aus Nürnberg :( Man erinenrt sich an das Moritz-Haus zwischen Alt- und Neumarkt.

    Große Teile gingen unter dem Verkehrswert weg, wundert mich bei der Top-Lage.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Große Teile gingen unter dem Verkehrswert weg, wundert mich bei der Top-Lage.

    Ich glaube, dass man sehr genau verfolgt, was es dort für Hürden gibt. Diese tun sich ja grade im Bereich der Neustädter Wichtigtuer heraus, die alles beim status quo belassen wollen. Unter prominentem Rückenwind der Grünen, die politisch an Gewicht zugelegt haben. Angesichts der Gemengelage und dem pro-ostmodernen Lager des SPA ist es durchaus schon fast anerkennenswert, dass sich dort überhaupt bauwillige Interessenten gefunden haben. Denn dort irgendeine Genehmigung zu bekommen wird sicher auch ein Spießrutenlauf. Und da KIB schon beste Beziehungen zum SPA hat, sehen die an solcher Stelle wohl ersteinmal die richtigen Leute an ihnen zugeneigten Stellen sitzen.

    Und spätestens seit Wiessner und dem Narrenhäusel stehen alle Beweise für eine manipulierende und sabotierende Stadtverwaltung wie ein rosa Elefant im Raum.

  • Behrsche Villa

    Nun auch in der SZ
    https://www.saechsische.de/das-behrsche-h…rt-5097546.html

    Sie wird tatsächlich saniert und erweitert.

    Der schon vorhandene Anbau auf der Ostseite wird auch auf die Westseite kopiert und die große Gaupe von der Elbseite wird es danach auch auf der Nordseite geben.
    Den Anbau sieht man auch schon im Themenstadtplan.

    Der Eigentümer bleibt im Geheimen.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Die GHND hat auf ihrer Homepage die Auswertung zur Bürgerbefragung zum Königsufer veröffentlicht!

    Und siehe da...

    http://www.neumarkt-dresden.de/wp-content/upl…tung_Gesamt.pdf

    Unter anderem...

    Jetzt hat die Stadt es wenigstens auch blau auf weiß, dass die große Mehrheit vor allem mehr Neumarkt haben möchte!!! Dafür hätte es vermutlich keine Befragung benötigt, denn der direkte Vergleich Neumarkt und Postplatz hätte ausgereicht, aber so ist es wenigstens nun auch amtlich ;-)!

    Besonders gut finde ich auch die beiden Tabellen 3.7 zu Pegida und die restlichen Tabellen der Befragten im Konnex hierzu (Kultur, traditionelle Architektur et cetera)! Entlarven sie einen Herrn Trüby mit seinen unwissenschaftlichen Behauptungen nun auch offiziell als Scharlatan!

    Mit diesem Ergebnis kann man nun hoffentlich wirklich freudig einem 2. Neumarkt entgegensehen!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (31. Juli 2019 um 19:43)

  • Ich bin ungern das Haar in der Suppe, aber seit wann lassen sich Stadt, Offizielle und besonders Stadtplanungsamt von wissenschaftlichen Erkenntnissen, ja geschweige denn der öffentlichen Mehrheitsmeinung zu dieser Thematik beeindrucken, noch in ihrem Handeln leiten? :tongue:
    Denn diese Erkenntnisse sind ja nun nicht grad die frischeste Butter aufm Brot.

  • Es ist eine Mehrheit für Bebauung, wenn man diejenigen dazuzählt, die eine teilweise Bebauung wünschen.

    Ich sehe dort insgesamt eine Mehrheit für eine teilweise Bebauung in kleineren Einheiten, die sich an der historischen Bebauung orientiert.

  • Das Japanische Palais

    in Dresden-Neustadt gehört zweifelsohne zu den bedeutendsten Schlossbauten des 18. Jahrhunderts in Deutschland.
    August der Starke hatte das Gebäude als einzigartiges „Porzellanschloss“ für die Aufnahme und Präsentation seiner immensen Schätze an ostasiatischen und Meißner Porzellanen bestimmt. Aus dem Holländischen Palais hervorgegangen, war es nach Plänen Matthäus Daniel Pöppelmanns, Zacharias Longuelunes und Jean de Bodts 1729–38 errichtet, jedoch wegen des Todes seines Auftraggebers (1733) nicht vollendet worden.
    Im Siebenjährigen Krieg teilweise zerstört, wurde das Palais 1783 als Monument des sächsischen Staates wiederaufgebaut. Es beherbergte nun die berühmte Antikensammlung und die Kurfürstliche Bibliothek.
    Die Neuausmalung der Antikensäle durch Gottfried Semper in den Jahren 1835/36 stellte schließlich die letzte gestalterische Veränderung von Bedeutung am Japanischen Palais dar.

    Vermutlich bedingt durch die Zerstörungen des 2. Weltkriegs und die Konzentration auf Zwinger, Frauenkirche und Residenzschloss ist dem Bauwerk bisher - bis auf vereinzelter Ansätze - noch nie eine umfassende Erforschung seiner Bau- und Architekturgeschichte zugekommen.
    Es ist damit auch den meisten Fachleuten außerhalb der engen Stadtgrenzen Dresdens wohl weitgehend unbekannt.

    Nun endlich gibt es ein fantastisches Kompendium, welches aus einem großangelegten Forschungsprojekt unter der Leitung Prof. Henrik Karges hervorgegangen ist. Die Bearbeitenden Stefan Hertzig und Kristina Friedrichs haben auf 730 (! Verlagsankündigung hier nicht korrekt) Seiten die komplizierte Planungs- und Entstehungsgeschichte des Japanischen Palais "komplett ausgeleuchtet" und sämtliche Quellen systematisch gesichtet und veröffentlicht.

    Man könnte meinen, mit dem geballten Fakten und Fachwissen handelt es sich um eine trockene wissenschaftliche Arbeit. Doch mit Nichten!

    Ca. 900 (! Verlagsankündigung hier nicht korrekt) Abbildungen lassen die Publikation zu einem beeindruckenden Band aus Fachwissen und visueller Opulenz werden...
    - Erstmals werden die mehr als 350 bauzeitlichen Pläne ausgewertet und im Wesentlichen Publiziert.
    - Erstmals werden ungefähr 70 Vorkriegs-Farbfotografien der Semperschen Ausmalung vollständig in einem Katalog publiziert.
    - Neben einer minutiösen Darstellung der Baugeschichte des Palais werden zudem die weitreichenden kultur- und geistesgeschichtlichen Einflüsse sowie die Vorbildbauten des Palais aufgezeigt.
    - Und die Computervisualisierungen auf wissenschaftlicher Basis von Andreas Hummel zeigen schließlich auch die niemals ausgeführten Räumlichkeiten in ihrer geplanten Pracht.

    Ein Buch zum Schwelgen in einer Melange aus barocker Pracht, baugeschichtlichem Fachwissen, Details und Makrokosmos der Architekturgeschichte.


    https://www.imhof-verlag.de/das-japanische…in-dresden.html

    2 Mal editiert, zuletzt von eryngium (30. August 2019 um 13:13)

  • Ein Prachtbuch! Und vor allem schon allein deswegen wertvoll, weil Dr. Hertzig jahrelang sein Herzblut da herein investierte! Eventuell ist dieses Buch die Grundlage für eine Rekonstruktion des Inneren...es würde ein weltweit einzigartiges "Porzellanschloss" sein, im Land der Erfindung des europäischen weißen Goldes! Dresden würde neben dem wiederauferstandenen Historischen Grünen Gewölbe auch noch eine weitere Kunstschau von Weltformat erhalten!

    Zwar muss hier noch etwas Wasser die gelbe Elbe herabfließen, aber es ist einmal die wissenschaftliche Grundlage hierfür geschaffen worden! Wenn es einmal vielleicht so weit ist, kann man dann vom Grünen Gewölbe bereits über die Augustusbrücke mit dem rekonstruierten Narrenhäusel, vorbei am hoffentlich auch bereits rekonstruiertem Neustädter Markt über die Meißner Straße zum Porzellanschloss flanieren!

  • Für diesen Gedanken wäre es vielleicht ganz gut Herrn Tillich mal wieder etwas mit dem Thema anzuspitzen. Er wollte seinerzeit doch genau dies umsetzen: die Wiederauferstehung des JP als den ihm angedachten Zweck als Porzellanschloss. Jetzt als quasi Rentner hat er doch die Zeit und noch Vitamin B diese Aufgabe anzugehen?! ;)

  • Eventuell ist dieses Buch die Grundlage für eine Rekonstruktion des Inneren...es würde ein weltweit einzigartiges "Porzellanschloss" sein, im Land der Erfindung des europäischen weißen Goldes! Dresden würde neben dem wiederauferstandenen Historischen Grünen Gewölbe auch noch eine weitere Kunstschau von Weltformat erhalten!

    Zwar muss hier noch etwas Wasser die gelbe Elbe herabfließen, aber es ist einmal die wissenschaftliche Grundlage hierfür geschaffen worden! Wenn es einmal vielleicht so weit ist, kann man dann vom Grünen Gewölbe bereits über die Augustusbrücke mit dem rekonstruierten Narrenhäusel, vorbei am hoffentlich auch bereits rekonstruiertem Neustädter Markt über die Meißner Straße zum Porzellanschloss flanieren!

    Für diesen Gedanken wäre es vielleicht ganz gut Herrn Tillich mal wieder etwas mit dem Thema anzuspitzen. Er wollte seinerzeit doch genau dies umsetzen: die Wiederauferstehung des JP als den ihm angedachten Zweck als Porzellanschloss. Jetzt als quasi Rentner hat er doch die Zeit und noch Vitamin B diese Aufgabe anzugehen?

    Das Porzellanschloss ist heute der Zwinger. Dort gibt es eine aufwendig gestaltete Dauerausstellung der Porzellansammlung. Sie liegt viel näher am Grünen Gewölbe. Neben dem Grünen Gewölbe und der Porzellansammlung ist auch die Gemäldegalerie Alte Meister eine "Kunstschau von Weltformat". Da die Alte Pinakothek in München nach Kriegszerstörung nicht originalgetreu wiederaufgebaut wurde, gibt es in Deutschland keine vergleichbare Kombination aus einer erstklassigen Altmeistersammlung und ihrer Präsentation in einem historisch bedeutenden Galeriegebäude. Mit der Wiedereröffnung nach mehrjähriger Sanierung wird das im kommenden Frühjahr wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Eine vierte "Kunstschau von Weltformat" ist die Rüstkammer. Sie ist eine der drei bedeutendsten Prunkwaffensammlungen Europas (neben Wien und Madrid), dabei aber - soweit ich das überblicke - die am besten präsentierte.

    Das Japanische Palais ist heute die Heimat des Völkerkundemuseums. Dessen Dauerausstellung sollte längst wiedereröffnet sein, aber die vorige Direktorin hat das irgendwie nicht hingekriegt. Die neue, Léontine Meijer-van Mensch, hat es als eine ihrer Hauptaufgaben benannt, die Dauerausstellung einzurichten. Mit der Eröffnung des Humboldt Forums in Berlin wird die Völkerkunde ins Zentrum des öffentlichen Interesses rücken. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vergleichen sich gerne mit den Staatlichen Museen zu Berlin. Sie haben, nach Berlin, die zweitgrößten ethnologischen Sammlungsbestände in Deutschland, und sie brauchen, um mithalten zu können, neben dem Völkerkundemuseum in Leipzig auch in Dresden wieder eine sichtbare Präsenz der Völkerkunde.

    Einstweilen wird das Japanische Palais seitens der SKD überwiegend mit innovativen Ausstellungsformaten bespielt. Zudem haben die Senckenberg Sammlungen dort Ausstellungsräume. Eine Rückkehr des Porzellans ins Japanische Palais halte ich für ausgeschlossen. Die Planungen für den Museumsverbund SKD macht übrigens die Generaldirektion und nicht irgendein "Politrentner".

  • Bei einem Rundgang vor etwa 2 Jahren durch das gesamte J.P. (im Rahmen eines Kolloquiums zu den Baugeschichts-Forschungen) vom Keller bis zum Dach war ich ziemlich entsetzt, wie viel ruinösen Leerraum es im Palais gibt.

    Hier müssen sicher an die 100 Millionen in die Hand genommen werden, um das Gebäude seiner architektonisch-kunsthistorischen Bedeutung entsprechend zu ertüchtigen.

    Und 2 Kulturbaustellen zur gleichen Zeit sind einfach nicht möglich. Warten wir bis 2023.