• Der Titel ist wie Amerika`s Gemeinden durch Wachstum in ein Betrug reinfallen:

    Um Steuern zu generieren, muss man wachsen, immer waehrender Wachstum, selbst wenn es nur ein Schuhladen ist.

    Nach 25 Jahren, falls die Handwerker nicht betrogen haben, ist die Infrastrucktur sowiso kaputt und

    die Grundsteuern reichen nicht fuer die riesigen Flaechen. Riesige Flaechen durch das Auto.

    Dann muss die Gemeinde Geld aufbringen, allso rufen alle nach mehr Wachstum.

    Das Wachstum wird meisst von hoeheren Stellen Finanziell bezuschusst.

    Heute schon sind alle Steuern zusammen bei Westlichen Laendern um die 70%. Die Oestlichen Laender ziehen aber

    schnell nach. Irgendwann koennten wier die riesigen Flaechen nicht mehr bewirtschaften und erhalten.

    Dies ist die Deutsche Uebersetzung der Erkenntnisse in diesen Video:

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    Das selbe gilt auch fuer Kanada. Ontario ist mitlerweille eine einzige Baustelle. 18 Staedte wachsen hier zusammen.

    In den USA gibt es auch Ballungszentren, wo man 2000 km auf der Autobahn faehrt und mal keine Gruppe von Haeusern sieht.

    Amazon hatte sich auch schon beschwert, dass in Bibelguertel von Texas bis Floria oder im Nordosten kein Bauplatz

    von 50 Fussballfeldern groesse zu bekommen der noch/schon eben und flach ist. Fuer die Westkuesste gilt das gleiche.

    Hier in Kanada kann man an der Westkueste keine private Parzelle am Wasser mehr kaufen...

    Das selbe gilt ja auch fuer Spanien. Wahnsinn.

    Freunde von mir waren in China. Von Ost nach West keine Moeglichkeit irgendwo mal ueber Nacht das Auto abzustellen.

    Das auf eine Laenge von 3000 km! Eine Freundin von mir ist aus Indien. Ds selbe auch hier. Der Druck zu Wachsen ist enorm.

    Wie sieht es eigentlich in den BeNeLux Staaten aus? Was machen die? Und in England war der Druck einer der Gruende die

    indireckt auf die Abstimmung 2016 ueber die Mitgliedschaft in der EU sich ausgewirkt hat.

    So hatten mir Englaender das erzaehlt. Ich habe das nicht geglaubt aber dann bei Youtube Videos gefunden,

    wo geraetzelt wurde wieviel von England in 50 Jahren noch uebrig ist wenn so weiter gebaut wird.

    Naja, vielleicht uebertrieben. Aber man sieht, dass sich die Leute Gedanken machen...

  • Lieber Heimdall,

    es tut mir für dich aufrichtig leid, dass du die von dir geschilderten Lärmbelästigungen ertragen musst. So etwas kostet soviel Kraft und Energie. Gerade dann, wenn man nicht in Ruhe schlafen kann.

    Was du mitmachen musstest, kann ich zumindest erahnen, da wir auch mal in einem Mehrfamilienhaus in Stuttgart gewohnt haben. Ein Miteigentümer hatte ungenehmigt seine Eigentumswohnung (ETW), welche direkt unter unserer ETW lag, ungenehmigt in ein Büro umgewandelt. Das hatte jemand der Stadt "gesteckt", wir waren dies aber nicht. Jedenfalls waren in der 6-Zimmer-Wohnung unter uns plötzlich alle 6 Zimmer mit Obdachlosen belegt, in jedem Zimmer einer, bei gemeinsamer Nutzung derKüche . Der Eigentümer hatte diese ETW an die Stadt für eine horrende Miete vermietet. Diese Leute (bei ständigem Wechsel der Personen) waren 5 Jahre in der Wohnung.

    Es waren auch zwei Drogenhändler drunter, einer der Drogenhändler war, wie er selber sagte, Zigeuner. Einmal gab es eine Auseinandersetzung zwischen Dielern bei Einsatz eines Messers. Da damals gerade das Gerüst wegen der Fassadenrenovierung stand, haute einer dieser Kerle über das Gerüst ab. Einer anderer "Bewohner" war wohl im Kopf nicht mehr klar, denn er sammelte seinen Kot in den leeren Milch-Tetrapacks. Diese stellte er im Hochsommer an sein Fenster , wobei das Fenster gekippt war. Wir konnten unsere Geranien am Fenster darüber nur noch bei zugehaltender Nase gießen , der Gestank, welcher von unten herauf stieg, war bestialisch. Der Kerl verschmierte auch noch die Wände des Treppenhauses mit Kot. Oft riefen wir nachts die Polizei an, weil wieder das Radio oder die Musikanlage mitten in der Nacht auf volle Pulle lief. Die Polizei kam immer erst eine halbe Stunde später (wohl in der Hoffnung, dass bis dahin alles wieder ruhig ist) . Die Polizei ermahnte den Ruhestörer dann, aber kurz nachdem die Polzei gegangen war, wurde wieder voll aufgedreht, uns zum Possen. Dann war bei denen das Klo verstopft, weil der, der seine Sch... gesammelt hatte, alle möglichen Verpackungen ins Klo geworfen hatte. Die Schüssel drohte dann wohl überzulaufen. Wenn wir in unserer Wohnung drüber das Toilettenfenster aufmachten, sahen wir dicke Schwärme von grün schillernden Schmeißfliegen von untern aufsteigen. Es war alles so zermürbend. Wenn man früh morgens raus muss und arbeiten gehen und kann kaum mal richtig schlafen, das macht einem irgendwann kaputt.

    Einmal zündete einer der Männer auf dem Teppichboden seines Zimmers eine Kerze an. Das Haus hätte abbrennen können. Gott sei Dank, war dies nicht der Fall. Im Sommer sahen einige der Kerle mit nacktem Oberkörper aus dem Fenster zur Straße hin, lallten laut und warfen ihre leeren Schnapsbutteln auf die Straße runter. . . Bei uns gegenüber wohnte ein Herr in einer gehobenen Stellung (in einer Gründerzeitwohnung mit ca. 240 m² Wohnfläche). Er zog dann weg, wegen der Asozialen, die in unserem Hause wohnten oder hausten. Nach fünf Jahren war dann dieser Spuck endlich vorbei. Es kamen gute und weniger gute Nachbarn. Man kann im Mehrfamilienhaus Glück mit den Nachbarn haben,, aber auch schrecklich Pech, wie oben geschildert. Wenn das nachbarschaftliche Verhältnis gut ist, hat man keine Garantie dafür, dass es auch gut bleibt. Im Einfamilienhaus lebt man in aller Regel deutlich ruhiger. Es bleiben einem im Einfamilienhaus von vorne herein viele negative Erlebnisse und Aufregungen mit Nachbarn erspart.

    In diesen fünf Jahren mit den Obdachlosen im Haus, bin ich biologisch, geschätzt vielleicht zehn Jahre gealtert. Manche Nächte hatte ich keine 3 Stunden geschlafen. Wenn man morgens raus muss und arbeiten, sollte man doch ausgeruht sein. Unser Ziel stand dann fest, auch wenn es noch viele Jahre dauern sollte, wir wollten spätestens im Ruhestand aufs Land ziehen, in einer Kleinstadt in ein Einfamilienhaus mit Garten. Tatsächlich ging unser Wunsch in Erfüllung. Dass es dann sogar eine kleine, alte Villa wurde, auf großem Grundstück, das hätten wir uns seinerzeit allerdings nicht im Entfertesten räumen lassen. Dazu möchte ich sagen "der Mensch denkt und Gott lenkt".

    Lieber Heimdall, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass sich möglichst bald auch deine Wohnungssituation zum Guten wenden möge.

  • Heimdall Deine Horrorgeschichten (die ich im Übrigen gar nicht bezweifle - sie bestätigen ja sogar meinen Punkt, dass es durchaus gute Gründe geben kann, warum man lieber in einem Einfamilienhaus als in einer Etagenwohnung leben will) wären genauso eindrucksvoll, wenn Du die Nationalität bzw Herkunft nicht nennen würdest. In unserem Haus hatten wir einen Alkoholiker, der die Nachbarn terrorisiert hat, eine Gruppe von Drogendealern, die u.a. das Treppenhaus mit Hakenkreuzen "verziert" hat (alles "Biodeutsche") usw. Hast Du nun einfach Pech gehabt, dass Deine Problemnachbarn alle fremdstämmig waren?

  • Wenn jetzt hier jeder eine Geschichte erzählt bei der es Probleme mit Nachbarn gab ( und da könnte ich von Berufs wegen viel erzählen) wird man vermutlich feststellen, dass da Menschen vieler Schichten und Herkunft drinnen vorkommen.

    Das lässt für mich nur den Schluss zu, dass es vielleicht gar nicht so sehr darauf ankommt, ob der Nachbar aus einer Familie stammt die seit Jahrhunderten in ihrem Dorf wohnt oder erst vor 5 Jahren nach Deutschland gekommen ist.

    Und Heimdall: Selbstverständlich ist ein Sachverhalt so zu erzählen, wie er passiert ist. Aber zu einer guten Sachverhaltsdarstellung gehört auch, dass man Wesentliches ausführlich wiedergibt und unwesentliches weg lässt. Da wir hier in einem Architekturforum sind, scheint mir die Herkunft von Personen unwichtig. Wichtig wird sie dann, wenn es dem Schreiber eigentlich um was anderes geht. Und davon möchte ich jetzt mal nicht ausgehen.

  • Liebe Forumsteilnehmer, Ihr werdet zustimmen müssen, dass die Diskussion der Frage, wer welche persönlichen Erfahrungen mit Hausnachbarn welcher Nationalität oder Ethnie gemacht hat, nur noch recht wenig mit dem Strangthema zu tun hat: Zersiedelte Landschaften. Ich bitte daher, zum Kernthema des Strangs zurückzukommen.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Vielleicht kann ich die letzten Beiträge so zusammenfassen: es gibt gute Gründe, warum man nicht in einer Etagenwohnung im Alt- oder Neubau, sondern lieber im Einfamilienhaus mit Garten leben möchte. Gleichzeitig gibt es auch gute Gründe, warum manche das Leben in der Stadt und in einer Wohnung bevorzugen. Es ist wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks...

  • Gut, dann brauche ich wohl die Geschichte von dem Gründerzeitler, in den eine afrikanische Familie eingezogen ist, nicht mehr zu erzählen. Es stellte sich heraus, dass das freundliche, rücksichtsvolle, ordentliche und ruhige Menschen waren. Ja, sowas gehört in der Tat nicht in ein Architekturforum.

    Mich überraschten einige Wortmeldungen hier doch. Denn bisher wurden im APH doch Gründerzeitviertel als das Maß aller Dinge angesehen.

    Ab einer bestimmten Bevölkerungsdichte kommt man übrigens nicht umhin, Wohnungen übereinanderzustapeln. In Paris und Moskau gilt es als absoluter Luxus, in bestimmten zentrumsnahen Bereichen eine Wohnung in einem Mehrparteienhaus zu besitzen.

  • Ich bin ja ein Fan der Gartenstädte. So sieht für mich humanes Wohnen in der Stadt aus:https://www.badische-zeitung.de/genossenschaft…-181020349.html

    https://2020.freiburg.de/pb/1394552.html

    https://karte.industriekultur.berlin/standort/gartenstadt-marga/

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-gartenstad…ticle_id=468297

    Das ist doch was ganz anderes als das oben gezeigte Beispiel einer Neubausiedlung aus Bonn!

    Auch die Siedlung Praunheim in Frankfurt ist doch um Klassen besser, als das, was heute so fabriziert wird:https://www.sanierungspreis.de/projekte/gesam…nkfurt-am-main/

    Das versteht man heute darunter:https://www.hertfelder-montojo.de/portfolio/neub…t-falkenberg-i/

    Wo bitte sind hier Gärten? Ich sehe nur sterile Rasenflächen... Der Begriff wird hier doch ad absurdum geführt. Auerßdem verschenkt man hier enorm viel Platz. Hätte man die Häuser geschickter angeordnet (z.B. in Reihenbauweise), hätte man sie niedriger bauen und sich diese mehrgeschossigen Klötze sparen können.

    Stattdessen baut man überall die so genannten "Stadtvillen" (offenbar wissen die Bauherren nicht, was eine Villa ist) wie in Bad Vilbel. Der so genannte Quellenpark. Abstoßende, phantasielose Investorenkisten mit Glanzmispelhecken:https://bad-vilbel-baut.de/index.php/stad…ier-quellenpark Mit Architektur hat das nur noch wenig zu tun.

  • Ich habe meine Beiträge gelöscht. Da bestimmte Leute diese Erfahrungen nicht hören wollen und es sie eigentlich auch nichts angeht. Sollen sie ihre eigenen Erfahrungen machen.

  • Was man beim Thema zersiedelte Landschaften keinesfalls auslassen darf ist die Einzelhandels- und Gewerbestruktur. Ich denke ich brauche keinen extra Artikel zu verlinken, es dürfte schon sprichwörtlich sein, wenn man von auf der grünen Wiese bauen meint, dann an Discounter, Supermärkte und Gewerbegebiete zu denken. Seit einiger Zeit ja jetzt auch z.B. in Bayern ohne Siedlungsanbindung, wodurch direkt in ein Waldstück plötzlich ein Gewerbepark gebaut werden kann, wenn es gerade zufällig an einer Autobahn liegt. Diese Gewerbegebiete (auch teils die in Ortsrandlagen) sind nicht mal mehr zu Fuß oder Fahrrad erreichbar, weil nur eine Fahrbahn hinführt.

    Gravierender noch fand ich aber jüngstes Beispiel das exemplarisch für die vorherrschende Wegwerfmentalität bei Gewerbeflächen steht:

    https://www.google.com/search?q=aldi+…w=1824&bih=1142

    Aus den Artikeln geht hervor, dass die riesigen Zentrallager nun eine größere Sanierung benötigen würden und deshalb nun aufgelöst werden. Gleichzeitig baut man überigens woanders munter neue Lager in die Landschaft.

  • Da bestimmte Leute diese Erfahrungen nicht hören wollen und es sie eigentlich auch nichts angeht. Sollen sie ihre eigenen Erfahrungen machen.

    Sie machen ja auch ihre eigenen Erfahrungen. Zum Beispiel mit netten Afrikanern und deutschen Suffköppen. Sowas denke ich mir nicht aus. Es ist klar, dass es auch ganz andere Erfahrungen gibt. Ich denke aber, dass man im Allgemeinen in städtischen Mehrparteienhäusern gut leben kann, also gute Erfahrungen - mit wem auch immer - macht.

    Jedenfalls bevorzuge ich historisch gewachsene urbane Strukturen.

    Ich habe auch mal in Prag gelebt. Und da war direkt nebenan eine Romafamilie. Da war ich auch erst misstrauisch. Die Altbauten aus der Zwischenkriegszeit sind auch sehr hellhörig (Lüftungsschächte, Lichthöfe, dünne Fenster, dünne Türen). Da ist man es gewohnt. dass man die Nachbarn manchmal hört. Es war aber eine ganz friedliche, normale Familie.

    Aber Erfahrungen mit Nachbarn sind ja hier nicht das Thema, sondern Zersiedelung der Landschaft. Die sehe ich als großes Problem an. Ich denke, es ist regional sehr unterschiedlich. In Sachsen-Anhalt haben wir damit weniger zu kämpfen. Da gibt es noch viel weites Land zwischen den Orten. Traditionelle ländliche Räume, kleinere Städte und auch Großstädte mit einer historisch gewachsenen Individualität bis hin zur Größe von Wien sind mir sympathisch.

  • Probleme bei Gartenstädten sehe ich u.a. darin, dass

    • das Konzept der gärtnerischen Selbstversorgung heute nicht mehr so konsequent umgesetzt wird und deshalb zusätzliche Infrastruktur für die Nahversorgung notwendig ist
    • sie wegen der dadurch bedingten Berufstätigkeit der Bewohner tagsüber eher ausgestorben sind
    • sie deswegen auch eher klar abgegrenzte reine Wohnsiedlungen ohne viel Raum für öffentliche Nutzung sind
    • und sie deshalb nicht für Innenstädte geeignet sind, bzw. generell eher für Randlagen urbaner Räume

    Insofern sind Gartenstädte ein eigentlich sinnvolles und nachhaltiges Konzept, das aber meiner Meinung nach auf die heutigen Bedürfnisse der Gesellschaft nur noch im Bezug auf den Aspekt des ruhigen Wohnens im Grünen Antworten gibt und für die Gesamtstadt eigentlich nur einen lokalen ökologischen Vorteil bietet. Im Bezug auf die Zersiedelung städtischer Lagen sind sie meiner Meinung nach keine Lösung. Das Konzept der Selbstversorgung funktioniert ja auch auf dem Land nicht mehr richtig, weswegen dort auch reine Schlafsiedlungen wie Pilze aus dem Boden schießen.

    Wie immer ist eine gesunde Mischung aus verschiedenen Konzepten sinnvoll, und selbstverständlich gehören Einfamilienhäuser auch zu berechtigten Wohnformen. Es kommt aus meiner Sicht aber immer darauf an, die gesamte Stadtgesellschaft zu betrachten und nicht nur isolierte Einzelinteressen. Wenn eine Stadt stark wächst, ist das Schaffen von Wohnraum überwiegend mit ausgedehnten Einfamilienhaussiedlungen eben nicht die richtige Antwort, zumindest nicht im dicht besiedelten Deutschland. Dazu bedarf es einer übergreifenden Stadtplanung, d.h. dem expliziten Ausweisen neuer urbaner Gebiete - ja, auch auf der grünen Wiese, wenn Verdichtung bestehender Gebiete nicht sinnvoll ist. Und dazu gehört dann auch eine gemischte Nutzung: Einzelhandel, Gastronomie, soziale und kulturelle Einrichtungen, Büroflächen; damit eine ganztägige Nutzung stattfindet und weniger gependelt werden muss. Dazu ein Konzept für Begrünung nach ästhetischen und ökologischen Maßstäben - daran mangelte es den Gründerzeitquartieren meiner Meinung nach, wobei damals das Umland noch mehr aus Natur bestand und Gärten überwiegend der Nahrungsversorgung dienten und nicht der Dekoration.

    Das Beispiel in Bonn finde ich aus dieser Perspektive eben besonders kurzsichtig, denn die Stadt hat wenig freie Flächen, die für Wohnungsbau in Frage kommen und eine Bebauung als Einfamilienhaussiedlung, zumal in dieser Form, ist einfach Verschwendung von Fläche - auch, wenn sie als Gartenstadt ausgeführt würde. Das Gegenbeispiel aus Dresden ist natürlich auch nicht ideal, aber dort wird die Fläche nach ökologischen und urbanen Gesichtspunkten besser ausgenutzt.

  • Die Gartenstaedte koenntehn ein neuen Erfolg haben, wenn die Wohnungen unterschiedliche Groesse haetten.

    Weiter koennte mann vorne hinaus Gewerbe erlauben. Ener der Gruende, warum Slamabrisse in Suedlichen Laendern nicht

    funktionieren: Die Menschen koennen in Ihrer Wohnung im fuenften Stock kein Gewerbe betreiben.

    Dies ist ja auch einer der Gruende, warum die Innenstadt von Luebeck so gut funktioniert.

    Filialisten haben es schwer, daher verteilt sich der Wohlstand und die Mitsprache.


    Auch schoen laesst sich der zweifache Wiederaufbau Magdeburgs als Material hernehmen:

    Beim ersten Wiederaufbau in den 1650`gern wurde so wie der heutigen Altstadt von Luebeck kleine

    guenstige Grundstuecke mit gemischter Nutzung gebaut. Vor 45`zig waren viele Bauten dann durch

    groessere und breitere haeuser ersetzt worden. Beim Wiederaufbau nach `45 wurde das Arbeiten und

    das Wohnen getrennt und die Einwohner in Stockwerken gestapelt. Nun koennen nur der Staat

    oder schwere Investoren Bauen.

  • In Japan gibt es eine andere Bauordnung: Es gibt 10 Baustufen fuer Gewerbe und Landnutzung.

    In der ersten Stufe darf nur Landwirtschaft betrieben warden. In der Zweiten dann auch lockeres Wohnen.

    In der driten Stufe dann Mehrfamilien Haeser. In der Naechsten auch leichte Gewerbe und so weiter.

    In der letzten Stufe dann Kraftwerke, Chemiefabricken und so weiter. Jetzt zum Unterschied:

    In allen Zohnen sind die unteren Stufen weiterhin erlaubt. Also darf jeder weterhin im Industriegebiet wohnen.

    Man muss ja nicht dort hin ziehen. So die Idee. Andersherum aber nicht. Also keine Fabrick im Wohngebiet.

    Die Leute koennen selbst entscheiden. wie Sie wohnen wollen. Waere dies eine gute Idee zum Nachahmen?

    Wuerde dies gegen der Zersiedlung helfen? Man braeuchte weniger Strassen?

  • Wie gesagt, wenn ich Luftbilder aus Japan sehe oder Fotos aus den Stadträumen, habe ich nicht den Eindruck, dass uns dieses Land als Vorbild dienen sollte. Abgesehen von der unheimlich limitierten Architekturqualität, bei der praktisch alles inklusive Neubauten den Eindruck von "erbaut 1975" macht, scheint Japan auch einen eher suburbanen, amerikanischen Wohnstil zu bevorzugen, zwar natürlich weniger großzügig als in den USA aufgrund der Limitationen beim Baugrund, aber doch mit frappierenden Ähnlichkeiten im Straßenbild inkl. der meist oberirdischen Stromleitungen und der billig wirkenden Architektur (beides sicherlich auch Folge der Erdbebengefährdung, klar). Im Prinzip ist die gesamte Südküste westlich von Tokio ein einziger amorpher Siedlungsbrei durchschnitten von Autobahnen.

    Japan ist sicherlich ein faszinierendes Land, von dem wir viel lernen können, ich meine das gar nicht so allgemein und vernichtend, wie es vielleicht klang. Aber ausgerechnet der Städtebau und die Raumordnung scheinen nicht wirklich zum Vorbild zu taugen, im Gegenteil gibt es wohl wenig ahistorischere Stadtbilder in der Welt als in Japan (und vielen anderen ostasiatischen Ländern).

  • Ich würde zustimmen bei der Analyse, dass Häuser und Grundstückszusammenlegung kleinere Investoren herausdrängt. Man kann sehr wohl modernen gewerblichen Ansprüchen gerecht werden, ohne großes Zusammenlegen, nämlich durch Mauerdurchbrüche zum Nachbarn und rückwärtige Anbauten. Natürlich müssen die Flächen dazu schon mal barrierefrei gebaut worden sein zu einem Zeitpunkt. Auch müsste dazu gesetzlich beim Brandschutz bessere Bedingungen geschaffen werden.

    Ich würde aber die Überlegungen zum gemischten Gewerbe so nicht bestätigen. Zum einen geht die Nachfrage eher so, dass auch Dienstleister in Erdgeschosszonen ziehen, weil kein Kunde gern paar Stockwerke hoch will bzw. das dann häufig nur mit Fahrstuhl geht (z.B. Arztpraxen). Zum anderen gibt es diese Mischung ja gerade in Deutschland schon, in Form von Mischgebieten (wie Du später für Japan ausführst) und damit auch Wohn-Geschäftshäuser. Meist aber wie Du sagst nicht viel später als die 50er erbaut. Wo ich Probleme dabei sehe ist, dass es Nutzungskonflikte gibt, wie starke Freuquentierung.

    Dazu kommt mindestens in Mittelzentren und darunter, dass sich eine Form des dezentralen Dienstleistungs- und Verkaufsflächenangebots negativ auf ökonomische Synergien auswirkt und auch umständlicher ist. Wenn ich zur Versicherungsberatung mich durch Wohngebiete schlagen muss, dann komme ich auf dem Weg nicht zufällig beim Bäcker vorbei und kaufe mir keine Semmel auf dem Weg. Daher wäre meine Vorstellung eher wieder strikter die Zonen zusammen zu konzentrieren. Durch die hohen Mieten ist das in den letzten Jahrzehnten schon deutlich auseinander diffundiert.

  • Ich kann die Argumente zu zersiedelten Landschaften durchaus nachvollziehen. Auf der anderen Seite hat Heimdall damit recht, dass das Problem vor allem durch die Ungleichverteilung der Bevölkerung in Deutschland erzeugt wird. Zudem: Welche Lösungen gibt es, die auch noch rechtlich zulässig sind?

    Es gäbe ein sehr einfaches Mittel diese von Dir und Heimdall angesprochenen Ungleichverteilungen vielleicht sogar aufzuheben. Man führt einen Flächenhandel ein, analog zum heutigen Flächenausgleich. Nur anstatt dass irgendwo ein Feigenblattbiotop angelegt werden muss, muss man Flächenrechte erwerben, die man nur bekommt indem jemand rückbaut. Es gibt dann also bilanziell keinen weiteren Flächenverbrauch bzw. dieser kann genau gedeckelt und an kleine Kommunen verteilt werden. Gleichzeitig würden Gelder fließen von Boomstädten in schwächere Regionen, die damit ihre eigenen Angebote ausbauen können und im Wettbewerb wieder stärker werden.

  • Es gäbe ein sehr einfaches Mittel diese von Dir und Heimdall angesprochenen Ungleichverteilungen vielleicht sogar aufzuheben. Man führt einen Flächenhandel ein, analog zum heutigen Flächenausgleich. Nur anstatt dass irgendwo ein Feigenblattbiotop angelegt werden muss, muss man Flächenrechte erwerben, die man nur bekommt indem jemand rückbaut. Es gibt dann also bilanziell keinen weiteren Flächenverbrauch bzw. dieser kann genau gedeckelt und an kleine Kommunen verteilt werden. Gleichzeitig würden Gelder fließen von Boomstädten in schwächere Regionen, die damit ihre eigenen Angebote ausbauen können und im Wettbewerb wieder stärker werden.

    So, wie die Luftrechte in New York! Die Hoehe ueber den Haeusern in Manhatten gehoert den Eigentuemer unten drunter.

    Wenn jemand extrem in die Hoehe will, also mehr als von Manhatten erlaubt, muessen Luftrechte anderer

    Eigentuemer dazugekauft werden. Diese verzichten dann auf Aufstockungen fuer immer. Manche Reichen wollen auch kein

    Fenster gegenueber. Die Kirchen in Manhatten haben so viel Geld gemacht.