• Letztendlich sind mit die wichtigsten Dinge gar nicht auf Fotos speicherbar und das ist vor allem das Gefühl, mit allen Sinnen selbst in der Szenerie und ihrer Atmosphäre zu sein.

    Also mir ufert das hier zu weit aus. Das ist ne Galerie, in der Galerie sieht man logischerweise Bilder. Und ich mache eben gerne Bilder- und zwar so wie ich das will. Das klappt oft nicht, insbesondere in Lübeck ist es schwer, darum habe ich den Sachverhalt erwähnt. Den Vergleich mit Brugge habe ich nur wieder aufgegriffen, da er zuvor schon gebracht worden ist.

    Das Autos, Mülleimer, Baukräne oder Bausünden Unruhe ins Bild bringen ist ein Fakt. Trifft natürlich nicht für die Leute zu, die lieber Busshaltestellen und plattgetretende Getränkeverpackungen fotografieren. Die Uhr dreht sich weiter, Leute müssen irgendwo wohnen, das Auto dominiert den Verkehr- das kann ich nicht ändern, das heißt aber nicht das ich bei jeder visuellen Verunstaltung von Fotomotiven hurra schreie.

    Nebenbei gesagt habe ich - im Gegensatz zu den meisten hier - tatsächlich in Lübeck gewohnt, also soll mir doch bitte keiner was vom Pferd erzählen. Ich kann für mich selbst schon ein bisschen einschätzen wie erlebbar die Architektur der Stadt is, sonst hätte ich obige Aussage nie in den Ring geworfen

  • Der HL-Dom:

    Die alten Salzspeicher an der Trave:

    Sichtachse 13, kennt ihr die? Ich auch nicht. In jedem Fall gibt es in Lübeck eine Sichtachsenstudie, die verhindern soll, dass irgendwelche Windräder den Blick auf die Altstadt negativ beeinflussen. Guter Ansatz, allerdings bindet man sich ja auch nicht nur den linken Schuh zu. Das Thema visual Trash ist eben breiter als nur Windräder. Hier der Malerwinkel Kirchturm vs. Baukran


    Das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt, eingebettet zwischen den Kirchtürmen der Altstadt:

    Lübecker Gassen:

    Die Engelsgrube mit Blick auf den Kirchturm und zahlreiche alte Bürgerhäuser, der Blick wird ruiniert durch die Autos:

    Das Burgtor ist eines der beeindruckendsten Gebäude der Stadt, für eine gute Sicht muss man allerdings ein paar Meter zurück und dann hat man leider jede Menge trash im Bild:

    Auch in Travemünde stehen ein paar alte Häuser:

  • Quote

    Sichtachse 13, kennt ihr die? Ich auch nicht. In jedem Fall gibt es in Lübeck eine Sichtachsenstudie, die verhindern soll, dass irgendwelche Windräder den Blick auf die Altstadt negativ beeinflussen. Guter Ansatz, allerdings bindet man sich ja auch nicht nur den linken Schuh zu. Das Thema visual Trash ist eben breiter als nur Windräder. Hier der Malerwinkel Kirchturm vs. Baukran

    Tut mir Leid, aber was soll der Quatsch? Sollen Bauprojekte in der Altstadt verboten werden oder nur manuell durchgeführt werden? Die Altstadt ist nun mal ein lebendiger Wohnort. Mir ist es auf jeden Fall lieber, dass die Häuser bewohnt werden und die Bewohner dort parken können als eine tote Altstadt, wo keine Autos zu sehen sind. In Italien ist es oft ein grosses Problem, dass Häuser in den Altstädten leer stehen, weil man dort nicht parken kann. Viele Familien brauchen halt ein Auto.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Tut mir Leid, aber was soll der Quatsch? Sollen Bauprojekte in der Altstadt verboten werden oder nur manuell durchgeführt werden? Die Altstadt ist nun mal ein lebendiger Wohnort. Mir ist es auf jeden Fall lieber, dass die Häuser bewohnt werden und die Bewohner dort parken können als eine tote Altstadt, wo keine Autos zu sehen sind. In Italien ist es oft ein grosses Problem, dass Häuser in den Altstädten leer stehen, weil man dort nicht parken kann. Viele Familien brauchen halt ein Auto.

    Und ich dachte, ich gehöre zu denen, denen Dänen alles durchgehen lassen :)

    Das eine Altstadt nur lebendig ist oder sein kann, wenn dort Autos parken können, ist ein Trugschluss. Guck dir Brügge an, Antwerpen, Ghent, Haarlem, Amersfoort oder Utrecht. In Amsterdam kannst du dein Parkticket gar nicht mehr bezahlen, die Straßen gehören den Menschen, nicht den Autos und genau so wünsche ich mir das für HL. Jedoch, Lübeck als Negativbeispiel ist hinsichtlich des Verkehrs und der Lebendigkeit wahrscheinlich eher so auf den hinteren Plätzen. Ein paar körperlich Gebrechliche und Schwache, die sich zusammengeschlossen haben, um dem Auto den öffentlichen Raum vermachen :P Die Stadt ist sicherlich arm- und wenn nicht, dann Visionslos. Also ich habe kein Auto und brauche auch keins, ich könnte prima in der Innenstadt wohnen. Wers nicht kann, kann in den zahlreichen und flächenmäßig ungleich größeren gesichtslosen Vororten wohnen.

  • Sichtachse 13, kennt ihr die? Ich auch nicht. In jedem Fall gibt es in Lübeck eine Sichtachsenstudie, die verhindern soll, dass irgendwelche Windräder den Blick auf die Altstadt negativ beeinflussen. Guter Ansatz, allerdings bindet man sich ja auch nicht nur den linken Schuh zu. Das Thema visual Trash ist eben breiter als nur Windräder. Hier der Malerwinkel Kirchturm vs. Baukran

    In den letzten Jahren gab es einige Baukräne in der Lübecker Altstadt. Zum einen wurde ein historisches Ensemble vor der Petri-Kirche umfassend saniert, zum anderen wurde nach Jahrzehnten endlich das Gründerviertel bebaut. Dein Vorschlag ist es nun, dies zukünftig sein zu lassen, um Sichtachsen nicht zu beeinträchtigen? Entschuldige, mir liegt aber gerade die Frage auf der Zunge, ob du den Troll nur spielst oder das ernst meinst. Ich fühle mich jedenfalls verschaukelt.

  • In den letzten Jahren gab es einige Baukräne in der Lübecker Altstadt. Zum einen wurde ein historisches Ensemble vor der Petri-Kirche umfassend saniert, zum anderen wurde nach Jahrzehnten endlich das Gründerviertel bebaut. Dein Vorschlag ist es nun, dies zukünftig sein zu lassen, um Sichtachsen nicht zu beeinträchtigen?

    Die Sichtachsenstudie dient dem Zweck den Blick auf die schöne Altstadt zu wahren. Vom weiten sieht man die vielen Kirchtürme, ein Aushängeschild für Lübeck. Was ich meinte, ist, dass es doch irgendwie sinnfrei ist, den Blick vom Weiten auf die Stadt zu schützen, währenddessen man sich auf Gebäude- oder Straßenebene weit weniger Mühe auf der Altstadtinsel gibt- mit allem was zur optischen Verschandelung dazu gehört. Ich dachte, das wäre klar und einleuchtend. Warum schützt man also nicht Sichtachsen auf einzelne Markante Gebäude, z.Bsp. das Burgtor oder warum macht man nicht den Blick frei auf die schönsten Bürgerhäuser. Überall ist alles zugeparkt.

    Man wird nicht um die Baukräne herumkommen, hässlich sind die Baugerüste und -kräne aber allemal.

  • Es ist schon richtig, dass es in Lübeck auf Strassenebene viel zu tun gibt (Werbeschilder, Pflasterung, Strassenbeleuchtung). Einige Strassen schienen mir (abgesehen von Autos) schon auf den richtigen weg zu sein, z.B. die Hüxstrasse oder die Fleischhauerstrasse. Auffallend war auch, wie viele Häuser in den letzten Jahren sehr schön saniert wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass andere Strassen folgen werden, z.B. die Mühlenstrasse und die Wahmstrasse. Beide haben Potenzial.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Also gegen temporäre Baukräne und -gerüste kann man ja nun nichts sagen. Die sind u.a. zum Erhalt der Baudenkmäler erforderlich und verschwinden irgendwann auch wieder. Obwohl die ca. 10 Jahre eingerüsteten Marientürme schon sehr ärgerlich waren. Ähnliches "blüht" uns demnächst am Dom - hoffentlich etwas kürzer.

    Viel schlimmer wird die geplante Hochspannungstrasse werden, die nördlich und westlich an der Stadt vorbeiführen soll, die den Welterbetitel kosten könnte. Hierauf beziehen sich auch die genannten Sichtachsen von außerhalb auf die Stadt. Immerhin sollten die Masten nun wohl weniger hoch werden als zunächst geplant. Ich hoffe, dass es nicht zu schlimm werden wird.

    Ärgerlich finde ich tatsächlich auch die komplett zugeparkte Altstadt. Ja, es wird dort gewohnt, und ich habe auch keine besser Lösung parat, denn einen Ring aus Parkhäusern am Altstadtrand fände ich noch schlimmer. Aber wer schon einmal an einem entsprechenden Tag die autofreie Hüxstraße erlebt hat, der weiß wieviel die Blechlawine vom Altstadtflair raubt. Man glaubt sich fast in einer anderen Welt.

    Stichwort Werbung: "Eigentlich" gibt es eine Werbesatzung für die Altstadt, die Art und Größe der festen Werbeschilder an Fassaden, aber auch die Anzahl der losen Aufsteller ("Passantenstopper") regelt. Ich habe nur den Eindruck, dass sich inwzischen niemand mehr darum schert. Ich kann mich aber auch täuschen, und es wäre sonst vielleicht noch schlimmer.

    Ein weiteres großes Problem sind die allgegenwärtigen Graffiti-Schmierereien an Fassaden und allem, was sich im Straßenraum so an großen und kleinen Flächen findet. Die Stadt tut dagegen leider kaum was. Neulich war zu lesen, dass der Bürgermeister das Thema nicht als dringlich ansieht. Sogar das Rathaus war kürzlich bereits stark beschmiert worden.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ärgerlich finde ich tatsächlich auch die komplett zugeparkte Altstadt. Ja, es wird dort gewohnt, und ich habe auch keine besser Lösung parat, denn einen Ring aus Parkhäusern am Altstadtrand fände ich noch schlimmer. Aber wer schon einmal an einem entsprechenden Tag die autofreie Hüxstraße erlebt hat, der weiß wieviel die Blechlawine vom Altstadtflair raubt. Man glaubt sich fast in einer anderen Welt.

    AMEN.

    Tut wirklich gut zu wissen, dass du auch dieser Ansicht bist. Manchmal bin ich schon am verzweifeln, wenn Leute die "lebendige Stadt" -Keule schwingen und damit die zugeparkten Häuserfronten rechtfertigen wollen. Den faulen Zahn muss man unbedingt ziehen. Zur Parksituation- ich glaube, dass ist primär eine Frage des Geldes. Hässlichkeit kostet eben nichts, Schönheit schon. Die Altstadt ist Wakenitz-seitig weniger schön, ich würde da ein Parkhaus bauen. Kann man ja auch gleich einen Aussichtspunkt mit Dachterrasse draus machen. An der Traveseite beim Radisson-Blu sind auch oft freie Parkplätze. Die Innenstadt gehört Autofrei, also nur Lieferverkehr o.Ä. In der Altstadt gibts auch ein Parkhaus. Ob ein zusätzliches Abhilfe verschaffen würde?