• Querstraße



    Ich kann jedem den Besuch in der Mengstraße nur empfehlen, wenn er den Geist der großen hanseatischen Architektur atmen will. Hier stehen die wirklich herrschaftlichen Backsteinhäuser. Zudem kann man hier abends sehr schön einkehren cheers:)

    APH - am Puls der Zeit

  • Wenn man sich die alten Stadtpläne Lübecks anschaut, dann erkennt man schon schnell, dass die Große und Kleine Petersgrube, die untere Mengstraße und einige Nebengassen eigentlich die letzten größeren Reste des ältesten und großartigsten Viertels der Stadt sind. Diese Reste sind zwar schon besonders großartig, und der Rest des Viertels wird bald auch wieder viel besser aussehen (nur die Holstenstraße wird weiterhin ein Problemfall bleiben), aber doch bleibt's irgendwie ganz bitter. Die größte Katastrophe war aber sicher die Zerstörung des vollständigen Inventars der Marienkirche...

    Siehe oben, in der Mitte, wo die Straßen schmal sind und ganz nah nebeneinander liegen. Fast ganz links die Große Petersgrube, und ganz rechts die Mengstraße:

    https://tabletopdeutschland.files.wordpress.com/2017/04/hl-73.jpg?w=474&h=409

  • @ Niederländer und Frank

    vielen Dank für eure tollen Ergänzungen. Das läuft ja super mit der Lübeck-Galerie :thumbup::thumbup:
    Die Mengstraße ist echt in Teilen ein herber Verlust, aber trotzdem ist noch einiges da und das zählt zu dem besten, was nordeuropäische Architektur zustande gebracht hat!
    Wir bewegen uns nun über die Querstraße zur Beckergrube

    Blick zurück

    Das nenne ich mal eine gewachsene und einmalige Altstadtgasse :thumbup:

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  • Auch hier ist der westliche Teil der Beckergrube weitgehend erhalten, der mittlere Teil weist teils einige Lücken auf, vergleichbar mit der Mengstraße

    Siebente Querstraße

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  • Hier mogeln sich nun auch einige Gründerzeitbauten in den Bestand, wobei Lübeck erstaunlich wenig überformt wurde, wenn man Lübeck da mit anderen Städten wie z.B. Köln vergleicht. Hier hat bis 1945 ein unglaublicher Anteil an vorgründerzeiticher Bebauung überlebt! Und das betrifft sowohl extrem aufwendige Backsteinbauten wie in der Mengstraße, aber auch sehr einfache Bauten, die sich besonders in den Hinterhöfen noch zuhauf finden!

    Es geht in die Böttcherstraße hinein (hier war es etwas schmuddelig)


    Hier müsste man mal etwas machen, es herrscht ein wenig Sanierungsstau!

    Richtung Norden wird es dann besser!

    :gutenacht:

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  • An der Ecke zur Bierspünderstraße haben wir faktisch eine riesige Baulücke, auf der heute die Neuapostolische Kirche steht. Ob dort früher eine historische Kirche stand und inwieweit das Gebiet vorher bebaut war, dass wird uns Frank sicher erklären können :thumbup:


    Wir nähern uns der Fischergrube

    Fischergrube

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  • Fischergrube

    Auch hier ist die Bebauung nicht ganz komplett

    Auch an der Fischergrube/Ecke Ellerbrook ist ein großen Eckgrundstück frei, ich hoffe da kommt etwas Sinnvolles hin

    Eckbau Fischergrube/Große Kiesau (wer sich erinnert, im Süden gab es schon die Kleine Kiesau :D )

    Südlicher Abschnitt der Fischergrube im Westen

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  • Mit der Engelsgrube erreichen wir dann endgültig den fast vollständig erhaltenen nördlichen Teil der Lübecker Altstadt. Von jetzt an werden uns kaum noch Neubauten begegnen. :harfe:

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  • An der Ecke zur Bierspünderstraße haben wir faktisch eine riesige Baulücke, auf der heute die Neuapostolische Kirche steht. Ob dort früher eine historische Kirche stand und inwieweit das Gebiet vorher bebaut war, dass wird uns Frank sicher erklären können

    Nein, an dieser Stelle gab es keine Kirche - und auch keine Straße. Der Baublock war komplett mit kleinen Häusern - wie in der Umgebung zu finden - bebaut. Hier gab es den Bierspündergang, von dem sich der Name der kleinen Nachkriegsverbindungsstraße zwischen Ellerbrook und Böttcherstraße ableitet. Das Gebiet hier ist städtebaulich eines der schlechtesten in der Altstadt. Durch die Neuapostolische Kirche, die völlig willkürlich den historischen Grundriss ignorierend in die Gegend platziert wurde und die eigentlich völlig überflüssige Bierspünderstraße, die hauptsächlich als Parkplatz dient, wird hier eine dringend notwendige Stadtreparatur und Schließung der großen Bombenlücke auf dem historischen Stadtgrundriss verhindert. Die Kirche bekommt man wohl so schnell nicht weg, aber wenn man die Straße entfernen würde, könnte man einen großen Teil des Baublocks wieder schließen.

    Eine Kirche gab es allerdings in der Nähe tatsächlich: Die kleine gotische Kirche St. Clemens, eine Filialkirche von St. Jakobi an der Ecke Clemensstraße/Böttcherstraße. Diese wurde leider 1899 abgerissen (eine Schande!) und zuvor nur spärlich dokumentiert, siehe oben verlinkten Wikipedia-Artikel.

    St. Clemens stand dort, wo auf dem Foto ganz links das hässliche Wohnhaus ins Bild ragt. Die Kirche reichte bis an die beiden Häuser mit den Treppengiebeln heran, die seit dem Abriss der Kirche so merkwürdig angenagt aussehen. Hier hat Lübeck wirklich ein Kleinod verloren. :crying:

    Foto: wissen.de

    Auch an der Fischergrube/Ecke Ellerbrook ist ein großen Eckgrundstück frei, ich hoffe da kommt etwas Sinnvolles hin

    Leider nein, wenn es wie geplant läuft, siehe dazu meinen Beitrag hier. :sad:
    Sehe gerade - den müsstest Du eigentlich kennen, Du hattest Dich dafür bedankt! :D;)

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Sehr schöne und abwechslungsreiche Ansichten!

    Ich erlaube mir mal, eine Frage, die mich schon länger beschäftigt, in den Raum zu werfen:
    Ich habe mal irgendwo gehört/gelesen, dass es unter den Fachwerkbauten der Seitengassen und Hinterhöfe Beispiele gibt, die bis ins 15. Jahrhundert datieren.
    Stimmt dies, bzw. weiß jemand dazu mehr?

  • Leider nein, wenn es wie geplant läuft, siehe dazu meinen Beitrag hier. :sad: Sehe gerade - den müsstest Du eigentlich kennen, Du hattest Dich dafür bedankt! :D;)

    Sorry Frank, ich habe es mir angesehen, aber Lübeck ist nicht meine linke Westentasche :lachentuerkis::lachentuerkis: Hoffe du verzeihst mir. :blumen:
    Der Neubau ist eine absolute Frechheit. Wie ist das möglich und mit den UNESCO-Regeln vereinbar? Das kann ja nicht wahr sein. Da müsste man gerade an so einer wichtigen Ecksituation ganz anders bauen. Ich habe den Eindruck, dass gerade die Bauten der letzten 10 Jahre in Lübeck besonders schlecht gelungen sind und teils mehr stören wie jene der 50-er bis 70-er Jahre.
    Dieser ganze Papp- und Flachdachmüll hat in Lübeck jedenfalls nichts zu suchen!!! Bin sehr ärgerlich grade :kopfwand::wuetenspringen:

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  • Es geht weiter in der Großen Kiesau mit "Weimanns Hof"
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    Und dann erreichen wir die Engelsgrube, sicher einer der beeindruckendsten Straßenzüge Lübecks mit dem Höhepunkt von St. Jakobi am Ende der Straße
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    Blick zurück
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  • Hier schließen sich nun zahlreiche kleine Gänge an, die von der Engelsgrube Richtung Süden führen, wie "Garbereiter Gang", Zerrahns Gang", "Glockengießer Hof" oder "Branntweinbrenner Gang".

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