• @'Frank

    Vielen Dank für deine Mühen. Und auch hier sieht man wieder, wie viel solche historischen Details ausmachen. Mir waren die Straßennamen so positiv aufgefallen, weil sie eben im Stadtbild die Geschichte der Stadt mit schreiben, man fragt sich unweigerlich, warum hießt die Straße Fegefeuer oder was ist mit Hüxstraße gemeint. So wie die Architektur Städte früher im Detail bereichert hat, so waren es in Lübeck auch die Straßennamen, es war Kultur im Kleinen und ich bin so froh, dass diese überlebt haben und wir heute nicht die John-F. -Kennedy Straße oder den Mandela Platz in Lübeck haben, sondern das Fegefeuer :lachentuerkis:
    Weiter geht es in der Mühlenstraße

    Echt toller Eckbau Mühlenstraße/Musterbahn

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  • Düvekenstraße

    Wir erreichen eine der schönsten Lübecker Sehenswürdigkeiten, den Halbturm

    St. Annen Kloster, erbaut 1515

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  • Musterbahn


    Die Terrakotten am Haus Musterbahn 3 stammen übrigens vom 1878 abgebrochenen Haus Braunstraße 4 (erbaut 1549) und stammen von Statius von Düren. Alt sind allerdings nur die Hermenfiguren und die Brüstungsmedaillons, die zudem neu angeordnet wurden, da sie sich ursprünglich auf drei Geschosse mit je vier Achsen verteilten.


    (Quelle: Wikipedia / Bildindex)

    Ach ja, und die Bezeichnung "Hüxstraße" leitet sich vermutlich aus dem mittelniederdeutschen "hok" oder "huk" für "Winkel" / "Ecke" her (im Niederländischen heißt "Ecke" heute noch "hoek"), da die Straße sehr früh angelegt und in noch weitgehend unbebautes Gelände hineinstieß (klingt für mich allerdings nach einer sehr gewagten Herleitung).

    Dafür weiß niemand, warum die Hundestraße so heißt. :)

  • @Maxileen

    Danke für die interessanten Erläuterungen. Das macht Lübeck eben so spannend, es greifen so viele Aspekte in dieser Stadt zusammen!

    Es geht weiter an der Ecke An der Mauer/Weberstraße

    Es geht nun hinauf zur St.Aegidien-Kirche



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  • Es geht weiter die Weberstraße entlang (mit den Autos war es manchmal echt ärgerlich :lachentuerkis: )

    Wir erreichen die St.Aegidien-Kirche (die einzige, in der ich leider nicht drin war, weil sie immer geschlossen hatte, wenn ich da war)

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  • Zunächst ein ganz herzliches Dankeschön an alle, aber insbesondere an Wissen.de, für die wunderbaren Bilder. 2016 führte mich mein Weg geschäftlich mehrfach in die Königin der Hanse. Was soll ich sagen? Ich bin ebenso begeistert wie die allermeisten. Die Stadt ist eine Schönheit, die insbesondere wegen ihrer Geschlossenheit ihresgleichen sucht. Ok, es gibt die eine oder andere Bausünde. Aber es fällt aufgrund der Fülle der erhaltenen Bauwerke nicht zu sehr ins Gewicht.

    Ich möchte hier kurz eine Auswahl meiner Bilder von 2016 einstellen. Ohne groß zu kommentieren, da mir hierfür gerade die Zeit fehlt. Man möge dies entschuldigen.

















    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Im Hintergrund seht ihr schon eine der schlimmsten Bausünden der Lübecker Innenstadt auftauchen

    Blick vom Kohlmarkt in die Wahmstraße

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  • Und jetzt tief durchatmen :opa:

    Das Haerder-Center, welches der Optik nach zu urteilen noch nicht alt sein kann. Als hätte Frau Lüscher persönlich hier in der Jury gesessen. Ich fand den Bau grässlich, er hat aus jeder Perspektive gestört, verströmte eine unglaubliche Kälte. Es ist entsetzlich, dass so etwas im UNESCO-Welterbeteil der Stadt möglich war :kopfwand:

    Fast noch schlimmer wie diese ästhetische Katastrophe in der Holstenstraße (ja, wie in fast jeder Stadt ist auch hier wieder Karstadt der Übeltäter :--) )

    Dann schauen wir zum Abschluss des ersten Rundgangtages doch lieber schnell zum Rathaus, einem Fest der Baukunst :thumbup:

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  • Zum Abschluss des heutigen Tages gibt es einige wenige Nachtimpressionen.
    Insgesamt muss man leider sagen, dass man mit einem einheitlichen und ausgefeilten Beleuchtungssystems noch viel mehr aus der Stadt rausholen könnte, besonders bei Nacht. Hier wird noch extrem viel Potential verschenkt. Hier wäre eine Innenstadtinitative, die das zentral organisiert extrem wichtig.

    Holstentor



    Obertrave mit Domspitzen im Hintergrund

    Haus in der Mengstraße (darauf könnt ihr euch morgen bei Tag freuen, eine der schönsten Straßen Lübecks)

    Das wohl bekannteste Bürgerhaus Lübecks, das Buddenbrookhaus (dazu gibt es morgen einige exklusive Infos)

    Holstentor mit den Türmen von St.Marien und St. Petri

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  • Fast noch schlimmer wie diese ästhetische Katastrophe in der Holstenstraße (ja, wie in fast jeder Stadt ist auch hier wieder Karstadt der Übeltäter )

    Nicht nur fast, sondern um einiges schlimmer. "Immerhin" nimmt die Rasterfassade des Haerder-Centers noch die vertikale Ausrichtung der Lübecker Häuser optisch auf. Der Karstadt hingegen ist ein modernistischer Störfaktor in toto: Horizontale Ausrichtung, Rücktritt aus der Bauflucht, Stelzen, ein erstes Obergeschoss ohne Fenster zur Straße. Schäbig. Ein Abrisskandidat.

  • Ich kann nur Heimdall beifallen - eine Abriss Karstadt ware ein wahnsinnige Fortschritt sein. Allgemein finde ich die Ecke und die Nebenstrassen um Klingenberg die grosste Schwache Lubecks - hier gibt deutlich Luft nach oben. Ich habe persohnlich nicht gegen die Breite Strasse und die Grundungsviertel wird eine grosse Aufwertung sein. Konnte man nicht um Klingenberg eine Grundungsviertel 2.0 vorantreiben?

  • Das kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Wo hat Karstadt Lübeck im 1. OG keine Fenster und wo tritt es aus der Straßenflucht (spürbar) zurück?

    Das Haerder-Center ist städtebaulich (und in meinen Augen auch optisch) um einiges schlimmer. Es nimmt die historische Straßenflucht an der Wahmstraße überhaupt nicht auf, überbaut diese zum Teil sogar, und die aufgerissenen Ecken an Sand- und Königstraße lässt die Straßen aufgeweitet als Platz erscheinen - völlig unpassend für die eigentlich enge Altstadt. Die größte Katastrophe für die Stadt ist aber das riesige Technik-Monstrum auf dem Dach. Das verschandelt diverse Blickbeziehungen in der Altstadt und zudem die Fernansicht. Karstadt hat immerhin - wenn auch zu hoch - eine einigermaßen akzeptable Dachlandschaft.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)