• Es geht weiter in der Kapitelstraße

    Pferdemarkt

    Dann Blick zum Lübecker Dom und zur Herz-Jesu-Kirche (hier war ich leider nicht drin, es wäre schön, wenn Frank hier vielleicht Bilder ergänzt)

    Wer seit Beginn des Rundgangs dabei ist, der wird sich an die Herz-Jesu Kirche erinnern, nur kamen wir da von der anderen Seite an dem Bau vorbei.

    Dom und Schloss Rantzau

    Kapitelstraße

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (17. April 2018 um 14:31)

  • Wir erreiche die Mühlenstraße mit für Lübecker Verhältnisse sehr viel Gründerzeit!

    Am Ende der Straße folgt der Klingenberg

    Baustelle Richtung Osten. Egal wie der Bau aussieht, allein wegen der fehlenden Parzellierung kann das nichts werden, wieder eine vertane Chance.

    Und dann diese Unart von Gebäude, einer der heißesten Abrisskandidaten in der gesamten Innenstadt. Widerlich! <X<X<X

    :kotz: :kotz:

    APH - am Puls der Zeit

  • Blick Richtung Osten. Auch der markante Eckbau im Hintergrund sollte bekannt sein, hier sind wir am ersten Tag lang gegangen, daher wenden wir uns jetzt Richtung Norden.

    Es geht in die Aegidienstraße

    Blick auf den Kopfbau von Aegidienstraße/Schildstraße mit St. Aegidien im Hintergrund

    Es folgt dieser sehr schöne Bau

    APH - am Puls der Zeit

  • Wir erreichen den Platz vor St. Aegidien, hier waren wir bereits, ich bin extra hierher zurück gekommen, um in die Kirche hinein zu gehen, aber leider hatte sie wieder geschlossen. :wuetenspringen: Daher wird auch hier Frank mit Innenaufnahmen helfen müssen. Ansonsten schauen wir uns aber nochmal den Platz im Detail an, wenn wir schonmal da sind :thumbup:






    Hier geht es später weiter, nach dem Aegidienvorplatz fehlt dann noch die Wahmstraße und die Hüxstraße, dann ist der Rundgang beendet :thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

  • Es geht die Wahmstraße entlang Richtung Westen

    Leider wurde dieser schöne Bau vom Transporter verdeckt

    Die Wahmstraße ist für Lübecker Verhältnisse ein Sonderfall, weil sie Mischgebiet ist. Oft ist in Lübeck entweder alles erhalten oder alles weg. Hier ist einer der wenigen Orte, wo wir eine Grenzsituation vorfinden.

    Der aufmerksame Betrachter sieht schon wieder das Unheil am Ende der Straße, das berüchtigte Haerder-Center

    APH - am Puls der Zeit

  • Neben einigen zweifelhaften Gebäuden stehen hier aber dann auch wieder diese tollen und herausragenden Backsteinbauten.

    Das sind schon bemerkenswerte Bauten, vergleichbar mit jenen in der Mengstraße

    Morgen geht es dann noch in die Hüxstraße und dann ist es geschafft :lachentuerkis:

    APH - am Puls der Zeit

  • Dann Blick zum Lübecker Dom und zur Herz-Jesu-Kirche (hier war ich leider nicht drin, es wäre schön, wenn Frank hier vielleicht Bilder ergänzt)

    Von Herz Jesu habe ich tatsächlich nur die folgende, leider ziemlich unscharfe Innenaufnahme von 2003, als ich noch keine gute Digitalkamera hatte:


    Propsteikirche Herz Jesu Lübeck, Foto von mir

    Herz Jesu ist übrigens keine "alte" Kirche, sondern neugotisch von ca. 1890. Sie passt sich aber mit ihrer Bauweise und den natürlich aussehenden Steinen in passender Farbe gut in die Altstadt mit den original gotischen Kirchen ein. Etwas unschön ist lediglich, dass sie verkehrt herum steht: Turm im Osten und Chor im Westen.

    Mehr Infos und auch ein besseres Innenraumfoto gibt es im zugehörigen Wikipedia-Artikel.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Nach dem Konzil von Trient war es für die Errichtung katholischer Kirchen nicht mehr verpflichtend, dass die Kirche "geostet" ist, also der Chor des Gotteshauses nach Osten ausgerichtet ist.

    Was mich aber immer wieder entsetzt, was im Zuge des sog. "zweite Bildersturm" etwa ab 1955 alles in den im Historismus errichteten Kirchen vernichtet wurde. Beispielhaft hier im Falle der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck wurde nahezu die gesamte Innenausstattung ab 1955 vernichtet, welche den II. Weltkrieg offenbar überstanden hatte. Man erkennt daran auch, dass damals die Neugotik von Seiten der Kunsthistoriker weitgehend als "wertlos" erachtet wurde. Für die einfachen Gläubigen, deren direkte Vorfahren für diese sicherlich gediegene Ausstattung gespendet hatten, wurde dies in aller Regel als schmerzhafter Verlust empfunden, der ausgeräumte Kirchenraum als öde und kahl.

  • Hier findet man ein Bild des Inneren vorm Bildersturm:

    http://www.bildhauer-seling.de/detailsStandort.php?id=41

    Der Hochaltar war anscheinen bei einem Brandanschlag 1972 schwer beschädigt worden. Der Rest der Ausstattung wurde aber 1955/1972 mutwillig aus der Kirche entfernt.
    Was man in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg alles noch in katholischen Kirchen im Zuge des Konzils (in Deutschland wohl besonders eifrig) zerstört hat, macht mich jedes mal wieder fassungslos. Eine beispiellose kulturelle Barbarei, die noch der wissenschaftlichen Aufarbeitung harrt.

  • Wir erreichen das Kanzleigebäude am Rathaus

    Von mir dann auch noch eine Bilderserie und Infos zum Kanzleigebäude, dessen erster Abschnitt am Rathaus gotisch ist und es dann zur Mengstraße hin in der Renaissance erweitert wurde. Das zweischiffige Erdgeschoss war ursprünglich zum größten Teil offen und an Händler/Handwerker vermietet. Um 1820 wurde die Seite zur Breiten Straße hin geschlossen und mit Fenstern versehen. Dieser Zustand blieb bis 2005 bestehen, als die Arkaden wieder geöffnet und verglast und an kleine Geschäfte und ein größeres Café vermietet wurden. Ich war zuerst komplett gegen diesen gravierenden Umbau und befürchtete eine Entstellung, aber das Ergebnis hat mich dann doch überzeugt, so dass ich nun gut damit leben kann und mittlerweile sogar finde, dass das Gebäude dadurch gewonnen hat. Die Seite zur Marienkirche blieb als Arkadengang immer offen. Zudem war ein Joch in der Mitte unter dem Erker als Durchgang auch immer offen geblieben.

    Zunächst Bilder von 2004 vor dem Umbau:


    Kanzleigebäude, Nordfassade mit St. Marien mit Anklängen an für Lübeck seltener niederländischer oder Weserrenaissance.



    Kanzleigebäude, Ostseite an der Breiten Straße 2004 mit noch geschlossenem EG. Die ursprünglichen Öffnungen lassen sich im Mauerwerk sogar noch ablesen.



    Kanzleigebäude, Ostseite mit Erker, Durchgang und St. Marien 2004



    Kanzleigebäude mit St. Marien, imposanter Anblick vom Schrangen 2004



    Kanzleigebäude mit St. Marien und Schwibbogen-Übergang zum Rathaus (links)


    Jetzt folgen Bilder vom Umbau 2005:


    Kanzleigebäude, Adlersaal im nördlichen Teil des 1.OGs. Die Gewölbebemalung mit Wappenadlern aus verschiedenen Epochen der deutschen Kaiser von 800-1800. Diese Bemalung stammt allerdings erst aus dem Jahr 1939. Heute ist hier und im EG ein Café mit besonderem Ambiente drin, war neulich erst da, sehr zu empfehlen! :thumbup:



    Kanzleigebäude, Adlersaal, Gewölbedetail



    Kanzleigebäude, Säulenkapitell im Adlersaal



    Der Erker an der Breiten Straße von innen



    Ladenlokal im wieder geöffneten EG kurz vor Fertigstellung. Ganz rechts ist Karstadt zu sehen.



    Der Durchgang unter dem Erker in der Mitte des Gebäudes. Die Wand hinten ist der östliche Abschluss der Marienkirche, die hier bis auf wenige Zentimeter an das Kanzleigebäude heranreicht! Dazu das nächste Foto:



    Marienkirche und Kanzleigebäude berühren sich fast! 8o Über dem Dach des Kanzleigebäudes ist der Turmhelm von St. Jakobi zu sehen.



    Kanzleigebäude, Saal im südlichen Teil des 1. OG mit - ich meine - originaler Renaissance-Vertäfelung. Durch die Fenster ist St. Marien zu sehen.



    Detail der Vertäfelung.



    Detail, Durchgang zum breiten Schwibbogen zum Rathaus. Am anderen Ende liegt das Büro des Bürgermeisters.



    Kanzleigebäude, Arkadengang am Marienkirchhof



    Und jetzt noch eine Ansicht von Mai 2017:


    Kanzleigebäude mit 2005 geöffneten und verglasten EG-Arkaden und Café. Im Gegensatz zu 2004 ist es hier jetzt sehr belebt und beliebt. Die Schirme stehen da jetzt allerdings immer und stören die Ansicht leider ziemlich... :thumbdown:

    Alle Fotos von mir von 2004-2017

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Hier findet man ein Bild des Inneren vorm Bildersturm:

    bildhauer-seling.de/detailsStandort.php?id=41

    Der Hochaltar war anscheinen bei einem Brandanschlag 1972 schwer beschädigt worden. Der Rest der Ausstattung wurde aber 1955/1972 mutwillig aus der Kirche entfernt.

    Du meine Güte :schockiert: - das war mir ja gar nicht bekannt! Die haben ja sogar die Kanzel rausgerissen - unglaublich! :kopfwand::kopfschuetteln:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)