Dresden - Neustädter Markt - Königsufer

  • Super! Danke für den Beitrag.

    Es ist uns hier in Dresden eigentlich allen klar, dass sich das altehrwürdge Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, die Heimstätte Gurlitts, Bachmanns, Löfflers, Nadlers, Glasers, Elisabeth Hütters und Heinrich Magirius' - R.I.P.! - hier von einer kleinen Truppe "Ostmoderner" hat instrumentalisieren lassen.

    Nicht mehr und nicht weniger. Man hat sich da letztlich selbst einen Bärendienst getan.

  • Wobei ich nicht mal das nachvollziehen kann. Mit Ostmoderne hat der Neustädter Markt ja nun auch gar nichts zu tun. Das schlechteste Stück DDR-Städtebau in Dresden überhaupt wird mit dem Neustädter Markt geschützt. Dagegen war die Prager Straße ja geradezu visionär.

  • Erinnerung!

    Ich darf euch alle bitten, die Sächsische Zeitung in den nächsten Tagen mit genügend Leserbriefen mit euren Meinungen zur Unterschutzstellung des Neustädter Marktes zu beglücken! Momentan ist der richtige Zeitpunkt, das Thema nicht länger hier im Forum zu diskutieren.

    Doch der erste Schritt sind Leserbriefe. Meine Damen und Herren, ihr Einsatz bitte!

    sz.leserbriefe@ddv-mediengruppe.de

  • Was ist das Ziel von Denkmalschutz? Sanierten Plattenbauten schützen? Wofür??? Warum??? Weil die so banal sind oder um Touristen oder Besucher zu Provozieren? Was schützen sie eigentlich und was nicht im Praxis? Ich find alles rund Denkmalschutz kaum zu verstehen.

  • Meine persönliche Einschätzung:-Da ist ganz offensichtlich von den Verfechtern von DDR Gebäuden schnell die Denkmalbehörde heranzitiert worden,um diese Plattenbauten über den Denkmalschutz zu schützen.Auf die gleiche Art über den Denkmalschutz, versuchen es ja die Linken in Potsdam das RZ zu erhalten was aber da ins leere führen dürfte.

    Ich finde,den Denkmalschutz kann man nicht mehr so ernst nehmen.Neutral und unabhängig in ihrer Bewertung handelt diese Behörde im Fall Neustädter Markt jedenfalls nicht.Ich denke, in Stein gemeißelt wird diese Unterschutzstellung der Bebauung am Neustädter Markt nicht sein.Die Umstände können sich sehr schnell wieder ändern.

  • Ganz offensichtlich hat der DDR Städtebau und die Bestandsbauten eben auch eine signifikante Fangemeinde. Vom wem die Behörde "abhängig" sein sollte in ihren Entscheidungen ist nicht nachvollziehbar. Offensichtlich vertritt sie an dieser Stelle ein öffentliches Interesse.

  • Ich finde,den Denkmalschutz kann man nicht mehr so ernst nehmen.Neutral und unabhängig in ihrer Bewertung handelt diese Behörde im Fall Neustädter Markt jedenfalls nicht.Ich denke, in Stein gemeißelt wird diese Unterschutzstellung der Bebauung am Neustädter Markt nicht sein.Die Umstände können sich sehr schnell wieder ändern.

    #isso

    Diese Entscheidung ist dermaßen hirnrissig als auch kurzsichtig und wenn man den Aspekt der langjährigen Vorgeschichte mitsamt Wettbewerb, Bürgerbeteiligung auch stets unter Einbeziehung des Denkmalamtes usw auch noch heranzieht, sogar illegitim undemokratisch , dass es früher oder später auf einen Abriss der nicht einmal mehr original erhaltenen Plattenbauten herauslaufen wird müssen. Da habe ich ein gutes Bauchgefühl dabei. Der aktuelle Zustand dieses "Nichtplatzes" steht einer positiven Stadtentwicklung diametral entgegen.

    Zitat von Prontosoccorso1

    Ganz offensichtlich hat der DDR Städtebau und die Bestandsbauten eben auch eine signifikante Fangemeinde.

    "Signifikant" trifft es ziemlich genau! Mutmaßlich eine Person im Denkmalamt, die sich nach dem aktuellen Zeitgeist über demokratische Entscheidungsfindungen hinwegsetzt und Wettbewerbe, Bürgerbeteiligungen et cetera rückgängig macht.

  • Mutmaßlich eine Person im Denkmalamt, die sich nach dem aktuellen Zeitgeist über demokratische Entscheidungsfindungen hinwegsetzt und Wettbewerbe, Bürgerbeteiligungen et cetera rückgängig mac

    Das ist mit Sicherheit nicht so, auch wenn es uns nicht gefällt und im Übrigen auch in sich widersprüchlich.

  • Ganz offensichtlich hat der DDR Städtebau und die Bestandsbauten eben auch eine signifikante Fangemeinde

    Sehe ich nicht so, faktisch gibt es Unterstützer, diese aber als "Fangemeine" zu bezeichnen, lehne ich strikt ab!

    Wir die Ästheten, freuen uns über diese und jene Architektur, weil sie uns ohne jede hereingedichtete Erklärung zusagt.

    Wir sind weder ideologisch aufgeladen noch haben wir ein politisches Motiv um diese "Altbauten" aller DDR und Co. zu erhalten.

    Das was hier im Vorschein des "Denkmalschutzes" abgehalten wird, ist ein Feigenblatt, was uns suggerieren soll, diese Müllbauten hätten einen architektonischen Wert...

  • Offensichtlich sind sie wenig bis nicht in die Hintergründe und Realitäten vor Ort eingebunden, wenn Sie solche Behauptungen aufstellen.

    So? Was wären denn diese Hintergründe? Die Realität ist doch, dass auch die Erzeugnisse des DDR-Städtebaus einen Erinnerungswert besitzen. Diesem Umstand trägt die Unterschutzstellung Rechnung. Die Einschätzung der Schutzobjekte wird sinnvoller Weise durch eine Fachbehörde wahrgenommen die bemüht ist objektiv zu urteilen. Das Ergebnis dieser Beurteilung kann naturgemäß nicht allen gefallen.

  • Ja, ja schon richtig, aber nicht alles was, nur reinen Erinnerungswert hat (die grandiose Archuitektur kann es nicht sein und der völlig veränderrte Erhaltungszustand auch nicht) ist automatisch denkmalschutzwürdig.

    Die LfD-Beurteilung war in keinster Weise ausgewogen (es gab ein sehr fundiertes Gutachten von drei Fachleuten!), sondern vollkommen einseitig, klang wie von der Neustädter Freiheit vorformuliert.

    Die große Bedeutung dieses Altstadt-Ensembles, dieses Platzes im geschichtlichen und kunstgeschichtlichen Gefüge (Blockhaus, Goldener Reiter, Dreikönigskirche und Japanisches Palais sind ja "leider" noch da) dieser Stadt wurde vollkomen außer Acht gelassen.

    Vollkommnen unbeachtet blieben auch die demokratischen Prozesse, die sicht nicht erst seit 2018 mit dem Platz im Sinne einer Veränderung der unerträglichen Situation dort beschäftigten. seit Beginn der 1990er Jahre wurden deshalb vom SPA Konzepte einer Verbesserung gemacht. Auch diese hat die GHND letztlich nur aufgegriffen und konkretisiert. Ein Wettbewerb, der Hunderttausende von € gekostet hat, wurde in die Tonne getreten.

    Ich nenne ein solches Vorgehen von der Denkmaplflege schlichtweg nur: VERANTWORTUNGSLOS

    Ich kenne die Vorschläge von Schmidt und cons. zu diesem Platz: Bäume, Bäume und nochmals Bäume.... Ein neuer, dichtbewaldeter Stadtpark wird dort entstehen, wenn man diese Leute gewähren lässt. Ein Stadtpark anstelle einer bedeutenden Altstadt!!

    Da dieser Stadtpark aber mangels Attraktivität sich sicherlich nicht über eine starke Frequentierung wird freuen können, kann man davon ausgehen, hier vielleicht auch mal einen neuen Drogenumschlagsplatz kreiert zu haben....

    SUPER!

  • Die Liebe zur barocken Architektur ist bei einigen wohl in Obsession umgeschlagen. Ich bestreite vehement, dass dem Neustädter Markt eine ebenso große Bedeutung zukäme als dem Alt- oder Neumarkt. Überdies halte ich es für verblendet, die städtebauliche Qualität der DDR-Hauptstraße zu negieren. Sie ist meiner Meinung nach evident.

    Damit sage ich nicht einmal, dass ich den Ist-Zustand schön oder auch nur erhaltenswert finde. Aber ich erkenne immerhin an, dass man guten Gewissens zu einem solchen Urteil kommen kann. Dieses "Wer nicht alles rekonstruieren will, ist dumm oder böse"-Gehabe einiger Diskutanten hier vergiftet das Klima so dermaßen...

  • Offensichtlich sind sie wenig bis nicht in die Hintergründe und Realitäten vor Ort eingebunden, wenn Sie solche Behauptungen aufstellen.

    Das hört sich ja so an als ob die Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörden bestochen oder bedroht wurden, damit sie rechtswidrig eine Unterschutzstellung befürworten.

    Es wäre für den Ausstehenden interessant zu wissen was den die "Realitäten " sind, um der Diskussion folgen zu können.

  • Das hört sich ja so an als ob die Mitarbeiter der Denkmslschutzbehlrden bestochen oder bedroht wurden damit sie rechtswidrig eine Unterschutzstellung befürworten.

    Es wäre für den Ausstehenden interessant zu wissen was den die "Realitäten " sind um der Diskussion folgen zu können.

    In den Ämtern arbeiten mittlerweile Menschen wie Du, Pronto, Urpotsdamer usw. Die müssen nicht bestochen werden für so einen Nonsens.

    Gerne können diese Behelfsbauten von mir aus in Gorbitz unter Schutz gestellt werden, wenn diese schon so wichtig sind.

  • In den Ämtern arbeiten mittlerweile Menschen wie Du, Pronto, Urpotsdamer usw. Die müssen nicht bestochen werden für so einen Nonsens.

    Gerne können diese Behelfsbauten von mir aus in Gorbitz unter Schutz gestellt werden, wenn diese schon so wichtig sind.

    ....und das ist gut so, sonst wäre es ja reiner Zufall ob Ämter vernünftige Entscheidungen treffen würden.

  • Die Liebe zur barocken Architektur ist bei einigen wohl in Obsession umgeschlagen. Ich bestreite vehement, dass dem Neustädter Markt eine ebenso große Bedeutung zukäme als dem Alt- oder Neumarkt. Überdies halte ich es für verblendet, die städtebauliche Qualität der DDR-Hauptstraße zu negieren. Sie ist meiner Meinung nach evident.

    Damit sage ich nicht einmal, dass ich den Ist-Zustand schön oder auch nur erhaltenswert finde. Aber ich erkenne immerhin an, dass man guten Gewissens zu einem solchen Urteil kommen kann. Dieses "Wer nicht alles rekonstruieren will, ist dumm oder böse"-Gehabe einiger Diskutanten hier vergiftet das Klima so dermaßen...

    Wundert mich auch total, dass hier nicht alle Beifall klatschen für die längst überfällige Unterschutzstellung.

  • In den Ämtern arbeiten mittlerweile Menschen wie Du, Pronto, Urpotsdamer usw. Die müssen nicht bestochen werden für so einen Nonsens.

    Schade, dass man sich hier auf dem Niveau selbst zerfleischt. Andere Meinung = "Nonsens". Als würde man politisch oder gesellschaftlich mit diesen Fronten irgendetwas bewegen können.

    Man kann die Architektur und den Städtebau des Neustädter Marktes aus ästhetischen und städtebaulichen Gründen absolut ablehnen und trotzdem nachvollziehen, warum DDR-Architektur und Städtebau alleine schon aus historischen Gründen unter Schutz gestellt werden können (nicht müssen!). Wenn wir Denkmalschutz auf die Zeit vor 1933/1945/1960 (jeder hat da sein Jahr) reduzieren, machen wir uns nicht nur angreifbar, sondern auch lächerlich. Und "Schönheit" und "Proportion" mögen bei uns als Argumente die größere Relevanz haben, sie sind aber eben objektiv wenn überhaupt nur sekundäre Kriterien.

    Klar liegt es absolut nahe, dass hier politisch Druck auf die Rekonstruktionsbefürworter ausgeübt bzw. einfach Tatsachen geschaffen werden sollen, um den Status Quo zu zementieren. Dann gilt es aber, diese institutionellen Verwaltungsgremien über politischen und medialen Druck zu beeinflussen.

    Ich weiß ja nicht, in welchen Bereichen die Forumsnutzer so arbeiten, aber wer den deutschen Verwaltungsapparat kennt, weiß, dass hier nicht eine einzelne Person durchdrehen kann. Teilweise ist sogar die Verwaltung von der Politik unabhängiger, als man glauben mag. Hier drehen sich die Rädchen so langsam, was Vor- und Nachteil zugleich sein kann.

    Also, Druck aufrechterhalten, Leserbriefe schreiben, Politiker befragen, demokratisches Einflussrecht ausüben. Aber nicht in "Gut und Böse" unterscheiden, schon gar nicht in diesem Forum.

  • Überdies halte ich es für verblendet, die städtebauliche Qualität der DDR-Hauptstraße zu negieren.

    Die Hauptstraße stand schon vorher unter Denkmalschutz (übrigens als überkommener Teil der barocken Struktur), ebenso alle Einzeldenkmale, inklusive der Brunnen auf dem Neustädter Markt. Die Denkmaldokumente wurden seit der Unterschutzstellung geändert und zusammengefasst. Was wirklich mit dieser Unterschutzstellung dazugekommen ist, ist die Platzfläche links und rechts des Goldenen Reiters sowie die Straße, und die Plattenbauten am Neustädter Markt und der Hauptstraße, und zwar u.a. wegen gartenkünstlerischer Aspekte. Und genau dagegen richtet sich die Kritik, nicht gegen den Denkmalschutz der Hauptstraße oder einzelner Elemente der DDR-Gestaltung. Ich hatte das schon in diesem und diesem Beitrag beschrieben. Man lese übrigens die Begründungstexte und vergleiche mit den Einlassungen der "Neustädter Freiheit". Herr Kulke hatte den Sachverhalt hier zusammengefasst - die vorherige Situation ist im Video an dieser Stelle zu sehen, man vergleiche mit dem jetzigen Zustand.

    Die Kritik ist insofern kein Gehabe und man sollte sich in dieser Diskussion schon mit allen Fakten befasst haben, wenn man sich ein Urteil bilden will. Auf Halbwissen basierende Ansichten, in welche Richtung auch immer, sind nicht zielführend. Dieser mein Beitrag mal als Anregung für eigene Recherche und Meinungsbildung.