Dresden - Neustädter Markt - Königsufer

  • Nun, ich glaube nicht, dass das LfD die Sache unter Schutz gestellt hat, um sie in 2-3 Jahren wieder abreßen zu lassen.

    Meine einzige Hoffnung ist das Regierungspräsidium, das diesem Schritt die Genehmigung verweigern bzw. ihn rückgängig machen kann.

    Wer dort und wie vorstellig werden kann, weiß ich gerade nicht, aber das wäre wirklich meine einzige Hoffnung.

    Sonst bleibt wirjklich nur die GHND-Lösung: alles originalgetreu wiederherstellen - im DDR-Zustand!!

    Schade, dass es jetzt soweit gekommen ist. Ich wähnte Dresden auf einem anderen, besseren Weg.

  • Tristes vorgehen in D. Die Bauten der Jahrhunderwende (1900) waren die miserabelen und billigen DDR-Bauten tausendfach überlegen. Sehe nur die Bilder der ehemalige Postplatz , Albertplatz, Sachsenplatz oder Neustädter Markt an........es war der Hammer.

    Nach dem Krieg wurde nur Schrott gebaut.

  • Das Denkmalobjekt wurde erneut geändert, aus

    Zitat

    bemerkenswerte Freiflächengestaltung und städtebauliche Figur, gartenkünstlerisch und städtebaulich von Bedeutung

    wurde nun (Hervorhebung neuer Ausführungen durch mich)

    Zitat

    bemerkenswerte städtebauliche Figur und Planung sowie Freiflächengestaltung, geschichtlich, genauer ortsgeschichtlich und gartengeschichtlich, städtebaulich sowie künstlerisch, vor allem gartenkünstlerisch von Bedeutung

    Außerdem wurden nun auch die Gebäude Neustädter Markt 10 und 12 hinzugefügt, die bisher nicht genannt wurden.

    Wie es scheint, ist sich das Landesamt für Denkmalpflege nicht einmal selbst sicher, warum der Neustädter Markt, und was genau, nun unter Denkmalschutz stehen soll. Auf einmal ist nicht mehr nur die städtebauliche Figur und die Gartenkunst bemerkens- und schützenswert (was wohl fachlich sehr diskutabel ist), sondern nun auch die Planung an sich und die geschichtliche Komponente, welche allerdings bisher völlig in der Begründung gefehlt hatte, und zu der es reichlich Gegenmeinungen gibt, die jedoch offensichtlich nicht berücksichtigt worden sind.

    Hier ist dringend eine Untersuchung angesagt!

    In der Veranstaltung der GHND am gestrigen Samstag hat Axel Wittstock vom Stadtplanungsamt eine Karte mit dem Umgriff der Sachgesamtheit Neustädter Markt gezeigt, die nun tatsächlich die gesamte Fläche inkl. Straßen bis an die Gebäudekanten von Hotel Bellevue und Blockhaus beinhaltet, bzw. östlich der Augustusbrücke sogar bis auf die Grundstücke am Königsufer reicht.

  • Supi!

    Eine jahrelange städtische Planung unter immensem Aufwand und Bürgerbeteiligung mit einem Federstrich zunichte gemacht!

    Ach so: Und Hunderttausende Euro an Steuergeldern

    Interessanterweise hat sich das LfD während der letzten 30 Jahre einen Dreck um diese Anlage geschert, weder als die zahlreichen Fassadenveränderungen vorgenommen worden sind, noch seitdem vor 20 (!) Jahren erstmals vom SPA städtebauliche Korrekturen (= eine Bedbauung des Platzes) vorgeschlagen wurden.

    Warum jetzt dieser Schritt?

    Hony soit qui mal y pense!

    M. E. ist diese gesamte Angelegenheit ein Fall für die Prüfbehörde.

  • Zitat von Wikipedia

    Der sächsische Landeskonservator Alf Furkert bezeichnet den Neustädter Markt mit all seinen Elementen als ein hervorragend überliefertes Zeugnis eines lange gereiften, städtebaulichen und freiraumplanerischen Projekts der DDR.

    An dieser Ansicht des Alfs ist eigentlich jedes einzelne Wort falsch.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wenn man die Pressemitteilung des GHND liest, haben diese in einem Punkt recht. Wenn das Landesdenkmalamt Dresden hier den Ist-Zustand erhalten möchte, muss man die Dämmung an den Plattenbauten wieder zurückbauen um den DDR Zustand wieder herzustellen.

  • Die Aufzeichnung der Veranstaltung “Der Neustädter Markt in Dresden – Promenadenflair statt Autoverkehr und die Möglichkeiten der Umsetzung” der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) vom 19. Juni 2021 - Faltblatt zur Veranstaltung - Website der GHND

    1. Gedenken an Prof. Dr. Dr. h. c. Magirius, Einleitung; Torsten Kulke (Vorstandsvorsitzender GHND)
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    2. Beispiel "Neue Mitte" Ulm; Alexander Wetzig (Baubürgermeister Ulm a.D.)
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      Das Videobeispiel aus dem Vortrag separat:
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    3. Beispiel Rheinufer- und Kö-Bogen-Tunnel Düsseldorf; Ruth Orzessek-Kruppa (Stadtplanungsamtsleiterin Düsseldorf)
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    4. Podiumsdiskussion mit Ruth Orzessek-Kruppa (Stadtplanungsamtsleiterin Düsseldorf), Alexander Wetzig (Baubürgermeister Ulm a.D.), Axel Wittstock (persönlicher Referent Verkehr des Baubürgermeisters der LH Dresden), Gunter Thiele (Verkehrsplanung INAVET GmbH, Dresden), Dirk Ohm (IVAS Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen, Dresden), Moderation: Dr. Sebastian Meyer-Stork
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  • Ich kam am Samstag etwas zu spät in der Veranstaltung an und verpasste die Rede von Torsten Kulke (die einfach nur glänzend war.....)

    Als ich ich mir hier aber den Film dazu angesehen hatte, hat es mir schier die Schuhe ausgezogen angesichts der Enthüllungen bez. der Unterschutzstellung des NStMs.

    Ich kann mir nicht helfen, aber Torsten Kulke hat Recht: Wenn sich die LHStadt das bieten lässt, dann untergräbt sie die Demokratie und ihre eigene Glaubwürdigkeit.

    Die des LfD hat jetzt schon gelitten. Und darüber bin ich mitnichten erfreut....

  • Wenn sich die LHStadt das bieten lässt, dann untergräbt sie die Demokratie und ihre eigene Glaubwürdigkeit.

    Die Stadtverwaltung selbst hat doch die Denkmalprüfung in Auftrag gegeben, warum sollte sie sich die Unterschutzstellung jetzt nicht bieten lassen? Der Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften hatte in Person von Bau-Bürgermeister a.D. Raoul Schmidt-Lamontain bereits nach der Bürgerbeteiligung verlauten lassen, die Bebauung des Neustädter Marktes "zurückzustellen" und "den Umgang mit dem Neustädter Markt weiter zu untersuchen" (Website der Stadt) - eine Ansicht die ja von den Grünen im Stadtrat geteilt wird und auch die Linke, die die Kultur-Beigeordnete stellen, und sogar die FDP haben die Unterschutzstellung ja begrüßt (Neustadt-Geflüster).

    Von Verwaltung und Politik ist bei der Auflösung des Zustandekommens und der Hinterfragung dieser Entscheidung des LfD wohl keine großartige Unterstützung zu erwarten. Vielleicht ist diese fadenscheinige Aktion auch deshalb überhaupt erst möglich gewesen. Der einzige Verbündete wäre wahrscheinlich (paradoxerweise) das Stadtplanungsamt oder die Landespolitik.

  • Na ja, Stadtpolitik ist nicht gleich Stadtverwaltung in Dresden.

    Aber die Situation ist mehr als ernst.

    Ob sich eine Mehrheit für die bisherige (also die Wiederbebauungs-)Lösung im Dresdner Stadtrat finden lassen kann, weiß ich nicht, da ich die PIRATEN, Freie Bürger und BfW (?) nicht einschätzen kann.

    Die Grünen offenbaren sich für mich in dieser Sache wie in vielem anderen auch immer mehr als Neomarxist*innen (habe ich jetzt auch alles richtig gemacht? :tongue:)

    Ich fürchte, es wird auf einen Bürgerentscheid hinauslaufen.

    Schade diese Polarisierung. Wie im Bund......

  • Diese Bebauung mitten auf dem Platz sieht doch völlig verquer aus.. das passt alles nicht zusammen. Wozu soll das gut sein?

    Ein Tunnel wäre bestimmt gut, um die trennende Wirkung der Strasse zwischen Alt- und Neustadt aufzuheben. Aber was spricht dagegen, die freiwerdende Fläche als Platz neu zu gestalten?

  • Diese Bebauung mitten auf dem Platz sieht doch völlig verquer aus.. das passt alles nicht zusammen. Wozu soll das gut sein?

    • Um die geniale barocke städtebauliche Figur des Dreistrahls von Klengel wieder sichtbar zu machen, die die DDR-Planung durch Überbauung von Rähnitzgasse und Kasernenstraße mit Plattenbauten ignorierte
    • Um das Barockviertel, das dadurch im Hinterhof der Plattenbauten liegt, angemessen in den innerstädtischen Stadtraum einzubinden
    • Um qualitätvolle Architektur statt städtebaulicher Leere und sinnloser Weite (mit bekannten Problemen - siehe Verwahrlosung der riesigen Platzfläche) zu ermöglichen
    • Um eine gesunde urbane Dichte im Sinne der Europäischen Stadt zu erreichen, statt ökologisch nicht viel wertvollere Flächen im Herz der barocken Innenstadt freizuhalten
    • Um bei Verringerung der ausufernden Verkehrsflächen nicht eine noch größere "Platz"-Fläche zu erhalten, die städtebaulich unbespielt und damit unattraktiv und unnötigerweise ungenutzt bleibt

    Das wurde alles schon so oft erwähnt, begründet und beschlossen, aber anscheinend muss man es trotzdem immer wieder erwähnen.