Dresden - Neustädter Markt - Königsufer

  • War schon beim Bau vom Hotel Bellevue eine mögliche Rekonstruktion von Häusern zwischen dem Hotel und dem Blockhaus berücksichtigt worden?

    Hochinteressante Frage! Danach forschen wir gerade. Ich wünschte, wir könnten jetzt Hans Nadler befragen.

  • Ich finde es sehr gut, dass hier niemandem etwas weggenommen wird, sondern ein Stadtquartier seine Schönheit und Urbanität zurückerhalten wird. Das sollte im Übrigen auch erste Aufgabe eines LfD und eines SPA sein, sonst hätten deren Direktionen ihre Legitimität verspielt. Ganz wichtig aber ist auch, dass es die Sachsen selbst sind, welche von den neuen rekonstruierten Gebäuden profitieren, sei es als Mieter oder Eigentümer von Wohnungen. Denn wenn ich nicht teilhaben kann an dem zauberhaften Umfeld, entstehen Neid und Hass bis zum Kleinkrieg.

  • Hier wird niemandem etwas weggenommen, sondern dem Organismus Dresden kann (, sollte, muß) hier etwas zurückgegeben werden, das über Jahrhunderte hinweg an seinem Mythos mitwirken durfte; und zwar mit einer führenden Spitzenrolle. Dieser Ort am Königsufer war einer derjenigen, der dem Stadtpanorama zu seiner schon mythischen Überhöhung und Erhabenheit verhelfen konnte; aber es war auch ein Ort, dem im Verständnis der Bauentwicklung, gerade im Zeitraum etwa zwischen 1690 bis 1725 ein immenser Rang zukam; wodurch die Große Meißner Straße ebenfalls zu einem der großen Höhepunkte von Gesamtdresden überhaupt aufsteigen konnte. Die Bebauung am Königsufer muß unbedingt den historischen Vorgaben gerecht werden; eine Festlegung auf Leitfassaden und falls möglich auch Leitbauten hätte das Potential, den Mythos von Dresden, an dessen Wiedergewinnung viele von uns in den letzten 20 Jahren teilhaben durften, ins Kolossale steigern. Die vier Fassaden zwischen Blockhaus und dem Hotel können sehr wohl einen führenden Rang unter allen Fassaden Dresdens einnehmen. Sie sind von paradiesischer Schönheit. Und manchmal frage ich mich beim Anschauen der Visualisierungen von Andreas Hummel, wieviel Reife- und Entwicklungszeit man eigentlich benötigt, um sich diesem herausragenden Spitzenort von Dresden zwischen Königsufer und Großer Meißner Straße anzunähern. Es fällt mir noch etwas schwer. Und man ist sich ansonsten hoffentlich bewußt, welch ein gigantisches wirtschaftliches Potential hier nur darauf wartet, wieder zum Leben erweckt zu werden.

  • Sehr interessante Meldung bei Tag24,

    hoffentlich ist was dran. Und hoffentlich kommt der Gestaltungswille der Wagnerzeit dazu.


    Neues Konzerthaus: Bund setzt Rathaus mit Millionenzuschuss unter Zugzwang!
    Dresden soll eine Richard-Wagner-Akademie samt Neubau am Königsufer erhalten, darüber informierten die Musikfestspiele. Dafür gibt's eine Finanzspritze. | TAG24
    www.tag24.de

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Ich kann deinen Enthusiasmus leider nicht ganz teilen.

    Die Gefahr ist aber, dass ein großmaßstäbliches Bauwerk entsteht bzw. diesem durch die Finanzspritze Vorschub geleistet wird, bevor der auf Kleinteiligkeit ausgelegte B-Plan (der ja trotz all unserer Kritik ein Schritt in die richtige Richtung ist), verabschiedet ist . Hinter die rekonstruierte Fassade des Kiesewetterschen Hauses (ich denke, es geht hier um das städtische Grundstück) wird ein 600 Mann-Konzertsaal schwer passen. Glücklicherweise könnte man hier die historische Fassade wie vor 1945 mit zwei Erweiterungen versehen. Schaun mer mal....

  • Die historischen Hintergründe und Strukturen des Areals, sein ganzer Charakter und seine großen Stärken lagen hier in einer Kleinteiligkeit und in einem ausgesprochen eigenständigen Milieu. Für eine Wiedergewinnung zumindest einiger dieser alten Strukturen wäre eine längere Planungs- und Vorarbeitszeit erforderlich - mit nichts wird man dem Quartier mehr Gewalt antun, als unter Verwendung des Wortes Zugzwang nun auf den Stutz eine Handlungsnotwendigkeit aus dem Hut zu zaubern, auch wenn es so kommuniziert wird, daß Berlin hier "wieder einmal" Dresden unter Zugzwang setzt. Das hatten wir schon öfter. Es geht im übrigen nicht gegen eine Wagner-Akademie; aber die Frage, ob sie evtl. auch woanders angesiedelt werden könnte (z.B. im wiederaufzubauenden Palais Wackerbarth etwas weiter nördlich), stellt sich berechtigtermaßen. Das Areal am Königsufer wird wohl die letzte Möglichkeit zu einer behutsamen, kleinteiligen und dringend notwendigen Stadtreparatur an diesem Ort sein und hat es nun wahrlich verdient, von den in Dresden so häufig unvorteilhaften Großstrukturen verschont zu bleiben.

  • aber die Frage, ob sie evtl. auch woanders angesiedelt werden könnte (z.B. im wiederaufzubauenden Palais Wackerbarth etwas weiter nördlich),

    :kopfschuetteln: Mein lieber Weingeist: Du weißt dass das Wackerbarth-Palais (in den nächsten 50-70 Jahren) nicht wiederkomen wird. Das stünde jetzt inmitten eines Plattenbau-Hinterhofs.....

    Nein, es gilt jetzt das Eisen zu schmieden (wie weiland Bismarck)

  • Das wäre doch mal ein tolles Projekt am Standort des ehemaligen Albert-Theaters 🤗

    "Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein."

    Erich Kästner (1899 - 1974)

  • Was es nun genau bewegen soll, Wagner ausschließlich am Elbufer ansässig machen zu wollen, bleibt eine etwas offene Frage. Es hat einige Ähnlichkeiten mit der Vorgeschichte des Gewandhauses vor ca. 20 Jahren. Auch damals geriet ein Begriff urplötzlich in Umlauf und war danach nicht mehr aufzuhalten. Die Übereinstimmungen, wie beispielsweise ein sakrosankter Begriff, eine scheinbar unumstößliche kulturelle Nutzung sind auffällig, verbergen aber nur mühsam bis gar nicht, daß an einen städtebaulich hochwichtigen Ort eine Großstruktur eintransplantiert werden soll, mit dem eine Normalisierung eines ganzen Quartiers vollkommen unmöglich gemacht werden soll; und dies offenbar mit beabsichtigten Hintergründen. Den Gedanken ins Spiel zu bringen, zwischen Elbufer und einer wichtigen Verkehrsstraße eine Großstruktur mit kultureller bzw. musikalischer Nutzung für 600 Besucher einpfropfen zu wollen, erscheint regelrecht absurd. Der Verdacht drängt sich auf, daß hier ziemlich schnell "Fakten geschaffen werden."

  • Muss denn unbedingt das Königsufer dafür herhalten? Dieser Plan geht offenbar auf die Stadtverwaltung zurück, die ja offenbar in dieser Sache mit dem Musikverein unter einer Decke steckt.

    Mir dünkt da eher, dass Hexkmann alle Fäden ziehen will um das Königsufer nach bisheriger Lesart zu torpedieren. Die Dimension für 600 Leute herzustellen ist in etwa die Hälfte einer Semperoper und damit doch sehr groß für die angestrebte Kleinteiligkeit. Auch wohnen würde damit wegfallen, weil doch bestimmt wieder Lärmbelastung als Gegenargument herangezogen würde. Und sind nicht die wichtigen Grundstücke in privater Hand?

    Das alles riecht mir doch sehr nach einem faulen Ei, dem nur die horrende Zusage des Bundes eine gewisse Ernstheit zuzusprechen ist. Im Übrigen gibts auch Bundeszusagen für Fernsehturm und Kantine, die grad höchst aktuell nicht abgerufen werden können/wollen. Da erklär allen mal die Gelder für ein neues Konzerthaus.

    Sehr dubios dieser Vorgang. Erinnert bisschen an die Ideen um ein Musicaltheater, eine Elbphilharmonie DD oder Dresden en Miniature.

  • Der Zeitpunkt, seit dem überhaupt der Begriff einer Wagner-Akademie im Umlauf ist, ist noch sehr frisch und überschaubar und befindet sich noch auf der Säuglingsstation. Die Anzahl an Informationen darüber läßt sich leicht überschauen; die Art und Weise, wie dieses Projekt, das im übrigen nächstes Jahr im Bau befindlich und 2029 fertiggestellt sein soll, in den letzten Tagen legitimiert, durchgezogen und kommuniziert wurde, ist nichts anderes als eine haushohe Brüskierung, offenbar unter anderem der Stadträte. Es ist nicht auszuschließen, daß sich einige Dresdner angesichts solcher Details wie städtischer Finanzen, eklatant steigender Kitagebühren und einer zu finanzierenden neuen Brücke insoweit da nicht ganz unähnlich fühlen.

    Und, ich bin insoweit nicht dafür, daß entweder das Alberttheater oder das Palais Wackerbarth wiederaufgebaut werden, ich bin dafür, daß das Alberttheater UND das Palais Wackerbarth wiederaufgebaut werden, die einst selbstverständlicher Bestandteil des Gesamtorganismus Dresdner Neustadt waren und zum großen Tafelsilber der Neustadt zählten. Und in der Compagnie mit einem meisterhaft wiederaufgebauten Bereich des Neustädter Marktes werden sie in sehr guter Gesellschaft sein.

    Dresden bekommt neues Konzerthaus
    Dresden bekommt einen Kultur-Neubau. Am Königsufer - vis à vis zur Dresdner Altstadt wird künftig die Richard-Wagner-Akademie der Dresdner Musikfestspiele…
    www.radiodresden.de

    https://www.dnn.de/lokales/dresde…XGP5W7ELVI.html. Wenn Herr Hilbert Visionen hat, sollte er vielleicht mal zum Arzt gehen.

    Gute Überschrift: https://www.dnn.de/lokales/dresde…WKZ6DUF4AU.html. Ein Projekt, das dem Stadtrat noch nie vorgestellt wurde.

    huh:)

  • Das Palais Wackerbarth ist die Rekonstruktion, die ich mir am meisten wünsche. Vielleicht lebe ich lange genug, um den Wiederaufbau noch erleben zu dürfen. Oder ich werde reich genug, um ihn zu finanzieren ;)

  • Das Stichwort Wagner-Akademie betreffend... :

    Dresden: Streit um Millionenförderung für geplante Wagner-Akademie | MDR.DE
    Mit der Wagner-Akademie soll ein spektakulärer Neubau an der Elbe entstehen, um intensiv an Wagners Originalklang zu forschen. Das Vorhaben der Dresdner…
    www.mdr.de

    Eine Wagner-Akademie in Dresden - richard-wagner.org

    Die GHND schlägt in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme den Standort im Areal von Kraftwerk Mitte vor.

    Gesellschaft Historischer Neumarkt lehnt Pläne für Konzertsaal am Königsufer in Dresden ab
    Die Gesellschaft Historischer Neumarkt begrüßt die Idee für die Richard-Wagner-Akademie in Dresden. Der avisierte Standort am Köingsufer sei jedoch ungeeignet.…
    www.dnn.de

    Neustädter Markt: Idee einer Richard-Wagner-Akademie erntet Kritik | Architektur klassisch: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V.

  • Nach einem Regierungswechsel wird die CDU den Neubau der Brücke mit Bundesmitteln bezahlen. Schon um das schlechte Deutschlandbild wieder aufzupolieren.