Na ja, was Marktplätze anbelangt, so ist das deutsche Trier weltweit eine eigene Kategorie, die ihresgleichen sucht. Das Nebeneinander von Dom und Liebfrauenkirche, dann noch die Gangolfseite, dann die rekonstruierten Bürgerbauten Steipe- Rotes Haus samt erhaltener Substanz, und als Draufgabe der Durchblick zur Porta Nigra - was gibt es Größeres? Eryngium hat Trier zwar dankenswerterweise genannt, aber es kommt bei seiner Aufzählung an letzter Stelle mE doch etwas zu kurz. Übrigens hat der Platz durch die Verbesserung einer Nachkriegsfassade eine Aufwertung bekommen - das ums Eck gelegt Haus Mitte rechts:
So eine Akkumulation an Substanz gibt es sonst eigentlich wohl nirgendwo. Und es ergibt ein sinniges Ganzes,
Der Strangtitel schließt eigentlich dieses Beispiel hier aus, was doch schade ist. Das erwähnte Görlitz ist von der Anlage (nicht Substanz!) her doch nur ein Abklatsch davon:
Im kleinstädtischen Verweis ist der Hinweis auf Rothenburg natürlich auch sehr angebracht. Dieser Platz hat in der Tat etwas ganz Besonderes und in sich Stimmiges.
Noch nicht erwähnt wurde der Regensburger Haidplatz.
Die "Altstadt" von Landshut wäre ebenso zu berücksichtigen, wenngleich hier einige kleinere Störungen vorliegen. Gleiches gälte für Straubing. Die Bayerischen Straßenmärkte sind natürlich auch dahingehend problematisch, ob sie überhaupt als Marktplätze durchgehen, ich plädiere für ja. Wo liegt die Grenze? Was wäre zB mit Wels, Steyr - keine österr. "Marktplätze"? Was mit böhm. Beispielen wie Königgrätz und Leitomischl? Daher würde man die Augsburger Maximilliansstraße auch hier zählen müssen - trotz schlechten Wiederaufbaus immer noch ein Favorit: