Ansonsten: Mir schwebt nichts vor. Denn mir ist es eigentlich egal, ob die Amtskirche untergeht. Ich erwarte da einfach nichts mehr.
Wenn die Kirchenvertreter das nicht wollen, werden sie Rabbatz machen müssen.
Das gigantische Problem der Kirche ist die riesige Anzahl an Menschen, die aus ihr austreten. Die Schändungen sind auf´s Schärfste zu verurteilen, aber dadurch wird die christliche Kirche nicht untergehen. Gerade die Katholische Kirche verliert tagtäglich immer weiter an Bedeutung, wenn sie ihre Werte und Einstellungen gegenüber Frauen, Wiederverheirateten, Homosexuellen etc. nicht ändert, sich nicht an die heutigen Lebensrealitäten in Deutschland anpasst, ihre eigenen Verfehlungen (Missbrauch) transparent aufarbeitet. Viele Würdenträger und Gemeinden haben das erkannt und wollen Veränderung. Einer der prominentesten ist sicher Kardinal Reinhard Marx. Der Papst selbst ist für vatikanische Verhältnisse fast schon progressiv, aber natürlich weiß auch er um das Dilemma einer Weltkirche mit ihren vielen unterschiedlichen Erwartungen, Auslegungen und Prinzipien und sein Handeln ist vielen Christen in Deutschland zu intolerant. Das was in Deutschland gut ankommen würde, würde in vielen Kirchen Afrikas oder Südamerikas leider auf absolutes Unverständnis stoßen und im Extremfall Abspaltung bedeuten. Es ist ein Dilemma auf das ich auch keine zufriedenstellende Lösung habe. Trotzdem dürfen vermeintliche Rücksicht auf andere Kulturen die eigenen veränderten Vorstellungen von Kirche nicht unterdrücken, soll es hier in Zukunft noch eine Kirche zu gestalten geben.
Ich habe als gläubiger Christ zunehmend den Eindruck, dass wir uns nur noch in der Defensive befinden und uns nicht mehr trauen, unsere Botschaft und unsere gesellschaftliche Stellung öffentlich zu verteidigen.
Wahrscheinlich aus Angst [...] trauen sich die Vertreter der Kirche immer seltener, für den Glauben Christi öffentlich einzustehen. Das macht aus der Kirche ein leichtes Opfer.
Eine ernstgemeinte Frage: Ist das der Eindruck den du von dir selbst hast? Wann hast du zuletzt die christlichen Botschaften mit Nachdruck auch gegen Widerstand vertreten und verteidigt? Wir sollten nicht anfangen als Christen auf andere Christen zu warten oder mit dem Finger auf sie zeigen: "Du bist kein guter Christ, du traust dich nichts!", sondern selbst voran gehen und wenn es nur im ganz Kleinen ist :). Ob man einen starken Glauben hat oder vielleicht auch nur nach den Werten Jesu leben möchte, ist dabei erstmal egal.