Sanierung und Neubauten an der Komischen Oper Berlin

  • Es gibt potthässliche Sachen, z. B. einen geschmacklos auffällig gemusterten Wintermantel, mit dem man die Augen von Straßenpassanten zum Flimmern bringt, von dem man nach einer Saison die Schnauze voll hat und den man dann möglichst unauffällig wieder entsorgt. Bei der Komischen Container-gestapelten Oper ist das anders. So wie ich Berlin kenne,bleibt dieser unpassende Kistenberg als Kulturdenkmal moderner Architektur von einer ideologischen Anhängerschaft verteidigt und bis in alle Ewigkeit erhalten.

  • So hässlich der neue Würfelhusten auch wird, umo hässlicher, und noch dazu absolut schäbig, ist doch der jetzige Zustand. Die obigen Bilder muss man mal jemanden zeigen, und dann erklären, dass dies Berlins sogenannter "Prachtboulevard" ist.
    ablachen:)
    :kopfschuetteln:
    :weinen:
    :weinenstroemen:

  • So hässlich der neue Würfelhusten auch wird, umo hässlicher ... ist doch der jetzige Zustand. ...

    Ich finde den neuen "Würfelhusten" psychologisch noch hässlicher als den jetzigen Zustand! Denn ohne die fatale Senatsentscheidung hätte beim jetzigen Zustand eigentlich noch die Hoffnung weiterleben können, dass die augenschmerzende Ecke irgendwann noch klug, zur Prachtmeile passend und ästhetisch wieder aufgebaut werden könnte. Wenn der "Würfelhusten aber endgültig steht, werden alle Hoffnungen vergebens gewesen sein!!!

  • Eine pothässliche Ecke schon vor Jahrzehnten. War in 2005 dort und in Potsdam und damals schwerstens enttäuscht von den (often auch noch Baumlose) Strassen voll geklotzt mit phantasielose Würfel.


    Wieso Prachtboulevard UdL? Hier am UdL nur schäbig und armut.

    Man sollte einige der "grand" Boulevards oder Plätzen der 20-er und 30-er Jahren in alter Glanz herstellen: UdL, KU damm und Winterfeldt, Viktoria Luise oder Bundesplatz.


    Hier Vorbild die Kurfürstendamm im Winter. Das war damals herrliche Grostadtmeile mit Flair so wie man heute in Budapest oder Wien so ertwas noch erleben kann. Berlin hat sie aber nicht mehr...... was noch nach dem Krieg da war, wurde rücksichtslos vereinfacht oder abgebrochen.

  • Und sehr viel moderner als heute, wenn man mal bedenkt, dass es in Berlin über 600 km Straßenbahnstrecken gab.

    Aktuell sind es knapp 200 km. Klimaschutz würde man heute dazu sagen.

  • Man sollte einige der "grand" Boulevards oder Plätzen der 20-er und 30-er Jahren in alter Glanz herstellen: UdL, KU damm und Winterrfeldt, Viktoria Luise oder Bundersplatz.

    Naja, die Boulevards und Plätze sind ja nicht in den 20/30ern entstanden, sondern viel früher im 19. Jahrhundert. Zu Beginn der 30er war schon viel Glanz verloren und der Lack ab. Und dann ging es ja ganz rasant abwärts...

    Was das heutige Berlin angeht...ich glaube, Berlin ist einfach wieder in einer Niedergangsphase. Man hat es nicht geschafft den Boom und die Euphorie der 90er und frühen 2000er weiter zu reiten. Wenn Berlin nicht den dicken Hauptstadtbonus und diese Investitionen hätte, dann sähe es noch sehr viel düsterer aus.
    Da darf man sich auch nicht wirklich wundern, dass kein neuer Glanz und Luxus mehr aufkommt. Dafür hat Berlin einfach nicht die Wirtschaftskraft und Demographie. Berlin ist nicht London oder Paris und wird diese voraussichtlich niemals einholen.

    Aber schöner bauen könnte man trotzdem wieder. Wie ich schon auf der vorherigen Seite angesprochen habe, Frau Kahlfeldt kann nichts für den jetzt hier entstehen Würfelhusten, und generell machen die Wohnungsnot, die steigenden Baukosten und Vorschriften es ihr extra schwer.
    Ich hoffe, dass sie dennoch hier und da einige gute, schöne Leuchtturmprojekte verwirklichen kann. Der Molkenmarkt oder die wiederkehrende historische Bauakademie könnten solche Projekte sein. Die würden den ein oder anderen scheußlichen Kasten in Mitte und das ein oder andere scheußliche Wohngebiet in periphärer Lage wieder aufwiegen.

  • Um den Menschen schon mal eine Vorstellung der zukünftigen Neubebauung zu vermitteln, hat man dieser Tage stilistisch näherungsweise entsprechende Baumassen im Maßstab 1:3 aufgestellt.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die einstige Pracht des Prachtboulevards Unter den Linden erstreckt sich architektonisch gesehen, jetzt nur noch von der Schlossbrücke bis zur Friedrichstraße.

    Den Rest der Linden bis zum Brandenburger Tor säumen dann langgezogene eintönig moderne Büroblöcke mit Ausnahme der russischen Botschaft und Adlon.

  • Den Rest der Linden bis zum Brandenburger Tor säumen dann langgezogene eintönig moderne Büroblöcke mit Ausnahme der russischen Botschaft und Adlon.

    Und das Schlimme ist: Man hat nichts, aber auch gar nichts, gelernt von den scheußlichen DDR-Kisten, die man abgerissen hat, denn nun baut man dafür scheußliche moderne Kisten, die keinen Deut besser sind. Die polnische Botschaft, die Bundeskiste, die daneben entstellen (Freudscher Verschreiber) soll und die Komische Oper sind absolute Tiefpunkte.

    Dafür ist zum Glück der Bereich von der Charlottenstraße bis zum Lustgarten durchgehend historisch geschlossen und für mich eine der schönsten europäischen Bauensembles. Fehlt nur die Bauakademie um das Ensemble endlich zu komplettieren.sad:)

  • Nicht "mal lieber". Beides ist unnötig und gehört gestrichen. Genauso wie das alberne "Museum der Moderne" am Kulturforum, nach dem niemand gefragt hat.

    Die Bauten sind schon nötig und auch erfragt, aber eben nicht in der nunmehr geplanten Form.

  • Bitte nicht die Bauten des Bundes und des Landes Berlin durcheinanderwerfen.

    Berlin hat allein durch die falsche Volkszählung ab sofort 450 Millionen Euro weniger Geld, die strukturellen Sparmaßnahmen aus der Ära Sarrazin sind alle wieder egalisiert. Die Steuereinnahmen sinken ebenfalls rapide. Flüchtlingsunterbringung, das neue Bürgergeld und das 29-Euro-Ticket drücken auf die Landeskasse. Es fehlt an jeder Ecke an Wohnungen und die verschleppten Projekte der letzten Jahrzehnte (z.B. leerstehende Denkmalschutzprojekte wie das ICC oder der Flughafen Tempelhof) fressen Millionen.

    Ob man sich unser diesen Rahmenbedingungen drei Opernhäuser wird leisten können steht in den Sternen.

  • heute in der Berliner Zeitung:

    "Die Komische Oper in Mitte ist ein Juwel der Ost-Berliner Nachkriegsmoderne"

    Auf jeden Fall muss der alte Saal erhalten werden, aber Juwelen habe ich mir immer ganz anders vorgestellt. Der Eingang sieht eher aus wie ein öder grauer Kasten und die Neuplanungen wie ein Containerhafen...

    Ich denke, durch den "einfachen, klassischen" Wiederaufbau der Vorderhäuser, könnte man mit der Hälfte des Geldes die Oper retten und die 10 Mio. Euro sparen.