Lauf an der Pegnitz (Galerie)

  • Lauf an der Pegnitz liegt östlich von Nürnberg und hat etwa 27000 Einwohner.

    Es ist die Kreisstadt vom Landkreis Nürnberger Land.

    Die nachfolgenden Aufnahmen sind überwiegend aktuell vom September 2020.


    Der Rundgang durch die Stadt beginnt östlich vom Wenzelschloss:

    Es geht über die Pegnitz Richtung Altstadt:

    Ehem. Schulhaus von 1911 und Turm der Spitalkirche.

    Spitalstraße beim Alten Schulhof.

    Ruine der Spitalkirche Sankt Leonhard, ursprünglich zusammen mit dem Spital vom Nürnberger Hermann Keßler, genannt Glockengießer gestiftet, nach den Beschädigungen 1553, im zweiten Markgrafenkrieg, nicht wiederaufgebaut.

    Straßenfront des im Gegensatz zur Kirche nach 1553 neu errichteten Glockengießerspitals:

    Sehr reizvoll ist der Innenhof des Spitals mit Pfründnerhaus und Scheune.

  • Spitalstraße 26, ein für Lauf typisches ehem. Handwerkerhaus, teils Sandstein, teils Fachwerk, letzteres bezeichnet 1710.

    Spitalstraße:

    Burggasse

    Zurück an der Abzweigung Spitalstraße und Hellergasse:

    Das Haus in der Mitte könnte man ein wenig aufhübschen…

    Sehr reizvoll dieses spitzgiebelige Fachwerkhaus in der Lukasgasse:

    Weiter geht es am Marktplatz.

  • Am Marktplatz angekommen, der Blick Richtung Westen zur Stadtpfarrkirche Sankt Johannes:

    Der westliche Teil des Marktplatzes wird als Parkplatz genutzt. Rechts von der Kirche im Hintergrund das Nürnberger Tor.

    Stadtpfarrkirche und Rathaus.

    Lauf war 1373 bis 1504 wittelsbachisch, also zu Bayern gehörig, danach bis 1806 nürnbergisch. Mitten auf dem lang gezogenen, zwischen den beiden Stadttoren gelegenen Straßenmarkt das Rathaus, nach 1553 errichtet:

    Nordseite des östlichen Marktplatzes, dieser Fußgängerzone und von den Gasthöfen und Cafes geprägt:

    Am Marktplatz der für Lauf übliche Mix aus Sandstein- und Fachwerkgebäuden. Es überwiegen Giebelhäuser.

    Den nordöstlichen Abschluss des Marktplatzes bildet das Hersbrucker bzw. Obere Tor, bezeichnet 1476:

  • Ein klein wenig geht es durch das Tor in die Hersbrucker Straße.

    Feldseite vom Hersbrucker Tor, zusammen mit dem fränkischen Wirtshaus Zwinger-Melber, dessen Innenräume auch sehr reizvoll sind.

    Ehem. Zollhaus vor dem Tor.

    Rückseiten von zwei Marktplatz-Häusern:

  • Den nordwestlichen Abschluss des Marktplatzes bildet das Nürnberger oder Untere Tor:

    Die eindrucksvolle Feldseite mit Stadtpfarrkirche:

    Das ehem. Gasthaus zum Roten Ochsen am Eck Marktplatz und Johannisstraße.


    Wir verlassen den Marktplatz, lassen die Stadtpfarrkirche erst mal rechts liegen und gehen die Johannisstraße abwärts Richtung Pegnitz:

    Blick zurück:

    Auf der östlichen Straßenseite eine hübsche Reihung von Fachwerk-Giebelhäusern:


  • An der Höllgasse geht es weiter zur Reichelschen Schleif(mühle), heute Museum und Wirtschaft (1380 erstmalig erwähnt, bis 1988 in Betrieb):

    Soweit für heute, weiter geht es dann an der Pegnitz.

  • Jetzt liegt dieses Lauf an der Pegnitz nur gut 10 km von Nürnberg entfernt, aber es erinnert mich kein bisschen an das alte Nürnberg. Einzelne Wehrtürme und Fachwerkbauten haben Ähnlichkeiten. Der hauptsächlichste Unterschied besteht in der Giebelständigkeit der Häuser in Lauf, während in Nürnberg die Traufständigkeit dominiert. Den roten Buntsandstein Nürnbergs sucht man ihn Lauf praktisch vergeblich, nur der gelblich-ockerfarbene Buntsanstein ist beiden gemeinsam.

    Das von beiden Ortschaften ebenfalls 10 km entfernte Altdorf bei Nürnberg weist eine viel grössere Ähnlichkeit mit Nürnberg auf.

  • Auf der östlichen Straßenseite eine hübsche Reihung von Fachwerk-Giebelhäusern:

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    Die drei linken Fachwerkhäuser scheinen Neubauten aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sein, bei denen Teile der Erdgeschosse wiederverwendet wurden. Im nachfolgenden Beitrag zum verlinkten Bild sind sie auf den ersten drei Bildern ebenfalls zu sehen. Die Balken sind auffallend gerade, und auch die Verstrebungen sind nicht originalgetreu.

  • Gut möglich. Oder nach Freilegung des Fachwerks in der 1. Hälfte des 20. Jh. ? Habe mal auf Oldthing die Postkarten von Lauf durchgeschaut. Zur Johannisstrasse findet man nur die Ansicht strassenaufwärts mit Kirche, u. a. auf einer mit etwa 1955 datierten Aufnahme, bei der zumindest das unterste Gebäude seitlich zu sehen ist und das Fachwerk freiliegt.

    In der Denkmalliste steht zur Nr. 11, auf der obigen Aufnahme das Haus links, im Kern 17. Jahrhundert (da sieht das Fachwerk schon sehr vereinfacht aus). Zu den beiden unteren Häusern, den Nr. 13 und 15, steht 18./19. Jahrhundert, mit Veränderungen. Was unter letzterem auch immer gemeint ist...

    Insgesamt wirken die Häuser in Lauf generell mehr im Ensemble, einzelne herausragende Gebäude, speziell älteren Datums, gibt es nur wenige und das Fachwerk ist insgesamt recht einfach und schmucklos.

  • Jetzt liegt dieses Lauf an der Pegnitz nur gut 10 km von Nürnberg entfernt, aber es erinnert mich kein bisschen an das alte Nürnberg

    Ist das nicht ein bisschen zu viel verlangt für so ne Kleinstadt? Wenn Wien nicht mehr wäre, würdest du die erträumte Stadt auch nicht in Mödling oder Klosterneuburg finden...

    Lauf ist Lauf und Nürnberg war einmal. Lauf hat mit seiner schlichten kleinstädtischen Giebelständigkeit eigene Qualitäten und wirkt recht originell. Altdorf hingegen scheint wirklich mehr ein kleinstädtischer Nürnberg-Verschnitt zu sein, leider auch mit nürnbergspezifischen Bausünden. Eventuell wäre noch Fürth eine Art Surrogat.

    ansonsten liegt es in der Natur der Sache, dass jede Stadt einzigartig und somit unersetzlich ist.

    Ich habe den Fehler mit Bamberg gemacht, das ich für ein mittelstädtisches Nürnberg halten wollte. Heute bin ich froh, dass es das wirkliche, richtige, und einzigartige Bamberg ist.

    Kurz gesagt: Nürnberg-Träumereien muss man einfach abschreiben.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Du solltest mich langsam kennen, dass ich kein Träumer bin, sondern solche Vergleich aus rein trocken, wissenschaftlicher Sicht angehe. Ich habe das schon mit Limburg an der Lahn gemacht, bei dem es oft heisst, es wiederspiegle das untergegangene Frankfurt. Fachwerkologisch bin ich dann zum Schluss gekommen, dass dem nicht so ist. Abgesehen davon, dass Limburg 60 km entfernt von Frankfurt liegt. Bei solchen Vergleichen kann man aber Analogien in der baugeschichtlichen Entwicklung innerhalb einer Region ziehen. Und das interessiert mich.

    Für eine Vorstellung des alten Nürnbergs in einem Traum brauche ich keine anderen Orte, dafür gibt es noch genug Ecken in der Altstadt.

    Und mit einer Erinnerung verlangt man nichts:

    aber es erinnert mich kein bisschen an das alte Nürnberg.

    Ist das nicht ein bisschen zu viel verlangt für so ne Kleinstadt?

  • Tschuldige, ich hab von mir auf andere geschlossen...

    War mehr ein Selbstaufruf, mein letzter Satz.

    Deinen letzten Satz wiederum bestreite ich entschieden. Vielleicht darum auch die Notwendigkeit solcher Reflexionen...

    Auf jeden Fall sollte man sich Lauf und Altdorf mal anschauen. Schon um ihrer selbst willen. Müsste man da bloß nicht in Nürnberg wohnen...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Riegel Gut beobachtet, ist mit gar nicht aufgefallen mit dem Fachwerk. Wäre nun interessant zu erfahren ob es sich bei dem rechten Gebäude/n um eine Rekonstruktion handelt oder eine Neuschöpfung. Aufgrund der historisch korrekten Ausbildung würde ich zu ersterem tendieren. Anders das linke Haus dessen Fachwerk sicher neu ist und eventuell nur vorgeblendet.

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    Das rechte Gebäude - zumindest die Fassaden - ist auch eine Neuschöpfung. Der Eckpfosten ist überhaupt nicht verstrebt, dafür die beiden benachbarten Fensterpfosten. Bei einem Teil der Fensterpfosten sind oben zum Rähm hin rund ausgeschnittene Kopfwinkelhölzer angeordnet, die auch kein historisches Vorbild haben. Ganz rechts bei der zurückliegenden Fassadenpartie ist die Verstrebung korrekt angeordnet. Die Fenster weisen ein hochformatiges, grosses Format auf, das für Fenstergrössen des 19. Jahrhunderts typisch ist. Das Fachwerk aber imitiert eher solches aus dem 17./frühen 18. Jahrhundert. Jedenfalls ist das Haus handwerklich sehr schön gemacht, und auch die Balkenstärken sind stimmig.


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    Die gleiche 'Kritik' gilt auch dem mittleren Haus: Auch hier die Verstrebung ohne historisches Vorbild. Während die Fusstreben die Pfosten mit der Schwelle korrekt aussteifen, laufen die Kopfstreben nur bis zur obersten Riegelkette, anstatt bis zum Rähm. Auch hier gibt es wieder diese Kopfwinkelhölzer, wie ich sie historisch beim K-Streben-Fachwerk nicht kenne.

    Ich kann mir vorstellen, dass beim Abbruch der beiden originalen Fassaden das Fachwerk schon sehr verändert war und nur noch Rudimente der originalen Struktur vorhanden waren. Aus diesen Resten hat man dann unter Zuhilfenahme des Aussehens von anderen Fachwerkbauten diese beiden Fassaden entworfen.

    Das linke Haus... na ja, nennen wir es mal einen "Fachwerkfüllbau". Oder "Füllfachwerk". :smile:

  • Sehr reizvoll ist der Rundblick von der Pegnitzbrücke:

    flussabwärts

    Judenturm und Reichelsche Schleifmühle

    Johannisstraße und Stadtpfarrkirche

    Flussaufwärts, mit Ruine der Spitalkirche Sankt Leonhard:

    …sowie zur Kaiserburg, auch Wenzelschloss genannt, auf einer Insel in der Pegnitz gelegen:

  • Als nächstes geht es über den Holzsteg von NW zur Kaiserburg.

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    Zuvor das Burgtor:

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    Blick vom Holzsteg:lauf79_p1810046nujf7.jpg

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    Im Innenhof der Kaiserburg. Wesentliche Teile gehen noch auf die Mitte des 14. Jahrhundert zurück, als Kaiser Karl IV. die Burg aus- und umbauen ließ.

    Im Inneren besonders bemerkenswert der Wappensaal:

    Wappensaal

    Laufer Kaiserburg

    Die Burg ist seit geraumer Zeit innen zu besichtigen, mit wie auch ohne Führung.

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    Durch den Torturm gelangt man von Süden über eine Holzbrücke in die Kaiserburg bzw. in diesem Fall auch wieder hinaus.

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