• In der Innenstadt der ostwestfälischen Stadt Lübbecke (Nähe Minden) werden am Rande der Fußgängerzöne das Parkhaus und das Einkaufszentrum angerissen, um einen Neubau des "Westertores" Platz zu machen. Nach 53 Jahren verschwindet das Kaufhaus mit der Fassadenverkleidung à la Karstadt aus der Innenstadt. Endlich!

    https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Mind…erberg-Kaufhaus

    https://www.nw.de/lokal/kreis_mi…ebbecke-ab.html

    https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Mind…ss-hat-begonnen

    https://www.hallo-minden.de/bildergalerie/…becke-8846.html


    Und so sieht die geplante Zukunft aus:

    https://www.hbb.de/projekte/einze…rtor-luebbecke/


    Hier ein Luftbild des Areals in einem Zeitungsartikel des Mindener Tagesblattes:

    https://www.mt.de/regionales/Ein…r-22532597.html

    https://www.hallo-luebbecke.de/nachrichten/we…riss-34253.html


    Sehr spannend!!!

    Zumal es im Verfeld immer wieder durch Klagen von verschiedenen Vereinen zu Verzögerungen kam!

  • Sehr erfreulich!

    Wenn man sich das Areal bei G-Maps mal ansieht, geht es ja anscheinend um eine ganz ordentliche Fläche. Ich hatte etwas Mühe, das Kaufhaus überhaupt zu finden, da es sich in einer anderen Straße als das Parkhaus befindet(Lange Straße).

    Auch wenn die Neubauten vielleicht keine optimale Ergänzung zur fachwerkdominierten Altstadt darstellen - auf jeden Fall eine erhebliche Verbesserung.

    Vielleicht kannst Du ja ab und an mal Bilder von der Entwicklung einstellen?

  • Eine handvoll Bilder vom Abriss des ehemaligen Kaufhaus - Geländes und des Parkhauses Westertor.

    Bilder von mir, vom 21. 11. 2020

    Die Bilder geben leider nicht so genau wieder, wie groß die beftoffene Fläche eigentlich ist. Für eine Kleinstadt wie Lübbecke ist es aber schon ein erheblicher Einschnitt, positiv gesehen. Auch wenn das im Abriss befindliche Gebäude nicht mal in einem so schlechten Zustand ist bzw war.

    https://www.luebbecke.de/Unsere-Stadt/P….1&NavID=522.42

    Abwarten was dann kommen wird!

  • Auf Bild 1 sind im Hintergrund 2 Fachwerkhäuser mit Krüppelwalmdach zu erkennen. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso diese beiden Bauten nicht unter Denkmalschutz stehen!

  • Nein, keine Angst!!! Es musste zwar ein älteres Haus dran glauben (stand direkt neben dem Parkhaus), aber alle anderen älteren Gebäude in der Umgebung sind sicher!

  • Pötting'sches Haus

    Das Pötting'sche Haus am Marktplatz soll saniert werden. Auf diesem alten Photo sieht man den ursprünglichen Zustand (Haus rechts):

    https://www.luebbecke-erleben.de/sites/default/files/styles/content_width_4_3/public/event/titelbild/marktplatz_mit_altem_rathaus_um_1900_0.jpg?itok=J_0jc22b&WCF_AMPERSAND×tamp=1579256182

    So sieht das Haus heute aus:

    https://www.nw.de/_em_daten/_cac…ed56b61e1bc.jpg

    Die fehlende Haube auf dem Eckerker fällt sofort ins Auge. In den Berichten über die Sanierung, wird eine Wiederherstellung aber nicht erwähnt. Kann das jemand aus der Gegend bestätigen? Wäre wirklich sehr schade, wenn man das Haus schon für viel Geld saniert.

    Eine Frage habe ich außerdem zu dem Turm in der Mitte der Häuserzeile:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…becke_Markt.JPG

    Ist dieser Turm eine Zutat aus der Nachkriegszeit? Wie man im ersten Link sieht, stand zwischen dem Alten Rathaus und dem Pötting'schen Haus mal ein kleines Gebäude.

  • Ich kann demnächst gerne mal dort vorbeifahren und Bilder machen. Vielleicht finde ich dann auch irgendwo eine entsprechende Hinweistafel auf den Turm beziehungsweise auf die anstehenden Sanierungsarbeiten.

  • Das ist jetzt noch sehr schwer zu sagen, von wann dieser Zwischenbau mit dem Turm stammt. Spontan hätte ich aufgrund der Arkaden auf die 1930er-Jahre getippt. Wenn ich aber die Form der Fenster am obersten Turmgeschoss und die durchgehende Schleppgaube auf dem Satteldach betrachte, denke ich eher an die 1950er-Jahre. Der Turmhelm - zwischen Pyramide und Nadelspitze anzusiedeln - ist am schwierigsten zeitlich einzuordnen. Nadelspitzen sind eher für die 1930er-Jahren typisch. Dass die Fenster des 1. Obergeschosses dem Alten Rathaus links angeglichen wurden, ist für beide Jahrzehnte ungewöhnlich.

    Ist es vielleicht eine Planung aus den 1930er-Jahren, die aber modifiziert erst nach dem Krieg realisiert wurde? Jedenfalls finde ich es ein bemerkenswertes Ensemble mit drei Bauten aus unterschiedlichen Epochen (Gotischer Giebel, historisierendes 20. Jh. oder Reformstil, Historismusbau), und trotzdem "beisst" kein Bau den andern. Wenn man das Bild hinter Neussers zweitem Link betrachtet, fehlt die Turmhaube ganz rechts wirklich, auch wenn heute schon eine lebendige Dachlandschaft mit Giebeln und Turm besteht. Ein Abschluss rechts ist wirklich vonnöten!

    Ich habe jetzt absichtlich nicht gegoogelt, bevor ich meine Vermutungen schrieb. Aber die Fakten erstaunen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmäler_in_Lübbecke, das 13. Objekt von oben.

  • Ein sehr gelungenes Ensemble. Auch mit dem Zwischenbau gefällt es mir besser als mit dem vorher dort existierenden, in den Proportionen zu kleinen Fachwerkgebäude. Eine Wiedererrichtung des Eckturms wäre zu wünschen.

  • Hier nun die versprochenen Bilder vom Alten Rathaus (links), dem ehemaligen Feuerwehr - Turm zum trocknen der Schläuche (Baujahr 1935/36) und ganz links das oben schon erwähnte Pötting'sche Haus:

    Der hier deutlich sichtbare Schatten ist der Kirchturm der evangelisch - lutherischen St. Andreas - Kirche. Diese wird vorraussichtlich ab Ostern 2021 restauriert und der Innenraum dabei völlig umgestaltet. Dazu dann aber später gerne mehr.

    Bilder vom 23. November 2020, alle von mir.

  • Und hier gibt es noch ein paar Bilder aus der Niedernstraße. Zu Beruhigung von Ravensberger: die zwei Fachwerkhäuser bleiben natürlich erhalten!

    Und dann gibt es noch einen Blick von der Niedernstraße auf die Baustelle "Westertor".

    Bilder vom 23. November 2020, von mir.

    Fortsetzung folgt ...

  • Hallo Ostwestfale, danke für die aktuellen Bilder. Dass die beiden Fachwerkhäuser erhalten bleiben sollen, war mir durchaus bekannt. Allerdings stehen sie nicht unter Denkmalschutz, was ich nicht ganz nachvollziehen kann.

    Leider konnte man sich bislang auch nicht durchringen, das Haus Ostertorstraße 1-3 unter Schutz zu stellen:https://www.luebbecke.de/Unsere-Stadt/S…ed,522.2049.1.g

    Es handelt sich um einen zweigeschossigen, traufständigen Putzbau mit Krüppelwalmdach. Die beiden Achsen, in denen sich die Eingänge befinden, treten risalitartig aus der Fassade hervor. Das Haus steht an der Stelle des Hofes von Wulffen, der 1819 an den Müller Detert und den Ökonomen Hartmann verkauft wurde. Nach der Stadtchronik von 1821 soll das alte Hofgebäude zusammen mit dem Pferdestall wegen Einsturzgefahr bis auf den Grund abgebrochen "und dafür nach der Straße hin beim Ostertor ein total massives errichtet, welches vollkommen rechtwinklig zur großen Zierde der Stadt gereicht" (siehe: Kurt Heidenreich: Die Burgmannshöfe in Lübbecke. In: Heimatgeschichtliche Beiträge aus dem Kreis Lübbecke, Band I (1969), Seite 37-39). Da die Rückseite des Hauses - im Gegensatz zur Vorderfront - nicht symmetrisch gegliedert ist, sind womöglich doch Teile des alten Hofes (Fundamente, Mauerteile) in den Neubau integriert worden. Zusammen mit den Gebäuden Ostertorstraße 7 und 6 bildet es ein für Lübbecke einmaliges klassizistisches Ensemble.

    Ich hatte mich vor einigen Jahren mit der Stadt in Verbindung gesetzt und erhielt folgende Nachricht:

    am 20.06.1985 hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Lübbecke als der seinerzeit für Denkmalschutzangelegenheiten zuständige Fachausschuss trotz gegenteiliger Auffassung des damaligen Westfälischen Amtes für Denkmalpflege und des Verwaltungsgerichts Minden beschlossen, dass das Gebäude Ostertorstraße 1-3 nicht in die Denkmalliste der Stadt Lübbecke eingetragen werden soll. In der Zwischenzeit hat sich kein neuer Sachverhalt ergeben, so dass für die Untere Denkmalbehörde Stadt Lübbecke derzeit nichts zu veranlassen ist.

  • Ostwestfale - besten Dank für die rasche Belieferung mit Photos.

    (...) Detaillierte Pläne gibt es auch am Marktplatz. Das Pötting’sche Haus soll von Grund auf saniert werden, sagte der Eigentümer (46) auf Anfrage dieser Zeitung. Beginnen soll die Sanierung im Frühjahr, zum 1. Januar 2021 soll sie abgeschlossen sein. (...)


    Nach einer laufenden gründlichen Sanierung sieht es auf den aktuellen Bildern aber nicht aus. Das Zitat stammt vom November 2019. Es kann natürlich sein, daß die Pandemie den Hauseigentümer in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat und die Sanierung abgeblasen wurde.

    (...) Feueralarm in Lübbecke: Gleich dreimal hat es seit Juli in leer stehenden Häusern gebrannt, zuletzt in der Nacht zu Mittwoch im Pötting’schen Haus am Marktplatz. Die Polizei kann wegen der erheblichen Zerstörungen im Bereich des Brandherdes nicht sagen, wieso das Feuer ausgebrochen ist. (...)

    Von dem Brand ist glücklicherweise nichts zu sehen. Die Schäden scheinen also den Innenbereich zu betreffen. Was mich aber etwas verwundert ist der angebliche Leerstand. Denn in einem Bericht vom August 2018, da stand das Haus zum Verkauf, hieß es noch:

    (...) Andrea Voss, bei der Voba für die Vermarktung zuständig, sagte gestern auf NW-Nachfrage, das Haus sei komplett vermietet und werde seit zwölf Tagen angeboten. (...)

    Wurden die Mietverträge für die anstehende Sanierung allesamt gekündigt?

  • An manchen Tagen entdeckt man durch Zufall im Vorbeifahren Dinge, die man früher vielleicht nicht so wahrgenommen hat...

    Ein altes Fachwerkhaus in Alswede, Kreis Minden - Lübbecke. Bild von mir vom 05. Dezember 2020

  • Ein altes Fachwerkhaus in Alswede, Kreis Minden - Lübbecke. Bild von mir vom 05. Dezember 2020

    Das Traurige ist für mich gar nicht so sehr der Verfall an sich. Nichts währt ewig. Sondern die (beinahe-) Gewissheit, dass nicht vergleichbar Schönes nachfolgen wird.

  • Ein kurzer Beitrag zum Neubau des "Shopping - Centers" am Westertor. Dass anstatt des geplanten "Edeka" jetzt ein "Marktkauf" einzieht" ist sicherlich egal. Wobei diese Planänderung sicherlich auch mit dem geplanten XXXL - Edeka im benachbarten Preußisch Oldendorf zusammenhängt. Aber, das Drohnen - Bild im Westfalen Blatt zeigt, wie groß das innerstädtische Areal ist!

    https://www.westfalen-blatt.de/owl/es-wird-do…508309?pid=true

  • Auch hier mal ein kurzes Update:

    Aktueller Stadt beim Pöttingschen Haus am Markt:

    Quasi nichts Neues außer einem Bauzaun und einer Mulde. Ich habe fertig.


    Und hier mal etwas zu der Innenstadt - Villa Scharrnstraße 11 - 13, dessen Fassade erhalten bleiben soll, das Gebäude ansich aber komplett neu aufgebaut wird:

    https://www.nw.de/lokal/kreis_mi…abgerissen.html

    Und auch hier gibt es mal ein paar Bilder vom heutigen Tag:

    Bilder von mir.

    Eine ungewöhnliche Baustelle mitten in der Innenstadt. Denn es passiert irgendwie nix...